Urlaub auf dem Canal de Garonne 2009
vom 01.07.2009 bis 16.07.2009
Reiseroute:
Freitag, 03.07.2009 Toulouse
Samstag, 04.07.2009 Toulouse - Grisolles
Sonntag, 05.07.2009 Grislolles - Lacourt St. Pierre
Montag, 06.07.2009 Lacourt St. Pierre - Castelsarrasin
Dienstag, 07.07.2009 Castelsarrasin - Valance d'Agen
Mittwoch, 08.07.2009 Valance d'Agen - Agen
Donnerstag, 09.07.2009 Agen - Sérignac-sur-Garonne
Freitag, 10.07.2009 Sérignac-sur-Garonne - Buzet-sur-Baïse
Samstag, 11.07.2009 Buzet-sur-Baïse - Nérac (Baïse)
Sonntag, 12.07.2009 Nérac (Baïse) - Le Mas d'Agenais
Montag, 13.07.2009 Le Mas d'Agenais - Meilhan-sur Garonne
Dienstag, 14.07.2009 Meilhan-sur-Garonne - Fontet
Mittwoch, 15.07.2009 Fontet - Castets-en-Dorthe (Auto) - Richtung Enniger
Donnerstag, 16.07.2009 Ankunft in Enniger
Freitag,03.07.2009
Nachdem wir um 12.50 Uhr bei schwülheißem Wetter in Toulouse ankamen, ließen wir das Boot zu Wasser, was super klappte: nach 15 Minuten war alles erledigt. SelbstCherrie erduldete im Auto alles still, total ungewöhnlich. Anschließend meldeten wir uns im Hafen an und konnten danach das Boot an unserem„eigenen Steg“ festmachen. Wir packten alle Sachen vom Auto ins Boot und rödelten auf. Ich radelte dann mal schnell zum Lidl und kaufte für‘s Abendessen ein und brachte uns einen 6er Pack (gab’s nicht kleiner) Eis mit, womit wir uns abkühlen konnten. Nachdem wir das Auto an seinenStellplatz gebracht hatten, machten wir uns auf den Weg zum Irish Pub, um uns nach dem Verbleib unserer Kamera zu erkundigen (Diese hatten wir im Jahr zuvor dort liegen gelassen, aber durch einen Adressaufkleber, der sich an der Kamera befand, waren wir von dem Finder kontaktiert worden. Nach vielen Versuchen, dass man uns die Kamera zuschicken sollte, die jedoch alle scheiterten, hatten wir beschlosen, uns bei unserem nächsten Aufenthalt in Toulouse die Kamera persönlich abzuholen.). Man sagte uns, dass Dan (der Finder der Kamera) nicht da sei, aber gegen 18 Uhr kommen werde. Also marschierten wir wieder zurück, duschten und bereiteten unser Abendessen (gegrilltes Putenfleisch mit Salat und Baguette) vor. Als ich das restlicheFleisch für den nächsten Tag in einem Behälter in der Kühlbox verstauen wollte, fiel mir der Deckel der Kühlbox ins Wasser und die Dose mit dem Fleisch gleich hinterher. Da die Dose sich nicht richtig hatte verschließen lassen, war das Fleisch natürlich weg. Den Rest fischten wir wieder aus dem Kanal. Vielleich freuten sich ja einige Fische über den unverhofften Fleischsegen. Nach dem Essen und Spülen liefen wir nochmals zum Irish Pub – und man kann es nicht glauben, wir erhielten tatsächlich die Kamera zurück!! Total verblüfft und happy gingen wir zum Boot zurück, machten es uns bei Kerzenschein noch gemütlich und genossen die Atmosphäre mit den sich spiegelnden Lichtern auf dem Wasser. Alses anfing zu blitzen und zu donnern, verstauten wir alles regensicher und krabbelten ins Bett. Trotz guter Durchlüftung war es unerträglich heiß im Boot, aber es fiel kein Tropfen kein Regen.
Samstag,04.07.2009
Um Punkt 8 Uhr fing es an zu regnen. Wir standen auf, wuschen uns (9 Uhr) und frühstückten. Nachdem wir gespült und alles verstaut hatten, legten wir um 11.25 Uhr ab. Unmittelbar danach fing es wieder an zu regnen. Bis 12.30 Uhr hatten wir die drei Schleusen in Toulouse passiert und bogen auf den Canal de Garonne ein. Die ersten Kilometer auf diesem Kanal sind so trostlos und öde, dass man am liebsten sofort umkehren und wieder den Canal du Midi fahren möchte. Die Schleusen sind Automatikschleusen, und in die erste waren wir gleich zu schnell eingefahren, so dass die Lichtschranke das Passieren unseres Bootes nicht registriert hatte. Nachdem der Bewohner des Schleusenhauses uns geholfen hatte, konnten wir schleusen und die Fahrt fortsetzen. Alle weiteren Schleusen konnten wir dann problemlos passieren, wir wußten ja jetzt, dass wir beim Ein- und Ausfahren wieder langsam fahren mußten, bzw. das Boot in der Lichtschranke nochmals kurz zurücksetzen, um registriert zu werden (das Problem kannten wir eigentlich aus dem Elsass schon, aber seitdem hatten wir ja immer mit Schleuser geschleust). Ab PK 15 bis 18 wurde der Kanal dann etwas schöner, aber lange nicht so schön, wie der Canal du Midi. Wenigstens wurde das Wetter jetzt etwas besser, und die Sonne kam zeitweise heraus. Ohne weitere Probleme erreichten wir Grisolles, wo wir übernachten wollten. Eigentlich sollte es hier einen Hafen geben, aber dieser bestand nur aus ein paar Pollern, war aber ganz nett gelegen, so dass wir trotzdem blieben. Wir kochten (Bootsnudeln), aßen diese mit Appetit und spülten anschließend. Danach liefen wir in den Ort und tranken in einem Straßencafé noch etwas, bestaunten den Mond und kehrten wieder zum Boot zurück.
Auf der gesamten heutigen Strecke war uns nur ein Boot entgegen, gekommen, und das war noch in Toulouse gewesen! Das ließ vermutlich auf die "Schönheit" des Kanals schließen.
Strecke: 33 km, 12 Schleusen, 6,5 Std.
Sonntag, 05.07.2009
Bei sonnigem Wetter aufgewacht. Thomas holte Baguette aus Grisolles, wo heute Markt war. Nach dem Frühstück machten wir uns gegen 12 Uhr auf die Suche nach dem Château Bellevue (Weindomaine). Lt. Bootsführer sollte dieses 2 km vom Hafen entfernt sein. Wir liefen und liefen, immer bergauf. Man hatte hier auf jeden Fall eine tolle Sicht auf Grisolles, und je höher wir kamen, desto kleiner wurde der Ort. Als wir schon dachten, da kommt bestimmt kein Schloss mehr, tauchten rechts und links der kurvenreichen Straße Weinberge auf und tatsächlich der Hinweis auf das Schloß. Letztendlich waren es lt. GPS 4 km, und es war brüllend heiß. Als wir endlich ankamen, war dort geschlossen (Sonntag), und es war wirklich weit und breit niemand da (super!!). Also mußten wir unverrichteter Dinge den ganzen Weg wieder zurücklaufen. Zum Glück ging es jetzt wenigstens überwiegend bergab. Zurück am Boot stürzte Cherrie sich erst einmal ins Wasser und wollte nicht wieder herauskommen. Es sah so aus, als ob sie bis zum nächsten Hafen schwimmen wollte.
Gegen 14.30 Uhr legten wir ab und fuhren bis Montech bogen in den Canal de Montech und steuerten den kleinen Hafen Lacourt St. Pierre an. Kurz vor dem Anlegen kamen wir an einem Haus vorbei, in dem die Familie in ihrem Pool planschte. Wir winkten uns gegenseitig zu, und die Eltern deuteten durch Handzeichen an, dass wir doch zu ihnen kommen sollten. Nachdem wir angelegt hatten, machten wir das auch und wurden gleich zum Trinken eingeladen. Die Eltern, Georges und Jacqueline, waren so gastfreundlich und schenkten uns immer wieder nach und boten uns an, in ihrem Pool zu baden, was wir gerne taten und nach der Hitze des Tages eine Wohltat war. Wir luden daraufhin die vier ein, nach demAbendessen zu uns aufs Boot zu kommen, was diese auch machten, d. h. sie kamen kurz aufs Boot und ließen sich alles zeigen und erklären, doch dann setzten wir uns auf dem „Hafengelände“ an einen Holztisch, um uns dort zu unterhalten und etwas zu trinken. Wir hatten alle viel Spaß, und, obwohl keiner von ihnen deutsch sprach, bis auf Georges, der sagen konnte: „Ich liebe dich“ und „Willst dumit mir schlafen“, haben wir alle recht lange ausgehalten, bis plötzlich Mücken in nicht geringer Zahl über uns herfielen. Daraufhin war unser schöner Abend ganz schnell zu Ende. Ich duschte noch schnell unter der Solardusche, was ganz schön kalt war, und dann krabbelten wir schnell ins Bett.
Für den nächsten Morgen hatten wir uns noch für eine kleine Bootstour mit den vieren verabredet, außerdem sollten wir bei ihnen Mittagessen.
Strecke: 19,9 km, 0 Schleusen, 2,5 Std.
Insgesamt: 52,9 km, 12 Schleusen, 9 Std.
Montag, 06.07.2009
Nach dem Frühstück schnitt ich Thomas‘ Haare. Anschließend gingen wir zu Georges, Jacqueline, Alicia und Gertain, um einen Kaffee zu trinken und sie zur Bootsfahrt abzuholen. Jacqueline lag mit Kopfschmerzen im Bett, und so kamen nur die anderen drei mit. Wir fuhren vom Hafen aus Richtung Montauban bis zur ersten Schleuse, ca. gut einen Kilometer und zurück. Die Kinder hatten riesigen Spaß am Bootfahren, besonders Gertain, der auch mal selber fahren durfte. Georges machte einen etwas unsicheren Eindruck und ich glaube, er war froh, als wir alle drei unbeschadet wieder an Land abgesetzt hatten. Wir durften noch unsere Wasservorräte bei ihnen auffüllen, dann verabschiedeten wir uns und brachen gegen 12 Uhr in Richtung Montech auf. Da wir aufgrund der Mittagspause der Schleuser sowieso nicht weiterfahren konnten, legten wir in Montech an, und Thomas fuhr mit dem Fahrrad und Bootskanister zum Tanken, während ich meine Zehennägel lackierte und Fingernägel manikürte.
Um 14 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Castelsarrasin, wo wir gegen 17 Uhr ankamen. Nachdem wir uns im Hafenbüro angemeldet hatten, gingen Cherrie und ich joggen. Nach dem Duschen begaben wir uns auf den Weg zu einem Restaurant, das ca. 2,5 km entfernt war. Das Essen war im "Le Moulin" super, aber auch nicht gerade billig. Gegen 22.30 Uhr waren wir wieder am Boot und hatten gleichzeitig einen ausgiebigen Spaziergang gemacht. Wir gingen sofort ins Bett, aber die zahlreichen Mückenstiche vom Abend zuvor machten mich fast wahnsinnig, und ich kratzte mir die Haut vom Leib, ich konnte gar nicht mehr aufhören. Erst gegen 4 Uhr schlief ich endlich ein.
Strecke: 19,6 km, 8 Schleusen, 5 Std.
Insgesamt: 72,5 km, 20 Schleusen, 13 Std.
Dienstag, 07.07.2009
Um 8 Uhr wurden wir von Mischmaschinengeratter geweckt. Thomas ging einkaufen, während ich das Boot aufräumte und das Frühstück vorbereitete. Nachdem wir gegessen hatten, suchten wir eine Apotheke und kauften Salbe gegen Mückenstiche.
Um noch einige Schleusen vor der Mittagspause zu schaffen, verließen wir Castelsarrasin um 11.30 Uhr. Die nächsten 4 Schleusen (mit Schleusewärter) waren wir mit einem anderen Deutschen (Privatboot) in den Schleusen, doch ab Moissac waren wir wieder alleine. Das Wetter war nicht so toll: kalt, windig und eine dicke Wolkendecke. Nur zur Kaffeepause, die wir nahe der Garonne einlegten, kam die Sonne kurz heraus, und da war es sofort total warm.
Wir beschlossen, im Hafen von Valance d’Agen zu übernachten, weil es dort auch Duschen gab. Doch ganz schnell mußten wir vor Ort feststellen, dass dies offensichtlich ein Druckfehler in beiden Bootsführern war: Duschen gab es keine, und die Toiletten konnte man vergessen (total verdreckt!). Der Hafen war überhaupt sehr heruntergekommen. Wir konnten gerade noch festmachen, bevor es einen heftigen Wolkenguß gab. Die Zeit nutzten wir, um unser Abendessen zu kochen (Miracoli) und zu essen. Der Regen war fast genauso schnell vorbei, wie er gekommen war, so liefen wir nachdem Spülen noch in den Ort hoch, der wider Erwarten eigentlich ganz nett war. Auf dem Weg in den Ortskern kamen wir an einem alten, aber gut erhaltenden Waschhaus vorbei. In einem Straßencafé tranken wir ein Panaché (Radler) und benutzten dieToiletten. Bei Anbruch der Dunkelheit kehrten wir zum Boot zurück, überquerten bei jetzt orange-rotem Himmel den Kanal, um uns den Hafen (und unser Boot) von der anderen Seite des Kanals anzusehen. Hier im Hafen war man schon dabei, für das Fest des 14. Juli eine Tribüne aufzubauen.
Wir verkrochen uns dann bald ins Bett, denn außer einigen windigen Typen, die hier herumlungerten, war nichts weiter los.
Strecke: 25 km, 12 Schleusen, 6 Std.
Insgesamt: 97,5 km, 32 Schleusen, 19 Std.
Mittwoch,08.07.2009
Nach dem Aufstehen und Frühstücken liefen wir in den Ort und begaben uns in ein Café, um dieToiletten zu benutzen und Postkarten zu schreiben. Um kurz vor 12 Uhr ließen wir diesen ungastlichen Hafen hinter uns. Die Sonne setzte sich nach und nach gegen die Wolken durch, und als wir gegen 16.30 Uhr in Agen ankamen, war es sehr schön geworden. Wir legten im Hafen eines Pinchetten-Vermieters an, dort war man sehr nett. Die Übernachtung war kostenlos, und es gab eine Dusche mit einer Toilette, welche sauber und gut war. Als nächstes machten wir uns auf den Weg in die Stadt, und da wir total ausgehungert waren, weil wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatten, wollten wir einen richtig leckeren Salat essen. Doch um diese Uhrzeit hat man hier in Frankreich keine Chance, ein gescheites Essen zu bekommen. In einem Café entdeckten wir auf einerSpeisekarte einen richtig leckeren Salat (mit Schafskäse), doch ich hatte verstanden, dass es den erst in zwei Stunden geben würde. Daher aßen wir ersteinmal einen Crêpe, der auch sehr lecker war. Auf dem Rückweg zum Hafen entdeckten wir einen Waschsalon und entschlossen uns spontan, erst einmal zwei Maschinen Wäsche zu waschen. Während Thomas duschte und den Hund schwimmen ließ, befüllte ich die Waschmaschinen. Als Thomas und Cherrie kamen, war die Wäsche schon im Trockner und fast fertig. Wir gingen zurück und ich testete auch die Dusche, die in Ordnung war. Anschließend machten wir uns ausgehfertig, da wir doch den Salat essen wollten, den wir am Nachmittag nicht bekommen konnten. Doch diesmal hieß es, den gäbe es nur mittags. Vermutlich hatten sie vorher gesagt, dass es ihn nur bis 2 Uhr gebe. Man verwies uns ans Nachbarrestaurant, wo wir dann trotzdem noch ganz gut aßen.
Strecke: 28,6 km, 2 Schleusen, 3 Std.45 Min.
Insgesamt: 126,1 km, 34 Schleusen, 22 Std. 45 Min.
Donnerstag, 09.07.2009
Aufgestanden und gefrühstückt, wie immer. Gegen 11.20 Uhr machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Im ersten, gemütlich aussehenden Straßencafé tranken wir einen Kaffee/Kakao und benutzten die Toilette. Auf der Suche nach der Pont Canal d’Agens, wo der Kanal über die Garonne führt, kamen wir zufällig an dem Geschäft „Espace Pruneaux“ vorbei, wo es die berühmten Backpflaumen von Agen gab (das hatten wir im Bootsführer gelesen). (Gestern hatten wir in einem anderen Laden auch schon Backpflaumen erstanden). Leider war jetzt hier schon wegen Mittagspause geschlossen, so wanderten wir erst einmal weiter. Das Wetter wurde immer besser: immer mehr Sonne und immer weniger Wolken. Ganz unkompliziert und ohne zu fragen fanden wir die Kanalbrücke, und auf dem Weg dorthin noch einige Kirchen und Ruinen. Um die Zeit bis zur Öffnung des Ladens zu überbrücken, tranken wir in einem Café ein Panaché. Danach unternahmen wir einen dritten Versuch, den begehrten Salat zu bekommen, und, oh Wunder, diesmal klappte es tatsächlich. Und es hatte sich auf jeden Fall gelohnt, der Salat war absolut lecker!! Wir machten uns im Anschluß auf den Weg zurück zu Hafen.
Während Thomas bei McDonalds im Internet war, ließ ich Cherrie schwimmen und schrubbte danach das Vorderdeck, welches ganz schön schmutzig war. Um 16.20 Uhr legten wir ab und mußten vor der Pont Canal d’Agen recht lange warten, so dass wir für die vier Schleusen fast eine Stunde brauchten. Daher konnten wir nur noch Sérignac-sur-Garonne erreichen. Nach dem Anlegen gingen Cherrie und ich joggen, obwohl das gar nicht so gut ging, weil es dort keinen gescheitenTreidelpfad entlang des Kanals gab. Als wir zurückkamen, hatte Thomas schon die Solardusche und das Abendessen vorbereitet. Das Duschen klappte gut und das Essen tat gut. Danach genossen wir auf dem Boot noch den tollen Farbverlauf am Abendhimmel nach dem Sonnenuntergang und gingen ins Bett.
Strecke: 12 km, 4 Schleusen,2 Std. 10 Min.
Insgesamt: 118,1 km, 38 Schleusen, 24 Std., 55 Min.
Freitag, 10.07.2010
Nach dem Aufstehen radelte Thomas in den Ort, um Baguette zu holen. Derweil ging ich mit Cherrie und bereitete ihr Fressen zu. Nachdem auch wir gegessen hatten (an Land am Holztisch im Sonnenschein), durfte Cherrie schwimmen, dann gingen wir gemeinsam in den Ort. Als erstes führte uns der Weg ins Office de Tourisme, wo wir erfuhren, dass man dort während der Öffnungszeiten die Sanitäranlagen benutzen konnte. Die Dame dort (die deutsch sprach) war sehr nett und machte uns auf den gedrehten Kirchturm hier im Ort aufmerksam. Sie hatte eine Liste, worin alle gedrehten Kirchturmspitzen verzeichnet waren, u. A. auch einer in Soest. Darauf hatten wir noch nie geachtet, doch jetzt um so mehr, und wir umkreisten erst einmal diese Kirche und schossen von allen Seiten Fotos. Ansonsten handelte es sich um einen kleinen, gemütlichen Ort. In dem (einzigen?) Restaurant, in dem es total lecker nach Knoblauch roch, tranken wir noch etwas Kühles, bevor wir uns um 13.30 Uhr auf den Weg Richtung Buzet sur Baïse machten.
Ohne besondere Vorkommnisse erreichten wir Buzet sur Baïse gegen 16 Uhr. In der Capitainerie wurde Deutsch gesprochen. Wir meldeten uns an und ließen erst einmal unseren Frust über den Canal de Garonne bei der Dame ab. Diese empfahl uns, doch auf die Baïse herunter zu schleusen und bis Nérac zu fahren, das würde sich auf jeden Fall lohnen. Fast alle Bootsmieter aus diesem Hafen und der Umgebung würden nur auf der Baïse fahren.
Beim Kaffeetrinken überlegten wir, ob wir dies machen sollten, denn eigentlich hatten wir schon den weiteren Routenverlauf für die nächsten Tage festgelegt. Doch zunächst wollten wir uns auf den Weg in den Ort zur Weindomaine machen. Diese erreichten wir nach ca. 2 km Fußmarsch. Thomas probierte den Wein dort, und wir kauften 3 Flaschen.Nachdem wir wieder am Boot angelangt waren, erstand Thomas in einem Laden auf die Schnelle noch die letzten zwei Baguettes, die wir mit dem von mir zubereiteten Salat dann verspeisten. Nach dem Essen gingen wir duschen und ins Bett. Wir hatten uns entschlossen, doch die Baïse zu fahren, was konnten wir schon verlieren?
Strecke: 17 km, 3 Schleusen, 2 Std. 25 Min.
Insgesamt: 155,1 km, 41 Schleusen, 27 Std. 20 Min.
Samstag, 11.07.2009
Nach dem üblichen Aufstehritual mit Waschen, Frühstücken und Spülen, legten wir um 11 Uhr Richtung Schleuse zur Baïse ab (500 m vom Hafen entfernt). Beim Frühstück war es schon so heiß, dass wir uns mit unseren Duschtüchern Schatten spenden mußten. Auf der Baïse war es im Schatten der die Ufer säumenden Bäume angenehm, in der Sonne einfach zu heiß. Wir kamen unter vielen wirklich alten Brücken her, u. A. unter dem Canal de Garonne (gestern waren wir über die Baïse gefahren). Nach ca. 12 km erreichten wir das erste Wehr mit angrenzender Schleuse. Für die Bedienung der Schleusen auf der Baïse hatten wir an der Schleuse vom Kanal zur Baïse eine Art Chipkarte erhalten, die wir jetzt an jeder Schleuse in einen Schlitz schieben, und damit die Schleuse in Gang setzen mußten. Das funktionierte auch problemlos. Auf den letzten 8 bis 9 km Richtung Nérac hatten wir 5 weitere Schleusen zu bewältigen. Die dazugehörigen Wehre bildeten in der Sonne tolle Lichtreflexe, und mit der grünen Umgebung, mitsamt einiger Burgen, sah das alles sehr schön aus.
Nach genau 4 Stunden erreichten wir Nérac und meldeten uns gleich in der Capitainerie an. Zur ersten Abkühlung gönnten wir uns dort erst einmal ein Eis, anschließend tranken wir Kaffee. Um unsere Vorräte aufzufüllen, stiefelten wir hoch in den Ort und kehrten schwer beladen gegen 18 Uhr zum Hafen zurück. Nach dem Verstauen der Einkäufe gingen wir duschen und machten uns landfein. Wir begaben uns in die Altstadt, liefen durch kleine verwinkelte Gassen, bis wir genügend Hunger entwickelt hatten, dass wir uns in einer Nebengasse eine Pizzeria suchten. Ursprünglich hatten wir am Hafen essen wollen, aber die Tische dort standen in der prallen (Abend-)Sonne, das war uns einfach zu heiß, obwohl es dort idyllisch aussah. Dort wo wir letztendlich einkehrten, standen die Tische im Schatten und alles wirkte absolut gemütlich. Wir erhielten den bislang leckersten Salad de chèvre chaud, den wir jemals gegessen hatten und aßen anschließend noch eine Pizza. Am Nebentisch saß eine Familie aus Österreich, die mit einem Mietboot hier war, mit denen wir ins Gespräch kamen, und nach dem Essen besuchten uns die vier noch auf unserem Boot, wo wir etwas tranken und viel Spaß hatten.Thomas hatte in seinem Jäger-und-Sammler-Fundus Knicklichter gefunden, die allerdings nicht alle funktionierten, doch die Kinder (8 und 10 Jahre) hatten trotzdem riesigen Spaß damit. Später fanden wir dann noch gut funktionierende Knicklichter, mit denen die beiden noch mehr Spaß hatten.
Strecke 20,7 km, 8 Schleusen, 4 Std.
Insgesamt 175,8 km, 49 Schleusen, 31 Std. 20 Min.
Sonntag,12.07.2009
Heute Morgen standen wir früher auf, weil wir eine längere Strecke bewältigen wollten (41 km). Um 10 Uhr legten wir in Nérac ab und traten den Rückweg nach Buzet-zur-Baïse an. Diesmal kamen uns einige Boote entgegen, bei denen so alles mögliche passierte: ein Boot nahm beim Ausfahren aus einer Schleuse zwei Markierungsbojen mit, die - soweit wir das beobachten konnten - auch nicht wieder auftauchten. In einer anderen Schleuse waren zwei Boote eingefahren, von denen die Fahrer des zweiten Bootes keine Ahnung vom Bootsfahren hatten. Denen halfen wir beim Schleusen noch etwas mit, wofür sie dankbar waren. Um 14 Uhr erreichten wir wieder Buzet-sur-Baïse. Nach einem kurzen Gang zur Toilette im Yachthafen, fuhren wir sofort weiter. Wir beschlossen, nach der ersten nun folgenden Schleuse unsere Kaffeepause zu machen, was unser Glück war: noch während unseres Kaffeetrinkens kamen zwei Boote in unsere Richtung aus der Schleuse, nach denen sich die Tore nicht wieder schlossen, was mich sehr verwunderte. Dann kam ein Boot an uns vorbei, welches hochschleusen wollte, doch als von den Fahrern jemand an der Stange drehte, passierte nichts. Nach einigen weiteren Versuchen, leuchteten an der Einfahrt zur Schleuse plötzlich zwei übereinander liegende rote Lampen auf, was bedeutete, dass die Schleuse außer Betrieb war. Unschlüssig, was sie nun machen sollten, blieben die Bootsfahrer, mit genügend Abstand zur Schleuse, erst einmal mitten im Kanal liegen. Als sie sich anschickten, rückwärts zu fahren, und es für uns so aussah, als ob sie an unserem Steg anlegen wollten (der allerdings für zwei Boote nicht lang genug war), beendeten wir ganz schnell unsere Kaffeepause und legten ab, um Platz zu machen. Doch das Boot kam nicht zum Steg, und da wir jetzt schon mal abgelegt hatten, entschlossen wir uns, den Leuten zu helfen. Wir fuhren zu ihnen hin und empfahlen ihnen, oben an der Schleuse mittels Knopfdruck Hilfe anzufordern. Doch die Fahrer fragten uns (in englisch), ob wir das nicht für sie machen könnten, da wir mit unserem kleinen Boot besser an die Treppe der Schleuse gelangen könnten. Für Thomas kein Problem – aber wer mußte diesen Ruf tätigen?? Natürlich ich!! Also fuhren wir zur Schleuse und ich begab mich zum "Telefon".
Ich schilderte das Problem, so gut es mir mit meinem Französisch gelang, und der Mann am anderen Ende versprach, zu kommen, es könne aber 20 bis 30 Minuten dauern. Dies teilten wir den Leuten auf dem Boot mit, die sich herzlich bedankten und fragten, was sie denn jetzt machen sollten. Ich riet ihnen, am Steg anzulegen und Thomas empfahl ihnen, in die Schleuse zu fahren und dort zu warten. Das wollten sie aber auf keinen Fall machen, und ich hätte das auch nicht gemacht. Mittlerweile war ein weiteres Boot angekommen und hatte angelegt. Auch denen teilten wir mit, was wir wußten, und sie bedankten sich ebenfalls wortreich und herzlich. Wir fuhren ab, froh, dass wir durch diese Schleusenicht mehr durch mußten.
Nach zwei weiteren Schleusen ohne Probleme, erreichten wir kurz vor 18 Uhr den Hafen von Le Mas d’Agenais. Obwohl das Hafenbüro nach angeschlagenen Öffnungszeiten bis 18 Uhr besetzt sein sollte, war bereits geschlossen. Also fielen Dusche und Toilette schon mal aus. Aber der Hafen lag direkt an der Garonne, also liefen wir erst einmal dort hinunter. Da dort bereits einige Leute am Baden und Schwimmen waren, gingen Cherrie und ich auch gleich ins Wasser. Trotz starker Strömung war es dort angenehm erfrischend und gut zu schwimmen. Anschließend zog ich mich zum Joggen um und lief mit Cherrie los, während Thomas das Abendessen (Salat mit Putenstreifen und Baguette) sowie unsere Solardusche vorbereitete.
Nach dem Duschen aßen wir den leckeren Salat und faulenzten in der immer noch vorhandenen Hitze auf dem Boot, bis es Zeit war zu spülen, denn es kam niemand vorbei, der das für uns übernehmen wollte. Als wir zum Schlafen in die Kajüte krabbelten, war es darin tierisch heiß, so dass Thomas unter der Dachluke einen Miniventilator installierte, welcher angenehme Kühlung brachte.
Man kann sagen, dass das schönste Stück dieses Kanals hinter Buzet zur-Baïse beginnt. Außer, dass der Kanal hierüberwiegend schnurgerade verläuft, ist er dem Canal du Midi hier am ähnlichsten.
Strecke: 42,3, km, 12 Schleusen, 8 Std.
Insgesamt: 218,1 km, 61 Schleusen, 39 Std. 20 Min.
Montag,13.07.2009
Nach dem Frühstück besichtigten wir den kleinen Ort (sehr steil), fotografierten und gönnten uns ein Panaché. Nachdem wir zurück waren, ließen wir Cherrie in der Garonne schwimmen und gegen Mittag (13 Uhr) legten wir ab. Da unsere geplante Strecke nur 19 km betrug, tuckerten wir gemütlich, möglichst im Schatten der Platanen, dahin. In derSonne war es einfach zu heiß, lt. Wetterbericht waren es 35°C. Zum Glück war die Strecke gut von Bäumen gesäumt, so dass wir auch überwiegend im Schatten fahren konnten. Auf unserer Strecke lagen nur drei Schleusen. In der ersten textete uns ein Franzose, der an Land stand, zu, nach dem Motto, wir hätten einen tollen Jagdhund und ein schönes Boot. Während sich unser Boot in der Schleuse senkte, lief er zu seinem Auto und kam mit einer Flasche Wein und zwei Bechern zurück. Er schenkte uns von dem Wein ein und erzählte, er habe den Wein an der schweizer-französischen Grenze gekauft, und von den ursprünglich 12 Flaschen habe er noch 3. Thomas‘ Gesicht beim Probieren des Weines war echt filmreif: es handelte sich nämlich um einen absolut süßen Wein, und als wir außer Sichtweite des Mannes waren, goss er den Inhalt schnell in meinen Becher! In der zweiten Schleuse konnte Thomas aufgrund der vielen Algen im Wasser am Ausgang der Schleuse das Boot nicht zurücksetzen (da wir ja für die Automatikschleusen zu kurz sind, um die Lichtschranke lange genug zu blockieren, wodurch signalisiert wird, dass ein Boot die Schleuse verlassen hat). Nachdem wir hinaus gefahren waren, schlossen sich daher die Tore nicht, und nach einerWeile leuchteten die zwei roten Lampen auf (Schleuse außer Betrieb). Gegen 17 Uhr erreichten wir Meilhan sur Garonne, wo auf dem Treidelpfad kurz vor dem Hafen bereits Vorbereitunge für das Feuerwerk anläßlich des 14. Juli getroffen wurden. Der Hafen war sehr nett, ebenso wie die Betreiber, die, wie sich kurze Zeit später herausstellte, Engländer waren. Fast sämtliche Bootseigner dort waren ebenfalls Engländer. Hier trafen wir auch das deutsche Ehepaar vom Dienstag wieder (mit denen wir vor Moissac die Garonne überquert hatten). Nachdem wir uns angemeldet und bezahlt hatten (günstigster Hafen: Liegegebühr +Strom + 2 x duschen = 6 Euro!), liefen wir mit unseren Badesachen zur Garonne, die hier - ebenso wie in Mas-d’Agenais - nah am Hafen lag. Dort gingen wir drei erst einmal schwimmen, was eine gute Abkühlung war. Die Garonne war hier sehr flach und die Strömung nicht sehr stark.
Der Hafen war mit einem Campingplatz verbunden, auf dem sich die Sanitäranlagen befanden. Nach dem Duschen wollten wir eigentlich kochen, hätten dafür jedoch noch etwas einkaufen müssen. Die Hafenbetreiber erzählten uns, dass abends im Ort eine Party bzgl. des Feiertages sei, wo für 12 Euro Essen und Trinken inklusive seien. Daraufhin beschlossen wir, uns das einmal anzusehen. Der Weg dorthin war nicht weit, doch absolut anstrengend, weil es einen Berg mit lang gezogenen Stufen hinauf ging. Als wir oben ankamen, waren wir fast schon wieder durchgeschwitzt. Zur Orientierung umkreisten wir das ganze Geschehen erst einmal. Ab ca. 20 Uhr sollte das Essen beginnen, und wir beschlossen, uns erst einmal einen Platz an einem Tisch zu reservieren. Plötzlich wurden wir gerufen: eine große Gruppe Engländer aus dem Hafen lud uns ein, an ihrem Tisch Platz zu nehmen, total nett. Wir unterhielten uns gut mit ihnen und hatten viel Spaß. Die letzten Plätze am Tisch wurden von einem französischen Paar in Begleitung eines Nigerianers (wie wir später erfuhren) mit Turban besetzt. Während des Essens kamen wir auch mit ihnen ins Gespräch. Thomas brachte den Nigerianer tatsächlich sogar dazu, ihm zu zeigen, wie man sich den Turban um den Kopf wickelt (natürlich in meiner Abwesenheit, während ich für uns beide Essen organisierte).
Derweil zogen immer dunklere Wolken auf, der Wind wurde stärker, und in der Ferne (man hatte hier einen sagenhaften Überblick über das Tal der Garonne und den Kanal), war Wetterleuchten zu sehen. Wohl aufgrund des zu erwartenden Gewitters, wurde das Feuerwerk auf 22.15 Uhr anstatt 23 Uhr vorgezogen, was auch gut war, weil nämlich mit Beginn des Feuerwerks der Regen einsetzte. Nach dessen Ende standen wir noch kurz bei dem Nigerianer und seinen französischen Freunden unter dem Regenschirm und verabschiedeten uns bald darauf. Der Abstieg vom Berg stellte sich plötzlich als absolut gefährlich heraus, da auf dem Weg zwar Lampen vorhanden waren, diese aber nicht funktionierten. Ohne die vor uns mit Taschenlampe ausgerüsteten Engländer wären wir absolut aufgeschmissen gewesen. Es war dort stockdunkel, und da es sich um unterschiedlich lang gezogene Stufen handelte, konnte man nicht wissen, wann eine Stufe kam. Ein Geländer gab es auch nicht, und man wäre unweigerlich abgestürzt, wenn man einen falschen Schritt gemacht hätte. Aber Dank der Engländer, die uns unter ihrer Fittiche nahmen, kamen wir heile im Hafen an. Auf dem Weg zu unserem Boot sprachen uns dieDeutschen an, ob wir für ein Glas Wein noch auf ihr Boot kommen wollten. Nachdem wir dort ca. eine halbe Stunde gesessen hatten, setzte ein heftiges Gewitter mit starkem Regen ein, und Thomas lief zu unserem Boot, um es regendicht zu machen. Doch für sämtliche Duschtücher und ein kleines Handtuch war es bereits zu spät, sie waren schon klatschnaß. Als es bei den Deutschen schließlich auch durch das Sonnendeck regnete, begaben wir uns etwas angeheitert auf unser Boot. Da Cherrie noch Gassi mußte, gingThomas mit ihr los. In diesem Moment setzte noch stärkerer Regen ein, und als die beiden wiederkamen, waren sie patschnaß. Es regnete und gewitterte noch recht lange, doch wir schliefen (Dank Alkohol?) schnell ein.
Strecke: 20,4 km, 2 Schleusen, 4,0 Std.
Insgesamt: 238,5 km, 63 Schleusen, 43 Std. 20 Min.
Dienstag,14.07.2009
Als wir morgens aufwachten, war alles grau in grau, aber wenigstens regnete es nicht mehr. Thomas und Cherrie gingen Baguette holen, und ich fing an, im hinteren Bootsteil alles trocken zu putzen, machte die Betten und ging mich waschen. Nach dem Frühstück begannen wir, gemeinsam die klatschnassen Handtücher auszuwringen, die wir dann notdürftig auf dem Boot aufhingen, aber für drei große Badetücher war dort einfach nicht genug Platz.
Um 12 Uhr legten wir unter großem Gewinke der Engländer ab. Unser nächster und letzter Hafen (Fontet) lag ca. 7,5 km und eine Schleuse entfernt. Am Himmel türmten sich dicke Wolken auf, doch zum Glück war es nicht kalt.
Um 13 Uhr erreichten wir den nett angelegten Hafen. Als wir anlegen wollten, eilte ein Mann herbei, der uns dabei helfen wollte. Hierbei handelte es sich um einen der netten Engländer aus dem letzten Hafen, der mittels PKW mit einigen Freunden hierher gefahren war, um hier etwas zu trinken. Das war ein überraschendes, nettes Wiedersehen.
Nach dem Bezahlen (teuerster Hafen unserer diesjährigen Fahrt: 8 Euro für Übernachtung und Strom + je 1 Euro für’s Duschen = 10 Euro!) inspizierten wir den angegliederten Badesee und die Sanitäranlagen. Hieran gab es nichts auszusetzen. Anschließend versuchten wir, das direkt neben dem Hafen liegende Streichholzmuseum zu besichtigen, welches allerdings geschlossen war (Feiertag). Dafür besuchten wir dann einen französischen Friedhof und stellten dabei fest, dass 95 % der dort befindlichen Blumen Kunstblumen waren (vielleicht war es für echte Blumen dort einfach zu heiß?).
Zurück am Boot tranken wir Kaffee und planten dabei unser weiteres Vorgehen. Da ja hier unsere Reise beendet war, wollte Thomas von hier aus mit dem Fahrrad nach La Réole zum Bahnhof fahren. Da ich hier nichts weiter zu tun hatte, joggten Cherrie und ich neben Thomas her (ca. 3 km). Nachdem wir am Bahnhof für Thomas eine Fahrkarte nach Toulouse (mit Umsteigen in Agen) erstanden hatten, musste er noch eine Stunde warten, wobei Cherrie und ich ihm Gesellschaft leisteten.
Als wir schließlich zurückjoggen wollten, hatte man die weit und breit einzige Brücke über die Garonne wegen des abendlichen Feuerwerkes gesperrt, und man wollte uns nicht passieren lassen. Da ich aber nicht gewußt hätte, wie ich auf die andere Seite hätte kommen sollen, hob ich Cherrie über die Absperrung und kletterte selbst hinterher. Beim Überqueren der Brücke gab es dann keine weiteren Probleme mehr, und wir erreichten ohne Zwischenfälle wieder den Hafen. Dort angekommen gingen Cherrie und ich (nacheinander) im Badesee schwimmen, und da sich die Sonne gegen die Wolken durchgesetzt hatte, waren unsere Handtücher mittlerweile auch getrocknet. Nach dem Schwimmen ging ich duschen und bereitete mir anschließend aus den restlichen Salatzutaten mein Abendessen zu. Cherrie erhielt auch ihr Abendessen. Nachdem ich alles gespült hatte, räumte ich aufdem Boot auf und brachte schon einmal alle Sachen an Land, die hinterher sowieso ins Auto sollten. Währenddessen rief Thomas auf seinen jeweiligen Etappen mehrfach bei mir an, doch als er endlich wieder da war, war es bereits 23 Uhr. Er hatte in Toulouse aufgrund des Nationalfeiertages Probleme, zu unserem Auto zu gelangen und anschließend Probleme, durch die Stadt zu fahren, da viele Straßen gesperrt waren. Auf dem Rückweg (genauso wie auf der Zugfahrt) überquerte er mehrfach den Kanal und fuhr oft längere Strecken parallel zum Kanal (wie auch schon im Jahr zuvor) und konnte somit viele Etappen unserer Reise noch einmal sehen.
Strecke: 7 km, 1 Schleuse, 1 Std.
Insgesamt: 245,5 km, 64 Schleusen, 44 Std. 20 Min.
Mittwoch,15.07.2009
Nachdem wir unser Aufstehritual inklusive Frühstück absolviert hatten, begannen wir mit den Vorbereitungen, das Boot zu slipen. Hierbei ergaben sich einige Probleme, da Thomas mit dem Boot direkt auf den Trailer fahren mußte und dies nicht gleich gelang. Dabei handelte er sich eine Macke am Bug ein. Schließlich hatten wir es jedoch geschafft, und wir konnten das Boot herausziehen. Nachdem alle Sachen im Auto und Boot verstaut waren, begann Thomas, das Boot unten herum abzuwaschen, während ich noch einige Fotos vom Hafen schoß. Als wir abreisefertig waren, gingen wir noch duschen und fuhren endgültig ab, um noch einen Supermarkt aufzusuchen, wo wir unseren Reiseproviant auffüllten.