Urlaub auf der Freedom of the Seas
vom 16.10.2010 bis 01.11.2010
Samstag, 02.10.2010
(noch 14 Tage bis Urlaubsbeginn)
Heute kamen endlich unsere Reiseunterlagen per Post, genau 14 Tage vor Abfahrt. Diese wurden wir erst einmal genau inspiziert, und wir stellten fest, dass die Tickets für die Bahnfahrt nach Frankfurt nicht dabei waren.
Sonntag, 03.10.2010
(noch 13 Tage bis Urlaubsbeginn)
Für heute hatten wir uns vorgenommen, die erforderlichen Anmeldungen (ESTA für USA und Check-in auf dem Schiff vorzunehmen). Bei sommerlichen Temperaturen (24°C) setzten wir uns an den PC und versuchten, uns durch das Daten-Wirr-Warr zu wühlen. Ziemlich schnell kamen wir dahinter, dass wir uns per ESTA anmelden mußten, doch, obwohl auf einer Internetseite beschrieben, angeblich kostenlos, betrugen die Kosten 14 Dollar pro Person. Doch die Anmeldung klappte nicht, d. h. bei mir kamen wir bis zum Schritt „Bezahlen“, und ich erhielt eine Anmeldenummer, konnte aber nicht bezahlen. Bei Thomas kamen wir erst gar nicht so weit. Auch das Eincheck-Programm für das Schiff lief nicht durch. Sämtliche von uns angerufenen Hotlines waren auch nicht erreichbar, so dass wir nach zwei Stunden entnervt aufgaben. Bei dem tollen Wetter konnten wir uns was Besseres vorstellen, als den ganzen Nachmittag am PC zu verbringen.
Montag, 04.10.2010
(noch 12 Tage bis Urlaubsbeginn)
Heute Nachmittag versuchte Thomas wieder, uns für die USA per ESTA anzumelden, und erfreulicherweise klappte es diesmal relativ unkompliziert: uns wurde die Einreisegenehmigung erteilt, obwohl das noch gar nichts darüber aussagt, ob wir auch wirklich einreisen dürfen, das entscheidet erst der Zöllner am Flughafen!!
Doch für das Einchecken auf dem Schiff mußte er erneut mehrfach die Hotline anrufen, und was das Ganze nicht vereinfachte, war, dass wir zwei Reisen miteinander verkoppelt hatten, so dass das ganze Verfahren für „jede“ der Reisen separat durchgeführt werden mußte. Beim Anmelden der zweiten Reise stellte Thomas per Zufall fest, dass wir auf einmal eine ganz andere Kabine auf einem ganz anderen Deck haben sollten, obwohl man uns vorab gesagt hatte, wir brauchten am Ende der ersten Woche nicht auszuchecken. Bei Thomas‘ Recherchen stellte er fest, dass die Fa. Select Holidays (Reiseveranstalter) nur Glückskabinen gebucht hatte, d. h., dass erst kurz vor Abreise die Kabinen für die Kunden festgelegt werden. Somit hat der eine mehr Glück und der andere weniger Glück (wir sind dann wohl die, mit weniger Glück?). Unser erstes Telefonat galt Select Holidays, wo man etwas unfreundlich betonte, dass für die Vergabe der Kabinen ausschließlich die Reederei verantwortlich sei, sie seien lediglich der Reiseveranstalter und nicht das Reisebüro. Daraufhin rief Thomas bei Royal Caribbean, der Reederei, an, wo man etwas freundlicher mitteilte, dass die Buchungen der Kabinen nur und zwar ausschließlich Sache des Reiseveranstalters sei. Doch Select Holidays würde die Kabinenkontingente erst relativ spät bei ihnen einreichen, so dass dann die meisten Kabinen schon vergeben wären. Die Dame teilte uns mit, dass nur noch eine Kabine von Select Holidays für diese 14 Tage frei wäre, allerdings handele es sich dabei um eine Außenkabine. Wir sollten mit dem Reiseveranstalter abklären, ob dieser die (Mehr-)Kosten dafür übernähme, bzw. ob sie diese Kabine für uns buchen würden.
Umgehend telefonierte Thomas wieder mit Select Holidays, geriet diesmal an eine wesentlich nettere Dame, die zunächst sagte, dass jetzt keine Umbuchung mehr möglich wäre, doch als Thomas sagte, dass dort noch eine freie Kabine buchbar sei, meinte sie, dass es sich dabei aber um eine Außenkabine handele. Thomas sagte, dass die Fehler, die vorgefallen seien, nicht von uns gemacht worden seien, und dass sie sich jetzt um diese Angelegenheiten kümmern solle. Wir erklärten auch, dass uns durch ein Umziehen während der Reise ein ganzer Urlaubstag verloren ginge: wir müssten unsere Kabine räumen, alles packen, könnten aber noch nicht in die neue Kabine einziehen, weil diese noch nicht gereinigt sein würde und säßen somit auf unseren Koffern fest. Darauf meinte sie, dass das wohl keinen ganzen Tag dauern würde. (Da fragt man sich, ob diese Dame schon einmal verreist ist.) Sie willigte ein, sich morgen oder übermorgen bei uns zu melden, doch Thomas sagte, das sei ihm zu spät, denn er müsse überlegen, ober sich noch einen Rechtsbeistand besorgen müsse. Daraufhin erklärte die Dame, sie würde heute noch mit ihrem „Kontakt“ telefonieren und sich morgen bei unsmelden.
Um dem Ganzen noch etwas mehr Nachdruck zu verleihen, rief Thomas anschließendauch noch bei Lidl (wo wir Mitte April die Reise gebucht hatten), an, geriet an eine nette, kompetente Dame, Frau Fuchs, die sich das Problem anhörte und auch verstand. Sie versprach, eine Mail an Select Holidays zu schicken, mit der Aufforderung, uns eine behindertengerechte Kabine zuzuweisen, die durchgängig für zwei Wochen benutzt werden könne.
Mittwoch, 06.10.2010
(noch 10 Tage bis Urlaubsbeginn)
Heute rief Select Holidays an und informierte uns darüber, dass sie uns eine E-Mail geschickt hätten, in der ein Link von Delta Airlines war, den Thomas vom Arzt ausfüllen lassen sollte. Hinter diesem Link verbarg sich eine Seite mit allen möglichen Erkrankungen, die Probleme beim Fliegen machen können. Das Formular konnte Thomas nicht finden, da es für ihn nicht als solches erkennbar war. Also suchte Thomas unter Schlafapnoe. Der Begriff fand sich in einem Abschnitt, der sich mit Sauerstoffgeräten für den Flug befasste. In diesem Abschnitt fand er auch den Link auf ein Formular, das sich ausschließlich mit Sauerstoffflaschen beim Fliegen befasste, was auf ihn überhaupt nicht zutraf.
Beim nächsten Telefonat mit Select Holidays wies er darauf hin, dass er gar keinen Sauerstoff während des Fluges benötige, und dass das Thema damit für ihn erledigt sei.
Da Frau Fuchs ihn noch nicht zurückgerufen hatte, rief er wieder bei Lidl an und wurde mit der Teamleiterin, Frau Binbas, verbunden. Diese bestätigte ihm, dass Lidl Select Holidays 14 Tage nach der Buchung, also vor einem halben Jahr, über die Angabe seiner Schwerbehinderung (70%) genauso wie über unsere Kombinationsreise, informiert habe. (Dies war von Select Holidays bestritten worden.) Die Teamleiterin versprach, gemeinsam mit ihrem Chef Select Holidays anzuweisen, uns eine behindertengerechte Kabine, die wir über die gesamte Dauer der Reise benutzen könnten, zuzuweisen. Sie versprach, sich am nächsten Tag bei uns zu melden.
Donnerstag, 07.10.2010
(noch 9 Tage bis Urlaubsbeginn)
Gegen 13 Uhr meldete sich Select Holidays und teilte uns mit, dass wir die ärztlichen Atteste auch in englischer Sprache mitführen müssten. Weiterhin erklärten sie, dass eine Umbuchung auf eine andere Kabine nicht möglich sei und für die Außenkabine ein Aufpreis von uns gezahlt werden müßte, wenn wir diese denn haben möchten. Über den Preis konnte sie keine Angaben machen, und Thomas bat sie, dies in Erfahrung zu bringen und uns mitzuteilen. Im Anschluß an dieses Gespräch rief Thomas bei Lidl an, doch Frau Binbas war heute nicht anwesend. Er sprach mit Frau Günter, die ihm erläuterte, dass Frau Binbas ein Fax an Select Holidays geschickt hätte, über dessen Inhalt sie keine Angaben machen könne. Sie versprach, dass man sich morgen bei uns melden würde.
Kurz darauf rief Select Holidays (Frau T. Daubt) zurück, um uns mitzuteilen, dass der Aufpreis für die Außenkabine 660 Euro (!) betragen würde.
Freitag, 08.10.2010
(noch 8 Tage bis Urlaubsbeginn)
BeimTelefonat mit Select Holidays wurde uns mitgeteilt, dass die noch durchgehend freie Außenkabine nun auch nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Wir hatten nichts anderes erwartet, weil die Vorgehensweise von Select Holidays nur auf Zeitschinden ausgelegt war. Bei unseren vorhergehenden Telefonaten ging es u. A. darum, dass wir S. H. aufgefordert hatten, die Mehrkosten selber zu tragen, da die fehlerhaften Buchungen nicht auf unser Verschulden zurückzuführen waren. Frau Daubt wies uns in mehreren Telefonaten darauf hin, dass sie immer wieder versucht habe, mit ihrem Geschäftsführer eine Lösung des Problems herbeizuführen, dieser sei aber nie zu erreichen gewesen, oder hatte sich anderen wichtigen Dingen widmen müssen.
Donnerstag, 14.10.2010
(noch 2 Tage bis Urlaubsbeginn)
Frau Yvonne Scheu vom Kundenservice Lidl-Reisen informierte uns per E-Mail, dass sie mit ihrem Vorgesetzten, Herrn Dominik Meier, gesprochen habe, und dass Herr Meier nach einem längeren Telefonat mit Select Holidays nichts für uns tun könne. Sie bat uns aber auch, die Reise erst einmal wie geplant anzutreten und das Beste aus der augenblicklichen Situation zu machen. Sie informierte uns aber auch gleichzeitig darüber, dass man mit uns über eine angemessene Entschädigung nach der Reise verhandeln würde. Also ließen wir die ganze Angelegenheit erst einmal ruhen, da wir keinerlei Möglichkeiten mehr hatten, auf den weiteren Verlauf Einfluß zu nehmen.
Freitag,15.10.2010
(noch 1 Tag bis Urlaubsbeginn)
Um eine relativ stressfreie Anreise zum Flughafen zu haben, hatten wir uns entschlossen, schon heute Abend mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren und dort im InterCityHotel zu übernachten.
Unsere Zugreise war völlig ereignislos, und ohne Probleme und relativ relaxed kamen wir um 21.50 Uhr in Frankfurt Bahnhof/Airport an. Doch wo jetzt entlang? Keine Ahnung. Es sollte einen Shuttlebus zum Hotel geben, aber wo der abfuhr, wußten wir nicht. Eine recht unfreundliche Bahnangestellte am Schalter sagte: „Bis zum Ende des Ganges, dann links und dann da runter!“. Gesagt, getan, aber als wir draußen ankamen, wußten wir wieder nicht weiter. Dort waren viele Busabfahrtsstellen, doch keine zum Hotel. Nach 10-minütiger Suche trafen wir auf einen netten Busfahrer, der uns sagte, wo es lang ging. Als wir am entsprechenden Busstop ankamen, mußten wir 25 Minuten warten, weil der letzte Shuttle bereits gerade weg war. Die Menschentraube, die ins InterCityHotel wollte, wurde immer größer und größer. Als der Bus um 22.30 Uhr kam, versuchten wir, möglichst vorne am Einstieg zu bleiben, um bei der Ankunft möglichst schnell zum Einchecken zu gelangen. Mir gelang das nicht so ganz, doch Thomas saß etwas weiter vorne. Als der Bus anhielt, nach ca. 20 Minuten Fahrtzeit, gelang es Thomas auch, in den vorderen Bereich der Schlange zu gelangen, und so schafften wir es, um kurz nach 23 Uhr ins Zimmer. Schnell ausgezogen, gewaschen und ins Bett, welches sehr weich und schaukelig war, fast wie ein Wasserbett).
Samstag, 16.10.2010 - (1. Tag)
Ich hatte relativ gut geschlafen, nur immer durch „Kreisel-Willi Thomas“, der wohl weniger gut schlafen konnte, geweckt. Aber die Nacht war ja für uns nicht lang, da wir um 4 Uhr geweckt wurden, woraufhin wir sofort aufstanden. Um 4.25 Uhr begannen wir, unser Mini-Frühstück (Croissant, Margarine, Marmelade, Kaffee, Tee) hinunterzuschlingen, da der Shuttlebus zum Flughafen um 4.45 Uhr abfuhr.
Am Flughafen (Terminal 2, was wir uns im Hotel erfragt hatten, da es aus unseren Unterlagen nicht hervorging) fanden wir auch schnell unseren Schalter, wo in der Warteschlange schon einige Reisende warteten. Wir stellten uns auch an, und unmittelbar darauf kam ein farbiger Flughafenangestellter und fragte, ob wir auch schon unsere Bordkarten hätten. Hatten wir natürlich noch nicht! Direkt vor unserer Warteschleife standen mehrere Self-Eincheck-PC’s, wo man sich selber anmelden mußte! Das war uns natürlich nicht bekannt, und so ging Thomas zurück, um diesen Vorgang vorzunehmen, während ich in der Schlange weiter vorrückte. Nachdem ich noch einige Reisende, die bereits eine Bordkarte besaßen, vorgelassen hatte, kam Thomas endlich mit den Karten. Wir konnten dann problemlos einchecken (Gewicht unserer Koffer zusammen 45,4 kg, also noch 600 g Platz für irgendetwas).
Nachdem wir unsere Unterlagen neu sortiert hatten, gingen wir zur Sicherheitskontrolle: immer dasselbe – Thomas‘ Beatmungsgerät mußte mit zum „Bombenscreening“, und Thomas wurde zur persönlichen Untersuchung gebeten. Bei mir war nichts zu beanstanden. Im Anschluß gingen wir ins Duty free, um unsere Chanel-Vorräte wieder aufzufüllen und setzten uns für eine gute halbe Stunde vor den Wartebereich. Als wir dort endlich eintreten durften, ging es ganz schnell, und wir saßen im Flieger. Um 7.25 Uhr sollten wir starten, und um 7.25 Uhr parkte der Flieger aus. Nach 10-minütiger Flughafenrundfahrt starteten wir bei Regen.
Ich döste die meiste Zeit des Fluges, bis es einen Becher Kaffee und ein Mini-Schokocroissant gab. Die Stewardessen konnten gerade noch den Müll wieder einsammeln, als wir auch schon zur Landung ansetzten. Pünktlich um 8.30 Uhr setzten wir bei Sonnenschein auf der Landebahn des Flughafens Charles de Gaulle in Paris auf, und um 8.45 Uhr befanden wir uns im Flughafengebäude. Doch wo wir jetzt hin mußten, war uns zunächst schleierhaft. Wir wußten zwar, dass wir zum Gate 2E mußten, aber nicht, wo es sich befand. Nach einigem Fragen fanden wir den Weg. Mit einem Bus fuhren wir 15 Minuten kreuz und quer über den Flughafen dorthin und mußten anschließend wieder die Sicherheitskontrolle durchlaufen, mit dem gleichen Prozedere, wie in Frankfurt. Nachdem wir im Wartebereich angekommen waren, konnten wir uns erst einmal vom „Stress“ der Anreise bis dorthin erholen. Der Morgen war bis dahin „wie im Fluge“ vergangen.
Nachdem wir unsere Plätze im Flieger eingenommen hatten, dauerte es sehr lange, bis wir unsere Parkposition verließen. Um 12 Uhr rollten wir dann im Schneckentempo über den ganzen Flughafen zur Startbahn. Dort blieben wir dann erst wieder lange stehen, um etliche Flugzeuge landen zu lassen. Mit fast 1-stündiger Verspätung (12.10 Uhr) starteten wir dann endlich. Der Flug über den Atlantik verlief relativ ruhig, man konnte sogar die Südküste Englands sehr deutlich erkennen. Das Mittagessen, das uns serviert wurde, war sehr lecker, wie meistens auf den Flügen. Und mittlerweile waren wir auch total ausgehungert.
Während des Fluges kollabierten in unserer unmittelbaren Nähe zwei Passagiere. Einem Mann, der in der gleichen Reihe wie wir saß, nur im Mittelteil, ging es wohl sehr schlecht. Der Vater des kleinen Mädchens, das neben Thomas saß, ein Unfallchirurg aus Österreich, leistete Erste Hilfe. Nach einiger Zeit setzte man den Mann nach hinten um, und der Arzt blieb die gesamte Zeit dabei. Um 16.45 Uhr (MEZ) erhielten wir die Information, dass der Mann einen Herzinfarkt habe, und dass man in St. John‘s (Kanada) zwischenlanden würde, um den Mann in ein Krankenhaus zu bringen.
Um 17 Uhr landeten wir recht unsanft in Kanada. Das Wetter war hier äußerst schlecht, und schon vor der Landung hatte es starke Turbulenzen gegeben. Nach dem Aufsetzen des Flugzeuges schlingerte dieses im ersten Moment ganz heftig, aber sonst ging alles gut. Wir vermuteten, dass diese Landebahn vielleicht für so große Flieger (Boeing 747) auch nicht ausgelegt war. Die Außentemperatur betrug auch nur 7 °C. Nach der Landung tat sich erst einmal nichts. Passagier und Arzt waren immer noch im Flugzeug. Dann erschienen wohl zwei Sanitäter, aber sonst passierte wieder nichts. Nachdem das Gepäck des Mannes und seiner Begleiterin gefunden und entfernt worden war, verließ auch dieser (aufrecht gehend) das Flugzeug.
Obwohl wir als Passagiere aufgefordert worden waren, angeschnallt sitzen zu bleiben, standen dann auf einmal alle Leute in den Gängen.
Als der Arzt zurück kam sagte er, dass es Schwierigkeiten gegeben hätte, eine Plattform an die Ausgangstür zu bringen, um den Mann liegend abzutransportieren, und wir würden noch nicht weiterfliegen, weil wir erst betankt würden und die Bremsen abkühlen müßten. Er berichtete weiterhin, dass noch ein englischer Arzt dabei gewesen sei, der dann u. A. im Cockpit wohl mit Airfrance telefoniert habe, um den Krankentransport zu organisieren. Er sagte auch, dass wir wieder nach Paris zurückgekehrt wären, hätten wir noch nicht mehr als die Hälfte des Fluges zurückgelegt gehabt! Also hatten wir noch mal Glück im Unglück. Und der Patient, ein 55-jähriger Russe mit so gut wie keinen Englischkenntnissen, hoffentlich auch.
Genau um 19 Uhr (MEZ) starteten wir von St. John’s, aber nicht, ohne vorher noch einmal die Sicherheitsübung über uns ergehen zu lassen! Dachten die etwa, wir hätten das von mittags bis jetzt vergessen?
Über den Wolken war der Himmel wieder blau, allerdings hatten wir einige Turbulenzen.
Mit fast 3-stündiger Verspätung kamen wir um 17.30 Uhr (Ortszeit) in Miami an. Noch im Flieger riefen wir schnell die Kinder an, um mitzuteilen, dass wir gut angekommen waren. Die Einreiseformalitäten in die USA waren allerdings zeitraubend und ätzend. Als wir in die Halle kamen, war dort bereits eine Schlange von mehreren Hundert Menschen. Wir reihten uns ein, und bis wir an der Reihe waren, waren 1 ½ Stunden vergangen. Wir gaben unsere Unterlagen (Pässe und Einreisekarte) ab, wurden gefragt, wie lange wir bleiben wollten, was der Grund unseres Aufenthaltes sei und wo wir wohnen würden. Danach mußte jeder von uns erst die rechte Hand, den rechten Daumen und dann die linke Hand und linken Daumen scannen lassen. Anschließend noch in eine Kamera sehen, und wir waren nach dem Erhalt unzähliger Stempel durch. Unser Gepäck war nach der langen Einreiseprozedur auch schon aufgetaucht, und wir wurden von einer Dame von Select Holidays in Empfang genommen. Nachdem alle Reisenden, die auf’s Schiff gebucht waren, aufgetaucht waren, brachte uns ein Bus zum Miami Beach/Hollywood Hotel (ca. 30 Minuten Fahrt). Unser Einchecken dort war bereits gut von Select Holidays vorbereitet worden, so dass wir relativ schnell im Zimmer waren. Am Zimmer gab es absolut nichts auszusetzen: es war riesig, mit zwei großen Betten sowie einer riesigen Dusche, die wir auch noch in Anspruch nahmen, bevor wir gegen 21 Uhr (nach 23 Stunden auf den Beinen) todmüde ins Bett fielen.
Sonntag, 17.10.2010 - (2. Tag)
Einschiffen in Port Canaveral
Nach erholsamem Schlaf (9 Std.) standen wir um 6 Uhr auf und erschienen um 7 Uhr mit gepackten Koffern zum Frühstück, welches wir allerdings selber bezahlen mußten (26 $).Hierbei handelte es sich um ein typisch amerikanisches Frühstück: keine Brötchen, keinen Aufschnitt, dafür Rührei, Bratkartoffeln und Würstchen. Um 7.50 Uhr fuhren zwei Busse vor, die uns nach Port Canaveral bringen sollten (ca. 3 Std. Fahrtzeit). Die Dame von Select Holidays konnte uns allerdings nicht begleiten, weil sie mit den Reisenden im anderen Bus nochmals nach Miami mußte, um Gäste abzuholen, die gestern den Flug verpaßt hatten. (Eigentlich hätte das ja uns treffen müssen, bei dem „Glück“ welches wir immer haben).
Auf dem Weg nach Port Canaveral bezog es sich vollkommen und fing sogar an zu regnen. Nach einem kurzen Stopp an einer Raststätte, wo wir ein paar Süßigkeiten erstanden, erreichten wir gegen 11.45 Uhr Port Canaveral. Den ersten Blick auf die Kreuzfahrtschiffe hatte man bereits von der Zufahrtsstraße aus. Das war schon echt gigantisch. Mittlerweile hatten sich auch die Wolken verzogen. Es standen schon einige Busse in der Warteschlange, in die sich unser Bus jetzt auch einreihte. So alle 10 Minuten durfte ein Bus vorfahren, und, nachdem alle Koffer ausgeladen worden waren, durften die Passagiere auch aussteigen. Als wir endlich an der Reihe waren, ging das Kofferausladen und Aussteigen relativ schnell, und wir begaben uns zum Eincheckterminal, das von zwei langen Schlangen angelaufen wurde. Nach einer Sicherheitskontrolle (wie im Flughafen), gelangten wir per Rolltreppe eine Etage höher, wo wir eine Gesundheitskarte ausfüllend uns weiter dem Einchecken näherten. Auch hier ging es relativ zügig weiter. Als wir an der Reihe waren und unsere entsprechenden Unterlagen abgegeben hatten, erhielten wir unsere Seepässe und wir durften aufs Schiff! Doch vorher wurde noch ein Einwanderungsfoto gemacht und etwas weiter wurden Thomas und ich (wie alle anderen auch) vor einem großen Foto vom Schiff fotografiert. Um genau 13.20 Uhr betraten wir die Freedom of the Seas! Das war echt überwältigend. Wir liefen erst einmal den anderen hinterher und wollten gleich als erstes unsere Abendessenszeiten ändern (man hatte uns 20.30 Uhr zugewiesen). Nach einigem Suchen und Durchfragen an der entsprechenden Stelle angekommen, sagte man uns, dass für „My Time Dining“ im Moment alle Plätze belegt seien, er uns auf eine Warteliste setzen könne, wo wir an erster Stelle stehen würden. Heute würden wir allerdings zu der vorgegebenen Zeit essen müssen. Dem stimmten wir zu, was blieb uns anderes übrig.
Also machten wir uns auf die Suche nach unserer Kabine. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten (wir waren am Ende des Schiffes angelangt, obwohl unsere Kabinennummer nicht auftgeauchte war) fanden wir sie schließlich dann doch. Der erste Eindruck war, dass sie kleiner war, als wir es durch Internetvideos in Erinnerung hatten. Aber so im Großen und Ganzen war es ok. Da wir mittlerweile gehörigen Hunger hatten, begaben wir uns zum Windjammer-Restaurant. Auf dem Weg dorthin drückte man uns noch eine Pinacolada in die Hand, wobei wir dachten, dass es sich dabei um einen Begrüßungscocktail handele, doch weit gefehlt, das Getränkt kostete pro Person 9 $! (Allerdings hätten wir das Glas behalten dürfen, was wir jedoch nicht wußten, da das keiner gesagt hatte.) Im Windjammer (wir dachten, es sei das Windjammer, war aber das Jade-Restaurant) war es sehr voll, aber wir fanden noch einen schönen Platz am Fenster. Wir holten uns bei der sehr großen Auswahl etwas zu essen. Hier befand sich jetzt alles, was heute angereist war, und es kamen immer noch mehr Leute an Bord!
Nach dem Essen begaben wir uns zurück zur Kabine, doch unsere Koffer waren noch nicht da. Wir versuchten dann erst einmal, die Bedienung unseres Fernsehers zu ergründen, auf dem allgemeine Informationen über das Schiff gezeigt wurden. Als die Durchsage kam, dass um 16 Uhr die Sicherheitsunterweisung sei und wir uns zu unserem Sammelplatz im Pharaoh’s Palace (das auf unserer Seepass-Karte mit A04 bezeichnet war) begeben sollten, gingen wir kurz vor 16 Uhr dort hin. Dort saßen wir dann mit mehreren hundert Anderen und warteten. Über Lautsprecher hielt der Kapitän eine Ansprache, was wir davon verstanden war, dass wir um 16.30 Uhr ablegen würden. Ansonsten tat sich erst mal nichts, außer, dass noch immer mehr Leute herein kamen. Plötzlich ertönten laute Sirenentöne, doch es passierte immer noch nichts. Gegen 16.20 Uhr wurde uns dann gezeigt, wie man die Schwimmweste anlegt, und was wir machen sollten, wenn diese Sirene ertönen würde. Als um 16.25 Uhr die Sicherheitsübung beendet war, stürmten alle Passagiere hinaus, um das Ablegen des Schiffes nicht zu verpassen. Dafür mußte man auf das 11. oder 12. Deck (wenn man nicht gerade eine Balkonkabine hatte). Bis wir endlich ablegten, vergingen nochmals 10 bis 15 Minuten, doch dann ging es endlich los. Ganz langsam fuhren wir aus dem Hafen, natürlich nicht, ohne dabei ein paar Mal zu hupen, worüber wir uns so erschreckten, dass wir fast über die Reling gefallen wären. Wir blieben noch eine gute halbe Stunde an Deck, um die Aussicht zu genießen und begaben uns dann wieder unter Deck, um zu sehen, ob unsere Koffer endlich angekommen waren, und tatsächlich stand einer vor der Tür, der andere befand sich bereits in der Kabine. Also stand erst einmal Kofferauspacken auf dem Plan. Im Anschluß daran buchten wir unseren Ausflug für Freitag (Mexico) und liefen etwas auf dem Schiff hin und her, um es zu erkunden.
Um 20.30 fanden wir uns zum Abendessen im Isaak-Restaurant ein, wo wir mit einem Berliner- und einem österreichischen Paar am Tisch saßen. Das Essen war super, und wir unterhielten uns gut und lange am Tisch. Als wir in die Kabine zurückkamen, war unser Bett passend hergerichtet und der Müll entsorgt worden. Da wir ziemlich kaputt und müde waren (Zeitverschiebung), fielen wir um 23 Uhr ins Bett.
Dienstag, 18.10.2010 - (3. Tag)
Seetag
Als wir aufwachten, konnten wir über unseren Fernseher den Sonnenaufgang beobachten, was auch nicht schlecht war. Zum Frühstücken begaben wir uns ins Jade- Restaurant. Danach gingen wir zur deutschsprachigen Reiseleiterin Gaby, um noch offene Fragen zu klären. Insbesondere, was man morgen auf Haiti machen könne. Sie gab uns einen Lageplan und empfahl uns, am Strand zu bleiben und dort auch zu Mittag zu essen (das Essen sei vom Schiff).
Wir gingen zurück zur Kabine, zogen uns um und suchten uns freie Liegen am Pool, was gar nicht so einfach war. Schließlich fanden wir einen Platz ganz nah am Pool. Es war dort sehr windig, aber sonnig und heiß. Wir hielten es dort so lange aus, bis die (live) Raggae-Musik so laut wurde, dass es unangenehm war. Ich machte daraufhin einen Rundgang über’s Schiff, um vielleicht eine Stelle zu finden, wo es nicht so windig und nicht so laut war. Das war in der Tat sehr schwierig, und wir landeten schließlich am Heck, hinter dem Flowrider. Aber viel windstiller war es dort auch nicht, und als die Sonne sich anschickte, hinter den Wolken zu verschwinden, verschwanden wir auch unter Deck und nahmen im Crypt an einer Salsa-Unterrichtsstunde teil, was ganz witzig war.
Unsere Anfrage beim „My Time Dining“ war erfolgreich: wir konnten dahin umbuchen, weil die meisten Leute lieber später essen wollten.
Am Vormittag hatten wir Karten für die Eisshow bekommen, die um 17 Uhr begann. Was uns dort vorgeführt wurde, war wirklich ein Erlebnis, ganz große Klasse. Als die Show zu Ende war, und wir uns zurück in unsere Kabine begeben wollten, sahen wir schon Menschenmassen, die sich für das Capitain’s Diner regelrecht aufgebretzelt hatten. Um da mithalten zu können, hätte ich schon meine Hochzeitskleider mithaben müssen, das war mir sofort klar. Wir zogen uns um, machten uns mit den vorhandenen Kleidungsstücken landfein und auf den Weg zum Restaurant, für heute hatten wir für 18.30 Uhr reserviert. Wir erhielten andere Plätze (jetzt im Galileo's Dining Room, eine Etage über dem Isaak's), direkt am Fenster, was wir super fanden. Das Essen war wieder einmal super, wie unsere (neuen) Kellner.
Nach dem Essen flanierten wir über die Royal Promenade und sahen uns die aufgebretzelten Leute an, was wirklich hochinteressant war. Zudem wurde einem alle paar Meter ein Glas Champagner (kostenlos) angeboten, wovon Thomas reichlich Gebrauch machte. Jetzt wußten wir auch, was es mit dem Captain's Diner auf sich hatte: der Kapitän gab einen aus; denn beim Essen zu sehen war er nicht. Überall standen auch Fotografen und forderten die Leute auf, sich fotografieren zu lassen. Teilweise hatten sich schon richtige Warteschlangen dort gebildet. Durch Zufall kamen wir zum Pharaoh’s Palace, wo wir aufgefordert wurden, uns mit dem Kapitän fotografieren zu lassen. Wir waren so erstaunt und überrumpelt, dass wir dies auch taten. Danach setzten wir uns noch etwas ins Pharaoh’s Palace, und als die Musiker aufhörten zu spielen, gingen wir auch. Zurück in der Kabine mußten wir feststellen, dass neben dem Herrichten des Bettes auch das Badezimmer erneut geputztworden war und wir neue Handtücher erhalten hatten. Das ist wirklich bemerkenswert und haben wir in noch keinem Hotel erlebt!
Dienstag,19.10.2010 - (4. Tag)
Labadee/Haiti
Heute Morgen verfolgten wir über die Außenkamera auf unserem Monitor das Annähern an Haiti, und passend zum Anlegemanöver erschienen wir auf Deck 12, um dieses live zu beobachten. Die Sonne hatte schon volle Kraft, obwohl es noch nicht einmal 7.30 Uhr war, und draußen war es wesentlich wärmer, als unter Deck. Nachdem wir angelegt hatten, gingen wir ins Leonardo’s um zu frühstücken. Man platzierte uns an einen Tisch, an welchem ein nettes schottisches Ehepaar saß, mit dem wir uns sofort gut verstanden. Hier konnte man sich zur Abwechslung mal beim Frühstück bedienen lassen.
Nach dem Frühstück machten wir uns für den Landgang bereit, und beim Verlassen unserer Kabine fragte ich den Stewart, von welchem Deck wir denn das Schiff verlassen könnten. Die Antwort war: Deck 1. Also fuhren wir mit dem Aufzug und anderen Leuten auf Deck 1, doch dort saß man in der Falle: hier war der Ausgang nicht, und man konnte auch nicht über die Gänge zu diesem gelangen, also fuhren wir auf Deck 2, um von hier aus irgendwie wieder auf Deck 1 zu gelangen, doch ein anderer Stewart sagte, wir müßten auf Deck 4 und mit dem Aufzug ganz am anderen Ende des Schiffes wieder auf Deck 1. Gesagt, getan, und wir waren wirklich am Ausgang. Dort mußten wir unsere Seepass-Karte wieder ins Chipkartengerät einführen, um auszuchecken. Als wir unten direkt vor dem Schiff standen und es in seiner vollen Größe estmalig sahen, waren wir über die Ausmaße des Schiffs überwältigt. Es war einfach gigantisch. Mittlerweile war es tierisch heiß geworden, und wir entschlossen uns, mit dem Fährboot zum Columbus-Beach zu fahren. Dort angekommen, suchten wir uns Liegen, die unter einer Palme im Halbschatten standen, und Thomas ging, nachdem er uns etwas zu Trinken geholt hatte, ins Wasser. Nachdem ich auch geschwommen hatte, suchten wir uns eine andere Palme, weil die erste bereits fast in der vollen Sonne lag.
Als es Zeit für’s Mittagessen war, begaben wir uns zum "Restaurant". Nach dem Essen schritten wir die Marktstände ab, um für mich nach einem Bikini zu sehen. Die Verkäufer waren hier noch aufdringlicher, als in der Türkei, daher machte es absolut keinen Spaß, sich hier umzusehen. Letztendlich fand ich einen Bikini für 12 $, der zwar nicht 100 %ig meinen Vorstellungen entsprach, aber zum Schwimmengehen ausreichte.
Als sich der Strand allmählich lichtete, ließen wir uns gegen 14.40 Uhr mit dem Shuttle zum Pier bringen. Hier stand bereits eine lange Schlange von Menschen, die alle aufs Schiff zurück wollten, und als wir uns vorgeschlängelt hatten, wußten wir auch, warum das so lange gedauert hatte: wir mußten wieder eine Sicherheitsschleuse (wie am Flughafen) passieren. Danach durften wir zum Schiff gehen. Dort verlangte man am Eingang wieder unsere Seepass-Karte, und wir mußten wieder in diese Kamera sehen. Erst dann durften wir, nachdem wir identifiziert worden waren, wieder nach oben fahren.
Gleich nachdem wir oben ankamen, zog ich mich zum Joggen um. Da ich auf jeden Fall das Ablegemanöver mitbekommen wollte, blieben mir noch ca. 50 Minuten zum Joggen, doch zuvor mußte ich mich orientieren, wo das Fitnesscenter überhaupt war. Ich belegte eines der 20 Laufbänder und konnte beim Laufen gut den Pier beobachten, auf dem die Leute aufs Schiff zuströmten.
Gerade rechtzeitig zum ersten Tuter des Schiffs beendete ich mein Joggingpensum und ging auf Deck 12, wo ich mich mit Thomas verabredet hatte. Wir fanden uns sogar auf Anhieb und beobachteten, wie das Schiff langsam vom Pier abdriftete. Anschließend ging ich duschen, und Thomas tauschte unsere Handtücher aus und begab sich nochmals zu Gaby, der deutschsprachigen Reiseleiterin, um noch einige Fragen zu klären.
Als er zurückkehrte, war ich bereits fast fertig, und wir konnten zum Abendessen aufbrechen, wo uns wieder die netten Kellner vom Vorabend in Empfang nahmen, und uns an denselben Platz setzten, wie gestern. Das Essen war wieder einmal vorzüglich. Beim Verlassen des Restaurants reservierten wir gleich für den morgigen Tag wieder für 18 Uhr und baten darum, am Platz Nr. 54 (von dem man einen tollen Blick aufs Meer hatte), essen zu dürfen. Die Dame am Empfang sagte uns, wir sollten dann möglichst um 17.45 Uhr da sein.
Nach dem Essen sahen wir uns die Magic-Show an (die bereits vor 20 Minuten begonnen hatte). Die war auch super! Da wir den Anfang verpasst hatten, beschlossen wir, uns den Anfang in der späteren Vorstellung um 21 Uhr anzusehen, doch zunächst schlenderten wir über die Decks und erwarben am Fotografenstand das Foto auf dem wir mit dem Kapitän waren. Da wir uns mit Jürgen und Gitta (die mit uns von Frankfurt aus mit angereist waren) für den nächsten Tag verabreden wollten, flanierten wir kreuz und quer über’s Schiff, in der Hoffnung sie zu treffen. Schließlich trafen sie uns, als wir einem Fotografen zusahen, wie er verschiedene Personengruppen ablichtete. Wir verabredeten uns zunächst für später zu einem Drink, da sie noch nicht zu Abend gegessen hatten. Wir gingen dann in unsere Kabine und passend zum Beginn der Magic Show hinunter ins Arcadia-Theater. Nach der Show nahmen wir mit den anderen (Jürgen, Gitta, Robin, Jenny, Steffi und Matthias) noch einen Drink auf dem Pooldeck ein, wobei mittlerweile ein Gewitter aufgezogen war. Es blitzte und regnete und wurde total windig. Nach einem Drink waren Thomas und ich so müde, dass wir beschlossen, ins Bett zu gehen.
Mittwoch,20.10.2010 - (5. Tag) - Unser 10. Hochzeitstag
Ochos Rios/Jamaika
Unser Wecker klingelte um 7 Uhr. Als erstes gratulierten wir uns zum Hochzeitstag und tauschten unsere Geschenke aus. Dann gingen wir zum Frühstücken wieder ins Leonardo’s und saßen diesmal mit 8 anderen (alles englisch sprechenden) Personen an einem Tisch. Dies war weniger unterhaltsam für uns, da diese Personen uns nicht in ihre Gespräche mit einbezogen. Nach dem Frühstück beobachteten wir das Anlegen des Schiffes und packten anschließend unsere Sachen für den Ausflug. Jürgen und Gitta waren vor 16 Jahren bereits auf Jamaica gewesen und hatten damals schon diverse Touren hier unternommen, so dass wir beschlossen, gemeinsam die Dunn’s River Falls hochzuklettern; diese Tour sei damals die Beste gewesen.
Als wir uns um kurz nach 9 trafen, meinte Jürgen, dass es besser sei, die Pässe mitzunehmen (obwohl das niemand vorher gesagt hatte, aber wir wollten kein Risiko eingehen und holten unsere auch, benötigten sie aber nicht! Allerdings sollte man sie unbedingt bei sich haben, falls man die Abfahrt des Schiffes verpassen sollte!) Unser Weg vom Schiff war diesmal schneller gefunden, und wir begaben uns auf den Parkplatz vor den Hafenbüros. Bis wir jemanden gefunden hatten, der uns zu den Wasserfällen bringen wollte, dauerte es eine Weile, und man schickte uns auf dem Parkplatz hin und her. Doch letztendlich durften wir uns in einen Buss setzen und wurden zur den Wasserfällen gefahren. Hier in Jamaica herrschte Linksverkehr, was uns bis dahin nicht bekannt war, aber wir brauchten ja zum Glück nicht selber fahren.
Am Ziel angekommen, durfte jeder von uns 10 $ (für Hin- und Rückfahrt) bezahlen, und wir wurden von einer Dame zum Eingang geführt, wo wir jeder 15 $ Eintritt zahlen mußten. Für das Ausleihen der Badeschuhe verlangte man 7 $ (ich erwarb gleich welche für's Bootfahren zu Hause), und wir konnten für 8 $ ein Schließfach mieten (3 $ gab es später zurück), worin wir unsere Sachen während des Wasserfallkletterns einschließen konnten. Wir zogen uns bis auf die Badesachen aus und unsere Wasserschuhe an und starteten zusammen mit zwei Führern (von denen einer filmte) in einer Gruppe von etwa 20 bis 25 Personen. Zunächst wurde noch ein Toilettengang empfohlen, damit wir nicht in das Wasserfallwasser machen müßten. Danach stiegen wir über eine Treppe bis hinunter zum Strand, bildeten eine lange Kette, indem wir uns alle an den Händen festhielten und begannen mit dem Aufstieg des Wasserfalls. Das Wasser war eiskalt (kommt aus den Bergen), und anfangs wurden wir nur bis zu den Waden naß. Doch als wir an die erste Stelle kamen, wo das Wasser tiefer war, wurden wir auch noch dazu aufgefordert, uns für ein Foto hinzusetzen. Na, das war vielleicht kalt (was auf dem Foto aussieht, als ob wir vor lauter Spaß jubeln würden, waren jedoch nur unsere Schreckensschreie). Aber wir hatten auch viel Spaß. Der ganze Aufstieg dauerte etwas länger, als eine halbe Stunde und wurde immer wieder von Fotoshootings unserer Begleiter unterbrochen. Nachdem man einmal überall naß war, machte einem das kalte Wasser auch nichts mehr aus. Obwohl der Aufstieg teilweise anstrengend war, war es ein tolles Erlebnis und ist unbedingt weiterzuempfehlen.
Nachdem wir uns abgetrocknet und wieder angezogen hatten, konnten wir für 40 $ das Video unserer Klettertour und für 8 $ das Foto erwerben. Wir beschlossen, das Video zu kaufen, auf alle umzulegen und zu Hause zu kopieren und allen zuzuschicken. So kostete es für jeden nur 5 $.
Nach kurzem Warten erschien unser Busfahrer und brachte uns zum Hafen zurück. Ursprünglich hatten wir vorgehabt, noch zum Strand zu gehen, aber da es mittlerweile angefangen hatte zu regnen, gingen wir am Hafen noch gemeinsam etwas trinken, und während wir aufs Schiff zurückgingen, fuhren Jürgen und Robin noch Jet-Ski, und Steffi und Matthias wollten noch shoppen gehen.
Bis wir wieder aufs Schiff konnten, mußten wir – wie gestern – wieder diverse Kontrollen über uns ergehen lassen, aber diesmal gab es keine lange Schlange, weil wir noch recht früh waren. Wir zogen uns um und gingen zum Mittagessen ins Jade-Restaurant. Vom Fenster aus konnten wir Jürgen und seinen Sohn beim Jet-Ski-Fahren zusehen. Mittlerweile kehrten Menschenmassen aufs Schiff zurück, und als wir das Restaurant gerade verlassen wollten, erschienen Gitta und Jürgen, um auch noch zu Essen. Wir zeigten ihnen die Fotos und das Video, welche wir von den Jet-Ski-Fahrenden gemacht hatten, und sie fanden das toll. Wir versprachen, ihnen die Bilder mitsamt der DVD nach dem Urlaub zuzuschicken.
Um eine kleine Siesta zu halten, kehrten wir in unsere Kabine zurück, stellten den Wecker auf 16.15 Uhr, um das Ablegen des Schiffes nicht zu verpassen und schliefen erst einmal eine Weile.
Das Ablegen des Schiffes verzögerte sich um ca. 15 Minuten, da noch nicht alle Gäste an Bord waren. (Ich wette, dass man auf uns nicht so lange gewartet hätte!) Während wir auf das Ablegen warteten, sprach uns ein Amerikaner an, der hörte, dass wir Deutsch sprachen. Er sei in den 70er Jahren für 3 Jahre als US-Polizist in Mannheim und Heidelberg stationiert gewesen. Er sprach aber kaum noch Deutsch, so dass wir uns auf Englisch unterhielten, bis wir abgelegt hatten.
Wir liefen über einige Decks, um etwas zu trinken, und auf Deck 11 füllte ich meinen Softdrink-Becher. Eigentlich wollte Thomas im Windjammer noch einen Kaffee trinken, doch dort war geschlossen. Auf dem Weg nach unten zur Royal Promenade kamen wir bei Gaby vorbei, an die wir noch einige Fragen hatten. Als wir dort fertig waren, war es auch schon Zeit, sich fürs Abendessen umzuziehen.
Um 17.45 Uhr erreichten wir unser Restaurant und erhielten den gewünschten Platz. Manuel, unser Oberkellner, gratulierte uns gleich zu unserem Hochzeitstag (das hatten wir gestern erwähnt) und erzählte uns, wie jeden Abend, welches die Essens-Highlights des heutigen Tages waren. Das Essen war mal wieder superlecker, und als wir auf das Dessert warteten, erschienen auf einmal 7 oder 8 Kellner mit einem Teller, auf dem ein Stück Torte mit einer Kerze platziert war, und sangen uns ein Gratulationsständchen, was wir total nett fanden. Dabei mußten wir uns die Hände über den Tisch hinweg reichen, und als sie zu Ende gesungen hatten, mußten wir uns hinter einer davor gehaltenen Serviette küssen. Danach gratulierte man uns noch einmal. Wirklich nett!
Nach dem Essen begaben wir uns in die Kabine. Ich notierte die Erlebnisse des Tages, während Thomas das Filmmaterial der letzten zwei Tage zusammenschnitt. Um 21 Uhr verließen wir die Kabine, um im Pharaoh’s Palace evtl. etwas Tanzen zugehen. Der erste Tanz war passend für uns, doch dann spielte die Band nur noch Musik, auf der wir nicht tanzen wollten. Nach 45 Minuten hörten sie komplett auf zu spielen, und wir schauten, was sonst noch so los war, bis wir zufällig Jürgen, Gitta und die anderen trafen. Wir tranken noch einen Cocktail mit ihnen, doch dann gingen alle in ihre Kabinen (weil wir ja morgen früh aufstehen mußten), während wir noch über die Royal Promenade zurückschlenderten, wobei wir in die gerade begonnene Party „Dancin‘ in the street“ gerieten.
DieStimmung dort war so super, dass wir zu den Klängen von den Bee Gee’s (Saturday Night Fever) noch eine Runde mittanzten und uns dann durch die Menge Richtung unserer Kabine schlängelten. Hier packten wir noch unsere Sachen für den morgigen Tag zusammen, bevor wir todmüde ins Bett fielen.
Donnerstag, 21.10.2010 - (6. Tag)
Georgetown/Cayman-Inseln
Als der Wecker um 6 Uhr klingelte, war es draußen noch stockdunkell (und in unserer Kabine sowieso). Als es heller wurde, sah man, dass das Wetter absolut trostlos war (windig und regnerisch). Während wir um 7 Uhr über das 11. Deck zum Windjammer-Restaurant liefen, regnete es und alles war pitschnaß. Jürgen und Gitta saßen dort bereits beim Frühstück. Jetzt wurde es langsam heller, aber es sah noch nicht besser aus. Wir frühstückten und holten unsere Sachen aus der Kabine, um uns um 8 Uhr im Arcadia-Theater einzufinden, wo unser Treffpunkt für den heutigen Ausflug (Schwimmen mit den Stachelrochen) war. Nachdem sich alle versammelt hatten, konnten wir auf Deck 1 hinuntergehen und uns zum Ausgang begeben. Heute mußten wir erstmalig in ein Tenderboote steigen, das uns zum Hafen brachte. Der Regen hatte aufgehört, und es sah schon etwas freundlicher aus. Vor dem Hafen sammelte sich unsere Gruppe erst einmal, und so nach und nach wurden wir nach den verschiedenen Buchungen „sortiert“. Bis unsere Gruppe endlich an der Reihe war, sich zu einem Bus zubegeben, war es bereits 9 Uhr. (Auf Gerogetown herrschte auch wieder Linksverkehr.)
Unser Busfahrer war echt gut drauf: zuerst sang er mehrere Lieder, u. A. Amazing Grace, und das gar nicht mal schlecht, obwohl er nicht immer alle Töne richtig traf (wie Dieter Bohlen es ausdrücken würde). Plötzlich hatte er eine Mundharmonika in der Hand und spielte während des Fahrens darauf, auch das war nicht schlecht. Er erntete jedes Mal Applaus und am Ende ein saftiges Trinkgeld, nachdem er uns im Hafen von Westbay abgeliefert hatte. Dort stiegen wir auf ein Boot, das uns nach ca. einer Dreiviertelstunde nach Sting Ray City, einer Sandbank mitten im Meer, brachte. Das Wetter war übrigens noch nicht viel besser geworden, doch es regnete wenigstens nicht. Als wir an der Sandbank ankamen, erhielten wir eine Einweisung, wie wir mit den Stachelrochen umzugehen hätten, und dann durften wir, mit Taucherbrille und Schnorchel versehen, ins brusthohe Wasser gehen. Hier lagen schon mehrere Boote, denen so um die Hundert Leute entstiegen waren, im Wasser vor Anker.
Die Rochen waren absolut zahm, und wer wollte, konnte sie auch mit Krebsfleisch füttern, sie streicheln oder küssen. (Das Küssen von Rochen soll 7 Jahre Glück bringen, doch das wollten wir trotzdem nicht ausprobieren.) Die Rochen waren überhaupt nicht scheu und schwammen um unsere Beine und Körper herum, und man mußte aufpassen, dass sie einen nicht umschwammen. Ich schnorchelte viel und schoss dabei etliche Fotos, während Thomas hauptsächlich filmte.
Wir konnten die Rochen streicheln, sie fühlten sich irgendwie glitschig an. Ein Führer von unserem Boot hielt einen Rochen fest und legte ihn uns auf den Rücken, wenn wir das wollten. Das war ein angenehmes Gefühl und insgesamt ein tolles Erlebnis! Nach ca. einer halben bis Dreiviertelstunde hatten sich alle Teilnehmer wieder auf dem Boot eingefunden, und wir kehrten zum Hafen nach Westbay zurück. Während der Rückfahrt fing es wieder an zu regnen.
Nachdem wir den Bus gefunden hatten, der uns zurückbringen sollte, fuhren wir nach Georgetown. Mit Gitta, Jürgen, Robin und Jenny wollten wir noch etwas trinken, wobei Thomas und ich auch etwas essen wollten. Die anderen gingen derweil shoppen, und wir schauten nach unserem Essen in einige Schmuckgeschäfte (die es hier so zahlreich gibt, wie anderswo Souvenirshops), fanden jeoch nichts, was uns gefiel. Man bot uns ein paar Ohrringe mit 1 Karat Diamanten für 1.500 $ an (wobei wir nicht einmal wußten, ob dies der Preis für einen oder beide Ohrringe war), doch so viel Geld wollten wir nun wirklich nicht ausgeben.
Die Rückkehr zum Schiff per Tenderboot verlief ereignislos, außer dass in der Bucht mittlerweile drei große Kreuzfahrtschiffe lagen, was schon ein gigantischer Anblick war. Im Schiff angekommen, absolvierten wir den üblichen Sicherheitscheck und suchten unsere Kabine auf. Da sich das Wetter weiter verbessert hatte, zogen wir wieder Badesachen an und fuhren hoch auf Deck 11, um erstmalig den Whirlpool auszuprobieren. Mit Blick auf Georgetown saßen wir im Whirlpool, der total heiß war und relaxten eine Weile, bis es uns warm wurde. Dann suchten wir uns eine Liege, um noch etwas Sonne zu genießen. Doch während Thomas losging, um uns ein Eis zu holen, fing es wieder an, zu regnen. Daher beschlossen wir, auf Deck 4 zu gehen, da dort auch Liegen standen, und dort die Abfahrt abzuwarten. Da das letzte Tenderboot um 15.15 Uhr vom Hafen abfahren sollte, vermuteten wir das Ablegen für 15.30 Uhr oder 15.45 Uhr. Letztendlich war es dann 15.50 Uhr, als sich das Schiff langsam bewegte. Thomas war mittlerweile zurück zur Kabine gegangen, um ein kleines Nickerchen zu halten, während ich mich mit meinem Buch wieder auf Deck 11 begab, denn mit dem Ablegen des Schiffes kam mal wieder die Sonne durch. Ich kippte das Wasser von einer Liege, legte mich darauf und schlief erst einmal ein. Ich nickerte vielleicht 15 Minuten, danach las ich noch eine Weile, und um 17 Uhr begab ich mich in die Kabine, wo ich mich fürs Abenddessen fertigmachte.
Wir erschienen um 17.45 Uhr beim My Time Dining-Tisch und erhielten noch kurz vor 18 Uhr den gleichen Platz, wie gestern. „Unsere Kellner“ empfingen uns wieder sehr herzlich und bedienten uns auch sofort.
Nach dem Essen gingen wir direkt in unsere Kabine und ließen den Tag Revue passieren. Dabei stellten wir fest, dass wir hier so gut eingespannt sind, dass wir nicht einmal mehr zum Lesen kommen. Irgendwie ist der Tag total mit Aktivitäten ausgefüllt, und abends sind wir völlig erschossen. Total müde, beschlossen wir, den Tag zu beenden, nachdem Thomas noch einmal Informationen zum morgigen Ausflug (Ausflug zu den Maya-Ruinen) eingeholt hatte. Um 21 Uhr lagen wir bereits im Bett.
Freitag, 22.10.2010 - (7. Tag)
Cozumel/Mexico
Heute durften wir etwas länger schlafen. Um 9 Uhr frühstückten wir wieder im Leonardo’s, wo wir mit einem mexikanischen Pärchen und ansonsten Amerikanern am Tisch saßen. Das mexikanische Pärchen und die uns gegenüber sitzenden Amerikanerinnen (vermutlich Mutter [um die 90 Jahre] und Tochter) unterhielten sich sehr nett mit uns.
Um 9.45 Uhr war Treffpunkt für die Ausflügler nach Tulum, den Maya-Ruinen. Als wir von Bord gingen, hatten wir das tollste Wetter: strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Bis die Fähre, die uns nach Playa del Carmen auf das Festland bringen sollte, endlich ablegte, war es bereits 10.45 Uhr. Die halbstündige Überfahrt hatte es in sich. Die Crew verteilte auch gleich Spucktüten an die, die eine wollten. Wir wollten auch, brauchten sie aber nicht benutzen. Zahlreiche andere gaben erst einmal ihr Frühstück wieder von sich. Das Schlimmste an der Sache war, dass die Fenster von außen so verschmutzt waren, dass man das Meer und den Horizont nur erahnen konnte. Wäre die Aussicht gut gewesen, hätten viele bestimmt weniger Probleme gehabt.
Als wir in Playa del Carmen ankamen, waren wir als erstes von dem Strand rechts und links vom Pier begeistert: schneeweißer Sand und türkisblaues Meer. Nach einem etwa 10-minütigen Fußmarsch erreichten wir die Busstation. Die Busfahrt bis nach Tulum dauerte ca. eine Stunde (ca. 60 km). Unser Guide klärte uns während der Fahrt über den Tagesablauf auf, und als wir aus dem Bus stiegen, erhielten wir sogar einen Sonnen-(Regen-) Schirm (wer wollte). Thomas nahm natürlich auch einen an, mit dem Erfolg, dass wir ihn die ganze Zeit rumschleppen mußten (obwohl wir ihn gar nicht gebraucht hätten) und somit keine freie Hand zum Fotografieren hatten. Auch die Aufforderung beim Buchen des Ausfluges, dass man festes Schuhwerk anziehen sollte, war Quatsch, da dort die Wegen gut befestigt waren. Insgesamt glich die Anlage eigentlich eher einem Golfplatz. Was uns auch vielmehr als die Ruinen faszinierte, waren die vielen Leguane, die dort herumliefen und herumlagen, wie bei uns die Spatzen. Selbst eine Schlange und eine Krabbe entdeckten wir.
Die Ruinen selber durfte man - mit Ausnahme einiger weniger - nicht betreten und nur von Weitem betrachten. Zudem hatten wir einen (bilingualen) Guide, der so ein verspanischtes Englisch sprach, dass es schwer war, dem zu folgen und wir uns als (Lidl-) Gruppe absonderten und alleine weiterliefen. Plötzlich sahen wir im Hintergrund das türkisblaue Meer und wanderten darauf zu.
Der Ausblick, den man von hier oben auf das Meer und den Strand hatte, war einfach traumhaft und lud zum Baden ein. Doch da wir unsere Badesachen im Bus lassen sollten, blieb uns das Schwimmen an dieser Stelle verwehrt, doch viele andere (von anderen Reisegruppen) waren dort am Baden.
Für 14.20 Uhr war unsere Abfahrt von Tulum angesetzt, und, nachdem ich noch einen Leguan auf dem Arm halten durfte, fuhren wir zu einem Restaurant am Strand, wo für uns ein Mittagessen vorgesehen war. Das Essen bestand aus Salat, Reis, Fisch, Ragout, Fladen mit Avocadocreme, noch einmal Salat und Nachos, was uns alles nacheinander zusammen auf einen Teller gepackt wurde. Es war zwar nicht besonders lecker, aber der Hunger trieb’s hinein, und man war hinterher satt.
Danach konnten wir uns an den Strand legen, doch da wir als letzte Gruppe angekommen waren, waren die meisten und besten Plätze bereits belegt. Thomas und ich ergatterten noch zwei Holzliegen, mit denen wir Vorlieb nahmen. Die Sonne schien heiß vom Himmel, und nach einer kleinen Verdauungspause gingen wir ins Meer. Wir hatten eine tolle Brandung, und das Wasser war auch nicht allzu kalt. Nachdem wir einigermaßen trocken geworden waren, hieß es für uns auch schon, Abschied vom Strand zu nehmen. Um 16.25 Uhr befanden wir uns auf dem Rückweg zur Fähre, und nach einer ebenso schaukeligen Rückfahrt erreichten wir um 18.30 Uhr beim Tuten unseres Schiffes den Pier. Jetzt lag auf der anderen Seite des Piers das Kreuzfahrtschiff Raydam der Holland-America-Line, das wir schon in Jamaika und Georgetown gesehen hatten.
Es war schon ein gigantisches Gefühl, zwischen den beiden Riesen zu laufen.
Eigentlich sollten wir um 18.30 Uhr ablegen, legten aber erst um 19.10 Uhr ab. Wahrscheinlich waren noch nicht alle Ausflügler zurück. (Später erfuhren wir, dass einige Reisende das Schiff verpasst hatten!) Unmittelbar bevor wir zum Abendessen gehen wollten, legten wir ab, was anhand der Vibrationen zu merken war.
Beim Abendessen erhielten wir heute einen anderen Platz (wir waren ja auch viel später, als sonst). Auch bis wir unser Essen erhielten, dauerte wesentlich länger. Zudem war es um uns herum so laut, dass wir uns kaum unterhalten konnten. Das Essen war mal wieder gut, heute war italienischer Abend. Nach dem Essen liefen wir noch an den Fotoständen vorbei und kauften unser Foto, das der Fotograf an den Wasserfällen von unserer 8er Gruppe geschossen hatte. Danach suchten wir unsere Kabine auf. Als wir dort eintraten, baumelte ein Handtuchaffe an einem Bügel von unserer Lüftung herunter. (Jeden Abend, während wir beim Essen waren, wurde unser Bett bettfertig gemacht sowie unser Badezimmer geputzt, wir erhielten neue Handtücher, und es saß irgendein Handtuchtier auf unserem Bett!)
Nachdem Jürgen bei uns angerufen hatte, ob wir zusammen noch etwas trinken wollten, fuhren Thomas und ich zuerst in „The Crypt“ hinunter um eine Runde zu tanzen. Danach machten wir uns auf die Suche nach den Anderen, die wir auch schnell fanden. Wir genossen zusammen noch zwei Drinks, aber die Musik war an allen möglichen Sitzgelegenheiten so laut, so auch dort, wo wir saßen, so dass wir uns gegen 0.30 Uhr in unsere Kabinen verzogen. Dort angekommen mußten wir feststellen, dass unsere Wasserspülung an der Toilette nicht funktionierte. Als sich 25 Minuten nach unserem Anruf immer noch nichts tat, rief Thomas noch einmal an der Information an, und dort sagte man, es sei etwas gebrochen, das könne noch ein paar Stunden dauern. (Tat es auch; um 4 Uhr ging die Spülung immer noch nicht.)
Samstag, 23.10.2010 - (8. Tag)
Seetag
Heute durften wir etwas länger schlafen, und als wir gegen 8.45 Uhr aufstanden, funktionierte unsere Wasserspülung zum Glück wieder. Zuerst wollten wir im Leonardo’s frühstücken, doch dort hatte sich eine Schlange gebildet, und das hätte uns zu lange gedauert, also gingen wir ins Jade-Restaurant. Hier ergatterten wir einen Tisch am Fenster.
Nach dem Frühstück wollten wir bei Gaby noch einige Fragen abklären, doch diese hatte jetzt keine Beratungszeit mehr und bat uns, am Abend wiederzukommen. Da ich heute ziemlich starke Migräne hatte, verzogen wir uns eine Weile in die Kabine, doch gegen 12 Uhr wurde eine Vorführung über Handtuchfalten angeboten, was wir unbedingt sehen wollten, und so begaben wir uns wieder auf die Royal Promenade. Hier gab es heute alle 5 Meter einen Stand mit irgendeiner Köstlichkeit, u. A. in Schokoladenkuvertüre getränktes Obst (Banane, Melone, Erdbeere). Außerdem gab es tolle Eisskulpturen zu bewundern.
Hier kaufte ich mir eine Hals- und eine Fußkette aus vergoldetem Silber für zusammen 33 $, die ich allerdings erst abends abholen konnte. Die Vorführung des Handtuchfaltens - und später auch des Serviertenfaltens - war gut frequentiert, und wir konnten einige Techniken filmen. Zudem erhielten wir ein Infoblatt mit einigen Handtuchfalttechniken.
Für 13.30 Uhr war im Pharaoh’s Palace eine Info-Veranstaltung für die Reisenden der zweiten Woche angesetzt, wo wir auch hingingen, doch dort erfuhren wir nicht viel Neues.
Nachdem wir auf Deck 11 das Wetter gecheckt hatten, beschlossen wir, uns umzuziehen und uns ein sonniges Plätzchen an Deck zu suchen. Während wir in der Kabine unsere Sachen zusammenpackten, rief Jürgen an, und teilte uns mit, dass sie jetzt zum Flowrider gehen würden, und wir uns doch dort treffen sollten.
Beim Gang über Deck 11 hatte man das Gefühl, gleich über Bord zu fliegen. Das Schiff hatte Gegenwind von 50 mp/h, d. h., als wir nach hinten liefen, wurden wir regelrecht geschoben und ich hatte Angst, dass mir der Wind die Flipflops von den Füßen reißen würde.
Nachdem wir Jürgen und Matthias beim Flowriden zugesehen hatten, suchten wir uns am Heck des Schiffes zwei Liegen, um noch etwas zu entspannen. Um 16 Uhr begab ich mich zum Umziehen in die Kabine, da ich noch unbedingt joggen wollte, und Thomas gesellte sich zu den anderen, die sich mittlerweile mittschiffs auch Liegen gesucht hatten.
Pünktlich um 18 Uhr saßen wir dann beim Abendessen auf unserem Lieblingsplatz. Während wir aufs Essen warteten, rief ich Dennis an, um zu erfahren, ob er gut zu Hause angekommen war. (Er hatte ein 4-wöchiges Praktikum in England gemacht.) Da er wohl schon geschlafen hatte (Mitternacht in Deutschland), war er nicht sehr gesprächig, und ich ließ ihn weiterschlafen.
Unser Essen war wie immer gut, und wir verteilten unsere Trinkgeldgutscheine, die man uns während des Nachmittags aufs Zimmer gelegt hatte, an die entsprechenden Kellner. Unserem Lieblings-Oberkellner Manuel gaben wir nochmals 5 $ extra ins Kuvert. Dieser bedankte sich mit Küßchen.
Nach dem Abendessen begaben wir uns nochmals zu Gaby, die auch sofort Zeit für uns hatte. Wir saßen eine ganze Weile bei ihr (es war auch kein Andrang) und sie gab uns viele Tipps für morgen und die weitere Reise. Thomas fragte sie, ob es möglich sei, auch irgendwo hinter die Kulissen des Schiffes zusehen, und sie versprach, die passende Person anzusprechen und uns Bescheid zugeben.
Von irgendwelchen Leuten erfuhren wir dann, dass in Mexico zwei und in Jamaika drei Personen das Schiff verpasst hatten. Wenn mir das passieren würde, würde ich mir vor lauter Wut in den Hintern beißen.
Auf dem Rückweg zur Kabine holten wir noch schnell meine Ketten ab, dann fingen wir an, unsere Sachen für den Umzug in die andere Kabine zu packen, da wir uns um 22 Uhr mit den anderen treffen wollten, um mit Jürgen, Gitta, Robin und Steffi Abschied zu feiern, die uns morgen leider verlassen würden.
Zu dem Treffen hatten sich auch Nina und Steffen gesellt, so waren wir 10. Allerdings verlief die Unterhaltung, wie immer, sehr unerquicklich, da die Musik einfach zu laut war. Wir tauschten nochmals Adressen aus, und gegen 23.30 Uhr verschwanden alle in ihren Kabinen.
Sonntag, 24.10.2010 - (9. Tag)
PortCanaveral
Als uns der Wecker um 6 Uhr aus dem Schlaf riß, war es noch dunkel, doch anhand der Lichter konnten wir auf unserem Monitor sehen, dass wir bereits in Port Canaveral angekommen waren und auch schon angelegt hatten.
Um 7.30 Uhr fanden wir uns im Leonardo’s zum Frühstück ein und erhielten diesmal einen 2er Tisch. Nach dem Frühstück sahen wir von Deck 12 den Leuten zu, die das Schiff verließen. Dann machten wir uns auf den Weg in unsere Kabine, um noch die letzten Sachen einzupacken. Der Stewart empfing uns schon und sagte, dass wir den Umzug jetzt schnell erledigen könnten. Er half uns, oder besser wir halfen ihm, unsere Sachen drei Kabinen weiter zu transportieren. Es handelte sich um die gleiche Kabine, nur dass alles seitenverkehrt war. Wir hatten auch noch genügend Zeit, unsere Koffer gleich wieder auszupacken. Danach begaben wir uns ins Pharaoh’s Palace. Als dort (alle?) an Bord bleibenden Personen eingetroffen waren, gingen wir gemeinsam zur Emigration, wo wir wiederum unsere Pässe vorzeigen mußten. Das alles lief reibungslos ab und ging recht schnell. Dann versammelten wir uns in einem Wartebereich, wo die (neuen) Kabinennummern in aufsteigender Reihenfolge aufgerufen wurden, und man erhielt die neuen Seepass-Karten. Danach konnte, wer wollte, das Schiff verlassen. Mit einigen Schotten manövrierten wir uns nach draußen und fragten uns zum Shuttlebus, durch, der zur Shopping-Mall und zu Wall-Mart fuhr. Irgendwie wußte keiner so richtig genau, wo wir hin mußten, doch letztendlich kam der Shuttle direkt an die Bushaltestellen der ankommenden und abfahrenden Busse. Für 10 $ pro Person konnten wir zum Einkaufen und zurück fahren. Der Bus fuhr auch noch die anderen Kreuzfahrtschiffe an, wo jede Menge Crew-Mitglieder einstiegen. Nach ca. 20 Minuten erreichten wir Wall-Mart und etwa 5 Minuten später die Shopping-Mall. Einige Geschäfte öffneten um 11 und einige um 12 Uhr (Sonntag). Als wir ankamen, war es kurz vor 11. Wir besorgten uns einen Lageplan und begaben uns zu Radioschack, wo sich Thomas nach einem iPad erkundigte, welches jedoch ausverkauft war. Man empfahl uns, bei Sears nachzufragen, doch dort war noch geschlossen. Nachdem wir uns eine Cola light einverleibt hatten (die zur Hälfte aus Eiswürfeln bestand), schlenderten wir zu Macy’s, wo wir drei Poloshirts für Thomas erstanden, für mich fand ich nichts Nettes. Als wir dort fertig waren, wurde Sears gerade geöffnet. Aber auch dort hatte man das letzte iPad vor ca. drei Tagen verkauft. Dort fanden wir wiederum einige T-Shirts für Thomas und für mich zwei Shorts, die aber zu Hause noch etwas enger gemacht werden müssen, aber für den Preis kann man sie bei uns nicht kaufen.
Bei JC Penny erkundigte ich mich nach Bikinis und fand auch zwei, einer etwas teurer, der andere um so billiger. Eigentlich wollte ich nur einen nehmen, aber Thomas bestand darauf, beide zu nehmen: "eine Frau brauche da Auswahl".
Gegen 13.20 Uhr begaben wir uns wieder zum Shuttle, der ca. 10 Minuten später auch abfuhr. Um 14 Uhr erreichten wir das Schiff, und wir stellten uns an der Schlange zum Einchecken an, wurden aber, bis auf die Sicherheitskontrolle, überall durchgewunken, nachdem wir unsere neue Seepass-Karte vorzeigten. An dem Mittagessen, welches für die „an Bord Gebliebenen“ serviert wurde, konnten wir leider nicht mehr teilnehmen, da wir zu spät waren. So beschlossen wir, im Windjammer zu essen. Im Anschluß daran erstanden wir ein neues Soda-Package und vergewisserten uns, dass wir auch weiterhin an My TimeDining teilnehmen konnten, wofür wir eine neue (Trinkgeld-) Erklärung unterschreiben mußten.
Um noch etwas Sonne zu genießen (das Wetter war heute super), belegten wir auf Deck 11 zwei Liegen, was heute kein Problem war, bis wir um 16 Uhr zur Seenotrettungsübung abberufen wurden. Diese lief im Prinzip wie letzte Woche ab, außer, dass es etwas zügiger ging. Zum Ablegen des Schiffes begaben wir uns auf Deck 12, doch noch bevor wir die Hafenausfahrt erreicht hatten, legten wir uns bis 17.15 Uhr auf unsere Liegen.
Um rechtzeitig um 17.45 Uhr beim My Time Dining zu erscheinen, zogen wir uns rasch um, und als wir dort ankamen, wurden wir freudig von dem Personal begrüßt. Wir hätten unseren Lieblingstisch bekommen können, doch wir zogen es vor, unseren Kellnern zu folgen, die jede Woche ihren Arbeitsbereich wechseln. So erhielten wir zwar keinen Tisch am Fenster, konnten aber trotzdem hinaussehen, nachdem die Rollos hochgezogen worden waren, die wegen der Sonne geschlossen worden waren. Mit unseren Kellnern hatten wir viel Spaß, und überlegten uns, ob dort in diesem Bereich des Speisesaales weiterhin essen wollten, oder wieder unseren Lieblingsplatz einnehmen sollten.
Nach dem Essen sicherten wir uns Plätze in der ersten Reihe zur Begrüßungsshow im Arcadia-Theater (diese hatten wir in der Woche zuvor wegen totaler Müdigkeit frühzeitig verlassen). Die Show war wirklich gut, leider verstanden wir von der Comedy-Show wenig, doch das restliche Publikum kugelte sich fast vor Lachen. Danach begaben wir uns direkt in die Kabine, doch kurzentschlossen zog ich mich noch zum Joggen um, da ich Angst hatte, hier bei dem exquisiten Essen aus allen Nähten zu platzen. Das Joggen war heute nicht einfach, da wir bei Windstärke 6 ständig schlingerten und auch wegen der Dunkelheit kein Horizont mehr zu sehen war. Irgendwann untersuchte ich dann den Monitor am Laufband und landete bei einem Spielfilm mit Sandra Bullock (dt. Version), der die Zeit schnell verfliegen ließ.
Zurück in der Kabine guckten Thomas und ich den Film zu Ende, bevor ich duschen ging. Danach fielen wir todmüde ins Bett.
Montag,25.10.2010 - (10. Tag)
Cocoacay/Bahamas
Um genau 7.25 Uhr wurden wir durch laute Rasselgeräusche sehr unsanft aus dem Schlaf gerissen, und wir fragten uns erschrocken, was passiert sei. Doch die Erleuchtung kam mir sehr schnell: es mußte sich um den Anker handeln. 10 Minuten später fiel der zweite Anker. Also standen wir auf. Doch als wir um 8.30 Uhr zum Leonardo’s kamen, war dort schon eine lange Schlange, so beschlossen wir, im Windjammer/Jade zu essen. Auch hier war es zunächst schwierig, einen Platz zu finden, und, nachdem wir uns beide in dem großen, unübersichtlichen Restaurant verloren und doch wiedergefunden hatten (wobei mir schon ein Kellner empfohlen hatte, mir einen neuen Ehemann zu suchen), fanden wir noch ein Plätzchen. Nach dem Frühstück begaben wir uns gleich auf Deck 11, um zu sonnen. Wir wollten erst zum Mittagessen auf die Insel fahren (Tenderboot). Bei dieser Insel handelt es sich um ein kleines Eiland, welches Caribbean Cruise gehört. Das Essen dort kam ebenfalls vom Schiff (wie auf Labadee).
Kurz nach 13 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Tenderboot und waren um 13.45 Uhr auf der Insel.
Wir suchten uns einen Platz am Strand, was kein Problem war, weil die meisten Leute schon wieder aufs Schiff zurückgekehrt waren. Die Mittagessenszeit war bereits vorbei, was aber auch nicht schlimm war. Nach einer Runde Schwimmen und Trocknen kehrten wir gegen 14.45 Uhr aufs Schiff zurück. Um nicht völlig ausgehungert zum Abendessen zu gehen, verputzten wir jeder zwei Softeis am Pool und warteten, bis das Schiff um 15.30 Uhr ablegte, aber da es sehr windig war, blieben wir nicht lange oben auf dem Deck. Anschließend gingen wir duschen und ruhten uns etwas in der Kabine aus. Pünktlich um 18.50 Uhr erreichten wir die My Time Dining-Rezeption. Die nette Dame sagte: „Sie wollten ja einen Tisch am Fenster und von Manuel bedient werden, das ist möglich.“ Sie drückte Manuel die zwei deutschen Speisekarten für uns in die Hand und sagte, dass wir Tisch 54 bekommen sollten, und dass er uns bedienen solle. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet und freuten uns riesig darüber. Das Essen war wohl das Beste, das ich hier überhaupt bisher gegessen hatte: Schnecken als Vorspeise (Manuel stellte uns unaufgefordert gleich eine dritte Portion mit auf den Tisch), einfach nur köstlich!! Als Hauptgericht hatte ich einen Spieß mit Fisch und Garnelen, einfach superlecker. Thomas hatte aufgeschnittenes Filet in einer Pfeffersoße, ebenfalls total lecker. Und durch die Bedienung durch unsere Lieblingskellner war dies ein abgerundetes Abendessen. Beim Verlassen des Restaurants trafen wir Nina und Steffen, die jetzt auch My Time Dining machten. Wir verabredeten uns für den nächsten Abend, um gemeinsam um 18 Uhr zu essen.
Danach schlenderten wir über die Royal Promenade und gelangten ins Pharaoh’s Palace, wo gerade Tanzmusik gespielt wurde, und weil heute Capitain’s Diner war, gab es wieder Champagner und alkoholfreie Cocktails gratis, wovon wir auch reichlich Gebrauch machten. Es gelang uns sogar, einmal zu tanzen. Als die Band um 20.15 Uhr zu spielen aufhörte, begaben wir uns in unsere Kabine.
Für 22 Uhr waren wir zum Honeymoon-Treffen ins Crypt eingeladen, und gingen dort hin. Wir hatten zwar schon im Vorfeld gehört, dass das nichts Besonderes sei, doch ansonsten war für uns auch nichts Interessantes mehr los. Zu Beginn erhielten wir einen Sekt und ein Gewinnlos (doch wir gewannen nichts). Dann wurde angeboten, dass man sich mit der eigenen Kamera beim imaginären Kuchenanschneiden fotografieren lassen konnte, und anschließend konnte man von dem Kuchen (Buttercremtorte) und den mit Schokoladenkuvertüre überzogenen Erdbeeren essen. Nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei und wir gingen nochmals ins Pharaoh’s Palace, wo wieder Tanzmusik gespielt wurde. Wiederum konnten wir einmal tanzen, und, nachdem wir noch eine Weile zugehört hatten, begaben wir uns in unsere Kabine. Mittlerweile war wohl guter Wellengang, und es schaukelte unaufhörlich, wesentlich stärker, als letzte Woche. Es war so schaukelig, dass uns einige Sachen vom Schrank fielen.
Wir gingen ins Bett, und es schaukelte die ganze Nacht wahnsinnig stark (der Kapitän hatte auch irgendetwas von 7 m hohen Wellen gesagt, meinte Thomas jedenfalls).
Dienstag,26.10.2010 - (11. Tag)
Seetag
Als wir heute Morgen aufwachten, war es immer noch wahnsinnig am Schaukeln, und als wir zu 8 Uhr zum Frühstücken (Leonardo’s) gingen, konnte man nicht normal geradeaus laufen. Es ging nur von rechts nach links und zurück. Zu allererst fuhr ich auf Deck 11 und reservierte uns Liegen (was ja eigentlich verboten ist), denn bei den letzten Seetagen war es uns nie gelungen, Liegen am Pool, wo es auch etwas windgeschützter ist, zu ergattern. Da wollten wir heute auf Nummer sicher gehen.
Beim Frühstück saßen wir neben einem netten amerikanischen Ehepaar aus Hartfield (bei denen es zu Hause schon -25° kalt war). Nach dem Essen nahmen wir gleich unsere reservierten Liegen in Beschlag, die mittlerweile auch schon von der Sonne beschienen wurden. Mit dem Wind und den gelegentlich vorbeiziehenden Wolken konnte man es in der Sonne gut aushalten. Gegen Mittag verzog sich Thomas in die Verkaufsshow, während ich zum ersten Mal den (Erwachsenen-)Pool aufsuchte. Bei dem starken Wellengang und dem Geschaukel war das ein irres Gefühl: man war fast der Meinung, im Meer zu schwimmen, mal mit den Wellen, mal gegen die Wellen, mal schwappte das Wasser aus dem Pool und dann schwappte es wieder zurück. Dasselbe galt für das Sitzen auf den Poolhockern am Ende des Beckens. Das Wasser war recht frisch, aber auszuhalten, nachdem man sich darangewöhnt hatte. Danach stieg ich in den Whirlpool, das war natürlich ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ein älterer Mann sprach mich darauf an, warum ich so langsam hineinsteigen würde und ich erklärte, dass ich aus dem anderen Pool käme. Sein Kommentar: „Oh, I understand.“
Nach ein paar Minuten setzte sich ein Paar mir schräg gegenüber, und ich fragte die Frau, was denn „Horseplay“ (steht auf den Poolbenutzungsregeln) bedeute. Dabei kamen wir ganz schnell ins Gespräch, und es stellte sich heraus, dass sie eine gebürtige Deutsche war. Ihr Mann war Peruaner, und sie lebten in Florida. (Jessica und Alfredo). Wir unterhielten uns eine ganze Weile sehr nett.
Thomas war immer noch nicht wieder da, und ich überlegte schon, ob ich ihn wohl suchen müßte. Gegen 13 Uhr kam er endlich zurück und erklärte, dass er wichtige Informationen für unseren morgigen Tag auf St. Thomas erhalten hätte. Nachdem ich ihm erzählt hatte, wie witzig es im Pool gewesen war, ging er auch noch eine Runde dort schwimmen. Anschließend blieben wir noch bis ca. 14 Uhr und fuhren dann hinunter zum Sorrento’s, um noch etwas Pizza zu essen, damit wir bis zum Abendessen nicht völlig ausgehungert wären.
Für 15 Uhr hatten wir uns nochmals Karten für die Eisshow besorgt, und was die Künstler bei diesem Wellengang vorführten, war wiederum Weltklasse! Es hatte zwar drei kleinere Stürze gegeben, die aber voll auf das Geschaukel zurückzuführen waren. Gegen 16 Uhr waren wir wieder in der Kabine, wo ich mich sofort zum Joggen umzog, während Thomas um 17 Uhr der Einladung für die „Goldmitglieder“ (die wir jetzt aufgrund der zweiten Reise waren) nachging.
Das Joggen war heute eine wirkliche Herausforderung: man hatte mit Bewegungen von vorne nach hinten und umgekehrt und von rechts nach links und umgekehrt zu kämpfen. Ein manches Mal mußte man sich festhalten, um auf der Spur zu bleiben, und ich war froh, als meine Trainingszeit um war.
Um 18 Uhr trafen wir uns mit Nina und Steffen zum Abendessen, und wir erhielten einen 4er Tisch am Fenster. Das Essen war mal wieder gut, aber nicht so lecker, wie gestern. Wir hatten uns so viel zu erzählen, dass wir bis 20 Uhr im Restaurant blieben. Wir gingen gemeinsam zum Port-Shopping Desk, um noch spezielle Info-Tipps und VIP-Coupons zu holen, suchten in der Fotogalerie nach den Fotos, die gestern beim Abendessen von uns gemacht worden waren und verzogen uns im Anschluß daran in unsere Kabine. Hier war das Schaukeln wieder besonders stark, wobei wir es beim Essen nicht so bemerkt hatten. Aber: die Restaurants liegen alle im Heck, während sich unsere Kabine im Bug befand. Wenn mehrere Leute hintereinander durch den Flur gingen, liefen sie schon synchron, entweder alle nach links oder alle nach rechts. Das sah echt witzig aus. Man lief wie betrunken, und ich hatte immer das Gefühl, als ob mir schwindelig wäre. Mein Körper sehnte sich nach einem ruhigen und festen, nicht schaukelnden Untergrund. Mir war zwar nicht übel, aber mein Gleichgewichtssinn war offensichtlich völlig daneben. Ich war ja mal gespannt, wie es uns morgen auf dem Festland ergeht würde.
Mittwoch, 27.10.2010 - (12. Tag)
St.Thomas
Wegen einsetzender Halsschmerzen und Schnupfen hatte ich die letzte Nacht schlecht geschlafen. Um 7 Uhr, als der Wecker klingelte, war ich deshalb noch total müde. Um 7.30 Uhrs standen wir auf, so dass wir um kurz nach 8 Uhr im Leonardo’s eintrafen. Diesmal erhielten wir einen 4er Tisch nur für uns alleine, was auch ok war.
Da zwischen Frühstück und Anlegen noch viel Zeit lag, statten wir Gaby einen Besuch ab, um noch Fragen zu klären. Sie war wieder sehr nett. Um 11 Uhr sollten wir eigentlich von Bord gehen können, doch das Ganze verzögerte sich bis 11.45 Uhr. Bis kurz vor dem Anlegen befanden wir uns auf dem Vordeck, wo wir bislang noch gar nicht gewesen waren.
Im Hafen von St. Thomas lagen bereits zwei Kreuzfahrtschiffe: die Norwegian Epic (ein absolut hässliches Schiff) und die Disney Magic. Per Zufall kamen wir ganz zügig von Bord, so dass wir um 11.50 Uhr bereits in einem Taxi saßen, das uns nach Downtown von Charlotte Amalie, der Hauptstadt von St. Thomas, brachte, wo wir shoppen wollten. Als erstes stießen wir auf den uns empfohlenen Schmuckladen, wo ich mich nach Larimar-Ohrsteckern umsehen wollte. Das, was ich suchte, hatten sie nicht, aber letztendlich nahm ich ein Paar Ohrstecker, die ich mir zu Hause umarbeiten lassen werde. Anschließend suchten wir den Royal Caribbean-Shop auf, der Thomas zwecks Suche nach einem IPad empfohlen worden war. Dort gab es zwar iPad’s, jedoch genauso teuer, wie in Deutschland, und das, wo man hier doch steuerfrei einkaufen kann. Also kauften wir keines.
Anschließend ließen wir uns für 8 $ pro Person zur Magens Bay bringen. Der Strand, der am Ende einer schattigen Straße lag, war von National Geographic in die Liste der 10 schönsten Strände der Welt aufgenommen worden, das wollten wir uns doch nicht entgehen lassen. Die Fahrt dorthin glich einer Safarifahrt in einem Erlebnispark. Hier herrschte wieder Linksverkehr, obwohl das Lenkrad ebenfalls links war, und der Fahrer fuhr in einem rasanten Tempo durch die Haarnadelkurven den Berg hinauf und hinunter. Vermutlich war er sauer, dass wir die einzigen Fahrgäste waren. Zudem befand sich dieses (Safari-)Taxi in so einem desolaten Zustand, dass es der deutsche TÜV sofortaus dem Verkehr gezogen hätte. Wir verkeilten uns mit den Knien unter der Lehne des vorderen Sitzes und hielten uns gut fest. Während wir den Berg hinauffuhren, hatte man einen tollen Blick auf den Hafen, und die Aussicht auf die drei hintereinander liegenden Kreuzfahrtschiffe war schon beeindruckend.
Am Strand angekommen, mußten wir jeder 4 $ bezahlen. Wir suchten uns zunächst einen Platz im Schatten, und, nachdem wir im Wasser gewesen waren, waren direkt vor uns zwei Liegen freigeworden, die wir belegten. (Später erfuhren wir, dass man die Liegen hätte mieten und nach dem Benutzen zurückgeben müssen, was die vorherigen Mieter zu unserem Glück jedoch versäumt hatten.) Wir fanden den Strand übrigens nicht so umwerfend und waren uns einig, dass wir schon schönere Strände gesehen hätten (Strand auf Saona/Dom.Rep. oderTulum/Mexico). Zu allem Übel erfuhren wir später auf dem Schiff, dass der Strand von Strandflöhen beherrscht wurde!
Als es gegen 16 Uhr anfing, kurzfristig zu regnen, beschlossen wir, zum Hafen zurückzukehren und die Geschäfte direkt dort noch aufzusuchen. Dort hätte man das iPad auch kaufen könne, es wäre aber genauso teuer gewesen, wie in der Stadt, so dass wir auch hier davon Abstand nahmen. Mein Parfum dagegen war hier wesentlich günstiger, und wir kauften noch einen Flacon davon, obwohl wir in Frankfurt am Flughafen bereits einen gekauft hatten. Um 17.20 Uhr befanden wir uns bereits wieder an Bord, obwohl wir erst um 19 Uhr auslaufen würden. Als wir an Bord gingen, schien noch die Sonne, und als wir um 18.10 Uhr im Restaurant erschienen, war es bereits dunkel, aber aus dem Fenster hatte man einen wunderschönen Blick auf die beleuchtete Skyline von Charlotte Amalie. Wir waren heute Abend mit niemandem verabredet, dennoch erhielten wir den 4er Tisch am Fenster vom vergangenen Abend, und wir wurden gefragt, ob denn unsere Freunde noch kämen. Wir antworteten, dass wir das nicht wüßten, doch plötzlich standen Nina und Steffen an unserem Tisch und fragten, ob es uns recht sei, wenn sie sich dazusetzen würden. Wir freuten uns und verbrachten wiederum ein vergnügliches Abendessen, während wir langsam vom West Indian Dock ablegten.
Um 20 Uhr schlenderten wir vier noch zum Arcadia-Theater, wo das Freedom Live Music Concert gegeben wurde. Wir waren zwar 15 Minuten zu spät, aber der Rest, den wir noch mitbekamen, war gut. Dort spielten nacheinander alles Musikbands und -gruppen, die sich hier an Bord befanden. Im letzten Stück (Smoke on the Water) war der Bassgitarrist niemand anderer, als der Kapitän höchst persönlich, und er spielte wirklich super.
Nach dem Konzert verabschiedeten wir uns von Nina und Steffen und gingen in unsere Kabine, da ich mich insgesamt, durch die Halsschmerzen bedingt, nicht sehr gut fühlte.
Donnerstag, 28.10.2010 - (13. Tag)
St.Maarten/St. Martin
Als wir um 7.30 Uhr aufstanden, hatten wir gerade in St. Maarten angelegt. Heute frühstückten wir im Windjammer, wo schon gut was los war. Zurück in der Kabine packten wir unsere Sachen und begaben uns von Bord. Heute lag nur die Freedomof the Seas im Hafen. Das Wetter war super, und wir beschlossen, zunächst eine Inselrundfahrt zu machen. Nachdem wir uns erkundigt hatten, bestiegen wir mit 9 anderen Personen ein Taxi, welches uns für 25 $ pro Person über die Insel fuhr. Wir kamen auch am Airportbeach vorbei, und der Fahrer erzählte, dass dort im September ein Hurrican alles zerstört habe. Wir fuhren bis zu französischen Seite (St. Martin), wo wir eine halbe Stunde Zeit für Shopping hatten. Hier erstanden wir ein echt französisches Baguette, welches wir uns mit Appetit schmecken ließen. Danach brachte uns der Fahrer an einen Strand, wo wir eine Stunde Aufenthalt hatten. Thomas wollte dort ins Wasser gehen, das ihm jedoch zu kalt war. Ich wollte von vornherein gar nicht hinein, da es sich für eine Stunde nicht gelohnt hätte, sich umzuziehen und dann den restlichen Tag die nassen Klamotten mitzuschleppen.
Nachdem sich alle wieder am Treffpunkt eingefunden hatten, ging es zurück zum Hafen, doch fast alle wollten in Downtown von Philipsburg aussteigen, um noch etwas zu shoppen. Zunächst tranken wir uns in einem Fastfood-Lokal etwas Kühles und gingen dann noch mal los. Ich probierte einige Kleider an, die mir gut gefielen, doch da es hier keine Möglichkeiten gab, sich damit dann auch im Spiegel zu betrachten (so dass Thomas bei jedem Kleid, das ich anzog, mich von vorne und hinten fotografierte, damit ich mich selber sehen konnte), konnte ich mich für keines entscheiden. iPad’s gab es hier auch keine, und man empfahl uns, es am Flughafen zu probieren, da sie dort am Günstigsten seien.
Da es mir den ganzen Tag nicht gut ging und ich total schläfrig war, außerdem mal hungrig und mal übel, fuhren wir mit dem Wassertaxi (4 $/Pers.) zum Schiff zurück. Dort angekommen duschte ich und legte mich eine Weile zum Schlafen hin, währendThomas noch zum Pool hinauffuhr, um zu schwimmen. Anschließend legte er sich auch noch etwas hin. Gegen 16.30 Uhr legten wir ab, und um 17.15 Uhr standen wir wieder auf, um uns zum Abendessen anzuziehen.
Beim Essen saßen wir heute nur zu zweit am 4er Tisch, aber das, was wir heute bestellt hatten, war absolut lecker. Als Vorspeise hatten wir eine Knoblauchcremsuppe (von der wir sogar das Rezept erhielten), und als Hauptspeise hatte ich (2 Portionen) Shrimps (wie auch schon letzte Woche), die mir diesmal sogar von einer Kellnerin aus der Schale gepult wurden, und Thomas hatte Pute und Shrimps. Zum Dessert hatten wir Panna cotta.
Nach dem Essen reservierten wir für den morgigen Abend einen Tisch im Portofino, da wir dort noch gar nicht gegessen hatten, es uns aber mehrfach empfohlen worden war. Wir schauten noch kurz bei Gaby vorbei, die mir noch ein paar Tabletten gegen Seekrankheit gab, und dann begab ich mich auch ins Bett, während Thomas noch die Magic-Show besuchen und unsere Frei-Jetons verspielen wollte. Der Wellengang war heute auch nicht schlecht: es ging laufend von rechts nach links und umgekehrt.
Freitag, 29.10.2010 - (14. Tag)
Seetag
Wir schliefen heute so lange, wie wir konnten. Um 10.40 Uhr gingen wir ins Jade-Restaurant zum Frühstücken. Dort trafen wir Nina und Steffen. Anschließend begaben wir uns auf Deck 12 zum Sonnen. Heute konnte man es zum ersten Mal oben auf dem Deck aushalten, ohne dass man wegzufliegen drohte. Im Gegenteil, es war schon fast zu warm. Daher ging ich noch ein Deck höher, und zwar ganz nach vorne. Hier war unwesentlich mehr Wind, dafür aber mehr Platz, und man hatte die Möglichkeit zwischen Schatten- und Sonnenplätzen zu wählen, bzw. hin- und herzuspringen. Hier konnte ich in Ruhe Hörbuch hören. Thomas blieb derweil noch eine Etage tiefer liegen, um der Live-Band zuzuhören. Später gesellte er zu mir und holte uns einen Cocktail (bei dem man die Gläser behalten durfte und zudem noch eine Shopping-Tasche erhielt).
Gegen 16 Uhr begaben wir uns in die Kabine, um noch ein kleines Schläfchen zu halten, was mir ganz gut tat, denn allzu fit war ich noch nicht, es ging mir aber etwas besser.
Zu 17.30 Uhr fanden wir uns im Portofino ein, wo wir gestern einen Platz reserviert hatten. Außer, dass anfänglich keine deutschen Speisekarten aufzutreiben waren, war jeder Cent der 20 $, die wir pro Person zahlen mußten, sein Geld wert. Das Essen und der Service waren super. Auch war es nicht so voll, dass man sich gut unterhalten konnte, zu dem herrschte hier Candlelight-Atmosphäre.
Nach dem Essen ließen wir uns noch fotografieren und besuchten kurz Gaby, die uns auf unseren AB gesprochen hatte, dass wir morgen Früh an der Besichtigung der Brücke teilnehmen könnten. Wir sollten uns um 9.25 Uhr auf Deck 10 einfinden.
Anschließend eierten wir in unsere Kabine, wo Thomas zum Dank einen Flieger für Gaby zusammenbaute. Danach gingen wir noch einmal auf die Royal Promenade, doch hier war nicht so richtig was los. Wir tanzten eine Runde.
Wir wollten gerne noch den Kinosaal besichtigen, wußten jedoch nicht genau, wo sich dieser befand. Nach einigem Suchen fanden wir ihn auf Deck 2, wo z. Zt. aber kein Film lief. So tranken wir noch eine Cola im Sorrento’s und begaben uns wieder in unsere Kabine.
Samstag, 30.10.2010 - (15. Tag)
Seetag
Unser Wecker klingelte um 8 Uhr. Wir standen auf und fanden uns um 9.20 Uhr auf Deck 10 ein, um die Brückenführung mitzumachen. Auf der Liste standen 29 Personen, und jeder mußte hinter seiner Zimmernummer unterschreiben. Um 9.25 Uhr wurden wir in den Bereich hinter der Brücke geführt, wo wir einen Sicherheitscheck absolvieren mußten. Dann durften wir die Brücke betreten. Dort befanden sich der 1. und der 2. Offizier sowie der Steuermann. Uns wurden die einzelnen Bedienelemente gezeigt und erklärt, und wir durften alles fotografieren, jedoch nicht filmen. Es war schon beeindruckend, was man von dort alles einsehen und überwachen konnte. Auf der Brücke laufen alle Fäden zusammen. Alle Bereiche des Schiffes können per Video eingesehen werden. Nach ca. 30 Minuten war die Führung beendet.
Anschließend gingen wir ins Windjammer-Restaurant, um zu frühstücken. Das Wetter war sonnig mit vereinzelten Wolken, die Liegen am Pool fast alle belegt, aber im Restaurant war es auch nicht leicht, einen Platz zu finden.
Nach dem Frühstück lagen in der Kabine unsere Unterlagen zum Ausschiffen. Diese studierten wir und füllten sie aus. Ich notierte alle wichtigen Uhrzeiten und Flug- sowie Zugnummern für morgen und übermorgen im Handy. Des Weiteren packten wir die Trinkgeldumschläge für unsere Kellner zusammen. Dann zogen wir uns um und gingen auf Deck 11. Dort fanden wir im Adult-Bereich sogar zwei Liegen, kein Wunder: es war stark bewölkt und ab und zu fielen sogar ein paarTropfen, doch wir hielten dort aus und wurden dafür belohnt: zwischendurch gab es nämlich immer wieder lange sonnige Abschnitte, und dabei war es angenehm warm, obwohl heute wieder viel mehr Wind als gestern war. Im Pool schwappte das Wasser wieder hinaus und hinein, aber das Wasser war insgesamt wärmer, als in den Tagen vorher (außer gestern). Im Whirlpool wurde man hin- und hergerissen, wenn man sich nicht festhielt, was aber ganz witzig war.
Nachdem wir jeder einen Cocktail getrunken und ein paar Stücke Pizza gegessen hatten, gingen wir gegen 16 Uhr unter Deck, um unsere Koffer zu packen. Als wir soweit fortgeschritten waren, dass wir schon mal die Koffer wiegen konnten, stellten wir fest, dass wir doch noch eine Tasche zusätzlich brauchen würden. Doch als wir unten zum Shop kamen, um die Tasche für 39 $ zu kaufen, die wir uns vor einigen Tagen schon ausguckt hatten, waren diese sämtlich ausverkauft. Wir hätten lediglich eine kleinere Tasche für 49 $ kaufen können, was wir jedoch nicht wollten. So packten wir nochmals um und ganz viele Klamotten und alle Schuhe in Thomas Rucksack, um den schwereren Koffer zu entlasten. Außerdem legten wir fest, welche Dinge die Heimat nicht wiedersehen solllten.
Als es Zeit fürs Abendessen war, duschten wir und zogen uns an. Wir erhielten wieder unseren Fensterplatz für 4 Personen und hofften, dass Nina und Steffen auch noch kommen würden, das hatten sie zumindest zu Thomas gesagt, als er sie getroffen hatte. Im Speisesaal war heute schon richtig viel los, obwohl es gerade erst 18 Uhr war, und bis wir endlich bedient wurden, dauerte es etwas länger als sonst. Als wir unsere Hauptspeise erhielten, trafen Nina und Steffen doch noch ein und aßen mit uns.
Lt. dem Kellner Paritosh hatte Thomas noch zwei Flaschen Wein aus dem Weinpackage offen, doch der Chardonnay, den er sonst immer getrunken hatte, war nicht mehr vorhanden, genauso wie drei andere Weine, die in Frage gekommen wären. Ein Wein, den man ihm stattdessen anbot, schmeckte Thomas überhaupt nicht. Erst der hinzugezogene „Headwaiter“ organisierte dann einen Wein (vermutlich aus einem anderen, teureren Package), der Thomas schmeckte, zudem erhielt er dann noch die zweite Flasche zum Mitnehmen.
Da wir uns noch von Gaby verabschieden wollten, gingen wir um 19.30 Uhr zu ihrem Platz. Wir bedankten uns bei ihr und sie sich bei uns, da sie am Morgen einen zusammengebauten Flieger von uns erhalten hatte. Sie empfahl uns, beim nächsten Mal vielleicht die Südkaribik zu befahren (Costa Rica, Curacao, Aruba usw.).
Wir begaben uns wieder in unsere Kabine, um unsere Koffer weiter zu packen und umzupacken und zu wiegen. Nachdem wir die Koffer grob gepackt hatten, stellten wir fest, dass wir doch noch eine Tasche würden kaufen müssen. Wir gingen noch einmal zum Shop und entdeckten einen Rucksack für 49 $, der uns aber zu klein war, und den wir nicht nahmen. So entschlossen wir uns, alles umzupacken: schwere Wäsche in Thomas‘ Rucksack, alle Papiere in meinen Rucksack, und evtl. noch einige Sachen in eine TUI-Tasche als Handgepäck.
Wir hatten uns mit Nina und Steffen in ihrer Kabine verabredet, weil wir uns ihre Balkonkabine ansehen wollten und weil sie ihre Koffer mit unserer Kofferwaage wiegen wollten. Außerdem wollten wir die Flasche Wein köpfen. Auf dem Weg dorthin gingen wir beim Fotoshop vorbei, um die Fotos vom Capitain’s Diner und vom gestrigen Abend zu suchen. Wir hatten ja auch noch Gutscheine, (da wir ja jetzt Goldmitglieder waren) wo wir das zweite Bild zum halben Preis erhalten konnten. Insgesamt wollten wir drei Bilder nehmen, doch hätten wir nur einen Gutschein anwenden können. Wir sagten, dass wir aber bereits Fotos bei ihnen gekauft hätten, und daraufhin wollten sie die Quittungen sehen. Wir fragten, ob auch die Rechnung ausreichen würde und ließen uns an der Info die Rechnung von der letzten Woche ausdrucken. Daraufhin versuchten die Fotografen, die Nummern in ihren PC einzugeben, was jedoch nicht funktionierte, auch meine Seepass-Karte funktionierte nicht. Als sich dann herausstellte, dass die Rechnung von der letzten Woche war, sagten sie, dass sie das sowieso nicht machen könnten. Daraufhin wurde ich recht wütend und sagte, dass ich nur zwei Fotos nehmen würde, doch auch diesmal funktionierte meine Karte wieder nicht, sie sei gesperrt, und man verlangte Thomas‘ Karte. Damit lief dann alles reibungslos, aber meine Lust auf einen Cocktail war vergangen.
Wir trafen Nina und Steffen in ihrer Kabine an, nachdem sie gepackt hatten. Das Ergebnis ihres Kofferwiegens war nicht so prickelnd: ein Koffer 25 kg und ein Koffer 17 kg, aber in den leichteren paßte nichts mehr hinein. Trotzdem setzten wir uns auf ihren Balkon und genossen die warme Luft und das Rauschen des Meeres. Wir tranken Wein und Saft, und um 23 Uhr verabschiedeten wir uns.
Wir gingen hinunter auf Deck 5, um über die Royal Promenade zu schlendern. Thomas wollte sich dann doch noch eine Kopfhörertasche kaufen, die er vorher schon gesehen hatte. Während er diese bezahlte, sah ich, dass eine Verkäuferin eine Reisetasche mit Füllstoffen ausfüllte, und ich fragte Thomas, ob das nicht die Taschen gewesen seien, die er haben wollte. Und das waren genau die Taschen für 39 $. Hocherfreut erstanden wir eine, und auf unsere Nachfrage, wieso jetzt auf einmal wieder Taschen da seien, sagte man uns, man habe sie von „downstairs“ geholt. Wahrscheinlich wollte man erst die teureren verkaufen, bevor man die anderen wieder anbot. Wir zogen jedenfalls zufrieden von dannen und packten unsere Koffer ein weiteres Mal um, so dass alles gewichtsmäßig paßte und legten uns schlafen.
Sonntag, 31.10.2010 - (16. Tag)
Ausschiffen/Abreise
Ich schlief schlecht, und nachdem Thomas um 3 Uhr zur Toilette gegangen war, konnte ich nicht mehr einschlafen. Ich spielte etwas mit meinem Handy, versuchte noch einmal einzuschlafen und stand um kurz vor 5 Uhr auf, nachdem ich am Monitor gesehen hatte, dass wir kaum noch Fahrt machten. Ich zog mich an und begab mich mit Fotoapparat und Handy auf Deck 12. Die Freedom of the Seas drehte gerade rückwärts in den Hafen ein. Ich schaute mir das mit einigen wenigen anderen Passagieren an. Obwohl es noch stockdunkel war, konnte ich noch weit vor der Hafeneinfahrt entfernt ein weiteres Kreuzfahrtschiff ausmachen, was jedoch ganz langsam fuhr. Nachdem ich meine SMS gecheckt hatte und Dennis auf seine letzte SMS geantwortet hatte, sah ich, dass ein Schiff schon ganz in unserer Nähe war, was ich vorher nicht als Schiff identifiziert hatte. Ich blieb noch, bis es unseren Bug umrundet hatte und begab mich dann zu Thomas, der gerade aufgewacht war und mich nun vermisste.
Wir zogen uns an und packten die letzten Sachen zusammen. Dann gingen wir ins Leonardo’s zum Frühstücken. Um 7 Uhr liefen wir zur Kabine zurück, um unsere Sachen zu holen. Jetzt hing auch unsere Abrechnung an der Tür, jedoch fehlten darauf die Fotos und die Tasche und das Soda-Package sowieso. Wir schnappten unsere zahlreichen Koffer und Taschen und begaben uns auf Deck 4 zum Ausschiffen. Die ganze Prozedur ging recht zügig und um 7.15 Uhr standen wir mit Nina und Steffen, die wir im Aufzug kurz vor dem Ausgang trafen, draußen vor dem Terminal.
Eigentlich sollte dort jemand von Select Holidays stehen, eigentlich…. Wir versammelten uns so nach und nach und warteten. Mittlerweile war die Sonne aufgegangen, und ich machte noch einige tolle Fotos vom Sonnenaufgang. Lt. Angaben von Select Holidays, die wir zu Beginn erhalten hatten, sollten wir um 8.30 Uhr draußen stehen und um 8.45 Uhr abfahren. Einige von uns wollten jedoch gehört haben, dass wir bereits um 8 Uhr draußen sein sollten, weil einige Leute einen früheren Fliegerer reichen mußten.
Um 8.15 Uhr erschien der Bus von Select Holidays, und bis der Busfahrer alle Koffer eingepackt hatte, verging noch eine halbe Stunde, so dass wir pünktlich abfahren konnten.
Um ca. 9.45 Uhr erreichten wir den Flughafen von Orlando, wo mal wieder Schlangestehen angesagt war. Auch hier mußte man auch wieder per self-Check-in einschecken, was noch schlimmer, als in Frankfurt war, da es keine deutsche Anleitung gab. Als wir endlich an der Reihe waren, standen wir ziemlich ratlos davor, und alles was wir eingaben, war offensichtlich falsch. Zwei Terminals weiter standen Nina und Steffen, die von einer Flughafenangestellten unterstützt wurden. Als sie uns sahen, sagten sie wir sollten dazukommen, da wir bei ihnen mit auf dem Monitor stünden. Sie waren fast fertig, und jetzt mußten nur noch wir absolviert werden. Mit Hilfe der Dame klappte das einigermaßen. Dann ging es ans Gepäckwiegen, und die beiden mußten einiges umräumen. Unsere Koffer waren erstaunlich passend vom Gewicht, und wir mußten lediglich 55 $ für ein drittes Gepäckstück bezahlen (was uns allerdings vorher bekannt war). Von anderen erfuhren wir, dass einige 150$/Person für Übergewicht nachzahlen mußten, und die Berliner warfen sogar Klamotten weg, um nicht zuzahlen zu müssen. So hatten wir es doch ganz gut getroffen.
Nachdem auch diese Hürde genommen war, setzten wir uns erst einmal, um uns neu zu sortieren, und Thomas ging los, um nach einem iPad Ausschau zu halten. Währenddessen unterhielt ich mich mit einer Dame von der Airport-Security, die gerade Pause hatte und an einem Schal (mit einer Art Strickliesel) strickte. Als Thomas erfolglos zurückgekehrt war, reihten wir uns erneut in eine Schlange ein, die uns zum Sicherheitscheck führte. Ohne Probleme kamen wir hier durch (hier sah ich auch die Dame von der Security wieder), und wir fuhren mit einem Shuttle zu unserem Gate. Hier kamen wir um 12 Uhr an (Abflug 15.51 Uhr), und Thomas suchte den Wartebereich nach Steckdosen ab, die er dann auch fand. Zwischen zwei Stuhlreihen legte er sich nun mit Ohrenstöpslen und meinem Kuschelkissen nieder, um zu schlafen, während ich meinen Reisebericht vervollständigte. Ich bezweifelte, dass er bei dem Lärm und Gewusel um uns herum überhaupt würde schlafen können. Mehr schlecht als recht schlief er ein wenig, bis ein Mann kam und für die Milchpumpe seiner Frau Thomas' Stecker aus der Dose zog, weil die andere Steckdose wohl nicht funktionierte. Daraufhin war Thomas sofort wach und sauer und schlief auch nicht weiter. Wir aßen eine Kleinigkeit, und dann war auch schon fast Boardingtime.
Der Flug startete einigermaßen pünktlich gegen 16 Uhr, verlief unkompliziert, und gegen 18.30 Uhr waren wir in Detroit. Bei der Landung ging die Sonne gerade unter, und das ganze Gebiet, das wir gerade überflogen, lag in einem tollen orangefarbenen Licht. Erst nachdem das komplette Gepäck ausgeladen war (was wir von unseren Plätzen im Flieger gut beobachten konnten, da dies direkt unter uns geschah, dabei sahen wir, wie unflätig mit den Koffern verfahren wurde [unsere Koffer sahen wir dabei auch]), durften wir die Maschine verlassen. Im Flughafen war das nächsteTerminal schnell gefunden, und ehe wir uns versahen, durften wir schon an Bord gehen. Auch diesmal flogen wir pünktlich los (20.05 Uhr). Nachdem das Abendessen serviert worden war, versuchte ich, etwas zu schlafen, und Thomas vertrieb sich die Nacht durch Auf- und Abgehen, Wasser- und Kaffeetrinken, Musikhören und dem Zusammenschneiden des Urlaubsvideos. Ich schlief mit vielen Unterbrechungen mäßig gut, und als ich aufwachte, waren die Frühstücksvorbereitungen in vollem Gange. Das „Frühstück“ war ein Witz: ein „Brötchen“, ähnlich wie ein Hamburgerbrötchen, mit einer Scheibe geschmacklosem Käse (wovon wir hinterher erfuhren, dass es sich um Ei gehandelt haben soll) und eine Banane. So ein miserables Frühstück hatten wir bis dahin noch nie erhalten.
Wir landeten um 8.45 Uhr (eigentlich eine Stunde eher, als in unseren Unterlagen angegeben). Als wir die Passkontrolle passiert hatten und zu den Kofferbändern kamen, liefen unsere Koffer und die Tasche gerade ein. Wir packten alles auf einen Kofferkulli, verabschiedeten uns von den anderen und liefen auf den Ausgang zu. Wir ahnten es beide, und man sah es ihm auch schon an: wir wurden vom Zöllner herausgewunken, nachdem wir die Frage, woher wir kamen, beantwortet hatten. Bis auf einen Koffer untersuchte er alle Gepäckstücke, wohl auf der Suche nach Elektronik, doch leider (für ihn) wurde er nicht fündig und wir durften gehen. Der Shuttlebus, der uns zum Bahnhof bringen sollte, stand schon vor der Tür, und am Bahnhof angekommen, konnten wir einen Zug früher nehmen und ließen uns um 13.30 Uhr von Oliver in Hamm abholen, so dass wir um 14 Uhr total müde zu Hause ankamen.
Dennis und Verena hatten Kuchen gebacken und den Tisch gedeckt, und, nachdem Oliver Nina angerufen hatte, tranken wir alle zusammen Kaffee. Später kam Jennifer noch hinzu, doch da war Thomas so kaputt, dass er ins Bett fiel und den Schlaf des Gerechten schlief. Ich folgte ihm um 21 Uhr, und wir schliefen bis 10 Uhr am nächsten Morgen.