Andrea's Reiseberichte
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Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum

 

Reisewbericht vom Urlaub auf der Rhône,
auf unserem Kajütboot Timeless
Vom 17.06. bis 15.07.2024


Reiseverlauf:
17.06.2024  Montag,      Enniger  Nancy-Laxou
18.06.2024  Dienstag,      Nancy-Laxou  Lyon
19.06.2024  Mittwoch,     Lyon
20.06.2024  Donnerstag,  Lyon   Givors
21.06.2024  Freitag,       Givors
22.06.2024  Samstag,     Givors  Les Roches-de-Condrieu
23.06.2024  Sonntag,     Les Roches-de-Condrieu
24.06.2024 Montag,      Les Roches-de-Condrieu  Tournon
25.06.2024 Dienstag,      Tournon
26.06.2024 Mittwoch,     Tournon  Valence
27.06.2024  Donnerstag,  Valence
28.06.2024  Freitag,       Valence
29.06.2024  Samstag,     Valence
30.06.2024  Sonntag      Valence
01.07.2024  Montag,      Valence   Cruas
02.07.2024  Dienstag,      Cruas
03.07.2024  Mittwoch,     Cruas   Viviers
04.07.2024  Donnerstag,   Viviers
05.07.2024  Freitag,        Viviers
06.07.2024  Samstag,      Viviers 
07.07.2024  Sonntag,      Viviers
08.07.2024  Montag,      Viviers
09.07.2024  Dienstag,      Viviers
10.07.2024  Mittwoch,     Viviers
11.07.2024  Donnerstag,  Viviers    Dijon
12.07.2024  Freitag,        Dijon    Enniger


Montag,    17.06.2024 (Enniger  Nancy)

Da wir dummerweise noch auf ein Medikament warten mussten, fuhren wir erst um kurz vor 12 Uhr los. In Roland prüfte Thomas noch Luft am Trailer und tankte dort, dann ging es auf die Autobahn. Die Bahn war voll, aber wir kamen relativ gut durch. Vom Wetter her hatten wir alles, Sonne, Wolken, Regen, Starkregen. Wir hatten „Aire de Wasserbillig“ eingegeben, doch wurden wir nicht auf die Autobahn geleitet. Also fuhren wir ein ganzes Stück durch Luxemburg. An einer Tankstelle tankten wir Ad blue und fragten in der Tankstelle nach dem Weg zur Autobahn. Danach mussten wir ca. 10 km weiter über Land, was landschaftlich sehr schön war.
Wir tankten dann in Berchem Auto, Boot und einen Bootskanister voll und kauften uns für abends jeweils ein belegtes Baguette. Die letzten 3 km vor der Raststätte war Stau. Als wir noch auf der Raststätte waren, buchten wir uns ein B & B in Nancy, was zuerst nicht so einfach war, dann fuhren wir weiter. Kurz vor Frankreich und nach der Grenze war dann wieder Stau. Die Rettungsgasse nutzten zahlreiche Motorradfahrer als 3. Spur und forderten teilweise noch die Autofahrer auf, ihnen Platz zu machen. Um 20.05 Uhr erreichten wir unser gebuchtes Hotel in Nancy. Der Parkplatz war schon recht voll, sodass wir gucken mussten, wo wir unser Gespann parken konnten. 

In der Hoffnung, dass die Gäste mit dem Auto vor uns (die nach vorne wegfahren konnten) morgen Früh abgefahren wären, parkten wir das gesamte Gespann dahinter. Dadurch blockierten wir zwar zwei oder drei unbeparkte Parkplätze, aber anders hätten wir nicht parken können. Im Hotel konnte die Dame an der Rezeption unsere Reservierung nicht finden, bis sich herausstellte, dass Thomas (unwissentlich) auf meinen Namen  gebucht hatte. Wir bezahlten und holte unsere Sachen. Über das Zimmer waren wir etwas enttäuscht, bisher waren die Zimmer in den B & B’s deutlich schöner gewesen. Aber egal. Hier hätten wir mit vier Personen übernachten können. Ich ging dann nochmals runter und holte Sangria, Wasser und Becher aus Auto und Boot, und wir legten uns gegen 22 Uhr schlafen, weil wir beide kaputt waren.


Dienstag, 18.06.2024 (Nancy    Lyon)
Ich schlief zu Anfang sehr schlecht, da meine Nase zusaß und ich keine Nasentropfen dabeihatte. Irgendwann schlief ich dann ein und auch relativ gut, wachte um kurz nach 7 Uhr auf und döste noch vor mich hin. Geplant war, um 8 Uhr aufzustehen. Und pünktlich um die Zeit wachte Thomas auf, der angab, nicht sehr gut geschlafen zu haben.


Wir standen auf und gingen frühstücken. Da wir zuvor schon fast alles zusammengepackt hatten, konnten wir um 9.10 Uhr – bei sonnigem Wetter – losfahren.
Nach 20 km begann die gebührenpflichtige Autobahn, und die Straßen waren erfreulich leer, sodass wir gut voran kamen. Selbst eine ca. 10 km lange Baustelle, wo beide Fahrtrichtungen nur jeweils eine Fahrspur hatten, ließ uns zügig vorankommen. Um 15 Uhr erreichten wir die Slipanlage, die wir uns zuvor über Google Maps ausgesucht hatten, doch durften wir mit dem Auto gar nicht dorthin fahren, sodass wir uns das erst einmal das Ganze zu Fuß ansahen. Die Anlage war ungeeignet, da wir dort nicht hätten festmachen können. Also entlschossen wir uns, die nächste ausgesuchte Slipanlage zu nehmen. Dazu wurden wir ca. 18 km weiter um Lyon herumgeleitet. Nicht sehr hilfreich war, dass die ganze Stadt eine einzige Baustelle war. Wir wurden mehrmals so geleitet, dass wir durch einen Park hätten fahren müssen, was natürlich nicht erlaubt war. Als wir letztendlich, nachdem wir am Straßenstrich vorbei waren – die Slipanlage erreichten, guckten wir uns diese auch erst einmal zu Fuß an. 

Das sah alles sehr gut aus, und hier es gab einen Steg.  Das Problem war nur, dass der Weg hinunter zum Wasser durch ein Himbeerstrauchgebüsch führte, was ziemlich eng war. Wir versuchten es, nachdem das Boot soweit vorbereitet war. Doch letztendlich war es einfach zu eng. Wir hätten uns vermutlich wer weiß was kaputtgefahren, sodass wir aufgaben, alles zusammenpackten und uns die nächste Slipanlage auf der Saône suchten. Doch zunächst gerieten wir von einer Baustelle in die nächste, und standen letztendlich knapp eine halbe Stunde in einer Einbahnstraße, die von rechts und links von weiteren Autos „gespeist“ wurde, sodass wir einfach nicht voran kamen. Zudem sagte unser Auto, dass es gerne etwas Sprit hätte. Als wir diese Mammut-Baustelle passiert hatten, ging es durch weitere Baustellen, aber ohne Stau, doch wir mussten sehr weite Umwege fahren, zumal jetzt auch noch Rushhour war. Es war einfach verhext! Da, wo die Slipanlage auf der Saône sein sollte, war keine, allerdings 500 m weiter sah es so aus, als ob dort eine wäre. Während ich dorthin lief fuhr Thomas langsam mit dem Auto in die Richtung. Ich schaute dann, ob es dort wohl möglich sei, zu slipen, währenddessen blockierte Thomas die Straße. Die Autos fingen dann an zu hupen. Ich winkte Thomas dann heran, allerdings konnten wir so nicht zur Slipanlage hinunterfahren, dazu musste er nochmals auf der Straße zurücksetzen und weiter ausholen. Ich wartete, bis kein Auto kam – die Radfahrer, deren Spur er blockierte –  waren ganz gelassen und warteten netterweise. Als Thomas den Weg zur Slipanlage hinuntergefahren war, stiegen wir erst einmal aus und inspizierten die Anlage. Ich ging soweit ins Wasser, bis zum Ende der betonierten Platte, danach war noch befestigter Boden mit Geröll und kein großer Absatz. Also bereiteten wir zum zweiten Mal alles vor, und Thomas setzte langsam zurück, bis wir das Gefühl hatten, dass das Boot jetzt aufschwimmen könnte, was aber nicht der Fall war. Ich drückte und schob, aber es funktionierte noch nicht. Mit den Manövern Herausfahren und Bremsen rutschte das Boot weiter runter, aber es ließ sich noch nicht schieben. Nach weiteren derartigen Manövern funktionierte es endlich. Jetzt mussten wir aufpassen, dass das Boot nicht in die falsche Richtung trieb, obwohl wir beide vorderen Tampen hatten. Wir zogen das Boot soweit an die Slipanlage heran, dass Thomas hinten aufsteigen konnte. Er fuhr dann das Boot an den nahen Steg und legte an, was er alleine machen musste, da ich dort nicht hinkam. Dass ich dort nicht hinkam, stellte ich erst fest, als ich versuchte über die kleine Brücke auf den Steg zu gelangen. 

Hier war ein Tor, welches mit einer Kette abgeschlossen war –  somit keine Chance für mich, dort irgendwie dorthin zu gelangen (außer zu schwimmen). Thomas konnte aber auch nicht zurück.
Ich schlug dann vor, dass Thomas zum Hafen führe und ich mit einem der Fahrräder folgen würde, das wollte er aber nicht. Er wollte, dass ich das Auto abschloss, und er fuhr dann mit dem Boot wieder zur Slipanlage, von wo aus ich dann vorne aufs Boot stieg. Dies funktionierte, und wir fuhren in den Hafen von Lyon, was ca. eine halbe Stunde dauerte. Zum Glück war das Wetter gut, es war zwar sehr windig, aber warm.
Ohne weitere Besonderheiten erreichten wir den Hafen und legten am selben Steg an, wie letztes Jahr. Ich ging zunächst zur Capitainerie, die allerdings bereits geschlossen hatte (19.20 Uhr). Dann erfragten wir uns am Nachbarsteg den Code für den Zugang zum Steg. Ein freundlicher Holländer gab uns den Code. Nachdem ich mich umgezogen hatte (ich war ziemlich nass, da ich beim Slipen aus versehen von der Slipanlage zu weit Richtung Fahrrinne gelangt war und sofort bis zur Brust im Wasser verschwand) und wir etwas getrunken hatten, machten wir uns zur Straße, an dem das Confluence-Einkaufszentrum lag. Von dort riefen wir ein Taxi, welches auch nach 10 Minuten kam. Ich erklärte, wohin wir wollten, allerdings hatten wir von unserem Ziel keine Hausnummer, aber Thomas googelte es. Die Fahrt dauerte gut 20 Minuten, und der Taxifahrer fuhr sogar bis hinunter zur Slipanlage. Wir bezahlten 37 €, bzw. 40 € und befestigten das Nummernschild am Trailer und fuhren hinauf auf die Straße. Thomas hatte bereits die nächste Tankstelle eingegeben, da unser Tank fast leer war. Wir hatten noch für ca. 8 km Sprit im Tank. Dort, wo eine Tankstelle sein sollte, war natürlich keine, da war vielleicht mal eine gewesen, jetzt war dort eine Baustelle. Also gab er die nächste ein, doch dorthin konnten wir nicht abbiegen. Dann gab er eine weitere ein, die sich am anderen Ufer der Saône befand. Der Sprit wurde immer weniger. Als wir an eine Kreuzung kamen, an der wir rechts abbiegen sollten, und ich sah, dass wir eine schmale Serpentinenstraße mit Häusern rechts und links hochging, beschlossen wir, weiterzufahren. Wir fuhren weiter geradeaus und machten einen Umweg von ca. 4 km. Die Reichweite unseres Diesels wurde immer geringer. Als wir letztendlich die Tankstelle gefunden hatten, hatten wir noch Diesel für einen Kilometer Reichweite!


Wir tankten 80 l (à 1,69 €), was für französische Verhältnisse nicht mal zu teuer war) und fuhren dann zum Hafen (was Thomas bereits ins Navi eingegeben hatte).
Leider kamen wir nicht bis zum Hafen, da irgendwann alles verbarrikadiert war. Wir parkten dann auf einem Parkstreifen, wo man bezahlen musste, aber wir wussten nicht, wo man das machen sollte. Wir trugen dann die Kühlbox, das C-PAP-Gerät und mein Laptop zu Hafen, der bestimmt 500 – 600 m entfernt war. Thomas lief dann nochmals zum Auto um unseren Koffer und andere Sachen zu holen. Aber sein Portemonnaie war nicht da, sodass er nochmals zum Auto lief, um zu gucken, ob es dort war. Mittlerweile war es 22 Uhr durch, und es wurde dunkel. Eigentlich hätten wir noch etwas essen müssen, aber wir waren einfach zu kaputt.  Das alles hatte ich mir nicht so kompliziert vorgestellt.Unser nächstes Problem war, wo wir Auto und Trailer für drei bis vier Wochen parken könnten. Dies wollten wir morgen in der Capitainerie erfragen. Aber ich war der Meinung, dass wir das Auto in einem anderen kleiner Ort abstellen müssten, da der Taxifahrer gesagt hatte, dass man in Lyon überall würde bezahlen müssen. Und falls man auf einem Parkplatz eines großen, etwas außerhalb liegenden Einkaufszentrums länger parken würde, man irgendwann abgeschleppt werden würde. Tolle Aussichten!
Um 23 Uhr hatten wir unser Chaos im Boot soweit in Schach, dass wir endlich ins Bett konnten. 

Wir waren auch beide total erschossen. Von den Temperaturen her ging es, wir hatten die Frontluke auf und den Ventilator auf der Küchenzeile stehen. Ich schlief relativ schnell ein.
Gefahrene Strecke: 7 km
Gesamte Strecke: 7 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 0


Mittwoch, 19.06.2024 (Lyon)
In der Nacht wachte ich irgendwann auf und konnte nicht mehr einschlafen, vermutlich, weil ich mir Gedanken über Auto und Trailer machte. Ich nahm dann eine halbe Schlaftablette und schlief nach einer Stunde wieder ein und wachte gegen 9 Uhr auf. Rund um uns herum war es absolut still, sehr angenehm.
Da die Capitainerie erst ab 11 Uhr geöffnet war, gingen wir zuerst zum Einkaufszentrum zur Toilette und kauften uns anschließend zwei Baguettes im Hafen. Als wir zurückkamen, konnten wir nicht auf unseren Steg, der Code schien nicht zu funktionieren. Also gingen wir zur Capitainerie, die bereits geöffnet hatte. Eine Mitarbeiterin begrüßte uns, und wir meldeten uns an. Dazu mussten wir verschiedene Angaben zu uns auf einen blanken Zettel schreiben, sogar, aus welcher Richtung wir gekommen waren (von flussauf- oder abwärts). Wir fragten, ob sie wisse, wo wir Auto und Trailer lassen könnten, aber damit war sie überfragt. Sie bat uns auch, um 16 Uhr wiederzukommen, da dann der entsprechende Mitarbeiter vor Ort sei. Wir konnten auch die „günstige“ Liegegebühr von 19 €/Tag bei ihr nicht bezahlen. Sie zeigte uns dann noch die Sanitäranlagen und versprach, ihren Patron bzgl. unseres Autos und Trailers um Rat zu fragen. Sie gab uns die Codes für den Steg und die Sanitäranlagen, und wir frühstückten auf dem Boot, doch mussten wir uns bereits beschatten. Danach packten wir alles, was nicht auf dem Boot bleiben sollte in den kleinen Koffer und die weiteren Sachen zusammen und liefen zum Auto.
Dann holten wir alles, was noch aufs Boot musste (Salat, Basilikum, Schnittlauch), mein Stricken und diverse Kleinigkeiten. Daran hatten wir gut zu schleppen. Wir hatten in „Karten“ geguckt, wo wir vielleicht das Auto für die Zeit unserer Reise parken könnten und entschieden uns für Givors (in der Nähe vom Bahnhof). Bevor wir loswollten, gingen wir in der Capitainerie zur Toilette. Beim Verlassen des Gebäudes rief uns die Dame und erklärte strahlend, dass wir für diese zwei Tage unser Auto und den Trailer im dort stehen lassen könnten, und dass wir mit dem Auto hier aufs Gelände fahren könnten, um unsere Sachen aufs Boot zu bringen. Das hätte sie uns vorher sagen können, und ich hätte auch erwartet, dass sie zu uns gekommen wäre, um uns das mitzuteilen. Jetzt war alles erledigt.

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Bevor wir uns zum Auto begaben, gingen wir noch in ein Straßencafé im Hafen und tranken etwas Kaltes (Monaco und Panaché). 

Dann fuhren wir nach Givors, was eine gute halbe Stunde dauerte. Wir parkten Trailer und Auto, in der Hoffnung, dass diese dort nach drei Wochen noch stehen würden und wir ohne größere Probleme damit fahren könnten. Mit den Rädern, die wir noch auf der Ladefläche hatten, fuhren wir zum Bahnhof, kauften Tickets für den Zug nach Lyon-Perrache, die für uns zusammen 9 € kosteten. 

Der Zug fuhr um 14.30 Uhr von Gleis C, doch zum Glück gab es hier Aufzüge, um auf das entsprechende Gleis zu kommen. Der Zug kam pünktlich und brauchte auch etwas mehr als eine halbe Stunde, da er an zahlreichen Bahnhöfen anhielt. Als wir in Lyon-Perrache ankamen, suchten wir uns den nächsten Aufzug, um nach unten zu fahren. Doch dort angekommen, konnten wir nirgendwo hin, also fuhren wir mit einem anderen Aufzug wieder hoch, doch auch von hier kamen wir nicht weg. Dann fuhren wir mit dem Aufzug ganz nach unten, doch auch hier war kein Ausgang. Ziemlich verzweifelt fragten wir einen Security-Mann, der uns beschrieb, wie wir aus dem Bahnhof und in die richtige Richtung zum Hafen kämen. Dazu mussten wir in einen anderen Aufzug und in die 2. Etage hochfahren, dann durch einen Fußgängertunnel und dort mit einem anderen Aufzug nach ganz unten fahren. Zwischendurch waren wir zweimal Rolltreppe gefahren, was mit den Rädern nicht so toll ist. Wir waren froh, als wir dann endlich auf der Straße waren und mit den Rädern zum Hafen radeln konnten. Unterwegs kaufte ich mir in einer Apotheke noch Nasentropfen. Im Hafen – es war bereits 16.30 Uhr – fuhren wir direkt zur Capitainerie und bezahlten unsere 38 € für zwei Nächte. Diesmal war dort ein junger Mann, der auf jeden Fall Ahnung hatte. Er erkundigte sich auch nach unserem Auto und Trailer, und wir berichteten ihm, dass wir beides weggebracht hätten.
Auf dem Boot ruhten wir uns erst einmal aus, schließlich waren es heute 31 °C, wobei es in Deutschland die letzten Wochen nur zwischen 10 und 20 °C gewesen waren. Zudem saß mir auch noch meine 5 Wochen andauernde Bronchitis in den Knochen.
Gegen 17.30 Uhr aßen wir unseren Salat Caprese, den ich bereits zu Hause gemacht hatte, und der eigentlich für gestern Abend gedacht war. Aber heute schmeckte er uns beiden auch noch sehr gut. Wir beschatteten uns gut, der Ventilator lief, und wir relaxten, bevor wir uns auf den Weg zum Confluence machten, um dort Getränke einzukaufen, da wir diesmal nur ganz wenig von zu Hause mitgebracht hatten, damit wir nicht die ganze Fahrt die Pfandflaschen im Boot haben würden.

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Nachdem wir unsere Einkäufe verstaut hatten, entspannten wir auf dem Boot und beobachteten das Treiben um uns herum. Der Himmel hatte sich bezogen, aber es war immer noch sehr warm. Gegen 21 Uhr gingen wir nacheinander in der Capitainerie duschen, tranken dann noch etwas und gingen schlafen.


Donnerstag, 20.06.2024 ( Lyon   Givors)
In dieser Nacht schliefen wir relativ gut, allerdings wachte ich schon vor 7 Uhr auf, las etwas und schlief nochmals eine halbe Stunde. Gegen 9 Uhr standen wir auf. Es regnete etwas. Gewitter gab es zunächst nicht.
Thomas ging zum Lidl und holte Baguette, während ich das Frühstück vorbereitete und aufräumte. So langsam fiel der Stress der letzten zwei Tage von uns ab, und es stellte sich die gewohnte Routine an Bord ein. Wir hatten überlegt, bei Gewitter und/oder Dauerregen noch eine weitere Nacht in Lyon zu bleiben, doch es war trocken aber windig. Lt. Wettervorhersage war heute auch nicht unbedingt mehr mit einem Gewitter zu rechnen, dafür sah der morgige Tag danach aus. Daher entschieden wir gegen Mittag, bis nach Givors (wo unser Auto bereits war ) zu fahren. Da in der Wasserkarte stand, dass man, um in den Hafen zu kommen, einen Code im Rathaus erfragen musste, mir aber unklar war, ob es nur für 12 m lange Boote gemeint war, fragten wir in der Capitainerie nach. Der Mitarbeiter – ein anderer als gestern – war sehr nett und hilfsbereit und rief die Kollegen in Givors an. Dann erklärte er uns, dass wir nur einen Code für den Steg bräuchten (die Nummer gab er uns), und nur, wenn wir Strom bräuchten, wir zum Rathaus müssten, um einen Jeton zu erwerben. 

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Um 11.50 Uhr verließen wir den Hafen. Hinter Lyon ist die Rhône sehr breit, aber außer einiger Ausflugsboote war kaum Verkehr. Kurz vor der 1. Schleuse fiel mir ein, dass wir ja Schwimmwesten tragen mussten, die Thomas dann schnell aus der Versenkung holte. Danach kontaktierte ich die Schleuse Pierre-Bénite, allerdings verstand ich über Funk nicht, was der Mann sagte, sodass wir die Konversation auf Englisch führten, was besser klappte, obwohl ich immer noch nicht viel verstand, aber Thomas dafür umso mehr. Nachdem wir die Fragen wohin wir wollten, wieviel Personen an Bord waren und unsere Bootslänge beantwortet hatten, konnten wir direkt in die Schleuse einfahren. Hier waren wir ganz allein! Nachdem ich mich am Schwimmpoller „befestigt“ hatte und Thomas mit dem Sliphaken an einer Leiter, schloss sich das Tor und die Schleusung begann. Die Fallhöhe betrug 9 m. Alles ging relativ schnell und verlief unkompliziert.


Hinter der Schleuse sah alles etwas trostlos aus, was natürlich auch an den dicken Wolken lag, aber hier begegnete uns – bis auf ein Segelboot – kein weiteres Schiff. Irgendwann stank es richtig nach Müll, und als wir weitergefahren waren, sahen wir Massen von Vögeln über dem Wasser und linken Ufer kreisen, da war uns klar, dass wir offensichtlich an einer Müllkippe vorbeikamen.


Um 13.45 Uhr erreichten wir den kleinen Hafen von Givors. Hier lag nur ein Boot der Feuerwehr, wir hatten also freie Auswahl, und Thomas wählte gleich den ersten Platz. Wir tranken ein „Willkommens-Panaché“, holten danach die Räder vom Boot und nahmen auch den Autoschlüssel für die restlichen leeren Pfandflaschen mit. Thomas hatte gesehen, dass es hier auch ein Office de Tourisme gab, welches direkt in der Nähe zum Hafen sein sollte. Doch dieses stellte sich als Seniorenheim heraus, und ich fragte einen netten älteren Mann, der dann erklärte, dass es das (nicht mehr?) gebe. Ich fragte nach dem Rathaus, und er erklärte den Weg. Dieses war auch nicht weit entfernt und ließ sich an den vielen Blumen an den Fenstern sowie der französischen Flagge unschwer ausmachen. An der Info fragten wir nach den Jetons, und man verwies uns an ein anderes Gebäude schräg hinter dem Rathaus. Dort brachte ich meinen Wunsch vor, und wir wurden aufgefordert, im Wartebereich Platz zu nehmen. Zwei Minuten später wurden wir aufgerufen und in ein Büro, in dem ein Mann saß, gebeten.
Was jetzt folgt, glaubt einem keiner!
Ich erklärte, dass wir einen Jeton für Strom im Hafen benötigten. Daraufhin wurden wir nach einem Ausweis gefragt. Dann wollte man wissen, ob wir im Hafen seien, was wir bejahten. Der Mann studierte den Ausweis und fragte, ob das hinten drauf unsere Adresse sei und aus welchem Land wir kämen. Er wollte zudem wissen, wieviele Tage wir bleiben wollten, was wir noch nicht sagen konnten. Wir fragten, was ein Jeton kosten würde. Dieser kostete 6 € und galt für 12 Stunden. Er tippte alles in seinen Computer, danach musste ich ein Formular ausfüllen mit Thomas Personalien und dem Kennzeichen des Bootes und ob es versichert sei. Ebenfalls musste ich die komplette Adresse eingeben. Dann tippte der Mann alles in seinen Computer, wobei er den Ausweis von Thomas zu Hilfe nahm, wo er meine Schrift nicht lesen konnte. Eine andere Dame „assistierte“ ihm dabei. Dann druckte er uns seitenweise Infoblätter aus, ebenso ein Blatt mit dem Code für den Steg, der aber anders lautete, als der, den wir in Lyon bekommen hatten (den hatten wir beim Verlassen des Steges bereits ausprobiert und er funktionierte). Dies sagte ich dem Mann, daraufhin wollte er den Code aus Lyon sehen, konnte das aber wohl nicht verstehen. Wir entschieden uns für einen Jeton, weil wir es vom Wetter abhängig machen wollten, ob wir länger bleiben würden, und Thomas legte schon 6 € bereit. Aber da Thomas sich am Nachmittag etwas hinlegen wollte, weil er Kopfschmerzen hatte, sagte ich, dass wir dann mit einem Jeton nicht hinkämen. Ich sagte dem Mann, dass wir einen zweiten Jeton benötigten, was kein Problem war, allerdings musste er eine weitere Quittung ausdrucken. Er erwähnte auch, dass – falls wir noch Jetons benötigen würden – diese morgen bis mittags im Rathaus erhalten könnten. Die ganze Unterhaltung verlief in englisch und französisch, aber wir verstanden uns. Zum guten Schluss fragte Thomas dann noch, ob der die Jetons direkt nacheinander einwerfen könnte, aber der Mann wusste das nicht genau und empfahl, den zweiten Jeton nach Ablauf des ersten einzuwerfen. Ich sagte, dass das dann ja nachts um 3 Uhr sei. Daraufhin meinte er, wir sollten den zweiten dann kurz vor dem Schlafengehen einwerfen. Mit jeder Menge Papier und nach ca. 25 Minuten verließen wir das Rathaus! Dafür war das Liegen im Hafen kostenlos! Dann fuhren wir zum Auto, um die Flaschen dort zu deponieren. Anschließend gingen wir noch in einen Intermarché, kauften Baguette, Wein und Grenadine Sirup. Als wir von dort abfuhren, fing es an zu regnen, hörte aber kurz darauf wieder auf. Auf dem kürzesten Weg fuhren wir dann zum Hafen, wo wir die Fahrräder abstellten und gingen in eine Brasserie, um etwas zu trinken. Während wir dort draußen saßen, wurde es ganz stürmisch und blitzte, und wir flüchteten in das Lokal. Anscheinend kam jetzt doch noch das angekündigte Gewitter. Doch bis auf einen Blitz und viel Regen gab es nichts. Wir gingen dann zum Boot und bereiteten unser Abendessen vor, es gab den restlichen Salat Caprese mit einem Käsewürstchen und Baguette.

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Später schauten wir noch drei Filme von „Blacklist“, dann warf Thomas den Jeton ein. Draußen waren scheinbar einige Jugendliche, die einen ziemlichen Lärm veranstalteten, doch später war wohl nur noch in dem nahe liegenden Hotel-Restaurant oder der gegenüberliegenden Brasserie Lärm. Da ich noch vom letzten Jahr bzgl. der Jugendlichen angepiekst war und wir hier ganz allein am Steg lagen, schlossen wir die Kabinentür ab. Später öffneten wir sie allerdings wieder, weil es in der Kabine stark nach Benzin roch, wir aber nicht wussten, wieso.
Gefahrene Strecke: 18 km
Gesamte Strecke: 25 km
Schleusen: 1
Schleusen gesamt: 1
Gefälle: 9 m
Gefälle gesamt: 9 m


Freitag, 21.06.2024 (Givors)

Als wir gegen 8 Uhr aufwachten, gab es erst einmal einen richtig starken Regenschauer, und draußen war alles grau und trübe. Gegen 9 Uhr standen wir auf, und ich wollte Baguette holen. Thomas schlug vor, noch einen Jeton zu holen, da ja die Wetter-App. bis einschließlich Sonntag nur Gewitter zeigte. Wir hatten am Morgen die Fahrräder geladen, und da es gerade trocken war, fuhr ich mit dem Rad. Ich kaufte zuerst ein Baguette, anschließend fuhr ich zum Rathaus. Diesmal fragte mich der Mitarbeiter nach der Versicherung für das Boot. Diese hatte ich natürlich nicht bei mir. Also rief ich Thomas an, dass er mir das Formular schicken sollte. Thomas schickte mir dann 6 Formulare, doch in den vier Formularen von der Versicherung war nicht einmal das Kennzeichen unseres Bootes angegeben. Der Mitarbeiter wollte aber nur das erste haben, obwohl er nicht lesen konnte, was darin stand. Ich sollte ihm das per WhatsApp schicken. Dazu gab er mir seine Handy-Nummer. Er sagte, er habe noch nie einer Frau seine Handy-Nummer gegeben . Ich antwortete, dass er aber doch hoffentlich seiner Frau diese gegeben habe, doch er sagte, er sei nicht verheiratet. Das Übertragen per WhatsApp funktionierte nicht, sodass ich ihm das Formular per Mail schickte. Damit war er zufrieden. Ich nahm dann zur Sicherheit nochmals zwei Jetons und fuhr zum Boot zurück.
Thomas hatte bereits das Frühstück fertig (ich war ja auch lange genug im Rathaus gewesen), und wir frühstückten in Ruhe. Nach dem Spülen räumte ich weiter im Boot auf, und Thomas führte irgendwelche Reparaturen durch. Das Wetter besserte sich zusehends, der Himmel wurde stellenweise blau, und wir entschlossen uns, walken zu gehen. Jeder lief eine halbe Stunde in eine Richtung und kehrte dann um, sodass wir uns kurz vor unserem Boot wiedertrafen. Wir wollten gerne was in der Brasserie trinken, doch diese war (noch) geschlossen. So liefen wir noch etwas durch den Ort, aber entweder waren die Bars geschlossen, überfüllt, oder es gab dort keinen Panaché zu trinken. Letztendlich fanden wir dann noch einen Platz in einer Bar, die vorher voll gewesen war. Hier tranken wir ein Panaché und ein Monaco und gingen dann zum Boot zurück.
Mittlerweile war es richtig schön warm. Es gab viele Wolken, dazwischen war der Himmel aber blau. Im Hafen war zwischenzeitlich ein Boot angekommen. Nachdem den Fahrern ein Schlüssel ins Wasser gefallen war, kamen wir in Kontakt, denn sie fragten nach einem Magneten, doch bevor wir reagieren konnten, hatten sie bereits ihren eigenen Magneten zur Hand. Nach relativ kurzem „Angeln“ erhielten sie ihren Schlüssel zurück. Sie erzählten uns, dass sie in Givors wohnen, ihr Boot aber in Lyon liegen würde. Und sie rieten uns, abends wachsam zu sein, da die Jugendlichen hier nicht so ganz ohne seien. Sie empfahlen uns den nächsten Hafen, zu dem wir sowieso wollten, dann fuhren sie zurück Richtung Lyon. Wir bereiteten unser Abendessen zu, es gab gemischten Salat (unser Pflücksalat sah von dem Wetter etwas mitgenommen aus, war aber noch genießbar), Käsewürstchen und Baguette. Nachdem wir gespült hatten, strickte ich und Thomas spielte Gitarre (zum ersten Mal während der Reise). Ich sah dann ein größeres Boot ankommen, aber es drehte ab und fuhr zurück in die Richtung, aus der es gekommen war. Auf einmal kam es wieder näher, und da ich mir dachte, dass sie hier anlegen wollten, gingen Thomas und ich hinaus, um zu helfen. Es stellte sich heraus, dass es sich um Deutsche handelte, die von Spanien gekommen waren und nach Belgien wollten. Eigentlich war das Boot mit ca. 17 Metern zu lang für diese Steganlage, aber längs sie passten so gerade zwischen uns und das Feuerwehrboot. Das Boot sah etwas heruntergekommen aus, aber sie wollten es wohl instandsetzen. Drinnen sei es bereits renoviert.


Wir gingen kurz darauf hinauf in die Brasserie, die jetzt geöffnet war und tranken dort etwas. Danach kehrten wir zum Boot zurück und schauten später noch eine Folge Blacklist, bevor wir ins Bett gingen. Ich war total müde und las noch etwas. Dann musste ich mehrmals niesen und husten, danach saß meine Nase so zu, dass ich Nasenspray nahm, aber das französische Spray war nicht so gut, d. h. es dauerte sehr lange, bis die Nase wieder frei war. Danach konnte ich nicht einschlafen und war noch bis nach Mitternacht wach.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 25 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 1
Gefälle: 0 m
Gefälle gesamt: 9 m


Samstag, 22.06.2024 ( Givors – Les Roches-de-Condrieu)
Ich schlief dann relativ gut bis kurz vor 8 Uhr. Als Thomas kurz darauf auch aufwachte, standen wir auf. Wir hatten gestern in der Brasserie gefragt, ob sie auch morgens geöffnet hätten. Die Antwort lautete: ab 8 Uhr. Die Frage, ob man auch dort frühstücken könne lautete ja. Da wir die Fahrräder gestern bereits auf das Boot gepackt hatten und heute zeitig loswollten, beschlossen wir, morgen dort zu frühstücken. Doch als wir gegen 9 Uhr an der Brasserie eintrafen, war diese geschlossen. So versuchten wir es im Hotel-Restaurant neben dem Hafen. Zuerst wurden wir nach unserer Zimmernummer gefragt, doch als ich sagte, dass wir keine Hotelgäste seien, konnten wir trotzdem dort frühstücken.

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Das Frühstück bot alles, was ein internationales Frühstück ausmachte, außer Rührei und Bacon. Wir frühstückten ausgiebig, und alles war sehr gut. Für uns beide zahlten wir im Anschluß 25,80 €, worüber man nicht meckern konnte, ich hatte mit mehr gerechnet. Als wir zum Boot zurückgingen, fing es an zu regnen. Also bereiteten wir erst in aller Ruhe unsere Abreise vor, in der Hoffnung, dass es dann aufhören würde zu regnen. Als es weiter regnete, verließen wir um 10.30 Uhr Givors. Nach einer halben Stunde hörte es auf zu regnen und nach einer weiteren halben Stunde kam die Sonne heraus, und es wurde sofort knallwarm.
Ohne Probleme absolvierten wir die Schleuse Vaugris (6,70 m) und hatten danach noch 7 km bis zu unserem Zielhafen, den wir um 12.20 Uhr erreichten. Die Capitainerie war zwischen 12 und 14 Uhr geschlossen, sodass wir uns erst einmal noch nicht anmelden konnten.


Der Chef der Capitainerie war sehr nett, er wies uns einen anderen Platz zu, was auch ok war. 

Wir zahlten für zwei Nächte 29,20 € inklusive Strom, Wasser, Duschen usw. Wir wechselten dann den Platz, schlossen Strom an und füllten Wasser auf. Thomas führte dann einige Reparaturarbeiten durch, während ich strickte. Gegen 15.30 Uhr machten wir uns auf den Weg in den Ort und fanden direkt in Hafennähe gleich drei Restaurants. Bei zweien studierten wir die aushängenden Karten, die Pizzeria hatte keine Karte aushängen. In dem exklusiven Hotel „Bellevue“ gab es tolle Gerichte, aber nicht unseren Lieblingssalat, außerdem begannen die Preise für ein Menü bei 60 € aufwärts. Ein Gast (?) der draußen stand, erklärte, dass dies ein sehr, sehr gutes Restaurant sei, ich antwortete, dass wir erst einmal gucken wollten, was es so gäbe.

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Beim sehr einfachen Restaurant „L’Alternative“ fanden wir sofort, was wir suchten: Salade de chèvre chaud! Das Restaurant hatte bereits geöffnet und die Chefin fragte, ob wir was möchten, und wir reservierten gleich einen Tisch für 18 Uhr. Dann liefen wir weiter und suchten eine Bäckerei für morgen Früh. Der Ort machte einen relativ gepflegten Eindruck, und am meisten beeindruckte mich der Marktplatz mit seinem Drumherum. Wir fanden sogar ein kleines Schwimmbad. Als wir auf dem Rückweg waren, fing es erst an zu dröppeln, dann wurde es immer stärker, sodass wir nicht trockenen Fußes zum Hafen zurückgekommen wären. Wir gingen setzten uns dann bei dem Restaurant, wo wir zuvor reserviert hatten, unter den überdachten Außenbereich und bestellten etwas zu trinken. Es regnete dann schon sehr heftig und teilweise wehte der Wind den Regen unter die Überdachung.
Als es aufgehört hatte, gingen wir zurück zum Hafen. Zum Glück hatten wir alles vorher dicht gemacht, obwohl es gar nicht nach Regen ausgesehen hatte.


Um 18 Uhr gingen wir zum Restaurant und setzten uns draußen unter die Abdeckung, allerdings kamen von einer Seite schon wieder sehr dicke Wolken, und wir saßen nur am Rande der Überdachung. Als dann andere Gäste, die im geschützteren Bereich gesessen hatten, weggingen, wechselten wir dorthin. Wir bestellten unser Essen, und gerade, als unser Salat kam, wurde es sehr stürmisch und fing an zu regnen. Die Chefin vom Restaurant half uns dann dabei, all unsere Sachen in das kleine Restaurant zu tragen, und dort konnten wir dann unseren Salat genießen. Ich hatte Spaghetti Carbonara und Thomas einen Burger bestellt. Auch diese Gerichte waren sehr lecker und liebevoll angerichtet.

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Die Inhaberin des Restaurants war gebürtige Italienerin aus Sizilien und erzählte, dass sie dieses Lokal erst seit zwei Wochen habe und dass sie vorher sechs Jahre an der Côte d’Azur ein Restaurant gehabt habe. Ihr Bruder, dem die Pizzeria schräg gegenüber gehörte, hatte sie überredet, sich hier niederzulassen.

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Auf dem Weg zum Boot zurück fing es wieder leicht an zu nieseln. Das Musikfestival, das heute stattfinden sollte wurde wegen des Wetters abgesagt (so die Italienerin). Das war für die Veranstalter natürlich schade.
Auf dem Boot schauten wir uns noch ein paar Folgen „Blacklist“ an, bevor wir schlafen gingen.
Gefahrene Strecke: 23 km
Gesamte Strecke: 48 km
Schleusen: 1
Schleusen gesamt: 2
Gefälle: 6,70 m
Gefälle gesamt: 15,70 m


Sonntag, 23.07.2024 ( Les Roches-de-Condrieu)
Wir wachten gegen 8 Uhr auf und standen nach 9 Uhr auf. Es war sehr windig und am Himmel waren große dicke Wolken, doch wenn die Sonne durchkam, war es sofort sehr heiß.
Thomas ging zu Fuß zum Bäcker und kaufte Baguette, als er zurückkam, hatte ich bereits das Frühstück inklusive gekochter Eier (mit unserem neuen 2-Eier-Kocher) fertig. Zum Heck hin mussten wir uns beschatten, weil die Sonne einfach zu heiß war, aber wir mussten auch die Plane an einigen Stellen öffnen, sonst wäre es zu stickig geworden.


Nach dem Spülen rief Thomas per Videocall bei Petra und Manfred an, und wir erzählten uns das Neueste. Da Ingrid und Marcel heute Nachmittag auch bei ihnen im Hafen einträfen, verabredeten wir, ab 17 Uhr einen erneuten Videocall zu starten.

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Später walkten wir eine knappe Stunde, danach bereiteten wir unseren Salat vor, damit wir nach dem Videocall gleich essen konnten. Um kurz nach 17 Uhr riefen wir bei Petra und Manfred an. Ingrid und Marcel waren wohl gerade erst angekommen, und wir tauschten unsere Neuigkeiten aus, was echt schön war. 

Danach aßen wir Käsewürstchen mit Salat und Baguette vom Morgen, welches ich kurz im Omnia aufbackte.

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Nach dem Spülen ging Thomas duschen und ich arbeitete etwas am Fotobuch vom Urlaub auf der „Anthem of the Seas“, danach schauten wir noch zwei Folgen „Blacklist“, bevor wir einen letzten Toilettengang machten und uns schlafen legten.
Gefahrene Strecke:   0 km
Gesamte Strecke: 48 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 2
Gefälle: 0
Gefälle gesamt: 15,70 m


Montag, 24.06.2024 ( Les Roches-de-Condrieu    Tournon)
Heute Morgen ging ich duschen, danach holte Thomas Baguette. Wir frühstückten. Das Wetter sah vielversprechend aus. Es gab zwar viele Wolken, aber mit großen Lücken. Um 11.30 Uhr legten wir ab und fuhren unserer ersten Schleuse entgegen. Dabei wurden wir von zwei Booten überholt, aber wir versuchten nicht, mit ihnen mitzuhalten. An der Schleuse (19 km Fahrt) hatten wir die beiden Boote wieder, da sie auch warten mussten. Nachdem ein Berufsschiff aus der Schleuse gekommen war, mussten wir mindestens noch eine Viertelstunde warten, bevor die Ampel auf grün sprang. Wir fuhren mit vier Booten ein, wir waren das 3. Boot und das einzige welches auf der linken Seite anlegte. Ein Segelboot machte direkt neben uns rechts fest. Wir hatten uns per Funk an der Schleuse angemeldet, allerdings verstanden wir nichts von dem, was der Mann am Funk sagte. Auch die Leute vom Segelboot verstanden nichts. Ich verstand nur, dass wir den Namen unseres Bootes wiederholen sollten, aber das genügte nicht, man wollte ihn auch noch buchstabiert haben, was wir natürlich machten.

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Während des Schleusens der 12,20 m ging der Motor unseres Bootes aus und ließ sich nicht mehr starten. Auch, als wir runtergeschleust waren, sprang der Motor nicht mehr an. Wir fragten die Leute vom Segelboot, ob sie uns aus der Schleuse ziehen könnten, doch sie sagten, dass das mit dem Segelboot schwierig sei, da es nicht so gut zu lenken wäre. Wir versuchten dann Kontakt zu dem Boot vor dem Segelboot aufzunehmen, was erst klappte, nachdem Thomas gehupt hatte. Das ältere Ehepaar auf dem Boot fuhr dann rückwärts zu uns, und wir erklärten, dass wir Probleme mit dem Motor hätten und ob sie uns hinausschleppen könnten. Ich warf ihnen dann unseren vorderen rechten Tampen zu, als sie so nah war, dass das funktionierte. Der Mann befestigte den Tampen hinten an seinem Boot, und die Frau fuhr das Boot aus der Schleuse. Irgendwie hatte der Schleuser (der aber vermutlich nicht an dieser Schleuse saß) mitbekommen, dass wir Probleme hatten und funkte uns an, aber wir sagten, dass wir uns gleich melden würden. Als wir aus der Schleuse heraus waren, zog uns das Boot noch ein Stück, doch dann ließen sie uns mitten in der Fahrrinne los, aber wir konnten ja nicht navigieren und trieben erst etwas Richtung Ufer, dann aber weiter den Fluss entlang, aber ganz langsam. Thomas rief dann dem Mann zu, ob sie uns bis zum Steg drücken könnten, was dieser dann auch machte. Am Steg befestigten wir das Boot und bedankten uns bei den beiden, die dann weiterfuhren. Thomas meinte, dass irgendetwas mit der Tankuhr nicht in Ordnung sei, da sie ganz lange auf ganz voll gestanden und sich erst heute Morgen etwas bewegt hatte. Aber wir dachten, dass wir auch nicht allzu viel Sprit gebraucht hatten, da wir ja stromabwärts fuhren. Dennoch füllte Thomas den 10 l Kanister in den Tank und anschließend noch etwas von dem 25 l Kanister, und kurz darauf sprang der Motor wieder an. Wir riefen dann den Schleuser an und erklärten, dass wir das Problem behoben hätten und jetzt weiterführen. Die Weiterfahrt gestaltete sich dann unkompliziert, das Wetter war gut, allerdings sehr windig. Auf der Rhône war wenig Verkehr. Irgendwann machten wir eine kleine Pause und aßen den Kuchen, den Thomas heute Morgen mitgebracht hatte. Dann fuhren wir weiter. Wir erreichten die nächste Schleuse, an der wir warten musste, da ein Schiff von unten heraufgeschleust wurde.


Nach dem Schleusen fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter und legten schließlich in dem kleinen Hafen von Tournon an. Mittlerweile war es 17.25 Uhr. Im Reiseführer stand, dass der Hafen vom Rathaus aus verwaltet würde. Wir schlossen unseren Strom an, was funktionierte.

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Thomas wollte heute nichts mehr kochen, und so suchten wir ein Restaurant aus und machten uns zu Fuß auf den Weg dorthin zum „Le coffée Théâtre“. Hier aß ich einen Salat Drômoise und Thomas einen Burger mit Bacon. Mein Salat war ähnlich, wie ein Salade de Chèvre chaud und schmeckte nicht schlecht.

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Danach machten wir uns auf den Rückweg zum Boot, nahmen aber einen anderen Weg und kamen am Rathaus vorbei. Den restlichen Abend relaxten wir auf dem Boot im Kerzenschein. 

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Ich ging dann nochmals los, um „Nachtfotos“ vom Hafen, Brücke und anderem Ufer zu machen. Heute war der erste Abend – außer die ersten beiden Abende in Lyon – wo man gut draußen sitzen konnte.
Gefahrene Strecke: 50 km
Gesamte Strecke: 98 km
Schleusen: 2
Schleusen gesamt: 4
Gefälle: 23,70 m
Gefälle gesamt: 39,40 m


Dienstag, 25.06.2024 (Tournon)

Wir schliefen relativ gut, zuerst hatten wir den Ventilator an, aber später ging es ohne. Ich wachte gegen 7 Uhr auf und las in meinem Buch. Um 7.30 Uhr klopfte plötzlich jemand ans Boot, wodurch Thomas auch aufwachte. Es handelte sich um einen Mitarbeiter der Stadt, der die Liegegebühr von 17 € kassieren wollte. Das fand sich schon ganz schön happig für das, was hier geboten wurde: im Hafen liegen und Strom. Da waren wir ja im letzten Hafen deutlich günstiger, und wir hatten wenigstens rund um die Uhr Sanitäranlagen.
Thomas schlief dann weiter und ich las noch etwas, bis ich zur Toilette musste. Ich hatte herausgefunden, dass es hier in der Nähe öffentliche Toiletten gab, die ich dann auch aufsuchte. Auf dem Rückweg brachte ich ein Baguette mit. Dieses war recht klein und dafür mit 1,10 € auch noch recht teuer.
An dem Kai, der den Hafen vor der Rhône abschirmte, lag ein ‚Flusskreuzfahrtschiff. 

Während wir frühstückten, kamen ganz viele Leute davon, die eine Sightseeingtour machten, an uns vorbei. Drei Personen machten dann ein Foto von unserem Boot, was ich sehen konnte. Schon erstaunlich. Wir überlegten, ihnen anzubieten, dass sie für 30 € pro Person unser Boot fotografieren dürften und würden dann noch eine Bootsbesichtigung anbieten  . Es war bereits so heiß, dass wir uns beschatten mussten, aber das wollten wir ja so. Wir frühstückten weiter, spülten und schrieben eine Einkaufsliste. Thomas pumpte Wasser an den üblichen Stellen ab, dann machten wir uns mit den Rädern auf den Weg zum Carrefour City. Dies war ein winziger Laden, und wir kauften hier nur 14 Flaschen Wasser (teilweise mit Geschmack). Damit waren unsere Transportkapazitäten erschöpft, sodass wir zunächst alles aufs Boot brachten. Dann fuhren wir zum 2 km entfernten Carrefour, hier erstanden wir dann Milch, Käse, Gurke, Paprika, Baguette für den Abend und Käse-Aperitifs. Um zu gucken, wo es einen Intermarché gab, setzten wir uns draußen an einen Tisch und erhielten sofort eine Speisekarte. Wir bestellten dann jeder einen Chicken-Burger mit je einer Cola zero.  Dann fuhren wir mit unseren Einkäufen wieder zum Boot. Nachdem wir etwas getrunken hatten, fuhren wir dann noch zum 1,7 km entfernten Intermarché, da wir ein kleines Adapterstück für den Wasseranschluß benötigten. Doch dieser Markt wurde umgebaut. Das Gartencenter auf der anderen Straßenseite führte diese Adapter, sodass wir sicherheitshalber gleich zwei mitnahmen. Zurück am Boot begann ich mal wieder, Reißverschlüsse anzunähen, da sich die Fäden so nach und nach alle auflösten. Ich hatte zu Hause schon ganz viel genäht, doch jetzt waren bereits wieder einige Stellen losgerissen. Bei den gerade herrschenden Temperaturen war das in der Zwangshaltung ganz schön schweißtreibend. 

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Thomas bereitete dann schon mal den Salat und die Garnelen für später vor. Dann fuhren wir mit den Rädern und zwei Benzintanks zur AVIA-Tankstelle. Hierbei handelte es sich um eine nur mit Kreditkarte zu bedienende Tankstelle. Doch beide Armaturen für Super waren defekt. Ich schaute im Navi nach anderen Tankstellen und fand eine in der Nähe des größeren Carrefour, wo wir am Morgen bereits vorbeigekommen waren. Dazu mussten wir quer durch die Stadt, die mittlerweile von Autos verstopft war. Doch als Radfahrer hatten wir mehr oder weniger freie Fahrt, zumal wir auch die Einbahnstraßen in entgegengesetzter Richtung benutzen durften. So erreichten wir nach ca. 20 Minuten Fahrt die andere Tankstelle, an der wir unsere Kanister auffüllten. Diese waren schnell im Boot verstaut, sodass wir uns dem Abendessen widmen konnten. Thomas grillte noch schnell die Garnelen, dann ließen wir es uns schmecken, aber das hatten wir uns auch verdient. Das Kreuzfahrtschiff hatte während unserer Abwesenheit abgelegt. Mittlerweile war die Sonne weg und es bezog sich draußen, was aber angenehm war. Wir ließen den Wind durchs Boot fegen. Irgendwann fing es dann an zu regnen, erst ganz wenig, dann immer heftiger. Dann gewitterte es und es goss in Strömen. Selbst, als das Gewitter vorbei war, regnete es immer noch ganz stark weitert, und das über Stunden. Als es gegen 23 Uhr aufhörte zu regnen, duschte ich noch auf der Badeplattform.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 98 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 4
Gefälle: 0
Gefälle gesamt: 39,40 m


Mittwoch, 26.06.2024 (Tournon    Valence)

Ich wachte um kurz nach 7 Uhr auf und las. Da ich mit dem Mann, der die Liegegebühren kassierte, rechnete, versuchte ich auch nicht, noch weiter zu schlafen. Um 8.30 Uhr standen wir auf, der Mann von der Stadt (heute war es ein anderer) erschien um kurz vor 9 Uhr. Ich hatte das Geld bereits in der Nacht bereitgelegt.
Wir hatten beschlossen, unser noch vorhandenes Baguette heute aufzubacken, von daher waren wir schnell mit den Vorbereitungen fertig. Nach dem Frühstück entsorgten wir das Potti und gingen anschließend zum Intersport, um für Thomas noch ein paar ärmellose T-Shirts zu kaufen. Zuerst kamen wir an der Post vorbei, wo wir ein paar Briefmarken kauften, dann an einem Fahrradladen, wo wir eine Handy-Halterung fürs Rad erstanden. Im Intersport kauften wir dann drei Shirts für Thomas und gingen zurück Richtung Hafen. In einem Cafe/Restaurant tranken wir noch etwas, bevor wir das Ablegen vorbereiteten. Im Hafen lag heute ein anderes Flusskreuzfahrtschiff.


Um 12.54 Uhr legten wir bei sonnigem, aber windigem Wetter in Tournon ab. Wir waren noch nicht an der ersten Brücke, da wehte mir der Wind mein Käppi vom Kopf und ins Wasser. Zum Glück konnten wir es bergen, doch ich konnte es jetzt natürlich nicht aufsetzen, aber bei dem Wind hätte das eh keinen Sinn gemacht. Selbst meine Sonnenbrille sicherte ich gegen vom-Kopf-wehen.
Es war so warm, dass der starke Wind nicht einmal unangenehm war. Ich saß fast die ganze Zeit vorne. Der Wind war so kräftig, dass wir richtige Wellen hatten, die uns entgegenzukommen schienen, obwohl wir ja flussabwärts fuhren. Die Rhône war hier bestimmt 400 m breit, allerding gab es an den Ufern nicht viel zu sehen. Es waren auch keine anderen Boote unterwegs. Als wir die Schleuse erreichten und diese anfunkten, hieß es, dass wir 45 Minuten warten müssten. Wir legten dann am dafür vorgesehenen Ponton an, und kurz darauf kam ein nicht sehr großer holländischer Berufsschiffer, der direkt zur Schleuse vorfuhr. Die Lampen standen auf rot/grün, was den Fahrer nicht zu beeindrucken schien. Kurz bevor er die Schleuse erreichte, wechselte das Licht auf grün, und er fuhr in die Schleuse. Da wir den Funker von der Schleuse schlecht verstanden, fragte Thomas dann, ob wir auch in die Schleuse einfahren könnten, was der Fall war. Wir hielten gebührenden Abstand zu dem Holländer und schleusten ohne Probleme die 11,70 m hinunter. Der Funker informierte uns darüber, dass hinter der Schleuse viel Unrat im Wasser sei und wir vorsichtig sein sollten.
In der Schleusenausfahrt waren unzählige kleinere und größere Äste und Baumstämme, sodass selbst der Holländer ganz langsam und vorsichtig aus der Schleuse fuhr. Wir verstanden nicht, warum das von VNF nicht beseitigt wurde. Selbst die ersten 500-600 m hinter der Schleuse schwammen noch viele Äste und dickere Stämme im Wasser, die Thomas versuchte, zu umfahren, was bei dem Wind etwas schwierig war. Ich saß vorne und sagte ihm, wo dickere Äste im Weg waren, sodass er sie umkurven konnte.


Als wir den Hafen von Valance (Epervière) erreichten, war es gar nicht so einfach, in die Hafeneinfahrt zu gelangen, obwohl Thomas so fuhr, wie es im Guide empfohlen wurde. Wir legten an dem ersten Ponton an, da hier der Empfangsponton war. Dann liefen wir die gut 500 m bis zur Capitainerie. Die junge Dame dort war sehr nett und auf unsere Frage, ob wir nicht etwas weiter vorne liegen könnten, erklärte sie, dass wir dort Probleme mit dem Strom bekommen könnten, doch wir könnten es versuchen. Wir gingen zum Boot zurück, nachdem wir die Sanitäranlagen inspiziert hatten und fuhren bis zu den Pontons A und B. Wir versuchten, dort anzulegen, doch da die Stege dort so kurz waren, dass wir hinten aus unserem Boot nicht hinausgekonnt hätten und rückwärts angelegt wir nicht an unsere Räder gekommen wären, entschlossen wir uns, an den „Empfangssteg H“ zurückzufahren, da hier längere Stege waren. Hier tranken wir erst einmal unseren morgens zubereiteten Eiskaffee und aßen dazu ein paar Plätzchen. Ein einsamer Schwan drehte hier seine Runden, und er hatte Glück, dass wir noch einiges an altem Baguette hatten, das wir an ihn verfütterten.

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Ich plante dann grob den weiteren Verlauf unserer Reise, was gar nicht so leicht war, da es nur sehr wenig Häfen gibt und die gefundenen Slipanlagen per Google Earth auch nicht sonderlich toll aussahen.
Thomas kochte dann Miracoli für uns. Nach dem Spülen relaxten wir auf dem Boot, denn wir waren kaputt, vermutlich auch von der Hitze, aber die Fahrt war auch irgendwie anstrengend. Gegen 23 Uhr duschten wir dann auf dem Boot und gingen schlafen.
Gefahrene Strecke:   23 km
Gesamte Strecke: 121 km
Schleusen: 1
Schleusen gesamt: 5
Gefälle: 11,70 m
Gefälle gesamt: 51,10 m


Donnerstag, 27.06.2024 (Valence)

Ich schlief relativ gut bis 7 Uhr. dann las ich. Als Thomas auch aufwachte, zogen wir uns an und fuhren mit den Rädern zur Toilette. Wir hatten unsere Schmutzwäsche mitgenommen und hatten Glück, dass die Waschmaschine (eine Miele) frei war. Ich packte die dunkle Wäsche in die Maschine (4,50 €) und stellte meinen Timer auf eine Stunde. Da an Thomas Fahrrad der Strom ausgefallen war, fuhr ich direkt weiter, um Baguette zu holen. Ich ging in einen großen Hypermarché, kaufte ein Baguette und eine 20er Packung Panaché. Damit radelte ich zurück. Das Frühstück war soweit fertig, und währenddessen meldete sich mein Timer. Ich radelte dann zurück zur Waschmaschine, packte das, was hineindurfte, in den Trockner und die helle Wäsche in die Waschmaschine. Den Trockner startete ich noch nicht und fuhr zurück. Ich spülte und bereitete Eiskaffee vor. Dabei passierte es, dass der Deckel der Lebensmittelbox auf den Drücker der Knoblauchölflasche drückte, deren Deckel irgendwo unten in der Box lag, was natürlich überhaupt keinen Sinn machte. Also holten wir die Box aus der Kajüte – alles stankt streng nach Knoblauch – und packten alle Sachen aus und wischten diese ab. Danach spülte ich die Box, und wir packten alles zurück, doch roch immer noch alles nach Knoblauch.
Ich fuhr zurück zur Waschmaschine und packte die restliche Wäsche in den Trockner (2 €). Die übrigen Sachen hängte ich am Boot auf eine Leine. Bei der Wärme und dem Wind trocknete alles in Windeseile.
Später fuhren wir mit den Rädern in die Stadt. Dort gingen wir – da es richtig heiß war – in eine Brasserie (L’Etage), um etwas zu trinken. Danach wollten wir uns einige Sehenswürdigkeiten ansehen. Thomas meinte, ob wir nicht bei einigen Restaurants die Speisekarten studieren wollten. Die Speisekarten der Brasserie lagen auf einem Tisch, nicht weit von uns, und ich holte eine. Ich fand sofort, wonach ich Ausschau hielt. Hier hieß der Salat: Salade de chêvre roti au miel. 

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Da man ja allgemein in Frankreich vor 19 Uhr nichts zu essen bekommt, schminkten wir uns das erst einmal ab. Als die Kellnerin vorbeikam, fragte ich, ab wann die Küche geöffnet sei, und sie sagte, dass sie den ganzen Tag offen sei, allerdings gebe es nachmittags nur eine „abgespeckte“ Speisekarte, die sie uns dann zeigte. Zum Glück war „unser“ Salat dabei, und wir bestellten ihn. Was wir dann bekamen, war ein riesiger Teller mit viel Salat und Ziegenkäse auf kleinen Toastscheiben. Das war sehr lecker, allerdings vermissten wir den Honig. Jedenfalls waren wir danach pappsatt.

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Dann machten wir uns auf die Suche nach der Kathedrale Saint Apollinaire, die ganz in der Nähe des Restaurants war. Doch leider war sie fast rundherum mit Bauzäunen versperrt, sodass man nirgends in die Kirche kam. Dann suchten wir das Pendentif, wobei es sich um ein Grabdenkmal mit hängendem Gewölbe (was wir nicht sehen konnten) aus dem Jahr 1840 handelte. Dieses war mit rundherum mit einem Zaun gesichert, sodass man dort nicht hineinkonnte. Danach sahen wir uns die „Hänge von Valence an, die echten mittelalten Überreste, die die Unterstadt mit dem Zentrum verbinden. Dazu gehören prächtige alte steile Steintreppen. Unten angekommen, versuchten wir nochmals, irgendwie in die Kathedrale zu kommen, aber keine Chance. Abgeriegelt wie Fort Knox!
Danach gingen wir zu den Rädern zurück und fuhren zum Hafen. Hier schienen wir irgendetwas verpasst zu haben, dachten wir, denn hier waren viele Leute mit blauen, weißen, roten, pinken und schwarzen T-Shirts, aber wir wussten nicht, was diese vorhatten. Als wir auf dem Boot saßen, sahen wir zunächst kleine Gruppen mit denselben farbigen Shirts vorbeilaufen, erst in die eine, dann in die andere Richtung. 

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Nach einer Weile liefen dann Leute mit verschieden farbigen Shirts in eine Richtung, und dann wieder in die andere Richtung. Und scheinbar liefen sie immer im Kreis, und das mindestens über drei Stunden! Und das bei der Hitze! Einige hatten schon ganz rote Köpfe und taten mir leid. Wir erfuhren dann, dass es sich um 2.400 Menschen handelte! Die letzten liefen noch an uns vorbei, als es bereits anfing, dunkel zu werden. Es handelte sich um eine Aktion von oder für ein Unternehmen – wenn ich das richtig verstanden hatte.
Als wir duschen wollten und mit dem Strom der Läufer fuhren, ging das Fahren, aber auf dem Rückweg war das schon schwieriger, weil die Läufer die gesamte Breite des Weges einnahmen. Aber das Duschen war eine Wohltat. Danach relaxten wir weiter auf dem Boot.

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Die Katze (oder Kater) kam sogar zu uns aufs Boot, nachdem ich sie gelockt hatte. Dafür opferten wir eine halbe Scheibe Putenwurst, die gerne gefressen wurde. Später legte sich die Katze auf den Steg, der den Ponton mit dem Festland verband und wartete vermutlich, bis „die Luft rein war“, d. h. bis keine Läufer mehr unterwegs waren.
Wir schauten dann noch zwei Folgen „Blacklist“, bevor wir uns bettfertig machten. Wir waren froh, den Ventiltor zu haben!
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 121 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 5
Gefälle: 0
Gefälle gesamt: 51,10 m


Freitag, 28.06.2024 (Valence)

In der Nacht schlief ich relativ gut. Gegen 7 Uhr wachte ich auf und las (wie immer). Es war noch angenehm kühl in der Kajüte. Wir standen dann gegen 10 Uhr auf, und ich wollte Baguette holen fahren.
Auf dem Rückweg, beim Verlassen des Parkplatzes vom L’Eclerc blockierte auf einmal mein Hinterrad. Ich schaltete die Gangschaltung herunter, aber es blockierte immer noch. Dann versuchte ich, zu fahren, dabei riss mir die Kette! 
Ich rief Thomas an, dass und warum es bei mir länger dauern würde. Er sagte, wir würden dann am Nachmittag in die Stadt fahren, um das Rad reparieren zu lassen. Ich schob derweil die 1,5 km mein Rad. Nach der Mitte der Autobahnbrücke konnte ich dann das Rad rollen lassen, aber das war nur ein kurzes Stück. Als ich in den Hafen kam, erinnerte ich mich, in einem Gebäude zwei Fahrräder in einem Schaufenster gesehen zu haben. Als ich dort ankam, um zu gucken, worum es sich da handelte, kam ich in einen Fahrradladen. Ich fragte, ob sie auch Räder reparieren würden. Der Mann sagte, dass er nur Kleinigkeiten reparieren könne. Ich zeigte ihm meine Kette, und er wollte sehen, was er machen könne. Ich ließ das Rad dann samt Namen und meiner Telefonnummer dort, und er versprach, anzurufen.

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Wir frühstückten dann erstmal – es war bereits 11.30 Uhr – danach fuhr Thomas dann zu dem Fahrradladen.
Der Mann sagte, er wolle sich am Nachmittag bei uns melden, da er jetzt noch nichts sagen könne.
Wir beschatteten unser Boot, so gut es ging, und wenn man sich nicht viel bewegte, konnte man es so gerade aushalten. Dann rief der Mann an und sagte, wenn wir aus der Stadt, in der Nähe des Bahnhofs, eine Kette kaufen würden, könne er das Rad reparieren. Ich schlug Thomas dann vor, dass ich mit seinem Rad dorthin fahren wolle. Er meinte, dass wir gemeinsam mit dem Bus in die Stadt fahren sollten. Doch zunächst wollten wir unseren Aufenthalt hier auf Montag verlängern und gingen in die Capitainerie (hier war es Dank Klimaanlage sehr angenehm!).

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Verlängern konnten wir erst ab morgen, da wir bis heute angemeldet waren. Ich fragte die Dame dann nach der Busverbindung, und sie erklärte das alles noch einmal (das hatte sie vorgestern bei unserer Ankunft bereits gemacht, ab da waren wir der Meinung, dass wir lieber mit den Rädern fahren wollten). Sie sagte auch, dass der Fahrpreis pro Person 1,40 € sei und wir das Geld möglichst passend haben sollten, da der Fahrer unter Umständen nicht wechseln könne. Danach gingen wir zum Fahrradladen und holten die kaputte Kette ab, und er erklärte uns, dass der Laden direkt am Bahnhof sei. Zudem hatte er die Adresse für uns notiert.
Wir begaben uns dann zur Bushaltestelle, wo der nächste Bus in 20 Minuten fahren sollte. Da dort kein Schatten war, wechselten wir wieder die Straßenseite und setzten uns im Schatten auf Palisaden und warteten. Rechtzeitig, bevor der Bus kommen sollte, stellten wir uns an die Haltestelle. Der Fahrer hielt und sagte, dass er erst bis zur Endstation fahren würde, aber das hatte man uns bereits im Hafen gesagt und war uns letztendlich egal. An der Endstation blieb der Bus dann ca. 5 Minuten stehen, währenddessen rauchte der Fahrer eine Zigarette, dann ging es weiter. Ca. 20 Minuten später erreichten wir den Bahnhof und sahen sofort den Fahrradladen. Allerdings waren wir zunächst im Falschen, der Richtige war gegenüber. Wir erhielten die Kette (22 €) und gingen danach erst einmal etwas trinken. Danach suchten wir uns die richtige Haltestelle für den Rückweg, da kam auch schon der Bus. Ich erklärte, dass wir zum Hafen wollten, und der Fahrer versprach, uns Bescheid zu sagen, denn der Bus hielt nicht am Hafen.
Letztendlich hielt der Bus ungefähr dort, wo mir das mit dem Rad passiert war, und so mussten wir wieder die 1,5 km bis zum Hafen laufen. Der Mann im Fahrradladen versprach, uns die Kette sofort aufs Rad zu ziehen und bot uns etwas zu trinken an. Als er fertig war, fuhr er das Rad zur Probe und pumpte es noch etwas auf. Wir bezahlten 20 € und bedankten uns, dass er das Rad sofort repariert hatte.
Wir gingen dann kurz zum Boot, schrieben eine Einkaufsliste (die wir dann prompt vergaßen) und packten für den Fahrradhändler zwei 3-D gedruckte Fahrräder ein, die wir ihm auf dem Weg zum Einkaufen vorbeibringen wollten. Er freute sich riesig darüber. Ich denke auch, dass es das passende Geschenk für ihn war.
Dann radelten wir wieder zum L’Eclerc, kauften unsere Sachen – auch ohne Liste – komplett ein und radelten zum Boot zurück. Da es uns zum Essenkochen und Essen einfach zu heiß war, aßen wir heute nur Baguette mit Käsehäppchen und Oliven.

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So langsam gingen die Temperaturen runter, und es wurde angenehmer. Nach dem Duschen ging es uns dann noch besser und wir verbrachten den Abend relaxend auf dem Boot.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 121 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 5
Gefälle: 0
Gefälle gesamt: 51,10 m


Samstag, 29.06.2024 (Valence)
Ich konnte erst nicht einschlafen, weil der Ventilator mir immer meine Haare ins Gesicht blies (obwohl ich einen Zopf hatte). Insgesamt schlief ich in der Nacht gut und wachte gegen 8 Uhr auf.
Heute holte Thomas das Baguette, und ich bereitete das Frühstück inklusive gekochter Eier zu. Es war schon warm, aber im Boot noch gut auszuhalten. Zudem war es auch sehr windig. Gegen Mittag ging ich zur Capitainerie, um unseren Aufenthalt bis Montag zu verlängern. Heute war dort ein etwas älterer Mann. Auf die Frage, wie viele Personen wir an Bord seien, antwortete ich: „ Zwei, und manchmal eine Katze.“ Er erzählte mir dann, dass der Kater Felix heiße und eigentlich nicht die Hafenkatze (was meine Frage war) sei. Eigentlich sei eine andere Katze auf einem Boot zwei Stege vor uns die Hafenkatze, aber diese käme nicht viel hinaus. Und Felix habe einen Freund auf dem Boot, welches uns gegenüber liegt, und wo ich ihn auch zum ersten Mal gesehen hatte.
Als ich zurückkam, hatte Thomas die Sachen vom Frühstück bereits gespült. Wir wollten anschließend zum Carrefour, um noch Wasser zu holen. Als ich hoch auf den Parkplatz vom Hafen fahren wollte, sprang meine Kette ab. Glücklicherweise war der Fahrradhändler heute auch da und reparierte mir mein Rad umgehend. Dann radelten wir zum ersten Carrefour. Dort ergatterten wir 8 Flaschen Wasser mit Geschmack. Dann fuhren wir zum nächsten Carrefour, der nicht weit entfernt lag und kauften nochmals 6 Flaschen. Damit sollten wir wohl erst einmal eine Weile hinkommen.
Als wir zurückkamen, reservierte Thomas uns für heute Abend in dem Restaurant im Hafen einen Tisch. Doch als ich später die Speisekarte studierte, war dort nichts, was mir gefiel. Und als ich von Foie gras las, wurde mir fast schlecht, weil ich mir vorstellte, wie die armen Enten und Gänse gemästet wurden. In Deutschland ist  Stopfleber zum Glück verboten.
Eigentlich sollte es schon seit Stunden gewittern, es sah zwar am Himmel trübe und seltsam aus, aber es regnete nicht, und so entschlossen wir uns, noch in die Stadt zu fahren und uns Sehenswürdigkeiten anzusehen, die uns interessierten. Das war erst einmal der Kiosk Peynet, das berühmstete Monument von Valence aus dem Jahr 1862. Leider fand hier an diesem Wochenede ein großes Boule-Tournier statt, und unter diesem „Kiosk“ war eine Musikanlage aufgebaut und eine Menge Menschen darin.

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Dann wollten wir die „Kanäle von Valence“ sehen, die wir auch nach kurzer Suche fanden, zumindest einen von ihnen. Danach machten wir uns auf den Weg zu der Markthalle bei der Kirche Saint Jean. Diese fanden wir jedoch Markthalle nicht, obwohl wir die Kirche fanden, die dort in der Nähe sein sollte. Das Navi sagte dann auch immer wieder andere Plätze, wo diese Hallen sein sollten, doch wir fanden sie nicht. Dann kehrten wir wieder in der Brasserie „L’Etage“ ein, da uns das Navi auf diesen Platz geführt hatte (aber hier waren die Markthallen auch nicht). Wir bestellten ein großes Panaché und ein großes Monaco. Als der Kellner kam, servierte er uns allerdings jeweils ein kleines Getränk. das wir so aber nicht wollten. Er wollte das dann mit uns ausdiskutieren, aber wir beharrten auf unser bestelltes Getränk. Er zog dann mit den Gläsern wieder ab, und die Kellnerin, die uns gestern bedient hatte, servierte uns dann unsere großen Getränke (wobei die Gläser nicht ganz voll waren) und war dabei nicht gerade freundlich (und das, obwohl sie gestern ein gutes Trinkgeld von uns erhalten hatte). Wir mussten die Getränke auch sofort beim Erhalt bezahlen (das war aber gestern auch so). Später bestellte Thomas noch ein Panaché und ich eine Cola zero. Diese Getränke mussten wir schon bei der Bestellung bezahlen, was wir dann schon unmöglich fanden.
Da wir im Hafen doch nicht essen wollten, googelten wir die zahlreichen Restaurants, die es rund um den Platz gab. Allerdings fanden wir keines, welches uns zusagte. Entweder waren sie heute geschlossen, oder öffneten erst um 19.30 Uhr, oder man konnte keine Speisekarte einsehen, oder waren indisch oder asiatisch …
Daraufhin lief Thomas die umliegenden Restaurants und Bars ab und fotografierte die Speisekarten ab. Nachdem ich diese studiert hatte, entschieden wir uns fürs „Chez Sam“, vielleicht auch deswegen, weil es dort „unseren“ Salat gab.
Da es erst 18.30 Uhr war, wurden wir gebeten, zu 19 Uhr zu kommen. So drehten wir noch eine Runde durch die Altstadt. Als es dann um 18.50 Uhr anfing zu regnen und sehr windig wurde, gingen wir zum Restaurant zurück. Hierbei handelte es sich um ein sehr kleines, aber gemütliches Restaurant, und wir bestellten den Salat. 

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Dieser war auch sehr lecker. Wir hatten uns von vornherein Honig dazu bestellt, was das Ganze noch pikanter machte. Auch die Toilettenräume wahren sehr gepflegt.

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Wir machten uns dann auf den Rückeg zum Hafen. Über uns hingen dicke Wolken, und wir waren noch keine drei Minuten unterwegs, da fing es an zu regnen und das gar nicht mal so knapp. Im Verlauf wurde der Regen immer stärker, zudem verfuhren wir uns auch noch. Zum allem Überfluss wollte uns das Navi dann auch noch über einen Umweg zum Hafen leiten, doch das konnten wir erfolgreich abwenden. Aber als wir im Hafen ankamen, waren wir schon recht nass. Ich hatte eine Regenjacke an, die aber nicht über die Shorts ging, und Thomas hatte sich erst nach der Hälfte des Weges entschlossen, ein Regencape anzuziehen.
Auf dem Boot entledigten wir uns der nassen Sachen und stellten die Heizung an. Nach einer knappen Stunde hörte es auf zu regnen, und der Himmel war teilweise wolkenlos. Das war schon ein verrücktes Wetter; und auf die Wettervorhersagen konnte man sich überhaupt nicht verlassen oder einstellen. Allerdings hatte es sich gut abgekühlt, was sehr angenehm war.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 121 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 5
Gefälle: 0
Gefälle gesamt: 51,10 m


Sonntag, 30.06.2024 (Valence)

Wir schliefen heute sehr lange, d. h., ich wachte um 7 Uhr auf, aber Thomas schlief sehr lange. Wir standen erst nach 10 Uhr auf. Da wir noch Baguette vom Vortag hatten, buken wir dieses auf. Zuvor ging ich jedoch noch duschen. Auf dem Weg zur Dusche war es noch bewölkt und angenehm von den Temperaturen her. Als ich zurückkam, kam die Sonne heraus, und es wurde sofort total warm, sodass wir uns beschatten mussten.
Wir frühstückten in aller Ruhe, spülten und versorgten „unsere“ Haustiere. 

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Zuerst kam Felix, dann kam der Schwan, für den wir noch etwas Baguette hatten. Dann relaxten wir auf dem Boot, während Thomas den Akku von seinem Rad lud. Um 15 Uhr machten wir uns mit den Rädern auf den Weg in die Stadt, denn wir wollten jetzt endlich die Markthallen finden, was dann auch irgendwann klappte, doch zunächst führte uns das Navi wieder in die Irre. Vom Wetter her war es angenehm warm. 

Wir saßen eine Weile in der offenen Markthalle und hofften eigentlich, hier etwas trinken zu können, doch zwischen 14 und 19.15 Uhr gab es hier nichts. Wir gönnten uns dann ein Eis und wollten zum Tierpark fahren, den wir gestern zufällig gefunden hatten. A

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uf dem Weg dorthin fanden wir dann noch überraschenderweise das „Maison des têtes“, das Haus der (geschnitzten) Köpfe. Danach fuhren wir zum Tierpark, aber außer ein paar Gelbstirnamazonen und anderen kleinen Papageienvögeln sowie einigen Schafen und Ziegen gab es hier nicht viel zu sehen. Allerdings war der Park sehr schön, ebenso der Jouvet Park. Sehr gepflegt und mit vielen Blumen. Hier befanden sich auch zahlreiche Familien mit Kindern und junge sowie ältere Leute. Es gab unzählige Sitzmöglichkeiten, die regelrecht zum Verweilen einluden. Danach radelten wir zurück zum Boot, wo es erst einmal ein Panaché gab. Ich las dann mein Buch zu Ende, und wir bereiteten unseren Auflauf zu. Da es heute nicht so heiß war, konnte man den gut essen, und er schmeckte auch gut.


Nach dem Spülen relaxten wir, währenddessen kam der Schwan wieder, und er erhielt unser letztes übrig gebliebenes Baguettestück, was ihm offenbar nicht reichte. Dann fing es sachte an zu regnen (der Wetterbericht sagte keinen Regen voraus), dieser wurde dann heftiger, und es regnete vielleicht eine Dreiviertelstunde. 

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Als es aufgehört hatte, konnte ich noch einen schönen Abendhimmel fotografieren.
Bevor wir schlafen gingen, guckten wir noch eine Folge „Blacklist“.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 121 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 5
Gefälle: 0
Gefälle gesamt: 51,10 m


Montag, 01.07.2024 ( Valence   Cruas)
Ich erwachte um 7 Uhr, Thomas kurz darauf. Wir fuhren dann mit den Rädern zur Toilette und Thomas anschließend Baguette und Käse holen. 

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Seit gestern Abend floss das Wasser aus der Spüle nicht mehr gut ab, sodass Thomas einen Abflußreiniger-Pömpel (so die Bezeichnung bei Amazon ) sowie Abflußfrei mitbrachte. Mit dem Pömpel war das Problem schnell behoben, sodass wir Abflußfrei nicht mehr brauchten.
Thomas meinte auch zu wissen, wieso zuvor meine Fahrradkette gerissen war, denn ein Stück vom Kabel der Gangschaltung war am Ende etwas zu lang und hatte sich vermutlich unter die Fahrradkette geschoben. Somit fuhr er nochmals zum Fahrradhändler. Heute war dort ein anderer Mitarbeiter, der sich dafür entschuldigte, dass sein Kollege das nicht von vornherein richtig gemacht hatte.
In der Zeit spülte ich und räumte die Küchenschubladen auf. Nachdem wir uns von „unseren“ Haustieren verabschiedet hatten – die kamen kurz vor unserer Abfahrt beide noch vorbei – tankte Thomas Wasser, und wir machten alles zum Ablegen klar.

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Um 12.58 Uhr legten wir in Valence ab. Es war heute sehr windig, allerdings kam der Wind aus der entgegengesetzten Richtung als am Mittwoch, d. h., wir fuhren mit dem Wind, was wesentlich angenehmer war. Ich saß aber die meiste Zeit hinten bei Thomas. Wir hatten heute zwei Schleusen, die erste war Beauchastel mit 11,82 m. Als wir dort ankamen und uns anmeldeten, konnten wir fast sofort einfahren und wurden allein geschleust. Die zweite war Logis-Neuf (11,70) m. Als wir uns meldeten, hieß es, dass wir zunächst an den Ponton gehen sollten, was wir auch machten, was aber, bei dem starken Wind gar nicht so leicht war. Aber Thomas machte das sehr gut. Die Schleuserin meldete sich dann nochmals bei uns und sagte, dass wir mit einem anderen Schiff schleusen müssten und erst nach diesem in die Schleuse einfahren dürften.
Doch zunächst kam aus der Schleuse ein holländisches Sportboot – und was wir nicht verstanden, wieso dieses auch an dem kleinen Steg anlegen wollten, der eigentlich nur für Sportboote ist, die auf die Schleusung warten. Mit Hängen und Würgen quetschten sich die Holländer noch an den Steg, was bei dem Wind auch nicht einfach war. Ich half dann noch mit den Tampen.
Plötzlich sprang die Schleuse von rot/grün auf grün, und gerade, als ich Thomas sagte, dass er fragen solle, ob wir einfahren könnten, kam die „Van Gogh“, ein Flusskreuzfahrtschiff. Als dieses in der Schleuse bis ganz nach vorne gefahren war, fuhren wir auch ein und hielten gebührenden Abstand zum Vordermann.
Das Schleusen ging relativ schnell (zum Glück haben hier alle Schleusen Schwimmpoller, die zwar alle irgendwie quietschen, wenn sie nach unten rutschen, was sich wie ein schräger Gesang anhört, aber ansonsten auf jeden Fall sehr angenehm. Als die „Van Gogh“ komplett aus der Schleuse gefahren waren, fuhren wir auch hinaus. Wir hatten jetzt noch gut 3 km bis zu unserem Zielhafen. Diesen hätten wir fast übersehen, so versteckt lag er.
Das Einfahren in den Hafen war auch gar nicht so einfach. Dazu sollte man erst an der Einfahrt vorbeifahren, drehen und gegen die Strömung (und den Wind) in die kleine Hafeneinfahrt fahren. Wo wir flussabwärts fast 17 km/h gefahren waren, machten wir stromaufwärts gerade mal 4 km/h. Aber Thomas fuhr sehr souverän in den Hafen, und wir machten an einem Ponton fest.

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Wir liefen dann zur Capitainerie, doch diese war außerhalb der Saison nicht besetzt, und man sollte zum 500 m entfernten Campingplatz gehen, um sich anzumelden. Wir tranken dann erstmal ein „Einlauf“-Panaché und suchten uns dann den Campingplatz, der aber bestimmt 800 m entfernt lag. Hier meldeten wir uns für zwei Nächte an und zahlten sage und schreibe 44 €! Dies war somit der bisher teuerste Hafen, der außer Strom, Wasser, Liegeplatz, Dusche und Toilette weiter nichts bot.
Wir gingen dann zum Boot zurück und bereiteten unser Abendessen vor, welches heute aus den restlichen Miracoli und dem restlichen Kartoffelauflauf bestand. Beides wurde im Topf schnell erwärmt, dazu gab es Baguette. Nach dem Spülen läuteten wir den Feierabend ein: während ich strickte guckten wir „Blacklist“.
Gefahrene Strecke:   32 km
Gesamte Strecke: 153 km
Schleusen: 2
Schleusen gesamt: 7
Gefälle: 23,52 m
Gefälle gesamt: 74,62 m


Dienstag, 02.07.2024 (Cruas)
Ich schlief relativ gut, wachte gegen 7 Uhr auf und las. Gegen 9 Uhr standen wir auf und backten das Baguette von gestern morgen auf.


Auch heute war es wieder sehr windig, und das nervte ganz schön. Gegen Mittag fuhren wir mit den Rädern in den Ort. Nach einer Bäckerei oder einem Lebensmittelgeschäft suchten wir vergeblich. D. h. es gab Bäckereien, aber die eine hatte nur bis 12.30 Uhr auf und war jeden Nachmittag geschlossen und mittwochs den ganzen Tag. Die andere hatte Urlaub vom 22.06. bis 14.07., eine andere war total geschlossen. Der kleine Lebensmittelladen, der bei der im Gebäude der Bäckerei ansässig war, hatte ebenfalls drei Wochen geschlossen. Das Einzige, was geöffnet war, waren eine Brasserie und ein Tabakladen. Ansonsten war der Ort ganz nett. Am 2. Juni war ein Farbenfest gewesen, davon hingen überall noch bunte Fähnchen und Bänder, die im Wind flatterten. Es gab sogar einen Office de Tourisme, der ab 14 Uhr geöffnet war.

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Zunächst setzten wir uns draußen vor die Brasserie und tranken etwas. Hier saß man etwas windgeschützter, und wenn der Wind mal ausblieb und die Wolken nicht gerade vor der Sonne waren, war es hier sehr warm. Thomas hatte in der Brasserie gefragt, ob es hier irgendwo Baguette gebe, doch der Mann hinter der Theke sagte, dass er selbst keines habe. Als Thomas dann zum Bezahlen hineinging, schenkte ihm der Mitarbeiter ein Baguette, das er wohl zwischenzeitlich bekommen hatte. Das fanden wir sehr, sehr nett!
Um 14 Uhr gingen wir in die Touristeninfo und fragten nach einem Geschäft, bzw. Bäckerei. Die beiden Angestellten meinten, dass die kleine Epicerie ab 16 Uhr geöffnet sei, doch ich konnte sie eines Besseren belehren, nämlich, dass das Geschäft drei Wochen geschlossen hatte. Thomas kaufte eine Flasche Wein und ein paar Postkarten, dann fuhren wir zum Hafen zurück. Wir beschlossen, heute Abend nochmals Käsehäppchen, Oliven und Baguette zu essen. Morgen Früh würden wir dann unsere mitgebrachten Brötchen aufbacken.
Um 16 Uhr zogen wir uns um und gingen eine Stunde auf dem Deich der Rhône walken. Anschließend duschten wir, dann gab es Abendessen. Danach schauten wir noch „Blacklist“.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 153 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 7
Gefälle: 0 m
Gefälle gesamt: 74,62 m


Mittwoch, 03.07.2024 (Cruas   Viviers )
Ich schlief heute bis kurz nach 8 Uhr. Wir standen auf und backten uns Aufbackbrötchen von zu Hause auf. Ich spülte dann, während Thomas Wasser auffüllte, den 20 l Benzinkanister umpumpte und alles zur Abfahrt vorbereitete. Im Hafen war ein reges Treiben. Vermutlich, weil ab dem Wochenende die Ferien in Frankreich begannen und ein Hafenfest bevorstand, wurde der Hafen auf Vordermann gebracht. Zwei kleinere Partyzelte hatten dort bereits gestanden, jetzt wurde noch ein ganz großes aufgebaut, und die Rasenkanten wurden gemäht. Ein französischer Bootsfahrer gab Thomas noch Tipps, wie er am besten aus dem Hafen fahren sollte. Ich putzte dann noch die Ablage vor dem Steuerstand, die Fenster und teilweise den Saharastaub weg.


Um 12.58 Uhr legten wir ab. Heute war es glücklicherweise nicht so windig wie die letzten drei Tage. Es war sonnig mit Wolken, aber nicht zu heiß. Mit der Strömung machten wir fast 18 km/h Fahrt. 

Als wir unsere einzige Schleuse erreichten, fuhr dort gerade ein Flusskreuzfahrtschiff aus, und wir konnten kurz darauf in die Schleuse fahren. Obwohl wir eine Fallhöhe von 16,50 m hatten, war dies bisher die schnellste Schleuse von allen.
Als wir aus der Schleuse waren, waren wir auch schon fast in unserem Zielhafen von Viviers. Thomas befolgte die Anweisungen zum Einfahren in den Hafen, wie es im Reiseführer angegeben war. Allerdings blockierte ein hier liegendes Kreuzfahrtschiff die Hälfte der Hafeneinfahrt. Aber alles klappte gut, und wir nahmen sofort den ersten passenden Liegeplatz ein.


Nachdem wir unser „Einlauf“-Panaché getrunken hatte, machte ich mich daran, wieder einmal einen Reißverschluss einzunähen, der sich kurz vor der Abfahrt in Cruas gelöst hatte. Thomas schloss den Strom an. Der Hafen wurde hier – lt. Angaben im Reiseführer – vom Rathaus aus betrieben, also warteten wir ab, ob hier jemand zum Kassieren kommen würde.

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Anschließend fuhr Thomas mit meinem Rad zum ca. 2 km entfernten Carrefour (sein Rad hatte einen Platten). Ich schrieb derweil meinen Reisebericht weiter.
Thomas kam relativ schnell mit einem Baguette und einer Wassermelone zurück. Wir wollten zum Abendessen in das Restaurant hier am Hafen gehen. Gerade, als wir uns dafür umzogen, kam die Dame von der Capitainerie und bat uns in ihr Büro zu kommen, um die Liegegebühr zu entrichten. Wir zahlten fürs Liegen 13 €, für Strom 3 € und Taxe pro Person 0,22 € (=16,44, für 2 Tage also 32,88 €). Da es hier sogar eine Toilette und zwei Duschen gab, konnte man nicht einmal meckern.


Anschließend gingen wir in das Restaurant. Auf der Karte gab es tatsächlich „unseren“ Salat, den wir natürlich bestellten. Dieser Salat war mit Abstand der schlechteste, schlechteste, schlechteste Salat de chêvre chaud, den wir jemals gegessen haben! Wir aßen ihn auch nicht auf. Selbst der Käse schmeckte nicht sehr lecker. 

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Um nicht hungrig zu gehen, aß Thomas noch eine kleine Portion Pommes und ich ein Eis Captain Sparrow, das sehr rumlastig war, aber ansonsten ging.
Auf dem Weg zurück zum Boot inspizierten wir noch eben schnell die Sanitäranlagen. Diese waren zwar nichts Besonderes, aber besser als nix. Dann gingen wir zum Boot zurück.


Während des Essens kam ein zweites Kreuzfahrtschiff, welches hier anlegen wollte, doch das erste war noch gar nicht zum Ablegen bereit. Eine halbe Stunde später war alles erledigt, und das zweite Schiff konnte anlegen. Da es nicht so lang war, wie das andere, blockierte es auch nicht die Zufahrt zum Hafen.
Wir machten es uns für den Rest des Abends auf dem Boot gemütlich und schauten „Blacklist“.
Als wir ins Bett gingen, war noch irgendwo eine laute Party, entweder auf der „SS Catherine“ oder in dem Restaurant, in dem wir waren.
Gefahrene Strecke:   21 km
Gesamte Strecke: 174 km
Schleusen: 1
Schleusen gesamt: 8
Gefälle: 16,50 m
Gefälle gesamt: 91,12 m

Donnerstag, 04.07.2024 (Viviers)
Ich schlief wegen Rückenschmerzen nicht ganz so gut und wachte gegen 8 Uhr von Rasenmähergeräuschen auf. Ich las dann mein Buch zu Ende und stand gegen 9.15 Uhr auf, davon wurde Thomas wach. Unmittelbar danach riefen Dennis und Charlotte an, und wir telefonierten eine Zeitlang.
Ich ging dann zur Toilette, dabei sah ich, dass die „Van Gogh“ noch vor der „SS Catherine“ lag, vermutlich heute Morgen angekommen.


Wir backten uns das Baguette von gestern auf und frühstückten. Dabei mussten wir uns beschatten, die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel, und es war bereits sehr warm.


Während ich spülte, kümmerte sich Thomas um sein Rad. Er hatte gestern Abend bereits Reparaturspray in den Schlauch gefüllt, doch als er es jetzt aufpumpen wollte, hatte er das Gefühl, dass die Luft aus dem ganzen Schlauch wieder austrat. Thomas wollte zum Carrefour und etwas einkaufen und hoffte, dass die dort einen Schlauch in der benötigten Größe hätten. Derweil bereitete ich Eiskaffee vor und fegte und saugte. Mittlerweile war noch ein Kreuzfahrtschiff gekommen, aber ich sah nur noch das Heck, als es an uns vorbeifuhr, den Namen konnte ich zwar nicht lesen, aber es kam mir vor, als ob es wohl die „Annabelle“ sein könnte.
Ich lief dann an den Kreuzfahrtschiffen vorbei und sah, dass das letzte Schiff an der „Van Gogh“ vermutlich im Päckchen lag. Als ich den Bug der Schiffe erreicht hatte, sah ich, dass es tatsächlich die „Annabelle“ war.
Ca. eine Stunde später legten alle Schiffe nach und nach ab.


Thomas kam vom Einkaufen und hatte tatsächlich zwei passende Fahrradschläuche dabei. Er suchte sich einen Schattenplatz und machte sich sofort an die Arbeit, das Hinterrad auszubauen. Ich unterstützte ihn etwas dabei. Bei der Überprüfung der Decke fand er dann einen Nagel, welcher die Ursache für den Platten war. Er baute dann das Hinterrad mit dem neuen Schlauch wieder ein, pumpte es auf, und es hielt die Luft. Dann lud er den Akku auf. In der Zeit strickte ich, und Thomas machte ein Nickerchen.
Kurz nach 15 Uhr machten wir uns mit unserer Schmutzwäsche auf den Weg zum Carrefour, wo es Waschmaschinen und Trockner gab. Wir starteten zwei Maschinen gleichzeitig, dann ging ich selber in den Carrefour und kaufte noch einige Sachen, u. A. ein Baguette fürs Abendessen.
Während die Wäsche im Trockner rotierte, fuhr Thomas zum Boot und holte den 20 l Kanister, denn hier war eine Tankstelle. Dann radelten wir mit der Wäsche und dem Benzin zurück zum Boot. Die Wäsche, die nicht in den Trockner sollte, hängten wir auf dem Boot auf. Bei dem Wind und der Sonne war diese schnell getrocknet.
Dann bereiteten wir unser Abendessen vor. 

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Heute gab es Garnelen mit Bacon, gemischten Salat mit Honig-Senf-Dressing, Knoblauchsauce und Baguette. Einfach lecker. Wir spülten dann schnell und genossen den Abend in der langsam untergehenden Sonne (aufgrund der großen Bäume am Ufer hatten wir schon etwas Schatten).
Es näherte sich am frühen Abend ein weiteres, sehr langes Kreuzfahrtschiff, die „Viking Buri“. Zuerst dachte ich, dass dort gar keine Passagiere drauf wären, weil an den Kabinen die Vorhänge alle an derselben Seite hingen und am Restaurant und am Salon die Gardinen komplett zugezogen waren. Später sah ich dann, dass in einigen Kabinen Licht brannte und man sah vereinzelt Leute herumlaufen.
Wir planten dann grob unseren weiteren Verlauf. Da wir per Google Earth und Karten nicht feststellen konnten, ob die Slipanlagen in den nächsten Häfen gut waren, beschlossen wir, in den nächsten Tagen Auto und Trailer zu holen und dann mit dem Auto in den nächsten und übernächsten Hafen zu fahren und dann zu entscheiden, ob wir mit dem Boot noch weiterfahren wollten oder die Slipanlage hier im Hafen (die einen sehr guten Eindruck machte) nehmen wollten.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 174 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 8
Gefälle: 0 m
Gefälle gesamt: 91,12 m


Freitag, 05.07.2024 (Viviers)
Ich schlief erstmal wegen Rückenschmerzen nicht ein, erst als ich noch einen Schmerzcocktail zu mir genommen hatte, ging es. Ich wachte um 8 Uhr auf, hier am Hafen war schon richtig was los: LKW’s und Bagger fuhren hin und her. Als ich nach hinten hinausschaute, konnte ich es nicht glauben: dort lag bereits wieder ein anderes Kreuzfahrtschiff, die „Avalon Poetry II“. Das ging ja hier zu wie in einen Taubenschlag.
Auf dem Weg zur Toilette bezahlte ich dann die Liegegebühr für zwei weitere Nächte. Heute wollten wir in die Altstadt und morgen eventuell Auto und Trailer holen.
Um kurz vor Mittag fuhren wir mit den Rädern zum Office de Tourisme. Das Navi führte uns (sehr umständlich) zum Rathaus, welches von außen gar nicht so typisch nach Rathaus aussah. Es stellte sich dann heraus, dass dort nicht (mehr) die Touristeninfo war, sondern mehr in der Innenstadt. Mit den Rädern waren wir ruckzuck dort.
Wir erkundigten uns nach der Möglichkeit mit dem Zug nach Lyon zu fahren. Dazu mussten wir mit dem Bus nach Montélimar. Die Haltestelle war unmittelbar vor dem Office. Die nette junge Dame Elise suchte uns die Abfahrtzeiten heraus. Dann erkundigte ich mich nach einem Schwimmbad, und das gab es hier sogar. Auch dafür suchte sie mir die Öffnungszeiten heraus.

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Auf dem ersten Weg zum Office waren wir durch einige enge Gassen der Altstadt geführt worden. Die Gassen und Gässchen waren total interessant. Nachdem wir das Office verlassen hatten, ketteten wir die Räder dort an und begaben uns zu Fuß bergauf und bergab durch die engen Gassen und staunten nicht schlecht. Das war wirklich ein Gewirr von Wegen, Treppen, Durchgänge und tollen Fotomotiven. Irgendwann landeten wir ganz oben auf einer Plattform, von der man einen schönen Blick auf die Stadt und bis zur Rhône hatte. Langsam liefen wir dann wieder hinunter und untersuchten alle Gassen, die wir sahen. Dann landeten wir in der Cathédrale de Saint Vincent. Hier war es schön kühl und leer. Anschließend gingen wir zu unseren Rädern zurück und suchten uns ein kleines Restaurant, wo man draußen sitzen und eigentlich nur etwas trinken konnte. In dessen Innenhof war es schön schattig und angenehm. Wir tranken zwei kleine Panaché und Monaco (obwohl das die größten Gläser dort waren) und aßen dann jeder eine kleine Portion Pommes, nachdem wir gesehen hatten, dass auch andere Gäste Pommes aßen. Bevor wir in den Hafen zurückfuhren, fuhren wir noch zum Carrefour und kauften Baguette für heute Abend und morgen Früh. Als wir aufs Boot kamen, war es dort total heiß, obwohl wir alles offen und nur mit Handtüchern abgehängt hatten. Da das Schwimmbad erst um 16.30 Uhr öffnete, tranken wir hier etwas und packten unsere Sachen. Dann lief noch ein Boot mit Deutschen (Biggi und Peter) ein, die in Luxemburg wohnten und die mit ihrem Schiff von Bremen bis hierher gefahren waren. Dafür waren sie 3 Monate unterwegs gewesen bei ca. 6 Wochen reiner Fahrzeit. Da sie hier in der Nähe ein Ferienhaus hatten, wollten sie jetzt erst einmal eine Woche bis 10 Tage mit dem Fahren pausieren. Dann sollte es weitergehen bis zum Canal du Midi, wofür sie bis Oktober Zeit hatten. Wir fuhren dann zum Schwimmbad. Dieses war recht klein, aber das sind die hier in Frankreich wohl alle. Aber es war nicht zu voll, und das 25 m-Becken reichte, um einige Male hin- und herzuschwimmen. Wir hatten unsere Luftmatratzen mitgenommen, auf denen wir dann eine Weile relaxten. Da das Bad aber heute nur von 16.30 bis 18.30 Uhr geöffnet war, gingen wir um kurz vor 18 Uhr nochmals schwimmen. Dann radelten wir zurück. Thomas fuhr dann nochmals zum Carrefour, um einen ganz kleinen Inbusschlüssel zu holen, um an meinem Fahrrad etwas festzuschrauben. In der Zeit bereitete ich unser Abendessen vor. Es gab Käsehäppchen, Baguette und etwas Knabbersachen. Wir gingen dann nacheinander duschen und relaxten auf dem Boot. Das Kreuzfahrtschiff vom Morgen lag um 21 Uhr immer noch im Hafen, was uns wunderte.
Um 23 Uhr – wir lagen schon im Bett – guckte ich, ob das Schiff bereits abgelegt hatte, was nicht der Fall war. Allerdings hatten sie starke Scheinwerfer an, die aufs Ufer und uns gerichtet waren. Ca. 10 Minuten später legten sie dann ab.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 174 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 8
Gefälle: 0 m
Gefälle gesamt: 91,12 m


Samstag, 06.07.2024
(Viviers   Montélimar   Lyon   Givors   Viviers per Bus, Zug, Auto)
Ich schlief relativ gut und wachte um 6 Uhr auf. Da ich nicht wieder einschlafen konnte, las ich dann. Um 6.50 Uhr fing es an zu regnen (was auch der Wetterbericht vorhergesagt hatte). Um 7 Uhr standen wir auf und backten uns ein Baguette auf. Wasser für Kaffee hatte ich bereits gestern gekocht. Um 7.30 Uhr frühstückten wir. Als wir um kurz vor 8 Uhr Richtung Bushaltestelle losliefen, regnete es glücklicherweise auch nicht. Unser Bus ging erst um 8.57 Uhr, doch jetzt – um 8.17 Uhr kam auch ein Bus nach Montélimar, den wir dann nahmen. Wo wir warteten, war ja egal. Die Busfahrt war – warum auch immer – kostenlos. Im Bahnhof warteten wir bis 9 Uhr, dass der Fahrkartenschalter öffnete. Thomas hatte dann bereits übers Internet Tickets für 37,20 € (Behinderte) gebucht, wobei die Dame im Office de Tourisme von 50 €/Person gesprochen hatte. Da wir jetzt so früh am Bahnhof waren, konnten wir den Zug um 8.59 Uhr (mit 15 Min. Verspätung) nehmen. 

 

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Der Zug erreichte Lyon um kurz vor 11 Uhr. Hier besuchten wir einen Starbucks und guckten, wie wir nach Givors kamen. Der Zug sollte um 11.54 Uhr abfahren, allerdings war – typisch Frankreich – noch kein Gleis angegeben. Als das Gleis feststand, begaben wir uns direkt dorthin, und es fuhr gerade unser Zug ein. Thomas hatte auch dafür Tickets für 7,20 € für uns beide zusammen gebucht.  Als wir Plätze gefunden hatten, waren wir froh, dass wir uns so frühzeitig auf den Bahnsteig begeben hatten, denn der Zug wurde sehr voll und fuhr erst in 10-12 Minuten ab. Nach 15 Minuten erreichten Givors Ville. Von dort mussten wir 1,8 km bis zum Auto laufen. Auf dem Weg dorthin hielten wir nach eine Restaurant Ausschau. Innerhalb von 500 m trafen wir auf fünf Kebab’s, aber dort wollte ich nicht essen. Letztendlich gingen wir dann zu einem Thai-Restaurant. 

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Das, was wir bestellten, schmeckte so lala. Hätte es dazu eine süß-saure Sauce gegeben, wäre es super gewesen.
Von dem Thai-Restaurant hatten wir noch 400 m bis zum Auto. Als wir es erreichten, sahen wir, dass man unsere Reifen vom Auto und Trailer auf der rechten Seite markiert hatte, vermutlich um zu sehen, ob wir zwischendurch mit dem Auto fahren würden, da es sich hier um einen P+R-Parkplatz handelte Ein „Ticket“ hatten wir nicht. Wir verbanden Trailer und Auto, gaben die Route ein und gaben ins Navi Autobahnen vermeiden ein, da jetzt Ferienanfang war und in Valence letzte Woche immer schon Stau war. Wir starteten um 13.30 Uhr. Die Ankunft wurde für 16.15 Uhr angegeben (146 km). Wir brauchten natürlich für die Nationalstraßen länger, aber lt. Navi waren auf der Autobahn viele Staus, von daher kamen wir gut voran und erreichten Viviers ohne besondere Vorkommnisse um 16.30 Uhr. Wir parkten den Trailer an der Mairie, wie von Elise vom Office de Tourisme empfohlen und fuhren als erstes in den Hafen, um zur Toilette zu gehen. Anschließend kauften wir noch Baguette und andere Kleinigkeiten ein, bevor wir mit dem Auto in den Hafen fuhren und aufs Boot gingen. Wir machten uns sofort daran, unser Abendessen zu vertilgen. Es gab fast das gleiche wie gestern Abend, zum Schluss vertilgten wir noch die restliche Wassermelone von vorgestern.

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Im Hafen war bereits ein neues Kreuzfahrtschiff, die „Bijou du Rhône“ von Nicko Cruises, dies war das 8. Schiff, seitdem wir hier waren und bestimmt nicht das Letzte.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 174 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 8
Gefälle:    0 m
Gefälle gesamt: 91,12 m

Sonntag, 07.07.2024 (Viviers)


Ich schlief erst gut, dann fing es gegen 2 Uhr an stark zu regnen, und ich schloss die vordere Luke, da es schon ins Bett geregnet hatte. Danach konnte ich die ersten zwei Stunden nicht wieder einschlafen und las. Irgendwann schlief ich wieder ein und wachte um kurz nach 8 Uhr auf.
Thomas fuhr zum Carrefour und brachte Baguette und die frischen Zutaten für einen Salat Caprese mit. Hier im Hafen war heute richtig was los, denn heute war hier ein Hafenfest. Erst liefen zwei Arosa-Kreuzfahrtschiffe im Abstand von ca. einer Stunde ein und legten sich ins Päckchen.
Nachdem wir gefrühstückt und gespült hatten, schauten wir uns an, was es hier so alles gab. Man konnte sich anmelden, um mit einem Schlauchboot oder Kajütboot eine Runde zu mitzufahren oder an Fitness-Rudergeräten üben und dann ein richtiges Ruderboot fahren. Zudem war eine Rettungshunde-Staffel mit 5 Portugiesischen Wasserhunden da, und deren Trainer gingen dann mit ihnen die Slipanlage hinunter ins Wasser und schwammen eine Runde. Zudem konnte man sich dort Informationen zur Rettungsstaffel holen. An einem anderen Stand erklärte jemand die Funktionsweise eines Kompostes und zwei junge Männer erklärten die Wassernutzung der Rhône bezüglich Elektrizität und die Funktion der Schleusen. Dann konnte man sich Jet-Skis mieten und damit durch die Gegend heizen. Zudem gab es auch einige Imbiss-Stände. Auch auf kleineren Segelbooten konnte man mit einem erfahrenen Segler einige Runden auf der Rhône mitfahren. Also rundherum ein – aus unserer Sicht – gut organisiertes Hafenfest.

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Das Wetter hatte es gut mit den Hafenbesuchern und Betreibern gemeint. Der Himmel war blau mit kleinen Schleierwolken, und mäßig windig, aber ansonsten hätte man die Temperaturen auch kaum ausgehalten.
Der Besucher-Steg war fast komplett belegt, doch einige Boote hatten heute Morgen bereits wieder abgelegt.
Nachdem wir einen französischen Lehrer für Geschichte und Geographie, der etwas Deutsch sprach, kennengelernt und uns mit ihm unterhalten hatten, schenkten wir ihm zum Schluss ein 3-D gedrucktes Fahrrad zum Zusammenbauen, er war nämlich begeisterter Radfahrer und schon quer durch Deutschland, Holland und die Schweiz geradelt. An dem Stand der beiden jungen Männer, die über die Rhône informierten, gab es kostenlos Kork-Schlüsselanhänger in Fischform sowie Käppis, Pins und kleine zusammenklappbare Becher. Die beiden erhielten von uns jeweils zwei Dinos geschenkt und waren total überrascht, dass sie auch etwas geschenkt bekamen.

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Um kurz nach 14 Uhr schnappten wir unsere Räder und suchten die 1.500 Jahre alte romanische Brücke, die der Ort hier zu bieten hatte, liefen darüber und versuchten von der Wasserseite des Flusses l’Escoutay, der zwar breit war aber kaum Wasser führte) daran zu kommen, was aber schwierig war, sodass wir dann Fotos von der „neuen“ Brücke machten. Danach radelten wir wieder zum Hafen zurück.

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Die Wassersportler verursachten solch starke Wellen, dass unser Ventilator von dem Platz vor dem Steuerstand und unsere Bootsuhr von dort oben auf den Boden stürzten. Ansonsten konnte man es mit der Beschattung sehr gut auf dem Boot aushalten. Nachdem das zum zweiten Mal passiert war, ging Thomas zum „Patron“ der Motorboote und sagte ihm die Meinung. Zuerst meinte der „Patron“, dass es sich um ein „Special Event“ handeln würde, aber Thomas sagte, dass dabei aber nicht die Sicherheit der Boote außer Acht gelassen werden dürfte. Er sagte das natürlich nicht so nett sondern sehr energisch. Letztendlich sah der Mann das ein und versprach, dass das nicht mehr vorkäme. Schließlich konnten die Leute ja auf der Rhône dort heizen, wo nicht gerade der Hafen war, denn es gab genügend Ausweichmöglichkeiten.


Wir hatten uns heute einen Salat Caprese zubereitet, den es heute Abend mit Baguette zum Abendessen gab. Mittlerweile waren noch zwei Kreuzfahrtschiffe in den Hafen gekommen, die „Mistral“ und die „Viking Heimdal“, sodass jetzt 4 Schiffe im Hafen lagen, die ersten zwei und die letzten zwei jeweils im Päckchen.
Um 18 Uhr waren dann die Animationen für die Gäste beendet, und es fand ein „Konzert“ statt. Wir hörten uns das kurz an, doch war das nicht so unser Geschmack, außerdem konnten wir die Musik auch auf unserem Boot hören. Wir verlängerten dann noch in der Capitainerie unseren Aufenthalt um zwei weitere Tage.
Thomas und ich gingen dann noch (getrennt) walken. Ich lief eine tolle Route über die Via Rhôna, ein Fuß- und Radweg an der Rhône entlang und kam auf dem Rückweg an den gigantischen Felsen von Viviers vorbei. Thomas wählte eine Route kreuz und quer durch den Ort.  Nach dem Duschen relaxten wir, bis es Zeit fürs Bett war. Ich war heute mehrfach gestochen worden und brutzelte mit dem „Bite away-Stift“ meine Mückenstiche platt.
Später legten dann die „Arosa Stella“ und „Arosa Luna“ nacheinander ab.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 174 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 8
Gefälle: 0 m
Gefälle gesamt: 91,12 m

Montag, 08.07.2024 (Viviers)


Ich schlief nicht sehr gut, weil es mir zu kalt war und ich Schmerzen hatte. Mitten in der Nacht zog ich mir noch meine Strickjacke über das Nachthemd. Eigentlich hätte ich die Kühldecke wegpacken müssen, aber auf der anderen Seite lag ja Thomas darauf.
Als ich um 7 Uhr aufwachte, war ich noch total müde, aber ich las dann, bis Thomas auch aufwachte. Dann gingen wir nacheinander zur Toilette, und Thomas holte Baguette, während ich das Frühstück vorbereitete.
Irgendwann waren die beiden anderen Flusskreuzfahrtschiffe abgefahren, und es lag ein neues dort, die „Swiss irgendwas“. Nach dem Frühstück wollten wir uns die Slipanlage in St. Etienne-des-Sorts ansehen, um zu gucken, ob wir bis dorthin noch weiterfahren wollten. Anschließend wollten wir zur Ardèche, um uns über das Paddeln dort zu informieren. Doch zunächst unterhielt sich Thomas mit unserem Nachbarn Peter, der heute mal wieder am Boot war (der mit dem Ferienhaus in der Nähe). Dessen Freund, der seit 30 Jahren hier in der Nähe lebte, war auch dabei. Die beiden bewunderten unsere Fahrradhalterkonstruktion am Boot. Dann unterhielten wir uns noch über das gestrige Hafenfest, da die beiden nicht da waren. Wir erzählten, was wir heute vorhatten, und der Freund von Peter empfahl uns, nach unten nach St. Martin zu fahren. Dort würde man zu dem Punkt der Ardèche gefahren, wo man starten würde, und wenn man später unten war, würde man zum Auto zurückgebracht.
Gegen 11.30 Uhr fuhren wir hier ab und suchten uns zunächst die Slipanlage. Diese war gar nicht schlecht, allerdings gab es dort auch keine Möglichkeit, das Boot festzubinden. Da ich von vornherein das Gefühl hatte, dass es Thomas am liebsten wäre, in Viviers zu slipen, entschieden wir, die restlichen Tage hier zu verbringen und von hier aus den Heimweg anzutreten. Von dort kamen wir auf dem Weg zur Ardèche über die „Pont Saint-Esprit“ über die Rhône, die zwischen 1265 und 1309 gebaut wurde und über 18 oder 19 Bögen verfügte. Allerdings hielten wir dort nicht an, um Fotos zu machen.

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Wir fuhren dann nach St. Martin und ließen uns bzgl. des Paddelns zu beraten. Die junge Dame sagte, dass wir dann morgen um 8 Uhr da sein sollten. Wir entschieden uns zusammen in einem Boot die 24 km Route zu fahren. Diese Tour würde mindestens ca. 5,5 Stunden dauern. Alles andere würde uns morgen erklärt. Wir bezahlten dann 70 € und setzten uns nebenan in ein Restaurant, um etwas zu trinken. Da man uns fragte, ob wir etwas essen wollten, ließen wir uns die Karte geben. Thomas wollte dann wohl einen Salade de chèvre chaud essen, aber ich hatte nicht so viel Hunger, sodass ich Moules Frites wählte. Der Salat schmeckte Thomas so lala, da ihm der Salat an sich zu bitter war. Mir schmeckten die Muscheln nur in Marinade gut, die Pommes eher weniger, aber nach der Portion Muscheln war ich auch satt.

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Von St. Martin aus fuhren wir nach Viviers zurück und weiter nach Le Pouzin, wo ich mir den Ort ansehen wollte, da ich am Samstag auf dem Rückweg von Lyon diesen Ort als sehr gepflegt und schön empfunden hatte.

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Zunächst schauten wir uns die alte römische Brücke über den Ouvèze an, anschließend zwei Kreisverkehre, die toll gestaltet waren. Danach tranken wir noch etwas Kaltes (heute war es mit 31 °C sehr heiß) und fuhren dann zurück nach Viviers. Hier kauften wir uns für morgen auf der Ardèche etwas zu essen ein und relaxten auf dem Boot.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 174 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 8
Gefälle: 0 m
Gefälle gesamt: 91,12 m

Dienstag, 09.07.2024 (Viviers)


Ich schlief relativ gut, nachdem ich auch eine halbe Schlaftablette und Schmerzmittel genommen hatte. Der Wecker klingelte um 6 Uhr. Wir standen auf und konnten gleich den Sonnenaufgang bewundern. Nachdem wir jeder zwei kleine Choco-Croissants gegessen und Wasser getrunken hatten, packten wir unseren Proviant, Sonnenmilch, den Bite away, Handtücher usw. ein und fuhren um kurz nach 7 Uhr los.


Um 7.45 Uhr erreichten wir St. Martin. Wir waren die ersten, doch nach und nach füllte sich der Platz, und bis alle Teilnehmer mit wasserdichten Tonnen und Schwimmwesten versorgt waren, dauerte es bis ca. 8.30 Uhr. Dann erfolgte die Einweisung bzgl. des Paddelns, zuerst auf französisch, dann auf englisch (diese natürlich wesentlich kürzer und teilweise unverständlich). Danach wurden alle auf die Busse verteilt, die uns in die Berge bringen sollten, einmal die, die die 32 km-Tour gebucht hatten und dann die, die „nur“ 24 km gebucht hatten, wozu wir gehörten. Mit einem kleinen Bus fuhren wir mit etwa 24 Personen ca. eine Dreiviertelstunde bis zu unserem Einsatzort. Dort wurde uns ein Boot mit Paddeln zugewiesen, in welches wir unsere wasserdichte Tonne packten. Dann trugen wir das Boot, welches wir mehr zogen als trugen zum Wasser hinunter. Nachdem wir darinsaßen, ging es auch sofort los. Jetzt war es 9.30 Uhr.

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Das Wetter war gut, das Wasser klar. Gleich bei der ersten Stromschnelle setzten wir auf, und ich stieg aus, um das Boot von den dicken Kieseln zu ziehen. Bei den nächsten Stromschnellen passten wir besser auf und guckten immer, woher die anderen Boote fuhren. Das funktionierte überwiegend sehr gut. Ganz zu Beginn waren bereits einige Boote gekentert und schwammen umgedreht daher, bis sie von ihren jeweiligen Fahrern oder anderen Bootsfahrern wieder eingefangen worden waren.


Wir mussten unaufhörlich paddeln, denn außer an den Stromschnellen floss die Ardèche gemächlich daher. Gegen 11.30 Uhr lenkten wir ans Ufer und machten eine Pause. Dabei aßen wir jeder ein fertiges Baguette und tranken etwas. Dann ging es weiter. Das mit den Stromschnellen war ganz interessant, aber ich war jedes Mal froh, wenn wir diese glimpflich passiert hatten. Aber sehr oft bekam ich eine volle Ladung Wasser ab und war total durchnässt. Zum Glück war es warm. Im letzten Viertel machten wir nochmals eine kleine Pause und tranken etwas. Ich schwamm dann auch einmal kurz. Dann ging es weiter. Immer mal wieder setzten wir kurz auf und mussten aussteigen, um das Boot freizubekommen. Ich hatte ursprünglich Wasserschuhe anziehen wollen, dies aber am Morgen vergessen, sodass ich nur Flipflops trug. Dies war natürlich nicht gerade optimal, wenn wir aufsetzten und ich ins Wasser musste, um das Boot wieder frei zu bekommen. An der vorletzten Stromschnelle passierte es dann: wir rasten darauf zu, und im letzten Moment sah ich, dass wir auf einen großen Felsbrocken zurasten, doch wir konnten nichts mehr korrigieren und unser Boot kippte nach links. Wir fielen ins Wasser, doch zum Glück drehte sich unser Kanu nicht. Doch die Strömung war hier so stark, dass wir nichts machen konnten. Ich hing mit der rechten Hand vorne am Boot und hielt mit der linken mein Paddel krampfhaft fest. Da ich nicht wusste, was mit Thomas war, da ich mich wegen der hochgerutschten Schwimmweste nicht umdrehen konnte, rief ich nach ihm, aber er war hinter mir, allerdings nicht am Boot. Auch er hielt krampfhaft sein Paddel fest, das jedoch etwas anderes vorhatte als er. Er überschlug sich ein paar Mal im Wasser und wurde vom Paddel über einen anderen Felsbrocken und zweimal unter Wasser gezogen. Ich versuchte derweil, irgendwie anzuhalten – vergebens. Dann verlor ich ersten den einen, dann den anderen Flipflop. Nach mehreren Hundert Metern schaffte ich es, mich zum Ufer zu wenden. Allerdings konnte man hier nirgendwo stehen, da es so glitschig war. Ein Mann, der am Ufer war, kam mir entgegen und versuchte, mich an Land zu bugsieren, was gar nicht so einfach war. Bei ihm waren zwei junge Frauen, die auch versuchten, zu helfen. Als ich es fast geschafft hatte, rutschte ich aus und fiel wieder ins Wasser. Dann endlich war ich an Land, das Boot und mein Paddel auch. Thomas konnte sich bei dem glitschigen Wasser auch nicht halten, und der Mann ging dann noch einmal ins Wasser, rutschte selbst aus und knallte mit Hinterkopf und Rücken auf die Felsen, aber ihm war zum Glück nichts passiert. Dann kam Thomas an Land, aber sein Paddel war weg. Doch das war uns erst einmal egal. Unsere Retter fragten uns, ob alles ok sei, aber uns ging es soweit gut. Dann kam von flußabwärts ein Mann mit einem Paddel und einem meiner Flipflops zu uns hoch. Die jungen Frauen waren ganz zuversichtlich, dass ich den anderen Flipflop auch noch wiederbekommen würde. Wir wollten dann unsere Fahrt fortsetzen, und die Frauen sagten, dass wir uns ins Boot setzen sollten, sie würden uns anschieben, was sie auch taten. Wir bedankten uns mehrmals und waren froh, dass sie uns geholfen hatten. Mit tat es nur leid, dass der Mann wegen uns auch noch ausgerutscht und mit Rücken und Kopf auf die Steine gefallen war. Als wir ca. 200 m gepaddelt waren, winkte ein Paar, welches mit seinem Boot nahe am Ufer wartete, mit meinem anderen Flipflop. Also hatte ich sie beide wieder.
Wir setzten unsere Fahrt fort. Jetzt hatten wir nur noch eine unspektakuläre Stromschnelle, danach war für 6 km nur noch Paddeln angesagt. Unsere Oberarme, Schultern und Handgelenke schmerzten ohne Ende, aber wir paddelten mutig weiter, denn jetzt bekamen wir noch starken Gegenwind, und hätten wir aufgehört zu paddeln, wären wir garantiert ruckzuck wieder 100 m zurückgetrieben. Zudem hatten wir überhaupt keine Ahnung, wie weit wir gepaddelt waren. Thomas hatte zwar seine Navigationssoftware mitlaufen lassen, die uns bei unserer Mittagspause angab, 12 km – also die Hälfte – bewältigt zu haben, aber danach schauten wir nicht jedesmal darauf, da sich das Gerät in der wasserdichten Tonne befand. Wir kamen an eine Stelle, wo viele Leute am Schwimmen waren, und kurz danach hatten wir unser Ziel erreicht.

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 Wir konnten es noch gar nicht fassen, waren aber froh, dass es zu Ende war. Wir zogen unser Boot an Land, brachten zuerst die Tonne und die Paddel hoch und anschließend das Boot. Dann setzten wir uns in den Schatten und aßen jeder unser zweites Baguette. Unser Shuttle zu unserem Auto sollte erst um 15 Uhr kommen, jetzt war es 14.30 Uhr. So hatten wir mit zwei anderen Paaren von unserer Gruppe als erstes das Ziel erreicht. So nach und nach trudelten immer mehr Paddler ein, natürlich auch von anderen Vermietern. Da die Boote der Vermieter unterschiedliche Farben hatten, war das ein schönes Bild, auch schon unterwegs. Um kurz nach 15 Uhr kam unser Shuttle, und nachdem die anwesenden Leute registriert worden waren, wurden die, die schon da waren, zurück zum Vermieter gebracht. Wir waren sowas von froh, dass wir nicht die 32 km Tour gewählt hatten!!!
Ich zog mir auf der Toilette trockene Sachen an, und dann gingen Thomas und ich noch in das Restaurant und tranken ein Panaché und ein Monaco. Danach begaben wir uns zum Auto und fuhren die gut 30 km zurück nach Viviers. Im Carrefour kauften wir noch schnell ein Baguette, dann legten wir uns aufs Boot. 

Wir waren platt, fertig und alles tat uns weh. Thomas schlief dann ein halbes Stündchen, und ich lag einfach nur so herum, unfähig, mich zu bewegen. Ich nahm dann eine Schmerztablette. Als Thomas wach wurde, ging ich duschen, danach ging es mir schon etwas besser. Dann verlängerte ich unseren Aufenthalt hier nochmals um zwei Tage. Wir waren uns noch nicht schlüssig, ob wir am Donnerstag oder Freitag hier abfahren würden.
Thomas briet uns dann zwei Putenschnitzel, dazu gab es den restlichen Salat Caprese und Baguette. Nach dem Spülen ließen wir es ruhig angehen. Mittlerweile lagen wir im Schatten, und es ging etwas Wind, was sehr angenehm war. Heute sollten es 32 °C gewesen sein.

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Bei dem Kentern verletzte ich mich leicht am rechten Ellenbogen (blaue Flecken, die weh taten) und mal wieder am linken Knie, das nach meinem Rollersturz Anfang Mai gerade wieder schmerzfrei war.
Im Hafen waren die „L’Excellence du Rhône“ und die „Voyage“. Während erstere bei Zeiten ablegte, war die „Voyage“ noch da, als wir schlafen gingen.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 174 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 8
Gefälle: 0 m
Gefälle gesamt: 91,12 m

Mittwoch, 10.07.2024 (Viviers)
Ich schlief relativ gut und wachte gegen 8 Uhr auf. Ich las, während Thomas vor sich hinschnorchelte. Gefühlt gingen ständig Leute auf dem Steg vor unserem Boot hin und her. Um kurz vor 10 Uhr standen wir auf, denn es wurde jetzt schon sehr warm in der Kajüte. Als ich zur Toilette ging, sah ich, dass wieder drei Kreuzfahrtschiffe im Hafen lagen: die „Emerald Liberté“, die „Viking Buri“ und die „SS Catherine“. Somit hatten nach meiner Rechnung bislang 19 Kreuzfahrtschiffe hier angelegt, einige natürlich mehrmals.
Ich fuhr heute Baguette holen und brachte auch gleich fürs Abendessen nochmals Pute mit, dazu sollte es einen Salat geben. Nachdem wir gefrühstückt hatten, wollte Thomas noch etwas Wasser tanken, da der Tank jetzt leer war. Da es hier am Steg nur einen funktionierenden Wasserhahn gab und dieser ganz an einem Ende lag, wollten wir unseren Schlauch mit dem vorhandenen Wasserschlauch verbinden. Doch dieser Wasserschlauch sprang immer vom Wasserhahn ab, sodass ich, die am Wasserhahn stand, mehrmals geduscht wurde (war ja nicht so schlimm, es war ja heiß, aber so bekamen wir kein Wasser in den Tank). Thomas ging los, um in seinem Reservoir nach einem neuen Ansatzstück für den Schlauch zu gucken. Auf dem Boot, welches direkt an dem Wasserhahn lag war ein etwas älteres Ehepaar (Dänen), und der Mann kramte auch sofort in seinem „Keller“ und gab uns ein neues Ansatzstück. Damit ließ sich dann gut Wasser tanken und wir kamen mit den beiden ins Gespräch. Dabei erzählte Thomas von unserer defekten Benzin-Tankanzeige und dass wir in einer Schleuse liegengeblieben und uns jemand abgeschleppt habe. Da stellte sich heraus, dass es die beiden Dänen waren, die uns geholfen hatten. Ich hätte sie nicht wiedererkannt. Aber sie hatten uns jetzt vorher auch nicht wiedererkannt. Das war wirklich witzig. 

Wir hätten uns damals gerne noch bei ihnen bedankt, aber das ging unter den Umständen nicht, da blieb es nur bei einem „Thank you“. Aber jetzt erhielten sie etwas aus unserem Geschenkefundus. Die Dänen hatten übrigens jetzt hier Probleme mit dem Motor, aber morgen sollte ein Mechaniker kommen.
Wir hatten beim Frühstück gegoogelt, wo es noch Schwimmbäder gab, da das Bad in Viviers nur von 16.30 bis 18.30 Uhr geöffnet war (und das, wo es hier über 30 °C warm war und dazu auch noch Ferien!). Ich wurde in Pierrelatte fündig. Das Bad dort hatte von 15 bis 19 Uhr auf. Dort wollten wir dann mit dem Auto hinfahren. Doch zunächst fuhr Thomas den Wagen in den Schatten, damit wir darin für unsere morgige oder übermorgige Abfahrt aufräumen konnten.


Wir fuhren dann kurz vor 15 Uhr nach Pierrelatte, doch als wir geparkt hatten, sagte jemand, dass das Bad heute geschlossen sei. Trotzdem gingen wir zum Eingang, doch dort kam uns eine junge Frau entgegen und sagte, dass das Bad heute, morgen und die ganze nächste Woche wegen Wartungsarbeiten geschlossen sei. Das macht man natürlich in den Ferien und an Tagen mit über 30°C Hitze echt Sinn .


Also fuhren wir nach Chateauneuf du Rhône, dort sollte es auch ein geöffnetes Bad geben. Dieses suchten wir dann auf. Es war dort sehr voll, und eine richtige Liegewiese wie bei uns gab es dort nicht, nur ein kleines Eckchen Rasen und darauf ein oder zwei Bäume für Schatten. Wir platzierten uns dann hinter dem Gebäude auf den Rasen (unsere Luftmatratzen hatten wir vergessen, die standen noch gemütlich auf dem Boot herum und langweilten sich ). 

Also breiteten wir unsere Handtücher auf dem Rasen aus und gingen zunächst ins Wasser. Es waren viele Kinder und Jugendliche im Wasser. Man hatte zwei Bahnen abgesperrt, dort schwamm ein Mann in einem komischen Stil: in den Händen hatte er ein Kunststoffkissen und an den Füßen Schwimmflossen. D. h. vorne machte er nichts und hinten paddelte er, sodass einem immer das Wasser ins Gesicht spritzte, zudem tauchte er seinen Kopf immer unter Wasser wie beim Kraulen. Scheinbar hatte er die beiden Bahnen für sich gepachtet, denn er schwamm ohne Rücksicht auf andere einfach drauf los. Als mir das zu nervig wurde, wechselte ich in den anderen Bereich und schwamm dort noch etwas, bevor ich mich zu unseren Handtüchern begab. Kurz darauf kam Thomas auch. Um kurz vor 18 Uhr gingen wir duschen, doch die Duschen waren eiskalt. Man hätte ja wenigstens laufwarmes Wasser anbieten können, aber zum Glück musste ich keine Haare waschen. 

Danach fuhren wir zurück zum Boot und bereiteten das Abendessen vor, denn seit dem Frühstück hatten wir nichts mehr gegessen. Es gab Salat mit Gurke, Paprika, Tomaten, Pflücksalat und Basilikum, dazu ein Honig-Senf-Dressing, welches Thomas machte. Er briet auch die Putenschnitzel, dazu gab es Baguette.


Nach dem Essen spülten wir schnell und relaxten dann auf dem Boot herum und bewegten uns möglichst wenig, da es immer noch sehr heiß war. Wir wollten morgen dann nochmals schwimmen gehen, da es wieder um die 34 °C heiß werden sollte.In  der Nacht war es unerträglich heiß, wir hatten über 29 °C in der Kajüte, draußen noch 25 °C, sodass wir erstmalig nachts die Tür der Kajüte offenließen, und der Ventilator war sowieso in Bewegung. Selbst die Kühldecke brachte keine Kühlung mehr, wenn man erst einmal darauf lag. Gegen Mitternacht schlief ich dann endlich ein.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 174 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 8
Gefälle: 0 m
Gefälle gesamt: 91,12 m

Donnerstag, 11.07.2024 (Viviers   Dijon)
Ich schlief so lala und träumte schlecht. Um 6 Uhr wachte ich auf und las erst etwas, dann stand ich auf und setzte mich nach hinten und feilte meine Nägel, währenddessen ging die Sonne auf, was ich natürlich fotografierte. 

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Dann beschattete ich hinten schon mal alles, damit wir einigermaßen frühstücken konnten. Als ich begann, mich anzuziehen wachte Thomas auch auf. Wir überlegten dann, ob wir doch heute schon abfahren sollten, denn wenn es morgen gewittern sollte, wäre es bestimmt auch nicht toll, das Boot zu slipen. Außerdem bestünde uns vermutlich nochmals so eine heiße Nacht bevor.


Wir fuhren dann mit dem Auto zum Carrefour, kauften Baguette, belegte Baguettes und Getränke. Nach dem Frühstück fuhr Thomas dann zur Waschanlage, um den Wagen zu waschen, da er verheerend aussah (viel Sahara-Staub), getankt hatten wir direkt nach dem Einkaufen. Auf dem Rückweg brachte er dann den Trailer mit.
In der Zwischenzeit spülte ich und packte alles für eine Übernachtung in den Koffer. Zudem bauten wir alles ab und um, damit wir slippen konnten. Die Räder kamen auf die Ladefläche des Rangers, ebenso der übrige Salat, das Basilikum und der Schnittlauch. Auch den Koffer packten wir dorthin. Dann fuhren wir zur Slipanlage und Thomas platzierte den Trailer im Wasser. Blöd war jetzt, dass ein kleines Schlauchboot an der Stelle lag, wo wir unser Boot zunächst befestigen wollten. Aber die drei Männer hatten Probleme, den Motor zu starten und fragten, ob wir Startpilot hätten, doch das hatten wir auch nicht. Ich sagte zu ihnen, dass wir eigentlich unser Boot dort festmachen wollten, wo ihr Boot lag. Da meinte einer der Männer, wir sollten das Boot doch direkt auf den Trailer fahren, doch die Idee fand ich nicht gut, und das sagte ich ihm auch.
Wir gingen dann zum Boot zurück, ich machte das Boot los, nahm eine Slipstange mit und lief zurück zur Slipanlage, während Thomas das Boot dorthin fuhr. In der Zwischenzeit hatten die drei Männer parallel zu unserem Gespann ihr Gespann die Slipanlage hinuntergefahren und waren dabei, ihr Boot aus dem Wasser zu ziehen, sodass wir – wie beabsichtigt – an dem kleinen Steg festmachen konnten.
Mit etwas Tricksen bekamen wir das Boot auf den Trailer, diesmal war der Trailer auch gut im Wasser, sodass es kein Problem war, das Boot darauf zu kurbeln. Als Thomas aus der Slipanlage fuhr, lag das Boot absolut mittig, und wir begannen mit den restlichen Arbeiten. Diesmal war meine Hose nicht nass geworden und ich war auch nicht ins Wasser gefallen . Aber da es soooo heiß war, stand ich im eigenen Saft.


Um 14.15 Uhr fuhren wir dann von Viviers ab, und nachdem wir durch einige kleine Orte mit Engstellen und viel Verkehr gefahren waren, kamen wir endlich zur Autobahn. Diese war sehr voll, aber bei Tempo 90 km/h kamen wir gut mit. Auf Höhe von Valence änderte sich das Wetter, es wurde zunehmend bewölkter, blieb aber zunächst trocken. Dann gab es etwas Regen und es blitzte. Schließlich wurden wir mit einem schönen Regenbogen belohnt. Die Autobahn wurde nach der Zahlstelle leerer. In Lyon gerieten wir in die Rush Hour und standen immer wieder im Stau. Dies zog sich ca. eine halbe Stunde hin, dann lief der Verkehr wieder und unsere Bahn war nicht allzu voll. Auf der Gegenfahrbahn waren immer wieder Staus (in Richtung Süden).

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Wir entschieden, bis ca. 19 Uhr zu fahren und dann in Dijon in ein B & B zu gehen.
Dieses erreichten wir gegen 19.30 Uhr. Thomas trennte das Boot vom PKW, während ich das Zimmer buchte, was ganz unkompliziert war. Wir gingen sofort duschen und ließen den Abend ausklingen. Für morgen hatten wir noch etwas über 600 km zu fahren. Ich denke, die Entscheidung, heute zu fahren, war richtig. Thomas diktierte mir dann noch einen Text, den ich für ihn schrieb. Gegen 23 Uhr war auch bei mir die Luft raus, und wir legten uns schlafen.


Freitag, 12.07.2024 (Dijon  Enniger)
Wir schliefen beide schlecht, da wir Rückenschmerzen hatten, obwohl ich das Bett gar nicht mal unbequem fand, aber unsere Körper sahen das wohl anders. Ich war dann ab 5 Uhr wach und konnte nicht mehr einschlafen. Ich schaute mir dann Fotos auf meinem Handy an und las etwas. Um 8.45 Uhr weckte ich Thomas, wir packten unsere Sachen und gingen frühstücken. Um 10.20 Uhr fuhren wir los. Auf unserer Seite der Autobahn herrschte wenig Verkehr, aber in der Gegenrichtung waren immer wieder lange Staus. Wir machten dann Pause, um zu tanken und etwas zu essen. Die Temperaturen hatten sich zu gestern stark verringert, es waren nur noch 21 °C, allerdings wechselten sich Sonne und Wolken ab.


Ohne weitere Vorkommnisse erreichten wir Luxemburg. Wir wollten an der Raststätte Wasserbillig tanken und Kaffee kaufen, doch hatte das Navi etwas anderes mit uns vor, denn als ich bemerkte, dass wir nicht an Wasserbillig vorbeikommen würden, war es bereits zu spät. Wir fuhren von der Autobahn ab und in den nächsten Ort (Echternach) und suchten uns die nächste Tankstelle. Hier kostete der Diesel 1,50 €, und Thomas tankte voll. Unseren Kaffee gab es hier leider nicht, aber der nette Mitarbeiter in der Tankstelle erklärte uns den Weg zu einem Einkaufszentrum, wo es vermutlich den Kaffee geben würde. Doch leider gab es den Kaffee dort auch nicht, sodass wir das Auto-Navi auf zu Hause programmierten. Doch was dann passierte, war unglaublich: wir landeten auf einer ganz schmalen, kurvigen Straße, die bergauf und bergab führte und mit Haarnadelkurven gespickt war. Man hatte das Gefühl, im tiefsten Schwarzwald zu sein, also landschaftlich idyllisch gelegen, aber wir kamen nicht voran, ebenso die Autos, die hinter uns herschleichen mussten, ohne uns überholen zu können. Dann verpasste Thomas auch noch eine Straße, an der wir abbiegen sollten, sodass wir einen Umweg von nochmals ca. 8 km fahren mussten, natürlich mit weiterhin Haarnadelkurven, mehr ein- als zweispurig. 

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Irgendwann kamen wir dann über die Grenze nach Deutschland, aber die Straßensituation besserte sich zunächst nicht wirklich. Irgendwann kamen wir dann auf die B 410 und dann auf die B 51. Erst da kamen wir wieder voran. Durch diese Strecke verloren wir bestimmt eine Stunde Zeit. Über eine halbe Stunde war dort kein Netzempfang mehr, sodass ich über „Karten“ nicht nach Alternativen suchen konnte. Doch zeigte mein Handy jetzt auch keine andere Strecke mehr an.
Das Wetter verschlechterte sich – es nieselte. Als wir auf die A 1 wechselten, hatten wir noch gut 200 km bis nach Hause. Wir kamen gut durch – bis auf rund um Köln, wo es zähfließend voranging. Auf der Gegenfahrbahn waren immer wieder Staus! Um 20.50 Uhr fuhren wir zu Hause vor.

Fazit:
Wir hatten einen schönen Urlaub und viel erlebt. Das Wetter bot uns eine breite Palette, außer Schnee, Frost und Hagel. Es war kalt, regnerisch, windig, warm und sehr heiß, und es gab Gewitter. Die Schleusen auf der Rhône waren – soweit wie wir gefahren waren – total unkompliziert, nicht zuletzt, weil es die Schwimmpoller gab, die Schleuser waren alle nett. Allerdings werden wir die Rhône vermutlich nicht noch einmal fahren, da sie sehr breit und teils mit starker Strömung und viel Wind manchmal etwas schwierig zu fahren war. Man kam durch wenige Orte und ansonsten war an den Ufern nicht viel zu sehen. Auch, dass man darin nicht schwimmen konnte, fanden wir nicht so gut. Die Hafen-Situation war – soweit wir gefahren waren – ok, allerdings wurden danach die Häfen weniger und die Slipanlagen schlechter. Spaß gemacht hat uns das Paddeln auf der Ardèche, es war aber auch für uns Ungeübte sehr anstrengend, dennoch wir sind froh, dass wir es gemacht haben, weil es auf jeden Fall – trotz des Kenterns – ein tolles Erlebnis wa
r.