Andrea's Reiseberichte
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Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum

 

Reisebericht von der Saône
Tour auf der Timeless

24.06. bis 08.07.2022

Freitag, 24.06.2022 (Enniger ⇒ Corre)
Samstag, 25.06.2022 (Corre)
Sonntag, 26.06.2022 (Corre ⇒ Fouchécourt)
Montag, 27.06.2022 (Fouchécourt ⇒ Port-sur-Saône)
Dienstag, 28.06.2022 (Port-sur-Saône  ⇒ Traves)
Mittwoch, 29.06.2022 (Traves ⇒ Soing)
Donnerstag, 30.06.2022 (Soing ⇒  Savoyeux
Freitag, 01.07.2022 (Savoyeux  ⇒ Gray)
Samstag, 02.07.2022 (Gray)
Sonntag, 03.07.2022 (Gray ⇒ Mantoche) 
Montag, 04.07.2022 (Mantoche ⇒  Pontailler-sur-Saône)
Dienstag, 05.07.2022 (Pontailler-sur-Saône ⇒  Auxonne)
Mittwoch, 06.07.2022 (Auxonne)
Donnerstag, 07.07.2022 (Auxonne ⇒  Corre  ⇒ Auxonne mit Bahn, Bus und Taxi)
Freitag, 08.07.2022 (Auxonne ⇒  Enniger)

Freitag, 24.06.2022 (Enniger ⇒ Corre)

 


Aufgrund der in den letzten Jahren häufigen Wasserknappheit auf den französischen Kanälen, entschlossen wir uns, dieses Jahr die Saône ab dem schiffbaren Teil bergab zu fahren.

Als der Wecker heute Morgen klingelte, standen wir auch sofort auf. Der Ofen für die Baguettes, die wir mitnehmen wollten, war getimert, sodass Thomas diese nur hineinschieben musste. Während er wartete, dass die Brote aufgebacken waren, bereitete er schon mal unseren Kaffee zu. Nachdem wir angezogen waren, packten wir unsere restlichen Sachen in Boot und Auto wobei wir eine kleinen Regenpausen abpassten. Um 7.40 Uhr fuhren wir ab. Thomas wollte noch bei Raiffeisen tanken, doch hier kostete der Diesel 2.08 €. Beim Blick auf die Clever-Tanken-App. zeigte sich, dass er in Ennigerloh nur 2.01 € kostete, sodass wir den kleinen Umweg in Kauf nahmen. Als wir dort ankamen, stand dort ein PKW aus GT vor den Zapfsäulen, Fahrer und Beifahrer studierten den Tankautomaten. Nach einer Weile forderten sie Thomas auf, ihnen behilflich zu sein. Thomas schaute sich das an und erklärte ihnen, dass sie die Bankkarte in den entsprechenden Schlitz und nicht in den Schlitz der Belegausgabe stecken müssten. Aber selbst, als sie das geschnallt hatten, klappte es immer noch nicht mit dem Tanken. Wir saßen im Auto und warteten und warteten. Ich hatte die Befürchtung, dass der Spritpreis angestiegen wäre, wenn wir an die Reihe kämen. Doch nachdem die beiden Männer dann nach ca. 15 Minuten es doch noch geschafft hatten, zu tanken, kostete der Diesel immer noch 2.01 €! Anschließend fuhren wir Richtung Autobahn. Obwohl heute die Ferien in NRW begannen, kamen wir relativ gut durch. An der Raststätte Rhynern machten wir erstmals kurz Pause. Thomas überprüfte den Trailer und die Gurtspannung, dann aßen wir jeder unser 1. Baguette. Danach ging es weiter. Bei Leverkusen hatten wir dann einen so starken Regen, dass es die Scheibenwischer kaum schafften und wir ganz langsam fuhren. Hinter Köln machten wir dann wieder Rast, und nachdem wir unsere 2. Baguettes verspeist hatten, gratulierten wir Klaas per Ständchen zum Geburtstag. Bei jetzt Sonnenschein ging es weiter.
Gegen 15 Uhr erreichten wir die Tankstelle Berchem in Luxemburg, wo wir Diesel für 1,98 € (Auto) und Super für 1.91 € (Boot) tankten. Hier bestellten wir uns dann Baguettes und jeder einen Obstsalat (beides sehr lecker) und fuhren um kurz vor 16 Uhr weiter. Nach wenigen Kilometern waren wir in Frankreich, doch hier ging es über eine Dreiviertelstunde nur per Stop-and-go weiter, erst kurz vor Metz wurde es besser mit dem Verkehr, aber noch nicht gut. Na ja, es war Feierabendverkehr und das an einem Freitag. Hinter Nancy wurde es dann besser, und richtig gut war es, nachdem die Autobahn gebührenpflichtig wurde. Da mein Navi im Handy eine um über 30 km kürzere Strecke anzeigte, fuhren wir bei Contrexéville von der Autobahn ab und die letzten 50 km über Land. Dabei kamen wir durch nette kleine Dörfer, die teilweise mit vielen den Blumen freundlich und einladend aussahen. Dreimal kamen wir über die Saône, die aber dort eher die Größe eines Baches hatte.
Um 19.30 Uhr erreichten wir Corre und fanden auch schnell den Hafen. 

Allerdings konnten wir zunächst die Slipanlage nicht sehen, die etwas versteckt lag. Direkt davor befand sich ein Restaurant, wo wir zunächst etwas trinken und die Toilette benutzen wollten. Doch leider musste man hier etwas verzehren, nur trinken ging nicht. Dann fragte ich, ob ich die Toilette benutzen könne, denn wenn wir etwas zu essen bestellt hätten, hätten wir das Boot vermutlich heute nicht mehr ins Wasser bekommen, da nämlich fast alle Gäste noch kein Essen hatten, und das Restaurant gut besucht war. Während ich  auf der Toilette war, drehte Thomas Auto und Trailer schon mal passend, sodass es rückwärts vor der Slipanlage stand. 

Dann bereiteten wir alles zum Slipen vor. Als Thomas den Trailer ins Wasser gefahren hatte, wollte das Boot nicht herunter. Wir entschlossen uns dann, den Trailer am Tampen ins Wasser rollen zu lassen, doch als ich begann, das Stützrad hochzukurbeln, rutschte das Boot langsam ein Stück ins Wasser. Daraufhin brachen wir die Aktion mit dem Tampen ab, und Thomas fuhr den Trailer noch ein kleines Stück weiter ins Wasser, dann rutschte das Boot herunter. Wir befestigten es dann am Steg, Thomas fuhr den Trailer aus dem Wasser, und wir begannen, einige Sachen aus dem Auto ins Boot zu packen. Dabei vermissten wir unseren Rettungsring, der zuvor einen neuen Platz zugewiesen bekommen hatte, nämlich an der Fahrerseite und nicht mehr am Heck. Zudem füllten wir Wasser auf. Obwohl hier am Steg auch ein Stromanschluss lag, überlegten wir, das Boot direkt an einem Steg im Hafen zu befestigen, denn, sollte morgen früh jemand kommen und Slipen wollen, hätten wir dort weggemusst. Nachdem wir das Häuschen der Capitainerie in Augenschein genommen und auf dem Weg dorthin zwei kleine Baby-Nutrias gesehen hatten, fuhren wir dann an einen freien Liegeplatz, machten dort fest und wühlten uns durch das noch bestehende „Chaos“ zum Bett. Um 23 Uhr waren wir endlich soweit, uns schlafen zu legen.

Samstag, 25.06.2022 (Corre)

Ich schlief – bis auf die üblichen Schmerzen – relativ gut. Gegen 9 Uhr standen wir auf, wuschen uns und gingen hoch ins Hafenbüro. Hier waren zwei Damen (eine nette und eine nicht so nette), die ums empfingen. Die Nette, die sich dann um uns kümmerte, fragte auf einmal, ob wir vielleicht deutsch sprechen wollten; es stellte sich heraus, dass sie Schweizerin war. Wir sagten, dass wir noch eine weitere Nacht im Hafen bleiben möchten und zahlten pro Nacht 13 € (Strom, Wasser und Duschen inklusive). Die Dame teilte uns mit, dass wir dort, wo wir jetzt lagen, nicht bleiben könnten und zum Gästesteg müssten. Auto und Trailer könnten wir im Winterdepot stehen lassen, was für beide zusammen 10 €/Woche kosten würde. So zahlten wir fürs Slipen (6 €), zwei Nächte im Hafen und zwei Wochen Auto und Trailer parken 52 €. Anschließend fuhr Thomas zur Bäckerei, um Baguette zu kaufen, während ich versuchte, mich im Boot zurechtzufinden, da es immer noch chaotisch dort war. Nach dem Frühstück – wo wir uns bereits „beschatten“ mussten, weil die Sonne erbarmungslos auf unser Boot schien – versuchten wir, Ordnung zu machen und entschieden, was ins Auto musste und was wir noch aufs Boot holen mussten. Während Thomas aufräumte und spülte, unterhielt ich mich mit unserem deutschem Nachbarn, der mit 4 Kindern, 3 Hunden und seiner Frau unterwegs war. Sie hatten in Griechenland einen Katamaran gekauft, den sie jetzt so peu à peu an die Ostsee überführten, wo sie auch wohnten. Jetzt waren sie bereits zwei Monate unterwegs und hofften, in einem Monat zu Hause anzukommen. Unsere Nachbarn auf der anderen Seite (Schweizer) waren emsig dabei, ein älteres Boot vom Lack zu befreien und neue Kabel zu legen. Anschließend holten wir die Kanister und Räder aufs Boot und fuhren zum Gästesteg, der zwar idyllisch gelegen, aber weit entfernt von den Sanitäranlagen – die in einem vorbildlichen Zustand waren – lag. Dann ruhten wir uns bei der Hitze etwas auf dem Boot aus, bevor wir mit dem Auto zum Intermarché fuhren, um noch jede Menge Wasser, zwei Pakete Panaché, Cocktailtomaten, Paprika, Chèvre und kleine Käse-Aperitifs zu kaufen. Nachdem alles auf dem Boot verstaut war, pumpte Thomas unsere Luftliegen auf, und wir machten es uns im Schatten der großen Bäume an Land mit den Aperitifs und Panachés bequem.

Thomas ging dann zu unseren (ehemaligen ☺) schweizer Nachbarn und fragte nach einem bestimmten Kabel, welches er zu Hause und auch heute im Intermarché nicht bekommen hatte. Die drei waren gerade am Essen und baten ihn, später noch einmal zu kommen. Währenddessen suchte ich die Sachen für unser Abendessen zusammen, dann sah ich eine Frau mit zwei Schalen Kirschen über den Steg laufen, und ich dachte, sie sei von dem Boot vor uns, doch sie fragte mich, ob ich Kirschen möchte, die Schale würde 3 € kosten. Das ließ ich mich nicht zweimal fragen und nahm eine Schale. Sie bat mich, die Kirschen umzufüllen, da sie die Schale wieder mitnehmen wolle. Danach lief sie zum ersten Boot vorne, aber dort war wohl niemand, dann lief sie in die andere Richtung, um dort zu fragen.

Wir holten dann unseren "traditionellen" Salat Caprese und Baguette vom Boot, um am Picknick-Tisch zu essen, da es dort kühler war als auf dem Boot. Als wir beim Nachtisch (Kirschen) angekommen waren, fuhr ein Boot vorbei, welches offensichtlich mal ein Mietboot von „le boat“ gewesen war. Es drehte und wollte in die Lücke zwischen uns und dem 3. Boot. Die Lücke war auch groß genug, aber der Fahrer bekam es einfach nicht hin. Die Frau stand auf dem Steg und zog an dem Tampen, doch es klappte nicht. Dann kam ein Bootsfahrer von einem der hinteren Boote, um zu helfen. Er gab dem Bootsfahrer offensichtlich Anweisungen, was er machen sollte, doch als dieser diese nicht umsetzte, entfernte sich der Mann wieder. Mittlerweile hatte der Fahrer das Boot wieder gedreht und versuchte es noch einmal, in die Lücke zu gelangen. Nach einiger Zeit klappte es zwar, aber dabei stieß er an unser Boot, welches soweit es unsere Tampen erlaubten, nach vorne schoss .Thomas brüllte von unserer Picknickbank: „Hey, attention!!!“. Der Mann brüllte was zurück, was wir aber nicht verstanden, aber irgendwas mit Abstand. Wir hatten aber beide gesehen, dass die „Timeless“ ein Stück vorgefahren war. Später gingen wir zum Boot, ich, um zu spülen und Thomas, um kleine Geschenke  für die Schweizer zu holen und um nochmals nach dem Kabel zu fragen. Mit dem passenden Kabel kam er dann zurück. Wir gingen mit Wein und Sangria zurück zu unseren Luftliegen, um noch etwas zu relaxen, denn auf dem Boot war es einfach zu heiß. Ich war heute durch Zufall auf einen Reisebericht gestoßen, wobei eine Gruppe vom Canal des Vogeses kommend bis nach Gray und zurück gefahren war. Dort hieß es unter Anderem, dass man hier in diesem Hafen die besten Pommes aller Zeiten gegessen habe. Als ich das Thomas erzählte, wollte er das überprüfen. So ging er zum Restaurant und fragte nach „frites à emporter“ und kam tatsächlich nach relativ kurzer Zeit stolzh mit einem Schälchen zurück.

Wir testeten dann die Pommes, kamen aber nicht zu dem gleichen Ergebnis wie der Berichtschreiber. Sie waren nicht schlecht, aber wir hatten auf einem Kreuzfahrtschiff schon bessere gegessen. Gerade, als wir mit dem Essen fertig waren (20.30 Uhr) kam von jetzt auf gleich ein starker Wind auf, sodass wir gerade noch unsere Liegen (auf denen wir gerade nicht lagen) festhalten konnten. Auch alles, was auf dem Tisch lag, drohte wegzufliegen. So packten wir schnell alles zusammen und gingen zum Boot. Die Hoffnung, dass wir dort jetzt Durchzug machen konnten, zerschlug sich, weil es anfing zu regnen. Wir hatten in der Kajüte dann noch 26,3 °C und draußen 18 °C, wo wir den ganzen Tag um die 28 °C gehabt hatten. Da wir gestern erst spät ins Bett gekommen waren, gingen wir heute früher schlafen

Sonntag, 26.06.2022 (Corre ⇒ Fouchécourt)

In dieser Nacht schliefen wir mit den üblichen Schmerzen, aber ansonsten ganz gut. Thomas stand um 8.15 Uhr auf und machte sich auf den Weg, Baguette zu holen und um anschließend Auto und Trailer in die sichere Verwahrung zu bringen, wozu er um 9 Uhr an der Capitainerie sein sollte. Ich bereitete das Frühstück vor, und um 9.15 Uhr frühstückten wir. Kurz darauf legte das Boot hinter uns ab (welches uns gestern beim Anlegen touchiert hatte). Nach dem Frühstück füllten wir nochmals Wasser auf und suchten die Sanitäranlagen auf. Um 11 Uhr legten wir ab, passend zum Beginn des Regens.
An der ersten Schleuse, die man selbst durch einen über dem Kanal hängenden Schlauch in Gang setzen musste, funktionierte nichts. Nach 15 Minuten fuhren wir nochmals zurück zu dem Schlauch und zogen wieder daran. Doch da kam bereits ein anderes Boot von hinten, und erst nachdem diese sich der Schleuse näherten, setzte sich sie in Gang. In der Schleuse fragte ich die Dame vom anderen Boot, ob man ziehen oder drehen müsse, und sie sagte, dass man drehen müsse. Bislang mussten wir an diesen Schläuchen immer ziehen, aber gut zu wissen. Während dieser Schleusung wurde ich – trotz Regencape – patschnass. Danach ging es im strömenden Regen weiter. Vom Fluss sah ich recht wenig, außer, wenn ich mich hinstellte und vorne aus dem Fenster guckte. An den Seiten und Hinten waren die „Scheiben“ so nass, dass man nicht viel erkennen konnte. Lt. Wetterradar sollte gegen 14 Uhr der Regen aufhören, doch nach jeder Aktualisierung verschob sich der Zeitpunkt bis 15 Uhr. So beschlossen wir um kurz nach 14 Uhr, in Montureux-lès-Baulay an einem Anleger zu warten, bis der Regen vorbei war und danach die letzten gut 5 km inklusive der 3. Schleuse zu absolvieren. Wir tranken dann Kaffee und aßen jeder ein Stückchen Kirschkuchen, den Thomas beim Baguette-Holen mitgebracht hatte. Danach stellte ich fest, dass meine Bettdecke und die Matratze an der Bootswand nass waren. Thomas meinte, dass dies nur von dem Festmacher außen durchgetröpfelt sein könne, und offensichtlich neu abgedichtet werden müsse. Später war uns dann klar, dass es von dem Bootsfahrer im Starthafen ausgelöst worden war, da der Tampen den Festmacher bei seiner Touchierung gelockert hatte.Tatsächlich hörte es um 14.30 Uhr auf zu regnen, sodass wir sofort ablegten. Es kam sogar kurzfristig die Sonne durch, und dann war es sofort richtig warm. Ich blieb bis zur Schleuse und anschließendem Hafen, den wir anvisiert hatten, auf dem Boot sitzen und konnte jetzt endlich die Saône bewundern.

In dem kleinen Hafen von Fouchécourt kam sofort ein Mann, um uns beim Anlegen zu helfen. Scheinbar handelte es sich um den Besitzer, der hier mit seiner Frau (?) die Hafenanlage und das kleine Restaurant betreiben wollte, aber letzteres noch nicht eröffnet hatte, weil noch die Einrichtung fehlte. Dennoch konnten wir dort ein Panaché trinken. Die Sanitäranlagen waren auch ok, ebenso die „große Dusche“, die man für uns geöffnet hatte. Für die Übernachtung inklusive Strom zahlten wir 15 € + je 2 € fürs Duschen. Anschließend kehrten wir zum Boot zurück, und ich hängte meine Bettdecke zum Trocknen in die Sonne. 

Den weiteren Nachmittag relaxten wir auf dem Boot, bis es Zeit fürs Abendessen war. Es gab den restlichen Salat von gestern mit Baguette, dazu probierten wir etwas von dem Chèvre mit Honig. Nach dem Spülen ging ich zum Duschen. Als ich zurückkam, fing es wieder an zu tröpfeln. Als Thomas zurückkam, versuchte ich noch, ihn mit dem Schirm abzuholen, obwohl er schon fast die Hälfte des Weges hinter sich hatte. Wir setzten uns hinten ins Boot und beobachteten, wie es immer dunkler wurde und es anfing zu gewittern. Es regnete volle Kanne, blitzte und donnerte. Einmal waren Blitz und Donner nur ca. 2 Sekunden auseinander. Zwischendurch gab es immer Regenpausen, aber die Gewitter kamen und gingen – bis weit in die Nacht. Als wir uns ins Bett begeben wollten, war mitten auf dem Bett ein großer nasser Fleck! Dieser war durch die minimal geöffnete vordere Luke entstanden. Wir deckten ihn mit zwei großen Handtüchern ab, doch während wir noch lasen, tropfte es immer wieder, obwohl die Luke zu war. Vermutlich handelte es sich um Kondenswasser, welches vom Moskitonetz der Luke tropfte. Da wir hier so nicht liegen wollten, breiteten wir die Picknickdecke darüber und legten uns schlafen, obwohl es immer noch blitzte.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke:        26 km
Schleusen:              3
Fahrstrecke ges.: 26 km
Schleusen ges.:       3
Tunnel:                     0
Tunnel ges.:            0

Montag,  27.06.2022 (Fouchécourt  ⇒ Port-sur-Saône)

Ich schlief nicht sehr gut, aber ich schlief. Die Picknickdecke blieb natürlich nicht gerade unter uns liegen, sondern verschob sich ständig und lag dann verknubbelt unter uns. Gegen 8 Uhr wachten wir auf, kurz darauf erhielt Thomas einen Anruf aus der Firma bzgl. eines Arbeitsunfalls. Nachdem er alle Sachverhalte geklärt hatte, standen wir auf. Thomas ging dann los, das bestellte Baguette oben von der Restaurantbesitzerin abzuholen, kam allerdings unverrichteter Dinge zurück und erklärte, dass dort oben niemand sei und sogar die Toiletten abgeschlossen seien ☹. Das war um so ärgerlicher, da ich die Dame gestern extra gefragt hatte, ob sie da sei und sie dies bejaht hatte. Thomas lief dann nochmals oben um das ganze Gebäude herum, aber es war niemand dort. Also buken wir uns vier kleine Baguettbrötchen (die wir von zu Hause mitgebracht hatten) auf, was natürlich das Ganze in die Länge zog. Mittlerweile hatten wir Probleme, unser ganzen Handtücher zu trocknen, denn auch die Duschtücher waren über Nacht nicht richtig getrocknet, und von den beiden Schirmen war nur einer trocken. Auch die Handtücher, die wir zuerst aufs Bett gelegt hatten, waren noch klamm, sodass wir die Heizung anwarfen, damit wir alles trocknen konnten, denn wir wussten ja nicht, wann es wieder anfangen würde zu regnen. Heute Morgen hatte es noch ein paar Mal kurz geregnet, aber ab dem Frühstück blieb es trocken. Um 11.11 Uhr legten wir ab. Der Himmel war grau in grau, aber es war trocken. Die Außentemperatur betrug 16 °C, doch man konnte bei geöffneten Seitenteilen fahren, so konnte ich wenigstens heute etwas vom Fluß sehen, der sich meanderförmig durch die Landschaft schlängelte. Die einzige Schleuse absolvierten wir ohne Probleme und verfütterten anschließend unser altes Baguette von Sonntag an zwei Schwäne. Kurz bevor wir den Hafen von Port-sur-Saône erreichten, ließ sich einmal kurz die Sonne blicken. Wir erreichten den Hafen um kurz nach 13 Uhr und suchten uns erst mal einen Liegeplatz. Anmelden konnten wir uns nicht, da jetzt Mittagspause war.



Wir vertilgten zunächst einen kleinen Kuchen, wozu wir jeder zwei Panaché tranken. Den Hafen hier betreibt ein „Nichols“-Vertreter, dementsprechend viele Boot lagen hier, und heute war offensichtlich Anreisetag. Während der Chef Einweisungsfahrten absolvierte, kam ein „le boat“-Schiff an, dessen Fahrer ganz große Probleme hatte, hier einzuparken, obwohl die Parklücken recht groß waren. Er drehte mitten zwischen den Booten und rammte dabei ganz ungeniert ein Nichols-Boot. Daraufhin kam dann die Chefin an, um beim Einparken behilflich zu sein. Um 14.30 Uhr meldeten wir uns im Hafen an (15 €). Anschließend fuhren wir mit den Rädern in den Ort. Hier ging es teilweise gut bergauf. Viel Sehenswertes fanden wir nicht, allerdings war der Rathausvorplatz mit seinen vielen Figuren und Elefanten ganz interessant. Wir fuhren über alle Brücken der Saône und zurück. Auf dem Weg zum Supermarkt kamen wir am Office de Tourisme vorbei, wo wir einen Stadtplan erhielten. Im „Colruyte“ kauften wir ein Baguette, zwei kleine Brötchen, einen Schwamm und einen 10er Pack Panaché. Damit radelten wir zum Hafen zurück. Hier erstand Thomas noch eine Flasche Rosé. Wir luden die Räder aufs Boot und bereiteten unser Abendessen zu: Käsewürstchen mit gemischtem Salat mit Honig-Senf-Dressing und Baguette. Dazu gab es dann nochmals Panaché. Nach dem Spülen machten wir es uns hinten bequem. Seit unserem Ausflug regnete es einige Male, aber nur ganz kurz. Später gab es noch einen schönen Abendhimmel, als die Sonne sich anschickte, unterzugehen.

Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke:          16 km
Schleusen:                1
Fahrstrecke ges.: 42 km
Schleusen ges.:       4
Tunnel:                     0
Tunnel ges.:             0


Dienstag,  28.06.2022 (Pont-sur-Saône ⇒ Traves)
Die Nacht war wie immer, so la la. Um 9 Uhr standen wir auf, buken unsere 4 Brötchen auf und frühstückten. Die Sonne schien, und wir mussten uns mal wieder beschatten.

 

Nach dem Frühstück stellten wir dann unseren Sonnenschirm oben aufs Deck und ich positionierte meinen Sitz dort, zum ersten Mal in diesem Urlaub! Vor dem Ablegen füllten wir noch unser Wasser auf, dabei kamen wir mit den Schweizern, die weiter hinter uns lagen, ins Gespräch. Da gerade ein Mietboot abgelegt hatte, empfahlen sie uns, dieses alleine schleusen zu lassen, damit wir selber auch alleine schleusen könnten, was auf jeden Fall sicherer wäre. Doch dann fuhr noch ein Mietboot vorbei, ebenfalls auf die Schleuse zu. Das erste Mietboot fuhr gerade in die Schleuse ein, als wir dort ankamen, doch das zweite Boot machte keine Anstalten, dem ersten zu folgen. Das Tor schloss sich hinter dem ersten Boot, da legte das zweite ab und drehte an dem Schlauch, zum Anfordern des Schleusenvorganges. Warum sie nicht mit dem ersten Boot geschleust waren, wussten wir nicht. Als dann die Schleuse wieder passend für uns stand, fuhr das zweite Boot ein und wir hinterher. Wir hatten noch nicht richtig angelegt, da hoben sie schon die Stange, die die Schleusung einleitete. Nach dem Schleusen gab das Boot richtig Gas.

Wir waren eher langsamer unterwegs, holten dann aber kurz vor der nächsten Schleuse auf, sodass wir dann wieder gemeinsam schleusten. Nach dieser Schleuse entschlossen wir uns, dem anderen Boot nicht mehr in dieser Geschwindigkeit zu folgen, egal, wenn sie dann alleine schleusten. Doch vor der nächsten Schleuse fuhren sie in einen anderen Arm der Saône, sodass wir alleine weiterfuhren. Danach folgte der Tunnel.

Um ihn durchfahren zu können, mussten wir wieder am Schlauch drehen, damit die Ampel auf grün sprang. Als wir uns dem Tunnel näherten, hatten wir das erste Mietboot vom Morgen vor uns. Warum sie noch nicht durch den Tunnel gefahren waren, wussten wir nicht, auf jeden Fall fuhren sie dann vor uns dadurch. Der Tunnel war 680 m lang. Kurz nach der Ausfahrt folgte dann wieder eine Schleuse. Die Bootsfahrer vor uns betätigten den Schlauch und fuhren weiter zur Schleuse, doch die Schleuse blieb auf rot und zeigte keine Anzeichen einer Aktivität. Also fuhren wir nochmals zurück, um den Schlauch zu drehen, Daraufhin zeigte die Schleuse Aktivität, und kurz darauf konnten wir schleusen. Das Mietboot legte hinter der Schleuse an, und wir bogen links in einen Seitenarm der Saône ab, um in den Hafen von Traves zu fahren.

Diesen idyllisch und ruhig gelegenen Hafen erreichten wir nach einer guten halben Stunde und legten dort an. Dann aßen und tranken wir erst einmal etwas, bevor wir uns zu der Bar begaben, wo man sich anmelden konnte, doch dort war niemand. Thomas rief dann die Nummer an, die an der Tür stand, und dort erklärte man ihm, dass man noch nicht wisse, ob heute jemand kommen würde. Die Übernachtung würde 8 € und Strom nochmals 4 € kosten. Wir schlossen dann unseren Strom an, und ich putzte die Fläche vor der Frontscheibe, welches am besten geht, wenn das Verdeck zurückgeklappt ist, was wir heute gemacht hatten. Anschließend putzte ich noch die Scheiben

Im Bootsführer hatten wir von kuriosen "pierres percées“, gelochten Steinen (= Megalithen) gelesen, die wir uns ansehen wollten. Doch zunächst suchten wir eine Bäckerei, um für heute Abend ein Baguette zu kaufen. Leider war die Bäckerei am Nachmittag geschlossen. Doch der Besitzer (?), der an seinem Hausdach werkelte, verkaufte uns dann doch ein Baguette, was wir sehr nett fanden. Wir fragten nach dem Weg zu den Steinen, den er uns erklärte. Bis dorthin waren es ca. 1,3 km, aber fast nur steil bergauf, sodass wir die Räder die ganze Zeit schoben. Der (eine) Stein stand am Rand zwischen zwei Feldern. Wir gingen dann zwischen den beiden Feldern bis zu dem Stein und besichtigten ihn. Danach fuhren wir wieder zurück zum Hafen, was jetzt – aufgrund des Gefälles – nur 8 Minuten dauerte!

Zum Abendessen gab es heute wieder Salat mit Käsewürstchen und Baguette. Mittlerweile war es stark bewölkt, regnete aber nicht. Hier in dem Hafen lag nur noch ein weiteres – sehr großes – Privatboot von vermutlich Schweizern, ansonsten war niemand anderes hier, sodass es absolut ruhig war. Nach dem Spülen saßen wir noch hinten auf dem Boot, bis es dunkel genug war, um zu duschen. Als ich duschte, kam plötzlich kein Wasser mehr, aber wir hatten ja morgens den Tank noch aufgefüllt, daran konnte es nicht liegen. Als Thomas danach duschte, war dann erst wieder Wasser da, doch dann plötzlich auch nicht mehr. Daher stellten wir über Nacht die Wasserpumpe aus.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke:         17 km
Schleusen:               4
Fahrstrecke ges.: 59 km
Schleusen ges.:       8
Tunnel:                     1
Tunnel ges.:             1


Mittwoch,  29.06.2022 ( Traves ⇒ Soing)
Als ich heute Morgen aufwachte und auf mein Handy schaute, stellte ich überrascht fest, dass wir in der Nacht zum 4. Mal Großeltern geworden waren. Ich weckte sofort Thomas, um ihm dies mitzuteilen. Unsere Freude war groß. Später rief Oliver dann an, um uns die Einzelheiten mitzuteilen.
Thomas fuhr los, Baguette zu holen, und wir frühstückten bei großer Hitze! Heute sollten es 27 °C werden. Um das Wasserproblem wollte Thomas sich später kümmern, denn wenn die Wasserpumpe eingeschaltet war, lief aus dem Wasseranschluß der Dusche permanent etwas Wasser, sodass wir die Pumpe wieder abstellten. Um 11.11 Uhr legten wir ab und tuckerten zunächst die 5 km bis zur Hauptstrecke zurück.


Hier waren wir ganz alleine mit vielen Vögeln, Schwänen und Fischreihern. Ein Schwan setzte auf unserer Höhe zum Flug an und flog ein ganzes Stück, dabei kam er kaum aus dem Wasser.
Wir tuckerten gemütlich dahin und lauschten dem vielfältigen Vogelgezwitscher. Auf unserem Weg waren wir alleine, und auch die Schleusen wurden ohne besondere Vorkommnisse absolviert. Um 12.45 Uhr erreichten wir den kleinen, idyllischen Hafen von Soing. Hier gab es nur zwei Stege, an jedem lag ein Boot. Wir legten am 1. Steg an, der leider sehr hoch war, was es uns schwer machte, aus dem Boot und ins Boot zu steigen.

Nachdem wir angelegt hatten, verspeisten wir mangels Kuchen oder Keksen unser Baguette, welches für den Abend gedacht war. Anschließend schauten wir nach den Sanitäranlagen, die eigentlich zum Campingplatz gehörten, aber von den Bootsfahrern mitbenutzt werden konnten. Zum Duschen benötigte man einen Jeton, aber in dem Büro war lt. Aushang nur morgens und abends jemand eine Stunde vor Ort. Wir holten unsere Liegen vom Boot und legten uns auf den sehr gepflegten Rasen, auf dem auch viele Kinderspielgeräte angelegt waren, in den Schatten. Während des „Aufbaus“ der Liegen bat uns eine Frau um Hilfe. Sie hatte den Elektrorollstuhl von ihrem Mann aus dem Kofferraum geholt und musste jetzt die Räder so montieren, dass sie den Stecker für den Strom anschließen konnte, was sie alleine nicht hinbekam. Aber gemeinsam schafften wir es letztendlich. Wir relaxten ca. 2 Stunden im Schatten, bis die Temperaturen etwas angenehmer waren. Danach wollten wir mit den Rädern in den Ort fahren und etwas einkaufen. An einem der Picknicktische, an dem wir vorbeikamen, saß ein älteres Ehepaar, das wir fragten, ob es hier auch ein Restaurant gebe (lt. Wasserkarte war eines vorhanden). Doch leider hatte das Restaurant seit ca. 2 Jahren geschlossen. Aber mittwochs abends würde ein „Pizza à emporter“ -Wagen hier Pizza verkaufen, und gerade, als wir mit den Rädern das Terrain verlassen hatten, rollte dieser Wagen an uns vorbei Richtung Bootssteg. Wir kehrten um, und als wir wussten, welche Pizzen es gab, orderten wir diese zu 18.45 Uhr. Dann fuhren wir in den Ort zu dem kleinen Supermarkt, wo wir Salatzutaten, Senf, Wein und Gebäck kauften. Zurück am Boot setzten wir uns zu dem französischen Ehepaar an den Picknicktisch und kamen mit den beiden ins Gespräch. Sie waren mit dem Boot, welches vor unserem Boot lag, vor Ort und erzählten, dass sie ihr Boot vor 12 Jahren in Müritz gekauft hätten. Auch, während wir unsere Pizzen aßen (mit Chèvre und Honig), unterhielten wir uns weiter, ebenso den weiteren Abend. Eigentlich hatte Thomas noch den Wasseranschluß der Dusche reparieren wollen, aber dafür war es jetzt recht spät. Während wir dort saßen kam ein Locaboat an und suchte einen freien Platz. Hinter uns war noch jede Menge Platz, der andere Steg war mit zwei Booten komplett belegt. Als Thomas den Bootsfahrern daraufhin anbot, dass wir unser Boot einen Meter vorziehen wollten, meinte einer der Bootsfahrer, dass wir doch eigentlich unser Boot ganz nach außen an den Steg verlegen könnten, damit sie dort liegen könnten, wo wir jetzt lagen. Das wollten wir natürlich nicht, und so legten sie dann rückwärts hinter uns an, was allerdings mindestens ½ Stunde dauerte: zwei Personen hielten hinten die ganze Zeit die Tampen, während der Fahrer sich nicht entscheiden konnte, ob sie mit dem Heck oder mit der Seite anlegen sollten. Hilfe von Thomas wollten sie auch nicht (Schweizer).
Später kam dann ein noch größeres Boot, welches ebenfalls rückwärts anlegend noch an den Steg passte.
Als wir nach 23 Uhr aufs Boot gingen, spülten wir noch und gingen ins Bett. Thomas schredderte dann noch unseren einzig gescheiten Ventilator, das war’s dann.


Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke:          21 km
Schleusen:                2
Fahrstrecke ges.:  89 km
Schleusen ges.:     10
Tunnel:                      0
Tunnel ges.:              1


Donnerstag,  30.06.2022( Soing ⇒ Savoyeux)

Ich durfte diese Nacht probeweise auf unserer Kühldecke von Wenatex schlafen, die wirklich zu empfehlen ist! Ich schlief – trotzdem es noch sehr warm im Boot war – relativ gut. Um 8 Uhr standen wir auf, und nachdem wir uns gewaschen und Wasser in den Kessel gefüllt hatten, stellten wir die Wasserpumpe wieder ab, da sie recht komische Geräusche machte. Thomas vermutete, dass der Wassertank leer sei, und nach dem Frühstück füllte er den Tank auf, danach waren die Geräusche weg. Anschließend begab er sich an die Reparatur der Duscharmatur. Er stellte fest, dass ein Ventil defekt war und fragte unseren Nachbarn Gerard, wo man wohl so ein Teil in der Nähe bekommen könnte. Dieser empfahl uns, in unserem nächsten Hafen (Savoyeux) zu fragen, er meinte, dass man dort vermutlich so etwas vorrätig habe, da dort auch eine Bootsvermietung sei. Gerard und seine Frau Germaine luden uns vor unserer Abfahrt noch auf einen Kaffee auf ihr Boot ein.

Er empfahl Thomas nochmals, in dem nächsten Hafen zu fragen und gab uns seine Visitenkarte, mit der wir uns auf ihn berufen sollten. Sie fragten uns, ob wir noch eine Bootsbesichtigung auf ihrem Boot machen wollten, was wir gerne annahmen. Sie hatten ihr Boot geschmackvoll und praktisch eingerichtet – das gefiel uns gut. Zum Abschluss erhielten die beiden noch ein Geschenk von uns, worüber sie sehr erfreut und gerührt waren, sodass sie uns noch ein Stück Chèvre und ein halbes Glas Honig schenkten.  In diesem Hafen war niemand gekommen, um Gebühren einzufordern. Auch gut! Um 11.19 Uhr legten wir ab. Es war sehr sonnig und warm, mit leichten Wölkchen. Zwischendurch fielen kurzfristig ein paar Regentropfen, nicht der Rede wert. Viel Verkehr war auch nicht. Um kurz nach 13 Uhr erreichten wir unseren Zielhafen, der sehr ansprechend aussah. Wir legten am Besuchersteg an und tranken erst einmal ein Panaché. Anmelden konnte man sich erst um 14 Uhr, sodass Thomas sich an die Reparatur des Ventilators machte, die aber nicht erfolgreich war. Wir aßen dann unsere Pizza-Reste von gestern Abend und gingen hoch, um uns anzumelden. Für dir Übernachtung bezahlten wir 12 €, Strom 2 €,  Tagestaxe 0,40 € und einmal Wifi 1 € (=15,40 €). Für’s Duschen benötigte man 2 €-Münzen. Thomas fragte beim Chef nach einem Mischkopf für die Dusche, doch damit konnte er uns zunächst nicht weiterhelfen, er wollte seinen Mitarbeiter zu uns aufs Boot schicken. Während wir warteten, gelang es Thomas, den Mischkopf auseinander zu nehmen. Dabei stellte er fest, dass ihm nur eine Dichtung fehlte. Diese besorgte er sich beim Vermieter. Danach galt es, den Dichtungsring in dem Mischkopf zu platzieren, was etwas schwierig war, sodass er dazu den Schraubstock in der Werkstatt des Vermieters benutzte. Dies gelang dann, und als er den Mischkopf wieder eingebaut hatte, war die Dusche dicht, und wir konnten wieder überall Wasser entnehmen. Das Restaurant „Le Cactus“ in Savoyeux war donnerstags geschlossen, aber im Nachbarort (Seveux) gab es noch eines, welches geöffnet hatte. Ich rief im „Chez Berthe“ an und reservierte einen Tisch für 19 Uhr. Bis dorthin war es einen Kilometer, und wir wollten mit den Rädern dorthin fahren. Das Gewitter, das für 15 bis 17 Uhr angekündigt war, erreichte uns erst gegen 18 Uhr. Es zogen immer mehr Wolken auf, und ich entschloss mich, jetzt erst einmal duschen zu gehen. Es hatte sich auch schon merklich abgekühlt. Thomas ging dann auch duschen. Als wir um 18.30 Uhr loswollten, war es bereits ganz schön am Regnen, so dass wir uns mit den Schirmen bewaffneten und zu Fuß auf den Weg machten. Als wir an dem Restaurant eintrafen, waren wir sehr erstaunt, mit so einem noblen Schuppen hatten wir nicht gerechnet!

Das sah hier alles sehr nobel und teuer aus, aber wir sahen dieses Essen als unsere eigene Pinkelparty, an der wir ja heute nicht teilnehmen konnten. Vom Chef des Restaurants wurden wir sogar per Handschlag begrüßt! Die Speisekarte war auf großen Schiefertafeln geschrieben, die man uns auf den Tisch stellte. Nur für die Getränke gab es eine „normale“ Karte. Zuerst bestellten wir uns einen Kir. Auf der Speisekarte entdeckte ich dann doch tatsächlich den „Salade de Chèvre chaud“!!!. Den bestellten wir natürlich beide, für danach wählten wir ein Filet Mignon, welches wir uns teilen wollten. Der Salat war sehr lecker, und wir genossen ihn. Das Filet Mignon war auch lecker, doch die Pommes, die es dazu gab, schmeckten wie Bratkartoffeln und sahen auch so aus. Zusätzlich gab es noch eine Ofenkartoffel, die ich Thomas überließ, weil er die gerne isst. Nachdem Thomas dann noch einen Café au lait (mal wieder in kleiner Tasse) getrunken hatten, baten wir um die Rechnung. Doch die ließ ellenlang auf sich warten. Nachdem wir bezahlt hatten machten wir uns auf den Rückweg. Der Regen hatte zwischendurch wohl aufgehört, setzte aber passend zu unserem Rückweg wieder ein. Bevor wir das Boot verlassen hatten, hatten wir alles schön dicht gemacht und recht früh auch schon den Sonnenschirm abgebaut. Was wir nicht bedacht hatten, war, dass das Regenwasser wieder auf Höhe meines Bettes eintrat, und als wir das Boot betraten, war meine Bettdecke bereits recht naß .
Wir gingen dann zeitig ins Bett, und Thomas war so nett, meine nasse Bettdecke  zu nehmen (aber jetzt hatte ich meine eigene Decke wieder, da wir beim letzten Mal auch getauscht hatten .


Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke:            17 km
Schleusen:                  1
Fahrstrecke ges.: 106 km
Schleusen ges.:       11
Tunnel:                       0
Tunnel ges.:               1


Freitag,  01.07.2022 ( Savoyeux ⇒ Gray)
Die Nacht war wieder so la la. Es regnete wohl immer wieder. Da wir an die Stelle im Bett, wo das Wasser ins Boot lief ein Handtuch positioniert hatten, blieb der Rest trocken. Ich erwachte gegen 7.30 Uhr, da war bereits viel blauer Himmel zu sehen. Ich schaute mir auf dem Handy einen Film an, bis wir um 9 Uhr aufstanden. Heute fuhr ich mit dem Rad zur Boulangerie, die fast gegenüber des Restaurants vom Abend lag. Zu dem Baguette kaufte ich auch noch zwei Himbeertörtchen und radelte zurück. Das Frühstück war fertig, sodass wir sofort essen konnten. Um uns herum herrschte schon Abfahrtstimmung, von der wir uns nicht beeindrucken ließen, auch nicht, als neben uns die Boote für die nächsten Mieter gereinigt wurden. Als dann auch noch ein Mietboot ablegte, von dem Thomas gestern mitbekommen hatte, dass es beim Einparken mehrere Boote gerammt hatte, warteten wir noch eine Viertelstunde, bevor wir ablegten, da dieses Boot in die gleiche Richtung fuhr, die wir auch nehmen wollten.

Wir legten um 11.05 Uhr ab und hatten unmittelbar danach den 2. Tunnel unserer Reise vor uns. Man konnte sehen, dass sich im Tunnel ein Boot befand, aber nicht, ob es uns entgegen kam, oder in die andere Richtung fuhr. Nachdem wir uns zur Durchquerung des Tunnels mittels des Schlauches angemeldet hatten, sprang die Ampel sofort auf grün. Also konnte es sich bei diesem Boot nur um jenes handeln, welchem wir ausweichen wollten. Aber als wir aus dem Tunnel heraus waren, fuhr das Boot bereits in die nachfolgende Schleuse und leitete die Schleusung ein, was uns nur recht war. Den weiteren Verlauf der Fahrt blieben wir alleine und genossen die pure Natur. Als wir eine Schwanenfamilie mit 6 „Kindern“ sahen, fuhr Thomas ganz langsam, und die Familie kam zum Boot geschwommen. Wir verfütterten unser noch vorhandenes Baguette von gestern Morgen. Die 8 waren dankbare Abnehmer und hätten gerne noch mehr gehabt, denn sie schwammen gar nicht weg, als es nichts mehr gab. Der Fluss war stellenweise ca. zwischen 200 und 250 m breit, und man hatte die komplette Fläche für sich. Ab und an kam uns ein Boot entgegen, das war’s. Gegen 14 Uhr – vor unserer letzten Schleuse – beschlossen wir, an einem Anleger eine Pause einzulegen und unsere Törtchen zu essen und den Eiskaffee, den ich bereits gestern zubereitet hatte, zu trinken.

Gerade, als wir mit dem Kaffeetrinken fertig waren, fuhr ein großes Mietboot aus der Schleuse vor uns und hatte wohl die gleiche Idee, an dem Anleger festzumachen, doch zu zweit passten wir nicht daran. Ich fragte die Ankommenden auf Englisch, ob wir etwas zurückziehen sollten, was diese bejahten. Aber trotzdem passten sie nicht komplett an den Steg, das Heck blieb in der Botanik am Ufer liegen, was die Leute aber nicht störte. Es stellte sich heraus, dass die Familie (2 Großeltern, 2 Eltern und 2 Söhne) aus Sydney kam. Die Familie verließ dann nach dem umfangreichen Anlegemanöver ihr Boot, um wohl in den nahe liegenden Ort zu gehen. Kurz darauf legten wir ab, absolvierten die Schleuse und die letzten 5 km bis nach Gray, unser heutiges Ziel. Ich hatte mich für den oberhalb der Schleuse liegenden Hafen entschieden, weil es hier Strom und Sanitäranlagen gab. Der Hafen war etwas komisch angelegt, aber wir hatten kein Problem, einen geeigneten Liegeplatz zu finden. Die Sanitäranlagen hatten den Namen nicht verdient und waren unbenutzbar, d. h. total verdreckt. Aber duschen mussten wir heute nicht unbedingt, es war zwar schön sonnig mit vielen Wolken, aber nicht heiß. Und  eine Toilette hatten wir ja selber. Anmelden musste man sich am nahe gelegenen Campingplatz, der aber erst ab 16 Uhr besetzt war. So tranken wir erst einmal ein Panaché und genossen das schöne Wetter. Hier gab es zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, und sogar ganz in der Nähe einen Lidl. Zunächst verhängten wir das Boot zur Sonnenseite mit dunklen Badetüchern und relaxten dann herum. Ich spülte das Frühstücksgeschirr weg. Gegen 18 Uhr fuhren wir mit den Rädern zum Campingplatz, um unsere Liegegebühr zu bezahlen, aber der gute Mann war nicht da, jemand sagte uns, dass er gegen Abend sowieso bei uns vorbeikommen würde. Dann fuhren wir zum Lidl, um uns noch mit reichlich Wasser und Panaché einzudecken, damit wir übers Wochenende ausreichend versorgt waren. Zudem bevorrateten wir uns mit einer Tüte Milch, einem Schimmelkäse, zwei fertigen Salaten, drei Brötchen für heute Abend und Knoblauch-Croutons sowie einer Flasche Rosé. Schwer beladen fuhren wir zum Boot zurück und verstauten alles. Dann briet Thomas unsere restlichen zwei Käsewürstchen, dazu gab es den gekauften Salat mit Croutons und Brötchen. Nachdem wir gespült hatten, überspielten wir unsere Fotos auf’s Laptop. Kurz darauf erschien der Mann vom Campingplatz, um zu kassieren. Mit 5 € waren wir dabei. Da konnte man nicht mal meckern, schließlich hatten wir Wasser und Strom, und der Liegeplatz an sich war ja nicht schlecht und die nähere Umgebung sehr gepflegt. Gegen 21 Uhr waren alle Wolken verschwunden, und wir konnten die „Verdunkelung“ am Boot entfernen. Als wir ins Bett gingen, war es schon dunkel, und es wurde zum Glück kühler. Wir legten die Kühlunterlage im Brust/ Bauchbereich unter uns, und man merkte wirklich, wie angenehm das war. Thomas hatte die Heizung auf Kühlen gestellt, aber ich hatte das Gefühl, dass das nichts brachte, so stellten wir sie wieder ab. Zudem war dann scheinbar wieder unser Wassertank leer, denn plötzlich fing die Pumpe an zu pumpen, obwohl wir gar kein Wasser entnahmen. Wir stellten dann die Wasserpumpe aus.

Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke:            23 km
Schleusen:                  3
Fahrstrecke ges.: 129 km
Schleusen ges.:       14
Tunnel:                       1
Tunnel ges.:               2


Samstag,  02.07.2022  (Gray)
Die Nacht war so durchwachsen, auf jeden Fall war es sehr kühl, sodass ich erst die Bootstür schloss und später auch die vordere Luke. Da waren es draußen noch 15 °C und drinnen 19 °C. Ich wachte gegen 7.20 Uhr auf und schaute mir einen Film an, bis wir um kurz vor 9 Uhr aufstanden. Lt. Temperaturanzeige waren es draußen zwar nur 19 °C, aber es war schon angenehm warm.Thomas fuhr Baguette holen, und ich bereitete das Frühstück zu. Heute gab es wieder gekochte Eier. Nach dem Frühstück schlug ich vor, hier noch eine Nacht zu bleiben, denn von der Zeit her saß das drin. Außerdem war der Hafen – bis auf die fehlenden Sanitäranlagen – völlig ok. Thomas fand die Idee auch gut, denn wir wollten heute ins nahe gelegene Freibad, und morgen sollte es auch nochmal so heiß werden, sodass wir das dann nochmals wiederholen wollten. Nach dem Frühstück fuhr ich dann auch noch zum Lidl um noch Eier zu holen und in dem Zusammenhang dort die Toilette zu benutzen. Danach suchte ich nach einer Bäckerei, die morgen geöffnet haben würde.

Nachdem ich zurück war, packten wir unsere Liegen und Badesachen und gingen zu Fuß zum Schwimmbad. Der Eintritt kostete für uns zusammen 7,80 €. Das Bad war nicht sehr groß, aber alles, was man brauchte, war vorhanden. Es gab sogar eine etwas längere Rutsche. Als wir eintrafen (ca. 12.30 Uhr) war kaum etwas los. Man hatte den Eindruck, dass mehr Personal als Gäste vor Ort waren. Wir gingen auch sofort schwimmen, was guttat. Im Halbschatten relaxten wir auf unseren Liegen. Allmählich wurde es voller, aber nicht zu voll. Um 14.30 Uhr aßen wir jeder einen Hotdog und teilten uns eine Portion Pommes. Gegen 16 Uhr gingen wir nochmals schwimmen und anschließend duschen (wobei es hier keine Duschkabinen gab). Danach ließen wir uns auf unseren Liegen trocknen und verließen um 17 Uhr das Bad. In der prallen Sonne war es noch knallheiß.
Auf dem Boot war es auch warm, aber wenn man sich hinsetzte und nichts tat, konnte es man es gut aushalten, zumal ab und an eine Brise durchs Boot zog. Wir hatten natürlich die Sonnenseite verdunkelt. Jetzt gab es den am Morgen zubereiteten Eiskaffee, und ich schrieb am Reisebericht.
Zum Abendessen grillten wir mit Bacon umwickelte Garnelen dazu gab es Salat mit Tomate, Gurke und Paprika, Baguette und Knoblauchsauce. Absolut lecker! Nach dem Spülen saßen wir noch eine ganze Zeit draußen, bis es langsam kühler wurde. Im Boot war es bis zum Schlafengehen auch angenehm.

Sonntag,  03.07.2022 ( Gray ⇒ Mantoche)
Dafür, dass ich erst nicht einschlafen konnte, schlief ich dann recht gut. Ich wachte erst nach 8 Uhr auf. Um 9.30 Uhr fuhr ich zur Bäckerei und holte zwei Baguettes. Beim Frühstück wurden wir von einer Wespe belästigt, die es auf unsere Marmelade abgesehen hatte, sodass ich ihr einen Klecks Marmelade mit Calvados auf einen kleinen Teller an die Seite stellte, wovon sie dann naschte und anschließend einen etwas betrunkenen Eindruck machte .

Saône-22-01346
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Saône-22-01345
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Saône-22-01342
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Saône-22-01338
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Saône-22-01336
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Saône-22-01329
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Saône-22-01327
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Saône-22-01321
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Saône-22-01313
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Saône-22-01309
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Saône-22-01308
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Saône-22-01301
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Gerade, als wir mit unserem Gepäck zum Schwimmbad wollten, kam ein „le boat“ angefahren und suchte offensichtlich einen Liegeplatz. Ich wollte mir das angucken, nicht, dass die unser Boot rammen würden. Obwohl noch ein relativ großer Liegeplatz, wo man seitlich anlegen konnte, frei war, und diese Boote in der Regel auch rückwärts anlegen, entschloss sich die Mannschaft (oder nur der Fahrer?), sich zwischen unser Boot und das Große eines Neuseeländers zu quetschen und seitlich anzulegen. Dazu fuhren sie vorwärts in die Lücke. Dann stellten sie fest, dass sie dort seitlich nicht anlegen konnten, weil sie zu lang waren. Ich mischte mich dann ein, weil sie kurz davor waren, uns zu rammen. Der Fahrer war völlig planlos und wusste nicht, was er überhaupt machen sollte. Erst half ihm dann ein Mitfahrer, später noch ein weiterer, aber die Frauen an Bord schauten nur teilnahmslos durch die Gegend. Thomas gab dann Tipps, aber der Fahrer wusste immer noch nicht, was er machen sollte. Wir empfahlen ihnen, wieder aus der Engstelle hinaus auf den Fluss zu fahren, dort zu wenden und dann rückwärts einzuparken. Aber als sie endlich wieder auf dem Fluss waren, entschlossen sie sich für die Anlegestelle, wo sie noch so gerade seitlich anlegen konnten. Auch dabei halfen wir dann noch und nahmen die Tampen entgegen. Schlussendlich lagen sie dann an der Kaimauer und konnten festmachen. Daraufhin kamen die Männer von Bord und bedankten sich bei uns per Handschlag. Woher sie kamen, wussten wir nicht, aber sie sprachen englisch.
Wir machten uns dann auf zum Schwimmbad. Wie gestern waren um 12 Uhr nur sehr wenige Leute im Bad. Wir suchten uns wieder den Platz von gestern unter der Trauerbirke und gingen erst einmal schwimmen. Heute war es nicht so windig wie gestern, sodass ich es länger im Wasser aushielt. Ansonsten relaxten wir im Halbschatten unter dem Baum. Wir schwammen ein paar Mal, aßen uns einen Hotdog mit Pommes, gingen um kurz nach 16 Uhr duschen und verließen um kurz nach 17 Uhr das Bad. Als wir zum Hafen kamen, war die englisch sprechende Crew wieder weg, dafür lag ein anderes Boot von unserem vorherigen Hafen (Savoyeux) rückwärts angelegt zwischen uns und dem Neuseeländer. Wir machten unser Boot startklar, tankten nochmals Wasser, stellten den Sonnenschirm aufs Deck und legten um 17.45 Uhr ab. Mit einem anderen, vermutlich deutschen Boot (Fritzchen) fuhren wir in die Schleuse, die mitten im Ort lag. Die beiden Männer waren irgendwie seltsam, sprachen kein Wort, nahmen aber unsere Tampen, um sie um die Poller zu legen, da wir rechts anlegen mussten. Hinter der Schleuse gaben sie dann Gas und waren bald nicht mehr zu sehen. Wir tuckerten gemütlich die 7,5 km bis zum Hafen von Mantoche, der im Reiseführer soooo gut angepriesen worden war. Doch als wir dort um 18.45 Uhr eintrudelten, gab es hier weder Strom, noch Wasser, noch Sanitäranlagen. Lediglich die Liegestelle war sehr idyllisch. Also musste es eine Nacht ohne Strom gehen. Hinter uns lagen zwei Schweizer, die sehr nett waren.
Wir entschlossen uns, heute aufs Abendessen zu verzichten und morgen unser Baguette von heute zum Frühstück aufzubacken. Ich lief dann noch alleine in den Ort, sah die Kirche, das Rathaus, einige unwirtlich aussehende Restaurants und Bars und das Schloss, dass direkt an das Terrain des „Hafens“ anschloss. Wir genossen dann die Idylle in der Abendsonne und relaxten auf dem Boot herum, bis es Zeit war, schlafen zu gehen.

Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke:             7,5 km
Schleusen:                 1
Fahrstrecke ges.: 136,5 km
Schleusen ges.:       15
Tunnel:                       0
Tunnel ges.:               2

Montag, 04.07.2022 ( Mantoche ⇒ Pontaillier-sur-Saône)
Um kurz nach 2 Uhr hörte ich auf einmal Tropfen aufs Boot fallen, obwohl gar kein Regen angekündigt war. Allerdings hatte ich vor dem Einschlafen Wetterleuchten gesehen. Ich schloss sofort die Luke und das Seitenfenster in der Kajüte. Da fiel mir ein, dass mein Sitz noch vorne auf dem Boot lag. Bis ich dort angekommen war, war es schon heftiger am Regnen, und bis ich den Sitz geborgen hatte, war ich schon recht nass. Zu guter Letzt legte ich mir noch ein Handtuch neben mein Bett, wo es jetzt immer nass wurde. Dann schlief ich auch relativ schnell wieder ein. Als ich um kurz vor 8 Uhr aufwachte schien bereits die Sonne ins Boot. Kurz nach mir erwachte auch Thomas, und wir standen auf. Im Boot herrschte ein richtiges Chaos, und wir räumten zuerst einmal dort auf. Dann beschattete ich die linke Seite vom Außenbereich. Wir buken uns das Baguette von gestern auf und frühstückten. Rund um uns herum hatten schon einige Boote abgelegt. Beim Frühstück hatte es mal wieder eine Wespe auf die Marmelade mit dem Calvados abgesehen. Dann waren es zwei, dann drei, dann vier. Jetzt wurde es uns zuviel, und wir brachten die Marmeladen in die Kajüte, doch die Wespen verschwanden nicht, selbst, als wir alles vom Frühstück weggeräumt hatten, umkreisten sie uns noch. Als ich hinter einer Wespe herschlug und dabei meinen Kaffeebecher in der Hand hielt, schwappte der Kaffee auf mein frisches T-Shirt und die Hose , sowas Ärgerliches! Wir spülten dann erst einmal alles weg, auch das Frühstücksgeschirr von gestern. Als wir damit fertig waren, legten wir um 10.10 Uhr ab. Zum Glück war es heute nicht so warm wie gestern, es wehte eine nette Brise, und es gab viele Wolken, aber auch immer wieder sonnige Abschnitte. Dieses Wetter tat meinem Sonnenbrand von gestern – obwohl ich mich eingecremt hatte – gut. Wir tuckerten gemütlich die kurvige Saône entlang, ab und an kam mal ein Boot entgegen, und wir absolvierten zwei Schleusen.


Zwischendurch verfütterten wir noch unser letztes halbes Baguette von vorgestern an zwei Schwäne, die dabei auch sehr nah ans Boot kamen. Um 13.15 Uhr erreichten wir Pontallier-sur-Saône, wo wir im Hafen des Canalous-Vermieters anlegten. Beim Anlegen fing es noch leicht an zu regnen, hörte aber relativ schnell wieder auf. Um 14 Uhr – als die Mittagspause des Vermieters beendet war – meldeten wir uns an und zahlten für Übernachtung (12 €) und Strom (2,50 €). Duschen kosteten 2,50 €. Die Sanitäranlagen waren während der Öffnungszeiten zugänglich.


Wir kauften auch noch eine zusätzliche Wasserkarte von „fluvicarte“, die neueren Datums war, denn in unserer Karte stimmten ja sehr viele Angaben bzgl. der Häfen usw. überhaupt nicht mehr, obwohl ich diese Karten von „Édotions du Breil“ wirklich liebe, aber leider steht dort nie ein Erscheinungsdatum.
Thomas legte sich dann zu einem Nickerchen hin, während ich die neue Karte studierte und am Reisebericht schrieb. Später fuhren wir in den Ort zum ATAC, um noch ein paar Lebensmittel einzukaufen. Wir hatten vorgehabt, heute nochmals Garnelen zu essen, doch uns dann umentschieden, um essen zu gehen. Die Garnelen würde es dann morgen geben.
Nach dem Einkaufen, brachte ich schnell die Sachen aufs Boot, dann fuhren wir direkt weiter zum „La Guinguette“, das an einem Campingplatz und direkt an der Saône lag. Idylle pur!!! Wir konnten allerdings erst in einer Stunde – ab 18.30 Uhr – Essen bestellen, aber eine Vorspeise ging schon. Dazu tranken wir ein Panaché. Während wir noch bei der Vorspeise waren, kam auf einmal ein riesiger Schwan angewatschelt und fauchte uns an. Wir warfen ihm etwas Brot zu, daraufhin war er versöhnlicher gestimmt. Seine Frau kam auch an, aber ihr gönnte er nicht das Schwarze unter dem Nagel. Wir achteten aber darauf, dass sie auch etwas abbekam. Das war recht einfach, da Schwäne an Land sehr schwerfällig sind, so brauchten wir ihr nur etwas zuwerfen, wo er nicht so schnell hinkam. Nach einiger Zeit watschelten die Beiden dann wieder ab.

Saône-22-01235
Saône-22-01235
Saône-22-01225
Saône-22-01225
Saône-22-01215
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Saône-22-01214
Saône-22-01214

Wir bestellten jeder einen Burger, der mit Pommes und Salat serviert wurde. Der Burger war wirklich lecker, aber ein Monstrum. Und die Pommes hatten eine eigenartige Form: sie waren nicht rechteckig, sondern so, als ob jemand auf einer Seite der Länge nach einen Finger hineingedrückt hätte. Um 19.30 Uhr radelten wir wieder zum Boot zurück und machten es uns dort bequem.

Der Hafen hier war zwar nicht idyllisch, aber absolut ruhig. Rundherum nur das Konzert der Vögel.

Plötzlich kamen auch hier zwei Schwäne (Thomas war der Meinung, dass es sich um dieselben wie am Campingplatz handelten) an unser Boot und waren sehr zutraulich. Aber leider hatten wir kein Brot mehr zu verfüttern, sodass sie wieder von dannen schwammen.

Es gab wieder einen tollen Abendhimmel in allen rot- und orange-Schattierungen, wovon ich dann noch etliche Fotos schoss, auch von einem  seltsamen Regenbogen. Wir saßen dann zum ersten Mal noch lange hinten draußen, da uns keine Mücken oder anderes Getier belästigte und konnten eine Kerze aufstellen. Gegen 23 Uhr gingen wir ins Bett.

Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke:           22,5 km

Schleusen:                 2
Fahrstrecke ges.: 159  km
Schleusen ges.:      17
Tunnel:                      0
Tunnel ges.:              2

Dienstag, 05.07.2022  (Pontailler-sur-Saône ⇒ Auxonne)
In der letzten Nacht schlief ich sehr gut. Ich wachte um 8.15 Uhr auf und schaute einen Film. Um 9.20 Uhr standen wir auf. Thomas holte Baguette und ich deckte den Tisch. Heute wurden wir beim Frühstücken von mehreren Wespen belästigt, die es alle auf unsere Marmelade – insbesondere die Birne-Apfel-Calvados-Marmelade – abgesehen hatten. Das war so nervig, dass wir die Marmeladengläser schließlich in die Kajüte brachten. Aber trotzdem verschwanden die Biester nicht, sodass wir dann das Frühstück beendeten und uns zum Ablegen bereitmachten. Heute legten wir wieder um 11.11 Uhr ab, scheint unsere Standardzeit zu sein. Der Himmel war nahezu wolkenlos und es wehte eine leichte Brise. Ich schützte mich heute mit LF 50, da ich die ganze Zeit oben auf Deck verbringen würde, natürlich überwiegend unter dem Sonnenschirm. Wir sahen einige Fischreiher und viele Schwäne. Ich glaube, hier in der Gegend gibt es wesentlich mehr Schwäne als Enten.

Als wir zur ersten Schleuse kamen, lag dort ein Mietboot vor, aber die Schleuse war nicht in Arbeit (was sich durch ein blitzendes Licht an der Ampelanlage zeigt). Als wir dann am Schlauch gedreht hatten, setzte das blitzende Licht ein, und auf dem Boot vor uns kam ein lautes Juhu! Die Tore öffneten sich, und das Mietboot fuhr ganz vorsichtig ein, legte aber rechts im hinteren Drittel an. Da die Stange zum Ingangsetzen der Schleusung links vorne war, fuhren wir an dem Boot vorbei und legten direkt an der Stange an, die ich dann anhob. Wir stellten daraufhin fest, dass es sich bei den Leuten im Mietboot um jene handelte, die gestern in unserem letzten Hafen angekommen waren und hier ihre Reise mit dem Boot antreten wollten. Wir vermuteten, dass es sich um Engländer handelte, da sie englisch sprachen. Wir erklärten ihnen noch in der Schleuse, worauf sie beim Schleusen achten mussten und dass sie immer vor der Schleuse den Schlauch drehen müssten, da sonst nichts passieren würde.

Da wir ja jetzt vorne in der Schleuse lagen, fuhren wir natürlich als erste hinaus. Das andere Boot fuhr eine Zeitlang hinter uns her, legte dann aber vermutlich irgendwann an. Wir fuhren gemütlich mit 10 km/h über den breiten, malerischen Fluss und genossen es, ihn fast ganz alleine für uns zu haben. Die Saône ist hier ganz schön breit, ich schätze ca. 150 bis 200 m.

Um 13.15 Uhr erreichten wir Auxonne, und beim Einfahren in den Hafen wurde uns bereits vom Hafenmeister die erste frei Stelle zugewiesen, und er war auch beim Anlegen behilflich. Die Capitainerie inklusive Sanitäranlagen befand sich hier auf einem Boot, was wir so auch noch nicht erlebt hatten, und wir lagen direkt neben diesem Boot, was für uns sehr praktisch war. Wir bezahlten pro Längenmeter des Bootes 1 €, also 6,30 € + 3 Euro für die Stadt/Tag. Wir bezahlten gleich für zwei Nächte, da wir morgen Auto und Trailer holen wollten.

Doch dieses schien gar nicht so einfach: da in Corre kein Bahnhof ist (was ich schlecht recherchiert hatte) und auch in den Nachbarorten nicht, konnten wir keine Route mit den ÖPNV ermitteln. Auch der Bahnhof war ab 14.45 Uhr nicht mehr besetzt, sodass Thomas vorschlug, evtl. einen Mietwagen zu nehmen. Durch den Hafenmeister erfuhren wir dann, dass es vor Ort keine Autovermietung gab, erst in Dole, ca. 14 km von hier. Dorthin könnten wir mit dem Taxi fahren. Wir wählten dann die Telefonnummer, und der Hafenmeister sprach mit der Dame der Taxizentrale. Wir einigten uns darauf, dass sie uns zwischen 8.30 und 8.45 Uhr morgen abholen würde, und sie wolle sich auch um einen Mietwagen kümmern, da es in Dole wohl mehrere Anbieter gab.
In Auxonne gibt es auch ein Schwimmbad, welches direkt gegenüber vom Hafen am anderen Ufer liegt. Wir fragten den Hafenmeister danach, und er empfahl uns, doch einfach in der Saône zu schwimmen. Wir fragten, ob das denn möglich sei, da man uns etwas anderes gesagt hatte. Er sagte, dass wir nur ein paar Hundert Meter flussaufwärts gehen sollten, dort sei eine kleine Stelle, wo man gut ins Wasser gehen könne, da der Boden dort sandig sei.
Auf dem Weg zu den Müllcontainern, die auf der anderen Seite des Hafens waren, machten wir dann einen Abstecher zu der Stelle, die uns der Hafenmeister genannt hatte. Diese schien gut. Einige 100 Meter weiter gab es noch eine, die wir uns dann ansahen, als wir mit den Rädern unterwegs waren. Aber hier waren Angler und jemand, der Jet-Ski fuhr und dabei höllischen Lärm machte. So drehten wir wieder um und fuhren zu der erstgenannten Stelle zurück. Hier pusteten wir im Schatten der Bäume unsere Liegen auf und stürzten uns ins Wasser, was angenehm war.

Anschließend relaxten wir auf den Liegen im Schatten. Thomas hatte in der Zwischenzeit eine Nachricht von der Taxizentrale bekommen, darin hieß es, dass man keinen Mietwagen für morgen reservieren könne. Man bot uns an, uns nach Dijon zu bringen, was dann aber 80 € kosten würde (nach Dole sollte es nur 35 € kosten). Dies war uns zu teuer, denn dazu würden ja dann noch die Kosten für den Mietwagen kommen. So rief ich im Hafen von Corre an, um zu fragen, welches der nächste Bahnhof in ihrer Nähe sei. Wir hatten Glück, und die Schweizerin war am Telefon. Sie erklärte, dass wir mit dem Zug nach Vesoul und von dort mit dem Bus nach Jussey fahren sollten. Von dort wären es noch 12 km bis zum Hafen, die wir dann mit dem Taxi oder den Rädern fahren könnten. Je nachdem wann wir dort ankämen, könne man uns evtl. auch von dort abholen. Daraufhin checkten wir die Verbindungen (was gar nicht so einfach war), und Thomas fand einen Zug, der um 7.59 Uhr von Auxonne nach Besançon fahren würde. Von dort müssten wir dann mit dem Bus nach Vesoul und dann weiter nach Jussey fahren. Doch die Busverbindung von Vesoul nach Jussey konnten wir nicht recherchieren. Aber die Zugfahrt würde pro Person nur 11 € kosten. Thomas fragte auch bei der Taxizentrale nach, was es kosten würde, wenn sie uns mit dem Taxi nach Corre bringen würden, doch für 220 € war uns das zu teuer. So bestellten wir das Taxi für morgen ab. Wir wollten es dann morgen mit der vorgenannten Zug-/Busverbindung versuchen. Da der Bahnhof ab 6.45 Uhr besetzt sein würde, würden wir dort vermutlich dann auch die Fahrkarten kaufen können. Vielleicht könnten wir dann dort auch die weitere Verbindung in Erfahrung bringen. Um 18 Uhr kehrten wir zum Boot zurück, gingen duschen (die Dusche auf dem Capitänsboot war riesig und schon fast komfortabel! Und inklusive! Anschließend bereiteten wir unser Abendessen vor:

Garnelen in Bacon gewickelt und gegrillt, dazu einen gemischten Salat mit Cocktail-Dressing (gekauft). Dazu gab es Knoblauchsauce. Auf Brot verzichteten wir heute, aber das Ganze war auch so ausreichend und sättigend. Danach spülten wir sofort und machten es uns anschließend draußen auf dem Boot gemütlich. Um 22.30 Uhr lagen wir im Bett.

  • Saône-22-01110
  • Saône-22-01107
  • Saône-22-01037
  • Saône-22-01036
  • Saône-22-01106
  • Saône-22-01103
  • Saône-22-01100


Gefahrende Strecke:
Fahrstrecke:            17 km
Schleusen:                 1
Fahrstrecke ges.: 176 km
Schleusen ges.:       18
Tunnel:                        0
Tunnel ges.:               2


Mittwoch, 06.07.2022 
( Auxonne ⇒ Corre  ⇒ Auxonne, per Bahn, Bus und Taxi)

Ich erwachte um 6.10 Uhr, der Wecker stand auf 6.30 Uhr. Wir standen auf und machten uns abreisebereit.
















Um 7.10 Uhr begaben wir uns zu Fuß auf den Weg zum Bahnhof, der ca. 2 km entfernt lag. Zum Glück war es noch recht kühl. Um 7.35 Uhr trafen wir am Bahnhof ein, doch von wegen, der Bahnhof sei ab 6.45 Uhr besetzt. Wir fanden jedenfalls niemanden, bei dem man eine Fahrkarte hätte kaufen können, sodass wir uns am Automaten ein Ticket kauften (22 € für beide zusammen).

Der Zug kam pünktlich um 7.59 Uhr. Um 8.34 Uhr fuhren wir fahrplangemäß im Bahnhof von Besançan-Viotte ein. Beim Aussteigen fragte ich eine Dame, wo der Bus nach Vesoul abfahren würde. Sie zeigte mir die richtige Bushaltestelle (hier gab es jede Menge Haltestellen, und wenn ich erst hätte suchen müssen, hätten wir das in 11 Minuten vermutlich nicht geschafft.). Der Bus kam auch pünktlich und kostete für uns beide zusammen 3 €. Um 9.30 Uhr waren am Bahnhof Vesoul.

 

Im Bahnhof erkundigten wir uns, wann der Bus nach Jussey abfahren würde. Dies war um 12.25 Uhr der Fall. Um die Wartezeit zu überbrücken, suchten wir uns eine Brasserie, wo wir frühstücken konnten. Diese war ca. 500 m stadteinwärts gelegen. Das Frühstück war recht übersichtlich: 2 Scheiben Toastbrot, ein kleines Töpfchen Marmelade, relativ viel Butter, ein Heißgetränk (Kaffee und Kakao) und für jeden ein Glas O-Saft und das für 12,80 €!

Davon waren wir nicht satt. Da wir bei der Brasserie draußen im Schatten und im Zugwind saßen, und es uns zu kalt war, liefen wir noch etwas weiter in die Stadt und kauften bei einer Boulangerie vier große Choco-Croissants (4 nehmen und 3 bezahlen). Dann gingen wir zum Bahnhof zurück, und da es am Busbahnhof keine gescheiten Sitzmöglichkeiten gab, setzten wir uns auf einen Bahnsteig, wo wir recht gut im Schatten saßen. Hier verbrachten wir gut 1,5 Stunden, und in dieser Zeit kam kein einziger Zug vorbei!.

Um 12.25 Uhr fuhren wir dann mit dem Bus nach Jussey. Die Busfahrerin war uns recht unsympathisch. Sie schien unfreundlich und fuhr in einem Affenzahn über die schlechten Straßen. Allerdings fuhr sie einmal ganz langsam, wo auf der linken Seite unzählige Störche waren und an einer anderen Stelle hielt sie an und wies auf ein Strochennest mit zwei Störchen darin hin.


Um 13.15 Uhr erreichten wir Jussey-Gare. Hier war auch Endstation für den Bus, und wir fragten die Busfahrerin, ob es einen Bus nach Corre gebe. Sie schaute dann nach und erklärte, dass ein Bus um kurz vor 17 Uhr von hier fahren würde. Doch das war uns entschieden zu lang, sodass wir bei einem Taxiunternehmen anriefen. Die Dame dort war ziemlich umständlich. Bis wir alle Details geklärt  hatten, verging bestimmt eine Viertelstunde, zweimal musste sie Rücksprache halten. Dann sagte sie, dass es ca. 20 Minuten dauern würde, und wir sollten beim Bahnhof bleiben und nicht woanders hingehen. Dies bestätigte ich. Am Bahnhof gab es ein Glashüttchen mit einer Bank, aber dort stand voll die Sonne drauf. 100 m weiter befand sich an einem Haus eine Bank im Schatten. Ich schickte Thomas dorthin und blieb auf der Bank in der Sonne sitzen. Als ich das Gefühl hatte, meine Zehen würden verbrennen, stand ich auf und ging Richtung Thomas, der mir dann schon entgegen kam. Er meinte, wir sollten nochmals dort anrufen, aber ich wollte noch warten. Und just in dem Moment kam das Taxi. Der Fahrer hatte uns an einer anderen Stelle gesucht, weil man ihm das so gesagt habe. Und ich erklärte, dass die Dame am Telefon mehrmals darauf hingewiesen habe, dass wir dort warten und nicht weggehen sollten. Aber der Taxifahrer war sehr nett und fuhr uns die 12 km zum Hafen von Corre. Der Preis betrug etwas über 23 €, aber er verlangte nur 20 €. Somit hatten wir für die gesamte Fahrt von Auxonne nach Corre 48 € bezahlt, was wirklich sehr günstig war. Allerdings war es auch etwas umständlich, aber letztlich hatte alles gut geklappt. Im Hafen gab ich Bescheid, dass wir Auto und Trailer abholen würden, und wir starteten das Navi. Dieses zeigte uns eine Strecke von 166 km an, obwohl wir vorher im Handy-Navi eine Strecke von 107 km gefunden hatten. Also navigierten wir nach dem Handy. Die Fahrt ging über Land und an zahlreichen Sonnenblumenfeldern vorbei und durch nette Örtchen. Um 16.35 Uhr erreichten wir den Hafen von Auxonne, hatten aber zunächst die falsche Zufahrt zum Hafen-Parkplatz, was sich aber leicht beheben ließ. Auf dem Boot angekommen reservierten wir uns zu 19 Uhr  einen Tisch im „Le Corbeau“, wohin wir mit den Rädern fuhren, da ich seit dem Nachmittag starke Schmerzen im rechten Knie hatte und kaum noch laufen konnte.



Das Essen war gut und die Atmosphäre draußen vor der Notre-Dame-Kirche aus dem 13. Und 14. Jh. sehr schön. Als wir zurück waren, gingen wir zügig ins Bett, da mir nicht gut war.

Donnerstag,  07.07.2022 (Auxonne)

Da wir früh im Bett waren, hatten wir heute eine lange Nacht. Ich erwachte gegen 7 Uhr, Thomas kurz darauf, schlief dann aber noch bis 9 Uhr. Gegen 9.30 Uhr standen wir auf, und Thomas holte Baguette. Es gab heute noch mal Eier. Thomas hatte uns beim Aufstehen schon beschattet, sodass sich nur die eine oder andere Wespe bei uns verirrte. Gegen Mittag packten wir unsere Badesachen inklusive Luftliegen und machten uns auf den Weg zum Freibad, genau gegenüber am anderen Ufer. Als wir es nicht sofort fanden, fragten wir am Campingplatz nach, weil wir dachten, dass es dazu gehören würde. Aber der Mitarbeiter erklärte uns, dass das Bad geschlossen sei, da es renoviert werden solle. Ich fand es sehr unvorteilhaft, so etwas im Sommer zu machen, doch der Mitarbeiter sagte, dass das Bad vier Kommunen gehöre und die sich wohl nicht einig seien. Als wir anschließend daran vorbeifuhren, konnte man darauf schließen, dass das Bad schon länger nicht mehr benutzt worden war, da am Beckenrand und am Eingang meterhoch das Unkraut stand. Wir überlegten zunächst, in ein anderes Schwimmbad in der Umgebung zu fahren, schließlich hatten wir ja jetzt das Auto vor Ort, aber es zogen immer mehr Wolken auf, sodass wir uns entschieden, unsere Liegen nochmals an der Saône aufzuschlagen. Es zog sich immer mehr zu und der Wind war auch recht stark, sodass wir auch nicht ins Wasser gingen. Nachdem wir die Liegen drei- oder viermal aufgepumpt hatten, wollte ich gerne zurück. Heute hatte hier ein „le boat“ abgelegt und die Fahrer hatten vergessen, das Stromkabel zu ziehen. Dabei hatte sich das Kabel um deren Schraube gewickelt und war gerissen, sodass sie bei ihrem Vermieter anrufen mussten. Der Hafenmeister hatte dann mit dem Vermieter gesprochen, da die Bootsfahrer englischsprachig waren. Als wir später an der Saône lagen, fuhr das Boot an uns vorbei. Beim Hafenmeister zahlten wir nach unserer Rückkehr noch die kommende Nacht und die Slipgebühr (20 €). Ich fragte dann, ob denn der Vermieter von „le boat“ das Kabel repariert habe, doch der Hafenmeister sagte, dass er Mitarbeiter das Kabel aus der Schraube gezogen hätte und das Boot auf dem Rückweg zum Vermieter war, da man dort ein ganz neues Kabel ziehen wollte. Wir aßen auf dem Boot unsere restlichen Käsehäppchen mit dem zweiten Baguette vom Morgen und tranken dabei Panaché. Anschließend bauten wir schon mal den Pavillon ab und nahmen die Flaggen herunter, und Thomas pumpte das Wasser aus der Badeplattform. Ich spülte dann noch schnell die Sachen vom Frühstück. Dann fuhren wir mit den Rädern zum Auto und mit dem Auto zum Aldi, um uns für die morgige Rückfahrt mit Proviant zu versorgen. Als wir wieder am Boot waren, relaxten wir und tranken etwas. Die Wolken verzogen sich nach und nach, aber der Wind blieb, was jetzt sehr angenehm war. Zu 19 Uhr bereiteten wir unser Abendessen vor. Heute gab es Miracoli.

Freitag,  08.07.2022 ( Auxonne ⇒ Enniger)

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In der Nacht schlief ich recht gut, wachte aber schon vor 6 Uhr auf. Ich versuchte, wieder einzuschlafen, doch ab 6.30 Uhr ging nichts mehr. Um kurz nach 7 Uhr standen wir auf. Da ich gestern Abend schon das Kaffeewasser gekocht und in die Thermosflasche gefüllt hatte, brauchten wir nicht mehr viel machen. Thomas holte Baguette. Nach dem Frühstück, packten wir schon Sachen zusammen, die abends auf jeden Fall mit vom Boot mussten. Ich spülte noch schnell, damit nichts Unnötiges herumstand. Thomas fuhr um kurz nach 9 Uhr mit einem Fahrrad an Bord zur Slipanlage, und ich fuhr mit dem Rad dorthin. Während Thomas den Trailer auf der Slipanlage platzierte, packte ich schon mal alle schweren Sachen aus dem Boot: Benzinkanister, Salat, Lebensmittelkiste, Getränke und das Fahrrad, zudem ließ ich das Wasser aus dem Wassertank ab. Die Kühlbox platzierten wir gemeinsam am Ufer. Der Hafenmeister war auch vor Ort, um uns zu unterstützen. Nachdem der Trailer weit genug im Wasser war, ging ich ins Wasser und rutschte prompt aus (obwohl mich der Hafenmeister gestern davor gewarnt hatte), sodass ich mal wieder patschnass war. Dann hakte ich das Boot ein und begann, zu kurbeln. Da wir es versäumt hatten, die hinteren Fender abzunehmen, ging ich dann auf der uferfernen Seite ins Wasser und legte sie auf die Reling. Auf der anderen Seite nahm Thomas die Fender ab. Ich kurbelte das Boot – soweit ich konnte – hoch, während der Hafenmeister und Thomas das Boot hinten in der Spur hielten.

 Ich konnte natürlich nur vorne sehen, dass das Boot mittig zu liegen kam. Den Rest des Bootes kurbelte Thomas, dann fuhr er den Trailer die Slipanlage hoch, was relativ gut klappte. Oben angekommen, sagte er, das Boot müsse wieder ins Wasser, da es hinten nicht mittig liegt. Also alles retoure. Aber als der Trailer wieder im Wasser war, bekam das Boot nicht genug Auftrieb, dass es aufschwamm, obwohl sich der Hafenmeister sehr bemühte und am hinteren Tampen zog. Auch durch meine Mithilfe gelang es nicht. Aber wir konnten das Auto nicht weiter ins Wasser fahren, sodass wir wieder Trailer und Auto mittels Tampen verbanden, Thomas das Auto aus dem Wasser fuhr, bis der Tampen gespannt war. Dann löste ich die Handbremse vom Trailer, und Thomas ließ den Trailer weiter ins Wasser gleiten. Nachdem es weit genug im Wasser war, zogen der Hafenmeister und ich am hinteren Tampen, damit das Boot weiter auf diese Seite rutschte, was dann auch passierte. Wir zogen so lange, bis der Trailer soweit aus dem Wasser war, bis das Boot nicht mehr aufschwamm und somit nicht wieder zurückgleiten konnte. Beim zweiten Mal klappte das Herausziehen des Trailers wieder relativ gut. Dann begannen wir, mit den üblichen Vorbereitungen (Tampen und Fender ab, alles Dichtmachen und alles von Bord, was ins Auto sollte). Zudem zog ich mir trockene Sachen an. Ich holte alle schweren Sachen, die unten auf dem Steg lagerten, hoch zu Auto und Boot, wobei mich der Hafenmeister unterstütze. Danach fragte er, ob wir ihn noch brauchten, was wir verneinten. Wir bedankten uns bei ihm und verabschiedeten uns. Thomas verband Auto und Trailer direkt, nachdem wir alles in den Kofferraum gepackt hatten. Während ich das Tor zur Slipanlage schloss, fuhr Thomas an, und dabei rutschte der Trailer von der Anhängerkupplung, dieser wurde aber durch die automatische Auflaufbremse gestoppt. Zum Glück war kein Kabel gerissen, sodass alles schnell behoben und der Trailer wieder angehängt war. Um 11.10 Uhr konnten wir dann endlich abfahren. Da es schon so spät war, verzichteten wir darauf, das Boot untenherum zu säubern, denn es war mir wichtiger, heute noch zu Hause anzukommen, da wir über 700 km Weg vor uns hatten. Und da in Frankreich heute die Ferien begannen, rechneten wir mit erhöhtem Verkehrsaufkommen. Als ich im Auto saß, hätte ich von der ganzen Anspannung, die ich jedes Mal beim Slipen habe, so losheulen können.

Wir kamen in Frankreich sehr gut durch. Staus gab es nur auf der Gegenfahrbahn, also in Richtung Süden. In Luxemburg tankten wir dann an der ersten Raststelle (Berchem), da Thomas ziemlich kaputt war und eine Pause brauchte. Wir versuchten noch, Kaffee zu kaufen, aber den, den wir wollten, gab es hier nicht. Nachdem wir etwas von unseren Vorräten gegessen und getrunken hatten, fuhren wir weiter. Hier kamen wir jetzt in stockenden Verkehr, der sich fast auf der ganzen Luxemburger Autobahn fortsetzte. Ab Deutschland war dann der Verkehr wieder besser.

Das Navi vom Auto zeigte einen um ca. 80 km längeren Weg als mein Handy-Navi an, sodass wir dann nach dem Handy fuhren. Obwohl wir viel über Bundesstraßen fuhren, kamen wir zügig voran. Auch in Deutschland hatten wir keine Staus, außer auf der Gegenfahrbahn. Bei schönem Sonnenuntergang / Abendhimmel erreichten wir um 21.50 Uhr Enniger.