Andrea's Reiseberichte
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Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum

 

Mariner of the Seas

 

 Urlaub auf der Mariner of the Seas 2011

03.10. bis 15.10.2011

Mittelmeer

★ Chivitavecchia / Italien
★ Messina / Italien(Sizilien)
★ Istanbul / Türkei
★ Kusadasi (Ephesus) / Türkei
★ Athen / Griechenland
★ Rhodos / Griechenland
★ K
reta / Griechenland
Chivitavecchia / Italien

 

Freitag, 09.09.2011 (noch 23 Tage bis Urlaubsbeginn)

Ursprünglich wollten wir in diesem Jahr gerne die südliche Karibik erkunden, jedoch wurde für diesen Zeitraum keine entsprechende Reise angeboten. Daraufhin legten wir das ganze Projekt erst einmal auf Eis, bis Thomas sich Mitte August mit dem Reisestudio in Verbindung setzte. Die Reisen, die uns dort angeboten wurden, waren völlig indiskutabel. Entweder zu viel teuer, oder die Reiserouten sagten uns nicht zu. Schließlich begann Thomas Ende August, sich selber übers Internet auf die Suche zu machen. Innerhalb kürzester Zeit hatte er einige tolle Angebote parat, die sich teilweise sogar als Schnäppchen entpuppten. Schließlich entschlossen wir uns für eine 12 tägige Mittelmeerreise mit Royal Caribbean. Diesmal buchten wir eine Balkonkabine für 799 €/Person zuzüglich Flug ab Münster für 450 €/Person.

Mittlerweile hatten wir alle Unterlagen zusammen. Diesmal war alles irgendwie unkomplizierter, als im letzten Jahr. Vielleicht lag es daran, dass wir mehr oder weniger in Europa blieben (wenn man von der Türkei absah), oder wir waren schlauer geworden, oder Royal Caribbean hatte das System vereinfacht. Jetzt brauchte nur noch die Zeit schnell zu vergehen, aber in der Zwischenzeit konnten wir uns ja in aller Ruhe mit den Landausflügen befassen. So langsam kam auch bei mir Vorfreude auf, v. a. freute ich mich auf schönes Wetter, denn hier war es bereits Herbst!

 

Sonntag, 02.10.2010

Bei herrlichstem Altweibersommerwetter (26 °C) packten wir in aller Gemütsruhe unsere Koffer.

Die Überlegung, noch ins Bett zu gehen, oder aufzubleiben, entscheiden wir spontan, als wir gegen 22.30 Uhr müde wurden. Um 23 Uhr lagen wir im Bett, und stellten den Wecker auf 2 Uhr.  

 

 

Montag, 03.10.2011 (1. Tag)

Erstaunlicherweise war ich sofort eingeschlafen, und als um 2 Uhr der Wecker klingelte, hatte ich zwar schlecht geträumt, war aber noch total müde. Um 3 Uhr waren wir abfahrbereit. Womit wir nicht gerechnet hatten, war, dass es draußen total neblig war. Erst kurz vor Telgte wurde es etwas besser. Stellenweise betrug die Sicht keine 20 Meter. Wir erreichten den Flughafen jedoch absolut pünktlich, und waren um 3.50 Uhr am Lufthansa-Schalter. Doch dieser war noch geschlossen. Da stellte sich mir erst einmal die Frage, wieso man sich dann zwei Stunden vor Abflug dort einfinden soll. Die Damen erschienen um 5.15 Uhr, und da wir die zweiten waren, die eincheckten, ging es ruck zuck. Unser erster Koffer wog 25 kg und der zweite 19,8 kg. Die Dame sagte, dass wir pro Person 23 kg mitnehmen dürften, es aber in der Summe passen würde, worauf wir erwiderten, dass wir pro Person 30 kg mitnehmen dürften. Die Dame überprüfte und bestätigte das (Abkommen von Royal Caribbean mit den Fluggesellschaften!)

Da wir jetzt noch Zeit hatten, verspeisten wir unsere Brötchen und leerten unsere mitgebrachte Cola. Um 5.20 Uhr begaben wir uns in den Sicherheitsbereich, und um 5.30 Uhr war Boardingtime.

Im Flieger nahmen wir unsere Plätze ein, doch da die Maschine halb leer war, setzten wir uns beide hintereinander, damit jeder einen Fensterplatz hatte. Auf die Minute pünktlich um 5.50 Uhr setzte sich die Maschine in Bewegung und um 5.55 Uhr hoben wir ab. Leider war es noch dunkel, so dass man nicht viel sah, dazu kam auch noch der Nebel. Allerdings war  Münster bei diesem Licht schön anzusehen. Nachdem die Anschnallzeichen erloschen waren, holte ich das Laptop hervor, doch bereits nach 5 Sätzen sowie Verabreichung eines Müsliriegels und eines Getränkes, setzten wir schon zur Landung in Frankfurt an, und ab dem Moment hatte sich das Laptop aufgehängt, bzw. war vielleicht ein Signal vom Flugzeug gekommen, jedenfalls konnte ich nichts mehr machen. Um 6.30 Uhr landeten wir, leider immer noch im Dunkeln.

In Frankfurt hatten wir eine Stunde Aufenthalt. Das Einchecken war unkompliziert. Wir nahmen unsere Plätze ein und starteten wiederum pünktlich, mittlerweile wares auch hell geworden.

Kurz nach dem Start wurden uns ein Laugenbrötchen und ein Getränk  serviert. Danach lauschten Thomas und ich Gaby Köster’s Buch „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“. Lt. Vorherigen Angaben sollte der Flug 1 ¾ Stunden dauern, doch nach Angaben des Kapitäns nur 1 Stunde 20 Minuten. Während des Landeanflugs entdeckte Thomas plötzlich schon den Hafen von Civitavecchia, wo vier oder fünf Schiffe lagen. Um 9.05 Uhr landeten wir in Rom. Bis wir unsere Koffer hatten und den Sammeltreffpunkt erreichten, war eine weitere Stunde vergangen. Wir erhielten unsere Kofferanhänger, die wir ausfüllten und wurden nach einer weiteren halben Stunde zum Bus geführt. Im Bus erhielten wir die weiteren Informationen auf Englisch. Ich glaube, die meisten Businsassen waren Amerikaner. Hier trafen wir auch das Ehepaar, welches in Münster vor uns am Eincheck-Schalter gestanden hatte, wieder. Auf dem Weg zum Schiff erzählte die Reisebegleitung über Rom, Italien, den weiteren Ablauf des Eincheckens auf das Schiff und verteilte die Gesundheitserklärungen, die wir schon ausfüllen konnten. Wir fuhren entlang der Küste Richtung Norden, und die Fahrt verging wie im Fluge. Meine den Morgen anhaltende Müdigkeit war erst einmal weg. Da Thomas und ich wegen unserer dicken Rucksäcke nicht nebeneinander sitzen konnten, mußten wir das gemeinsame Hörbuchhören vorerst verschieben. Nach einer 15-minütigen Rast erreichten wir gegen 11.30 Uhr das Schiff. Rein optisch hatte es erst einmal starke Ähnlichkeit mit der Freedom of the Seas. Das Einchecken ging diesmal total flott, und nach dem üblichen Foto vor einem Bild des Schiffes betraten wir um 12.10 Uhr die Mariner oft the Seas. Wir begaben uns zuerst ins Windjammer-Restaurant auf Deck 11, um zu Mittag zu essen. Hier war schon gut Betrieb, aber wir ergatterten noch einen Fensterplatz neben einem belgischen Ehepaar, das jetzt die 55.(!) Cruise mit Royal Caribbean absolvierte. Wir aßen eine Kleinigkeit und suchten gegen 13 Uhr unsere Kabine, die wir diesmal auf Anhieb fanden, da das Zurechtfinden auf dem Schiff  kein Problem darstellte, da auch das Inneren des Schiffs dem der Freedom of the Seas sehr ähnelte.

In der Kabine waren wir von dem Blick nach draußen und dem Balkon schon sehr angetan. Was war das für ein Unterschied gegenüber dem vom letztem Jahr!  

 

 

 

 

Nachdem wir uns der Rucksäcke entledigt hatten, gingen wir, das Schiff inspizieren und unsere Seapass-Karten zu lochen (damit wir sie nicht verlieren konnten). Danach suchten wir unseren Seenot-Rettungspunkt auf und die Pool-Anlagen. Wir hätten uns dort gerne auf einer Liege niedergelassen, bzw. wären schwimmen gegangen, zumal dort alles frei war, aber unsere Koffer - und damit unsere Badesachen - waren noch nicht da.

Wir packten dann schon einmal die Rucksäcke aus und nahmen den Safe in Besitz. Ich saß eine Weile auf dem Balkon, während Thomas drinnen las. Immer wieder schauten wir auf dem Gang nach, ob denn jetzt unsere Koffer da wären. Dem war nicht so. Ich war so müde, dass ich mich für ein Nickerchen aufs Bett legte, währendThomas sich einen Kaffee holte. Während dieser Zeit schlief ich ein Viertelstündchen. Um 15.30 Uhr waren die Koffer immer noch nicht da. Beim nächsten Mal würden wir uns einen Satz kurzer Sachen ins Handgepäck packen, damit wir nicht auf dünne Sachen warten müssten!!!

Thomas begab sich noch einmal zur Rezeption, um nachzufragen. Als er zurückkehrte, stand der erste Koffer vor der Tür! Endlich! Und es war sogar der Richtige! Nachdem dieser ausgepackt war, stand der andere auch vor der Tür und war auch schnell geleert. Dann war es auch schon Zeit für die legendäre „Rettungsübung“, und wir begaben uns zu „C12“. Nachdem wir alle hintereinander Aufstellung genommen hatte und unsere Kabinennummern abgeglichen waren, wurde uns gezeigt, wie man die Rettungsweste anzieht, doch das konnten die hinten Stehenden garn nicht sehen, aber egal, man mußte ja nur daran teilnehmen, es stand nirgendwo, dass man davon auch was sehen mußte. Da das Ganze mehr oder weniger in der prallen Sonne stattfand, wollte Thomas anschließend zum Pool. Wir holten unsere Sachen und fuhren hoch. Im Poolbereich war kaum etwas belegt, wir suchten einen Platz und sahen kurz darauf beim Ablegen zu. Thomas ging schwimmen, aber mir war es zu spät, außerdem war das Wasser ziemlich kalt. So blieben wir noch bis 18 Uhr, um uns anschließend für’s Abendessen umzuziehen.

In der Kabine war bei geöffneter Balkontür das Rauschen des Meeres zu hören, wirklich toll!

Zu 18.30 Uhr erschienen wir in unserem Restaurant. An dem Tisch, der uns zugewiesen wurde, saßen ein Ehepaar aus Köln und ein Paar aus Israel. (Die Frauen waren Schwestern). Nach uns kam noch ein deutsches Paar, das aber kaum ein Wort sprach. Mit den Kölnern unterhielten wir uns angeregt. Das Essen war auch gut. Ich hatte als Vorspeise eine Garnelen-Suppe und danach Schweinemedaillons mit Champignongrahmsauce und Kartoffelpuree, zum Dessert ein Baiser mit Erdbeersauce. Thomas hatte das gleiche, nur als Vorspeise einen Caesarsalat.

Nach dem Essen gingen wir zur Begrüßungsshow. Die war ganz nett, größtenteils mit einem Paar, das Akrobatik vorführte. U. A zählte der Cruise-Manager die Anzahl der Passagiere aus den verschiedenen Ländern auf. Aus den USA waren es über 1.000, Engländer über 500,  Deutsche 270, u.s.w. War ganz interessant, aber man konnte sich ja leider nicht alle merken. Jedenfalls waren wir absolut international. Er empfahl übrigens, aufgrund des von ihnen gebotenen Angebotes, dass man hier auf gar keinen Fall schlafen solle, sondern erst, wenn man wieder zu Hause sei.

Nach der Show begaben wir uns aber in unsere Kabine, saßen noch kurz auf dem Balkon und gingen dann ins Bett. Schließlich war das für uns ein langer Tag gewesen. Wir ließen die Balkontür auf, um das Rauschen des Wassers zu hören. Es war auch gar nicht kalt.

 

Kathedrale Maria Santissima Assunta

 

Dienstag, 04.10.2011 (2. Tag) (Messina)

Ich schlief super und wachte gegen 7 Uhr auf. Die Sonne war gerade aufgegangen, und ich machte noch schnell ein Foto, bevor ich wieder ins Bett huschte. Wir hatten den Wecker auf 7.30 Uhr gestellt, stellten ihn aber einmal noch 15 Minuten nach.

Ich duschte gegen 8 Uhr, und als ich aus der Dusche kam, waren wir dem Land schon wieder ganz nahe. Bald darauf liefen wir in den Hafen von Messina ein. Zu meiner Freude machte das Schiff auf unserer Seite am Kai fest, so hatten wir einen guten Überblick über die Stadt. Unmittelbar nach dem Anlegen begaben wir uns ins Rhapsody in Blue-Restaurant und wurden an einen (internationalen) Tisch mit einem australischen, mexikanischen und kanadischen Paar gesetzt. Die etwas ältere Australierin begann schließlich ein Gespräch, indem sie fragte, ob jemand am Tisch Englisch spreche. Das taten natürlich alle.

Gegen 10.30 Uhr holten wir unsere Sachen für den Landgang aus der Kabine und verließen das Schiff. Unser Ziel war die Kathedrale Maria Santissima Assunta, wo es eine interessante Uhr zu bestaunen geben sollte. Da wir keinen entsprechenden Stadtplan hatten, fragten wir uns durch und fanden die Kirche. Das „Spektakel“ sollte um 12 Uhr beginnen und 10 Minuten dauern. Da es erst 11 Uhr war, liefen wir in den Straßen umher. Wir beschlossen, nach dem Ereignis eine Sightseeingtour zu machen, kauften dafür Karten und warteten, dass es 12 Uhr wurde. Mittlerweile hatten sich viele Touristen vor der Kathedrale versammelt. Es ging los, indem ein vergoldeter Löwe den Kopf bewegte und ein paar Mal brüllte. Danach flatterte ein vergoldeter Hahn mit den Flügeln und krähte. Im Anschluß daran wurde das Ave Maria gespielt und in der nächst tieferen Etage „liefen“ einige vergoldete Menschen um einen (vermutlich) Apostel. Um 12.10 Uhr war alles vorbei, und wir begaben uns zu dem Platz, wo unser Cabriobus abfahren sollte. Der kam so gegen 12.25 Uhr. Wir hatten alle einen Kopfhörer bekommen und konnten so in deutscher Sprache den Ausführungen zu den Sehenswürdigkeiten lauschen. Da es überwiegend Stop-and-go ging, war ich gegen Ende der Rundfahrt kurz vor dem Abwinken.

Wir liefen zum Schiff zurück, was ja nicht weit war, gönnten uns dort ein paar Kugeln Eis, die wir dann auf unserem Balkon verspeisten.            

Einige Zeit später bekam ich leichte Kopfschmerzen, die dann immer stärker wurden. Da ich nicht das Gefühl hatte, dass es sich um Migräne handelte, nahm ich eine Tablette Aspirin ein. Doch die wirkte nicht, so dass ich ca. 1 ½ Stunden später eine Ibuprofen 400 einnahm. Doch danach wurde es noch schlimmer, und ich sagte zu Thomas, dass er alleine essen gehen müsse. Mir war mittlerweile übel, und ich dachte, dass mein Kopf platzen würde. Schließlich nahm ich eine Migräne-Tablette und stellte mir für alle Fälle den Mülleimer vor das Bett. Zum Glück brauchte ich ihn nicht, und die Kopfschmerzen wurden ganz langsam etwas erträglicher, so dass ich eindöste. Als Thomas zurückkam, war merklich eine Besserung zu spüren. Er erzählte, dass man mich beim Essen vermisst habe. Die beiden Ehepaare (mit den Israelis) waren auch nicht da, so dass Thomas mit dem Ehepaar, das am Vorabend gar nichts gesagt hatte, alleine war und diese sich mit Thomas unterhalten hatten. Einer der Kellner, der schon in weiser Voraussicht zwei Cola light für mich organisiert hatte, war ganz entsetzt, dass ich nicht da war und bat Thomas, diese zu trinken.

Thomas setzte sich auf den Balkon, um seine Videos zu sortieren, während ich wieder einschlief, wobei meine Kopfschmerzen letztendlich verschwanden.

 

 

Mittwoch, 05.10.2011 (3. Tag) (Seetag)

Als ich aufwachte, war die Sonne gerade aufgegangen. Ich machte zwei Fotos und legte mich wieder hin. Schließlich standen wir so auf, dass wir um kurz nach 8 Uhr zum Frühstück gehen konnten. Diesmal kamen wir an einen Tisch mit einem Paar, welches aus Californien kam. Dazu gesellte sich später noch ein Mann, ebenfalls aus Californien. Das Ehepaar war sehr nett und unterhielt sich sehr intensiv mit uns.

Nach dem Frühstück besorgten wir uns Karten für die Eisschow, einmal für heute Nachmittag und einmal für Sonntag Abend (für den Fall, dass diese wieder so gut sei, wie beim letzten Mal). Dann zogen wir uns um, um zum Pool zu gehen. Wir beschlossen, unser Hörbuch weiterzuhören. Als es mir zu heiß wurde und sich neue Kopfschmerzen anmeldeten, ging ich in den Pool, dessen Wasser recht frisch war, und tauchte mit dem Kopf unter. Dabei stellte ich fest, dass es sich um Salzwasser handelte. Aber das Kühle tat meinem Kopf ganz gut. Anschließend setzten wir uns noch eine Weile in den Whirlpool, der dagegen sehr heiß war, und legten uns wieder auf unsere Liegen. Wir hatten uns einen Timer für 13.45 Uhr gestellt (heute mussten wir um 11.30 Uhr die Uhren um eine Stunde vorstellen), um uns für die Eisshow fertig zu machen.

Da Thomas eher fertig war als ich (Haare stylen), ging er schon vor, um gute Plätze zu organisieren. Als ich 20 Minuten später kam, hatte er die besten Plätze organisiert: mitten in der ersten Reihe. Die Show war nicht schlecht, aber bei weitem nicht so überragend, wie letztes Jahr. Am besten gefiel mir der Auftritt der Clowns. Die Kostüme waren bunt und lustig, ebenso die Clowns.

Nach der Show tranken wir auf der Promenade Kaffee und aßen zwei Stückchen Kuchen, die sehr lecker waren. Dann zogen wir nochmals unsere Badesachen an und legten uns auf Deck 12 in die Sonne, um das Hörbuch weiterzuhören. Um kurz vor 6 wurde es uns zu frisch, außerdem war es Zeit sich für’s Abendessen umzuziehen. Heute war ja Capitain’s Diner.  

 

 

Als wir unsere Plätze im Restaurant einnahmen, waren die beiden Paare (mit den Israelis) schon da, die anderen beiden kamen etwas später. Die Kellner fragten mich gleich, ob es mir wieder besser gehe, das fand ich schon sehr aufmerksam. Als Vorspeise wurden heute u. a. Schnecken angeboten, und da die im letzten Jahr so gut geschmeckt hatten, wählten wir beide sie diesmal auch. Als Hauptgericht aßen wir beide Rinderfilet, das ebenfalls sehr lecker war. Zum Dessert wählte ich einen Kirschkuchen und Thomas ein Schokoladenparfait mit Vanillesauce.

Da ja heute Capitain’s Diner war, gab es auf der Royal Promenade wieder Champagner bis zum Abwinken, wovon Thomas auch reichlich Gebrauch machte. Wir schlenderten bis zur Lotus Lounge, wo wir gefragt wurden, ob wir ein Foto mit dem Capitain wollten, was wir bejahten, und – schwuppdiwupp – wurden wir drei zusammen fotografiert.  

 

Kapikän Flemming B. Nielsen

 

Danach gingen wir weiter in die Lounge, wo die Band bereits spielte und wir ein paar Mal tanzen konnten. Als die Band dort um 21 Uhr aufhörte zu spielen, fuhren wir auf Deck 14 in die Ellington’s Viking Crown, in der Hoffnung, dort auch noch tanzen zu können, doch dort war wenig los, was aber an sich ganz angenehm war. Wir setzten uns an einen Tisch, von dem man einen tollen Blick über die Pools und das Schiff hatte und bestellten uns jeder einen Cocktail. Nachdem wir diesen getrunken hatten, zogen wir uns in unsere Kabine zurück und beschlossen, uns für morgen das Frühstück in unsere Kabine zu bestellen und ließen den Abend langsam ausklingen.

 

Donnerstag, 06.10.2011 (4. Tag) (Seetag)

Um 7 Uhr wachte ich auf. Beim Blick aus dem Fenster war irgendein Stück Land zu sehen. Ich machte ein Foto, räumte unser Sofa und den Tisch auf und ging wieder ins Bett. Um 8 Uhr rief der Zimmerservice an und kündigte unser Frühstück an. Daraufhin verschwand ich im Bad, und während ich mich wusch, kam das Frühstück. Ich staunte nicht schlecht, als ich sah, was sich da alles auf unserem kleinen Tisch stapelte: Berge von Tellern mit Abdeckhauben auf zwei Tabletts. Thomas sagte, der Mann sei mit einem Rollwagen dagewesen!  

 

 

Da Thomas Rührei mit zweimal Würstchen und zweimal Bacon sowie gegrillter Tomate bestellt hatte, erhielt er viermal Rührei, zweimal mit Bacon, Tomate und Rösti sowie zweimal mit jeweils zwei Würstchen, Tomate und Rösti. Zudem drei leicht verbrannte Scheiben Toast mit Butter (anstatt bestellter Margarine) und allem, was man so für einen (oder vier) Kaffee so benötigt. Ich bekam ein Päckchen Granola-Müsli, einen Becher Naturjoghurt und einen Teller Obst mit etwas Kiwi, Ananas, Weintrauben und Orange, zwei helle Toasts und eine „Konfitürenauswahl“ die aus 2 Päckchen Konfitüre bestand. Dazu eine kleine Kanne warmer Milch und zwei Tüten Kakaopulver. Außerdem erhielten wir eine kleine Tüte halbfette Milch und eine kleine Tüte Vollmilch. Na, ja, das sah schon kurios auf unserem kleinen Tischchen aus. Aber wir quältenen uns tapfer durch das oppulente Mahl, doch schafften natürlich nicht, alles zu verspeisen.

Nach dieser anstrengenden Aktion waren wir total geschafft, so dass wir uns noch einmal ins Bett legten, um eine Runde zu schlafen, nicht, ohne vorher das Schild „do not disturb“ in den Türschlitz zu schieben.

Gegen kurzvor 11 Uhr verließ Thomas das Zimmer, um zu klären, wieso wir kein Gutscheinheft erhalten hatten, obwohl wir doch schon Gold-Mitglieder waren, während ich mich nach oben auf den Weg in die Sonne machte. Oben auf Deck war es heute sehr windig, vor allem um die Pools herum. Ich fand einen Platz am Heck, wo es nicht so windig war. Allerdings stand zu befürchten, dass Thomas mich nicht fand, also drehte ich einige Runden um die Pools und ein Deck höher, konnte Thomas aber dort nicht ausmachen. Also legte ich mich auf meine Liege, schaltete mein Handy ein und schickte Thomas eine SMS, wo ich war, aber er fand mich dann so.

Auf unserm Platz war es angenehm warm, so dass man sogar ein wenig schwitzen mußte, doch zum Glück kam ab und zu eine leichte Brise vorbei. Wir hörten weiter Hörbuch, und als unser Trinkbecher leer war, lief ich Richtung Pool, um neue Sprite zu holen. Auf dem Rückweg kam ich an dem Selbstbedienungseisstand vorbei und beschloss, für jeden von uns ein kleines Eis mitzubringen. Da ich mit dem Befüllen einer Eistüte nicht so versiert war, sah ein Eis aus, wie ein Knochen, den man daraufabgelegt hätte. Aber es schmeckte trotzdem.

Wir blieben bis kurz nach 14 Uhr auf den Liegen, danach fuhren wir hinunter, denn ich wollte am Serviertenfalten teilnehmen. Auf dem Weg zu unserer Kabine aßen wir jeder noch zwei kleine Stücke Pizza, danach zog ich mich um und ging in die Lotus-Lounge. Thomas wollte in der Zeit etwas an der Matratze horchen. Das Serviertenfalten war ganz witzig, ging aber nur eine halbe Stunde, und als ich ins Zimmer zurückkehrte, hatte Thomas sich gerade hingelegt, um zu schlafen. Daraus wurde nun nichts mehr. Wir beschlossen, uns wieder nach oben in die Sonne zu begeben. Thomas las in einer Zeitung und ich in meinem Buch. Auf einmal ließ sich eine Libelle auf meinem rechten großen Onkel nieder, wahrscheinlich dachte sie, die rote Farbe sei etwas Leckeres. Als wir kurz nach 17 Uhr gehen wollten, waren auf einmal an Steuerbord ganz viele größere Schiffe sowie Land in unmittelbarer Nähe zu sehen.

Wir gingen duschen und uns für die Welcome back-Party fertig zu machen, die um 17.45 Uhr begann. Bei der Party gab es kleine Snacks sowie Cocktails, Wein und andere Getränke. Unter anderem wurde erzählt, wie viele Gold-, Diamond-, Platin- und andere Gäste es gab. Der, der die meisten Kreuzfahrtnächte absolviert hatte, erhielt eine Flasche Sekt. Ansonsten war das Ganze eher unspektakulär, man hätte nichts verpasst, wenn man dort nicht erschienen wäre.

Im Anschluß an die „Party“ konnten wir gleich zum Abendessen durchgehen. Vor dem Speisesaal stand ein Fotograf, und da Thomas gestern Abend schon unbedingt ein Foto von uns wollte, was aber nicht geklappt hatte, bzw. ich erfolgreich verhindern konnte, mußte ich das heute über mich ergehen lassen.

Im Speisesaal waren wir heute die ersten an unserem Tisch. Außer dem anderen Pärchen kam auch niemand mehr, aber wir unterhielten uns auch so ganz gut. Vor dem Essen war schon Land zu sehen gewesen, und, nachdem es dunkel war, zogen toll beleuchtete Skylines an uns vorbei.

Nach dem Essen schauten wir noch, was es heute für eine Show gab. Hier handelte es sich um ein Paar, das Geige spielte, und zwar rockmäßig, was ganz interessant anzuhören war. Im Anschluß daran begaben wir uns in unsere Kabine. Eigentlich wollten wir auf dem Balkon sitzen, doch dort war es zu kalt und es stank. Also blieben wir im Zimmer.

Von 22 bis 23 Uhr sollte in der Dragon’s Lair Abba-Musik gespielt werden. Wir gingen dorthin und tanzten einige Runden, doch gegen 22.30 Uhr wurde es dermaßen voll auf der Tanzfläche, dass es keinen Spaß mehr machte. Nur eine Dame tanzte dort alleine und es sah bei ihr so aus wie bei Cherrie, wenn sie einen epileptischen Anfall hat. Als dort um 23 Uhr andere Musik gespielt wurde, versuchten wir es noch auf Deck 14 in der Viking Crown, doch dort war auch keine Musik, so dass wir uns in unsere Kabine verzogen.

 

Hagia Sophia

 

Freitag, 07.10.2011 (5. Tag) (Istanbul)

Ich erwachte um ca. 6.30 Uhr vom Vibrieren der Querstrahlruder und sprang aus dem Bett. Wir waren im Begriff, in Istanbul anzulegen. Ich weckte Thomas, und wir beobachteten das Anlegemanöver. Weiter vor uns lag bereits ein Kreuzfahrtschiff (später erfuhren wir, dass es sich dabei um die Vision of the Seas handelte). Es wurde gerade hell, und es traf ein weißer Bus nach dem anderen ein. Nachdem wir festgemacht hatten, ging ich wieder ins Bett, aber es kamen immer noch mehr Busse an. Nachdem ich nochmals aufgestanden war, zählte ich 30 Busse! Dann schliefen Thomas und ich noch eine halbe Stunde, bis auf einmal ziemlich schräge Musik von draußen hereinschallte, die uns aufweckte. An der Gangway stand eine türkische Kapelle und spielte für die Scharen von Menschen, die das Schiff verließen. Wir legten uns wieder hin, aber bei der Musik konnten wir nicht mehr einschlafen. So standen wir gegen 8.30 Uhr auf und begaben uns so gegen 9.30 Uhr ins Windjammer (für das Frühstück im Rhapsody in Blue war es bereits zu spät). Die Aussicht auf den Bosporus war schon beeindruckend, vor allem, was dort so an Schiffen herumfuhr: ein richtiges Gewusel von kleinen und großen Schiffen. Der Wellengang war so stark, dass die kleinen Boote (von der Größe unserer Sammy Jo), wie Nußschalen auf dem Wasser tanzten, dass einem Angst und Bange werden konnte. Wir fanden unsere Tischnachbarn von abends und gesellten uns zu ihnen. Danach machten wir uns für den Landgang fertig und verließen um 10.30 Uhr das Schiff. Zuerst suchten wir eine Bank, um für 30 Euro Türkische Lira zu tauschen, da wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Basar fahren wollten. Doch nach dem Verlassen der Bank hatten wir einen total aufdringlichen Taxifahrer am Hintern kleben, der uns für 10 € dorthin bringen wollte, doch wir gingen einfach weiter, aber er ließ sich nicht abschütteln und ging mit seinem Preis auf 8 € herunter und sagte, dass es für die 8 km ein Superpreis sei. Also gaben wir nach, da wir auch nicht genau wußten, ob wir mit der Straßenbahn bis zum Basar kommen würden und fuhren mit ihm durch die recht verstopfte Stadt. Er ließ uns direkt an einem Ende des Basars aussteigen, und wir stürzten uns ins Getümmel. Wir suchten nach Hemden und Gürtel für Thomas, und ich wollte für mich nur etwas kaufen, wenn ich etwas sähe, das mir spontan gut gefiel. Wir liefen kreuz und quer, und wo uns etwas für Thomas gefiel, hatten sie die Sachen nicht in seiner Größe, oder der Preis war absolut überhöht. Nach einiger Zeit erstand er einen Gürtel. Als wir endlich ein Poloshirt fanden, welches paßte und gefiel, wurden wir uns über den Preis nicht einig und gingen weiter, ohne es zu kaufen. Schließlich fanden wir einen Stand, wo wir zwei kurzärmelige und ein langärmeliges Poloshirt fanden, welche uns gefielen, doch der Händler wollte für alle drei zusammen 165 € haben. Das war uns entschieden zu fiel. Wir versuchten zu handeln, doch sein letztes Wort war 120  €. Doch auch die waren wir nicht bereit zu zahlen. Letztendlich erhielten wir sie für 100 €. Ich glaube, so hatten wir beide ein ganz gutes Geschäft gemacht.

Wir liefen noch weiter kreuz und quer, doch für mich fand ich überhaupt nichts Tolles. Ich sah nicht einmal etwas, das mir spontan so gefallen hätte, dass ich es angefasst hätte. So liefen wir noch einige Zeit hin und her, doch ohne Erfolg. Mittlerweile mußte ich zur Toilette und hatte auch keine große Lust mehr, weiter zu shoppen. Im Basar entdeckten wir ein Cafe und setzten uns an einen Tisch, an dem bereits ein deutsches Ehepaar saß, das auf der Vision oft the Seas gewesen war und heute die Heimreise antreten mußte. Es erzählte uns, dass heute auch die „Deutschland“ im Hafen gelegen habe, was wir aber nicht gesehen hatten. Wir tranken dort einen Cappuccino und liefen danach auf dem Basar noch etwas kreuz und quer, und nachdem wir wieder auf einer Straße waren, beschlossen wir, eine Apotheke aufzusuchen, um die Schilddrüsentabletten für Cherrie zu besorgen. Dies taten wir auch, und ich fragte den Apotheker, ob er eine Toilette habe. Er verwies uns auf die gegenüberliegende Straßenseite, doch als wir dort ankamen, fanden wir sie nicht sofort, und Thomas schlug vor, in einem Straßenlokal etwas zu essen, sofern sie dort auch eine Toilette hätten. Die Kellner bejahten die Frage, sagten aber gleich, dass wir diese im Moment noch nicht aufsuchen könnten. Es würde noch ca. 10 Minuten dauern, da jetzt gerade das mittägliche Gebet stattfinden würde und wir dort jetzt nicht hinkämen. Also bestellten wir erst einmal etwas zu essen.

Das Essen war so einigermaßen, dafür aber sehr teuer (37 Euro). Mittlerweile war das Gebet beendet, so dass ich zur Toilette konnte. Vor derselben nahm man mir eine Türkische Lira ab, und ich durfte hinein. Hierbei handelte es sich um nicht gerade saubere Stehklos! Doch was sollte ich machen? Obwohl es bestialisch stank, nahm ich damit Vorlieb. Als ich Thomas davon berichtete, verzichtete dieser auf den Besuch.

Im Restaurant hatten wir gefragt, wie weit es bis zur Blauen Moschee sei. Man erklärte uns, dass wir die Straße 300 m hinunter laufen müßten, dann läge sie auf der rechten Seite. Also liefen wir, fragten aber nach gefühlten 300 m einen Straßenverkäufer, und er sagte dasselbe: nach 300 Metern auf der rechten Seite. Als wir an einem Mc Donalds vorbeikamen, benutzte Thomas dort die Toilette, und kurz darauf erreichten wir die Moschee. Unmittelbar davor erstanden wir für 7 Euro noch einen Istanbul-Führer, und wir betraten das Terrain der Moschee. Wir wurden sofort von einem Führer angesprochen, der uns für 20 € führen wollte. Der Vorteil sei, dass wir sofort hinein könnten, ansonsten müßten wir eine halbe bis eine Stunde warten, weil der Andrang so groß war. So waren wir überredet, und, nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen und in einer Plastiktüte verstaut hatten und ich mit einem Tuch um die Hüften und einem um die Schultern versorgt war, betraten wir die Moschee. Unser Führer erzählte uns in einem schnell und undeutlich gesprochenen Deutsch einiges über die Moschee, führte uns hierhin und dorthin, zeigte uns die Besonderheiten, und nach ca. 20 Minuten war die Führung beendet. Wir entlohnten ihn, durften aber noch bleiben. Was bei mir so hängengeblieben war, war, dass es dort 2200 Kacheln gab, und dass die Moschee 25.000 Menschen faßte, diese aber nur zu Ramadan dort zu finden seien. Die Kuppel sei 23 Meter hoch und es gab dort eine Treppe, die nur Allah benutzen darf, die aber aufgrund dessen Abwesenheit von niemandem benutzt würde. Der Teppich sei maschinell erstellt und stelle Tulpen dar, und die größte Moschee der Welt befinde sich in Mekka und habe 8 Minarette. Diese Moschee habe "nur" 6. Wir verließen die Moschee und überlegten, ob wir noch zur Hagia Sofia gehen sollten, die gegenüber lag (ca. 350 m), da entdeckteThomas einen Sightseeing-Bus und wollte sich nach den Abfahrzeiten und Preisen erkundigen, während ich mich in der Sonne auf eine Bank setzte und den Reiseführer studierte. Thomas kehrte zurück und klärte mich über die Touren auf, und wir beschlossen, für 20 Euro/Pers. ein Ticket zu kaufen, das für 24 Stunden gültig wäre. Als er zurückkehrte sagte er, ich solle schnell mitkommen, der Bus würde nur noch auf uns warten, es ginge gleich los, obwohl er vorher gesagt hatte, dass es um 16 Uhr (in erst über 45 Minuten) losginge. Eine Mitarbeiterin geleitete uns zu dem entsprechenden Bus (der roten Linie) und sagte, wir müßten uns beeilen, da der Bus nur noch auf uns warten würde.

Als wir in dem Bus saßen, passierte erste einmal nichts, während draußen die Mitarbeiter herumliefen und auf Touristenfang waren. Es passierte eine ¾ Stunde lang nichts und auf Thomas‘ Frage, wann es denn endlich losgehe, antwortete man: um 16 Uhr. Tolle Wurst. Also saßen wir erst einmal 45 Minuten für nichts und wieder nichts im Bus. Doch auch um 16 Uhr tat sich nichts, bis auf, dass der Busfahrer den Motor anließ. Ich war schon sehr ungehalten, als es endlich um 16.15 Uhr losging. Doch schon das Verlassen des Parkplatzes, wo die Busse standen, war aufgrund des Verkehrsaufkommens problematisch. Als wir endlich auf der Straße waren, konnten wir über die Kopfhörer, die jeder bekommen hatte, in deutscher Sprache etwas über die Sehenswürdigkeiten, die rechts und links auftauchten, hören. Das Problem war nur, dass der Bus nicht voran kam. Es ging nur stop and go. Manchmal hörte man den Beitrag über ein Objekt zweimal, weil es einfach nicht weiterging. Nachdem wir die Galata-Brücke überquert hatten und uns dem Hafen – und somit unserem Schiff – näherten, hofften wir, dass es jetzt - nicht mehr im Zentrum der Stadt - schneller gehen würde. Doch weit gefehlt. Es ging genauso langsam weiter. Die Tour sollte ca. 2 Stunden dauern, doch nach 45 Minuten hatten wir noch nicht einmal ein Viertel der Route hinter uns. Es ging nur stop and go. So etwas Schreckliches hatte ich noch nie erlebt. Dass es sich mal irgendwo staut, auch etwas länger, kommt ja schon mal vor, aber so? Wir fuhren kreuz und quer durch die Stadt, und der Busfahrer hatte eine komische Fahrweise, ebenso wie die anderen Autofahrer. Andauernd wurde gehupt, obwohl das nichts brachte, weil niemand etwas ändern konnte, geschweige denn, schneller fahren. Unser persönliches Highlight sollte die Überquerung des Bosporus über die Bosporus Bridge sein, die 1,3 km lang ist und etwas Ähnlichkeit mit der Golden Gate Bridge in San Francisco hat. Doch wir kamen einfach nicht voran, obwohl wir jetzt schon weit aus dem Stadtzentrum entfernt waren.  

 

Bosporus Brücke

 

Als wir schließlich dort ankamen, ging die Sonne bereits unter, was es mir allerdings ermöglichte, tolle Sonnenuntergangfotos zu machen (das einzig Positive).  

 

 

Nachdem wir die Brücke überquert hatten, sollte es in einer 8er Schleife zurück über die Brücke gehen, allerdings machten wir vorher noch am Beylerbeyl Palace Halt.

Thomas hatte ca. eine ¾ Stunde zuvor versucht, die an Bord befindliche Toilette zu benutzen (wo im Prospekt und am Fahrkartenhäuschen mit Toiletten an Bord geworben worden war), doch diese war „out of order“!! Mittlerweile saßen wir bereits über drei Stunden in diesem Bus, da darf man ja wohl mal müssen! An diesem Palace drängten einige Passagiere nach draußen und fragten, ob man hier eine Toilette benutzen könne. Die Busbegleiterin bejahte, aber der Busfahrer hielt drei Finger hoch, was heißen sollte: nur 3 Minuten! Doch erst einmal eine Toilette finden! Kurz hinter dem Bus befand sich eine Polizeistation, an der drei Polizisten draußen standen, die wir dann fragten. Wir waren eine Gruppevon ca. 8 Frauen und zwei oder drei Männern. Die Polizisten sagten, das Museum, wo sich wohl eine Toilette befand, habe bereits geschlossen, dort könnten wir nicht hinein. Wir fragten, ob sie denn nicht eine Toilette hätten, doch das war nicht in deren Sinne, und sie umgingen das Thema. Sie sagten, es täte ihnen Leid. Wir sagten, dass wir seit über drei Stunden in diesem Bus säßen und die Toilette kaputt sei und wir jetzt dringend müßten. Ob wir nicht ihre Toilette benutzen könnten. Doch sie sagten, die sei nicht sehr schön, doch das war uns egal. Aber sie ließen uns nicht hinein. Ich sagte, sie seien doch die Polizei, und die wären doch dazu da, uns zu helfen. Was sie dann auch taten. Sie ließen uns durch ein großes Tor (Museum?) und wiesen uns an, eine Eisentreppe ohne Geländer hinunterzusteigen (eigentlich sollten wir außen herum laufen) und wir konnten irgendein Kellergewölbe betreten, wo sich zwei Stehtoiletten ohne Licht befanden, doch das war uns mittlerweile so was von egal. Thomas leuchtete mir mit dem Handy, damit ich etwas sah und ich dann ihm, und wir liefen nach erledigten Geschäften zum Bus zurück. Als dann alle an Bord waren, ging es weiter, und wir standen wieder im Stau, denn zum Überqueren der Brücke war eine Maut fällig, und so staute sich der gesamte Verkehr vor der Mautstation.

Die Überquerung der Brücke ging jetzt etwas schneller, aber mittlerweile war es total dunkel, dafür brannten überall Lampen, was auch eigentlich ganz nett aussah, wofür wir jedoch keinen Sinn mehr hatten.  

 

Die Beleuchtung an der Bosporus Brücke

 

Der Verkehr lief einigermaßen, bis wir wieder in das Stadtinnere abbogen. Mittlerweile saßen wir 4 Stunden in diesem Bus, und wenn aus dem Kopfhörer eine Erklärung zu einer Sehenswürdigkeit ertönte, konnte man diese nicht mehr sehen, da es zu dunkel war.

Wir hatten uns vorgenommen, auf dem Rückweg vor der Galata Bridge auszusteigen, wo wir auf dem Hinweg eine „Hop on-Hop off“ Haltestelle gesehen hatten. Dies teilten wir der Busbegleiterin mit, die aber mit unserem Anliegen überfordert war. Sie versuchte das mit dem Busfahrer zu klären, doch der wußte auch nicht so recht, wo das sein sollte, bzw. ob wir bereits an dem richtigen Punkt waren. Doch da wir die Brücke schon sehen konnten, stiegen wir aus dem Bus, obwohl die Busbegleiterin ganz entgeistert fragte, ob wir nicht bis zur Endstation (wo wir eingestiegen waren) mitfahren wollten. Das wollten wir auf gar keinen Fall und sprangen schnell aus dem Bus, bevor der Busfahrer es sich anders überlegen konnte und mit uns weiterfahren würde. Jetzt mußten wir noch die Straße unterqueren und gelangten schnell zur Brücke, die wir überqueren mußten, bzw. auf dem Zwischendeck passieren mußten. Unser Schiff war bereits in Sicht, und 20 Minuten später waren wir froh, endlich die Gangway hinauflaufen zu können. Mittlerweile war es 20 Uhr! Unser Abendessen (18.30 Uhr) konnten wir natürlich vergessen.

Wir gingen zuerst in unsere Kabine, um uns umzuziehen. (Heute begrüßte uns ein Handtuch-Monkey, als wir ins Zimmer kamen, zum ersten Mal auf dieser Reise, hatten wir ein Handtuchtier!) Wir beschlossen, zu Beginn der zweiten Sitzung (21 Uhr) zu unserem Restaurant zu gehen und zu fragen, ob wir noch die Möglichkeit hätten, dort zu essen. Die Chefkellnerin war am Eingang, und auf unsere Frage hin, machte sie es möglich, dass wir an unserem Tisch essen konnten, allerdings natürlich mit anderen Gästen, was uns aber letztendlich so was von egal war. Unsere Kellner freuten sich jedenfalls, uns zu sehen, zumindest hatten wir das Gefühl.

Nach dem Essen begaben wir uns in unsere Kabine, für heute war unser Tag gelaufen. Und ob wir morgen nochmals in die Stadt gehen würden, bzw. den zweiten Teil der Stadtrundfahrt mit unserem noch gültigen 24 Stundenticket absolvieren würden, stand in den Sternen! Wahrscheinlich eher nicht, denn die Gefahr, wegen so einer „Stadtrundfahrt“ das Schiff zu verpassen, wäre einfach zu groß!!

 

Samstag,08.10.2011 (6. Tag) (Istanbul)

In der letzten Nacht schlief ich sehr gut. Ich erwachte um kurz vor 8 Uhr. Kurz darauf standen wir auf und gingen ins Rhapsodie in Blue und erhielten einenTisch mit einem Ehepaar aus Cambridge und einem aus Süd-Kalifornien. Auch sie hatten festgestellt, dass der Verkehr gestern in Istanbul einfach schrecklich gewesen war.  

 

 

Nach dem Frühstück machten wir uns auf, um das Schiff zu verlassen, und gegen 10.30 Uhr standen wir auf dem Pier. Unser Plan, für die letzten Türkischen Lira ein paar Postkarten zu kaufen, war erfolglos und scheiterte eigentlich nur daran, dass wir zu den Karten keine Briefmarken erwerben konnten. Da wir uns nicht allzuweit vom Schiff entfernen wollten, und schon gar nicht mit irgendwelchen Verkehrsmitteln fahren wollten (unser Ticket von gestern hatte ja noch Gültigkeit), liefen wir den Berg unmittelbar vor dem Hafen hoch und standen plötzlich – eher unbeabsichtigt – vor dem Galata-Turm, vom dem wir gestern gehört hatten, dass man von dort oben einen tollen Blick über Istanbul haben sollte. So beschlossen wir, uns davon zu überzeugen. Leider waren wir nicht die einzigen, die diese Idee hatten, und so mußten wir einige Zeit warten, bis wir hinein konnten. Zum Glück gab es zwei Aufzüge, so dass man nicht den ganzen Turm hinaufstiefeln mußte. Wir bezahlten pro Person 11 TL und fuhren mit dem Aufzug bis fast ganz oben, nur zwei kleinere Treppen waren noch zu Fuß zu bewältigen.

Der Ausblick, der sich uns dann bot, entschädigte uns allemal fürs Warten. Wir liefen einmal um den ganzen Turm herum, um die Aussicht zu genießen. Es war zwar stellenweise sehr voll dort oben, aber es hatte sich auf jeden Fall gelohnt, und wir waren mit unserem Kurztrip mehr als zufrieden.  

 

Blick auf Istanbul vom Galaterturm

 

Um kurz nach 12 Uhr kehrten wir aufs Schiff zurück. An der Rezeption meldeten wir uns fürs Spätausschiffen (am letzten Reisetag) an und bemängelten mal wieder (zum 3. Mal) unseren Safe, der sich nicht öffnen ließ.

Vor unserem Balkon am Kai stand schon seit dem Morgen ein großer Autokran, und einige Arbeiter hatten einen Schlauch zum Schiff verlegt, aus dem sie etwas abpumpen oder hineinpumpen wollten, das war uns morgens noch nicht ganz klar gewesen. Jetzt sahen wir, dass sie säckeweise – vermutlich Styropor, das aussah wie chinesische Krabbenkekse – ins Schiff pumpten. Wofür auch immer.

Nachdem der Servictechniker wegen des Safes dagewesen war, packten wir unsere Sachen, um aufs Deck zu gehen. Wir suchten uns ein sonniges und windgeschütztes Plätzchen.

Pünktlich um 13 Uhr ertönte ein mehrmaliges Tuten, und wir legten vom Kai ab. Dies verfolgten wir natürlich von der Reling aus und liefen dabei vorne ums Schiff herum. Dabei entdeckte ich, dass es dort eine Stelle gab, an der Fenster installiert waren, wodurch man auf die Brücke blicken und dem Kapitän über die Schulter schauen konnte.  

 

Die Brücke der Mariner of the Seas

 

Nachdem wir uns ein gutes Stück von Istanbul entfernt hatten, und festgestellt hatten, dass unser Liegeplatz jetzt im Schatten lag (wo es bei dem heftigen Wind zu kalt zum Liegen war), holten wir uns ein Selbstbedienungseis und suchten uns auf Deck 12 am Heck einen Platz, wo möglichst wenig Wind, dafür aber viel Sonne war. Hier blieben wir bis 16.20 Uhr und verließen dann das Deck um zu Joggen (ich), bzw. auf den Stepper zu gehen (Thomas).

Thomas steppte 35 Minuten, ich lief eine Stunde und 4 Minuten. Danach war Duschen und Umziehen angesagt, denn heute war wieder Abendgarderobe vorgegeben. (Diner des Cruise-Direktors). Ich hatte beschlossen, heute mein Dirndl zu tragen, obwohl ich auch etwas skeptisch war, dieses anzuziehen.

Auf dem Weg zum Speisesaal standen wieder die Fotografen, um die Leute in ihren festlichen Outfits zu fotografieren. An der Treppe, an der wir vorbei mußten, standen gerade einige Leute, um sich fotografieren zu lassen und die Fotografin erteilte Anweisungen, wie sie sich aufstellen sollten. Wir drängten uns daran vorbei, und im Vorbeigehen äußerte sich die Fotografin sehr beeindruckt von meinem Kleid.  

 

 

An unserem Tisch waren schon alle anderen anwesend, und wir hatten ein recht vergnügliches Abendessen. Nach dem Essen war bei der Fotografin kein Andrang, so dass wir uns jetzt fotografieren lassen konnten. Danach suchten wir eine Etage tiefer in der Fotoabteilung nach den Fotos, die mittlerweile von uns gemacht worden waren. Nach einer Weile fanden wir alle und kauften zwei davon (zumal wir einen Gutschein hatten, wo wir für ein Bild nur die Hälfte zahlen mußten).

Auf der Royal Promenade war heute schon den ganzen Abend eine Aktion, wo alles 10 $ kostete. Hier erstand ich noch einen Schal, und wir begaben uns Richtung Lotus Lounge, wo uns der Cruise-Direktor begrüßte und mir ebenfalls ein Kompliment über mein Kleid machte. Er fragte, ob wir aus Deutschland kämen, was wir bestätigten, und ich klärte ihn auf, dass es sich bei dem Kleid um ein Dirndl handelte. Daraufhin fragte er Thomas, wo denn seine "Lädderhose" sei. Er forderte uns auf, in die Lotus Lounge zu gehen und der Musik zuzuhören, was wir dann auch taten.

Wir bestellten uns einen Cocktail, doch fanden wir die Musik nicht so toll, vor allem nicht zum Tanzen. In der Hoffnung, dass es irgendwann besser werden würde, harrten wir bis zum Schluß aus und tanzten auch einmal, aber das war nicht unbedingt das, was wir uns vorgestellt hatten.

Wir liefen noch einmal über die Royal Promenade, um zu sehen, ob noch irgendetwas Interessantes für uns los war, doch es fand sich nichts Passendes. Thomas ging noch ins Savoy Theater, um zu sehen, welche Show gezeigt wurde, während ich schon in die Kabine ging. Ich versuchte, aus meinem Kleid zu kommen, doch was ich auch anstellte, ich kam nicht an den Reißverschluß heran. Also schaute ich auf den Gang und sah den Kabinensteward in einiger Entfernung am Arbeiten. Er hatte mich auch gesehen, und ich lief in seine Richtung. Er fragte, was er für mich tun könnte, und ich bat ihn, mir behilflich zu sein, den Reißverschluß zu öffnen, was er auch tat. So konnte ich mich wenigstens ausziehen.

Nach dem Schreiben der Tageserlebnisse (während derer Thomas erschien) schlüpften wir ins Bett.

 

Sonntag, 09.10.2011 (7. Tag) (Ephesus)

Die Nacht war sehr stürmisch, und wir schliefen zum ersten Mal auf dieser Reise bei geschlossener Balkontür. Als wir aufwachten, befanden sich Regentropfen an der Scheibe, und es war nicht gerade warm.

Frühstück war für uns nur noch im Jade/Windjammer möglich, da wir so spät aufgestanden waren und beim Anlegen zugesehen hatten. Aber das war ok. Gegen 11.30 Uhr waren wir endlich so weit, an Land gehen zu können. Es war wärmer, als es aussah. Wir liefen zum „Grand Basar“, der nicht weit vom Schiff entfernt war und fanden hier auf Anhieb schicke Sachen. Thomas erstand zwei langärmelige Hemden und ich zwei Tops mit schickem Rückenteil und zwei Jacken. Um das zu bezahlen, mußte ich aufs Schiff zurück und eine Kreditkarte holen, da wir nicht so viel Bargeld dabei hatten. Währenddessen wartete Thomas und ließ sich mit Bier verwöhnen. Dann liefen wir weiter durch den Basar, und ich kaufte ein Paar weiße Leinenschuhe, während Thomas sich bequatschen ließ, eine Uhr zu kaufen. Bei dem ganzen Handeln hatten wir viel Spaß. Das Highlight für die türkischen Händler war natürlich mal wieder Thomas‘ Pin-Mütze, die er nur für diesen Zweck mitgenommen hatte. Davon waren wieder alle ganz angetan. Auf dem Weg zurück zum Schiff, erstand ich noch eine pinkfarbene Strickjacke, und wir kamen an einem Haribo-Stand vorbei, wo wir für 2 € Süßes kauften.

Zurück auf dem Schiff, nahmen wir im Cafe Promenade einen Imbiß zu uns und überlegten, in dem ersten Laden auf dem Basar noch eine Jacke für Dennis zu kaufen. Doch zuerst gingen wir in die Kabine, um das Gewicht unsere Einkäufe mit der Kofferwaage zu ermitteln, damit unsere Koffer kein Übergewicht bekämen, doch hier lagen wir noch im absolut grünen Bereich. Also machten wir uns erneut auf den Weg zum Basar. Vor dem Schiff standen „Geisterrikschas“ (Fahrradrickschas), und wir beschlossen, uns zum Basar fahren zu lassen.  

 

Dies sollte 3 € kosten. Allerdings fuhr uns der gute Mann nur bis kurz hinter das Hafengebäude (wobei er ganz schön schuften mußte), und wir dachten, er würde uns zum Basar bringen. Für diese kurze Strecke von ca. 300 m fanden wir 3 € ganz schön teuer, und das sagten wir ihm auch. Zu Fuß brachte er uns bis kurz vor den Basar und wollte uns eigentlich noch in irgendein Geschäft lotsen (wo er vermutlich eine Provision erhalten würde, wenn wir dort gut einkaufen würden), doch wir hatten ganz genaue Vorstellungen, wo wir hinwollten. Also nahm er uns nur 2 € ab, was auch noch zu teuer war, aber dafür hatte er sich ja quälen müssen, und wir verschwanden auf den Basar.

Als wir bei dem ersten Händler, wo wir so viel gekauft hatten, wieder erschienen, wurden wir schon wie alte Bekannte begrüßt. Wir teilten ihm mit, was wir suchten und wurden schnell fündig und uns einig. Wir erhielten jeder noch ein Getränk, und dann suchte Thomas noch ein spezielles T-Shirt, welches der Händler aber nicht hatte, so gingen wir in den nächsten Laden.

Mittlerweile goß es, wie aus Eimern, doch im nächsten Laden waren wir wenigstens vor dem Regen geschützt. Der Verkäufer war sehr bemüht, und wollte uns gerne mehr verkaufen, als nur das bestimmte T-Shirt. Er kramte immer wieder neue Klamotten hervor, die Thomas eigentlich gar nicht haben wollte. Letztendlich wurden wir uns dann einig und gingen endgültig zurück zum Schiff.

Um kurz vor 17 Uhr waren wir in unserer Kabine, und ich zog mich gleich um, um heute noch einmal zu joggen, während Thomas sich hinlegte.

Ich joggte nur 45 Minuten + Cool down und war um 18 Uhr zurück in der Kabine. Wir duschten schnell und zogen uns fürs Abendessen an.

Heute waren wir wieder alleine mit Kathrin und Andre (ich hatte vorgeschlagen, dass man sich doch duzen sollte) und hatten ein vergnügliches Abendessen. Thomas schenkte den beiden einen Doppeldecker, der gut ankam.

Nach dem Essen versuchten wir, die Fotos, die von uns am gestrigen Tag gemacht worden waren, aufzuspüren, was gar nicht so einfach war. Erstens wimmelte es dort nur so von Leuten, die auch nach "ihren" Fotos suchten, zum anderen waren dort mittlerweile so viele Bilder ausgestellt, dass man sehr lange suchen mußte, zumal Fotos von uns unter einem falschem Aufnahmezeitpunkt einsortiert waren. Letztendlich fanden wir sie dann doch.

Thomas schlug vor, dass wir uns wieder fotografieren lassen sollten, was wir dann auch zur allgemeinen Belustigung der umstehenden Zuschauer taten. Danach holte Thomas die Karten für die „Ice under the top“-Show aus der Kabine, und wir kamen gerade rechtzeitig dort an, um uns noch gute Plätze zu sichern.

Die Show war eigentlich, wie beim letzten Mal, allerdings war heute ein Artist mehr da, und es gab minimale Abweichungen zum ersten Mal. Nachdem die Show beendet war, kam der Cruise-Direktor (wie schon beim letzten Mal) und erzählte unter Anderem, dass morgen in Athen alle öffentlichen Verkehrsmittel bestreikt würden. Wer also noch einen Ausflug machen wolle, solle versuchen, bei RoyalCaribbean noch etwas zu buchen, denn deren Busse würden auf jeden Fall fahren.

Wir hatten ja auch vorgehabt, eine Stadtrundfahrt mit einem örtlichen Anbieter zu absolvieren, und nun mußten wir versuchen, noch etwas zu buchen. Die Tour, die wir uns als erstes ausgesucht hatten, war bereits ausgebucht, es standen lediglich drei Touren noch zur Auswahl. Eine davon ging zum Kanal von Korinth und sollte 90 $ kosten, die beiden anderen 70 und 132 $, wobei mir Letztere zu teuer war.

Nach Rücksprache mit mir kämpfte Thomas sich durch die Menschenmassen, die nun auch alle noch versuchten, eine Tour zu buchen und ergatterte noch zwei Karten für die Kanal von Korinth-Tour. Wir hofften, dass das Wetter nicht allzu schlecht wäre (angesagt waren 20 °C und Regen!).

Da wir am nächsten Tag zeitig würden aufstehen müssen, beschlossen wir, nicht mehr am Mitternachtsbuffet teilzunehmen (das aufgrund des nicht so tollen Wetters anstatt am Pool im Windjammer stattfinden würde), um sofort ins Bett zu gehen.

 

Montag, 10.10.2011 (8. Tag) (Athen)

Als um 6 Uhr der Wecker klingelte, lagen wir schon in Piräus, obwohl wir erst um 7 Uhr da sein sollten. Wir zogen uns an und gingen um kurz nach halb 7 Uhr zum Frühstück ins Rhapsody in Blue. Bis das Essen kam, dauerte es heute besonders lange, d. h. ich hatte mir ein Müsli vom Buffet zusammengestellt, während Thomas sich ein Omelett bestellt hatte. Als er es dann endlich um fast 7.10 Uhr erhielt, war es dann auch noch das Falsche, aber das noch zu reklamieren, dazu hatten wir keine Zeit mehr, weil wir um 7.20 Uhr in der Lotus Lounge sein sollten. Als wir dort pünktlich ankamen, mußten wir fast noch 20 Minuten warten, bevor es losging. Unser Ziel war zunächst Bus Nr. 3, doch während die meisten Busse um uns herum abfuhren, blieb unser Bus noch stehen. Der Grund dafür war ein Reisender, der seine Seepaßkarte wohl vergessen hatte und diese nun holen wollte. Allerdings tauchte er nicht wieder auf, so dass unsere Reiseleiterin um 8 Uhr beschloss, nicht mehr darauf zu warten, sondern ohne ihn abzufahren. Das fand die Zustimmung aller Anwesenden. 

Während wir durch den Hafen von Piräus fuhren, zogen hinter unserem Schiff ganz schwarze Wolken auf. Durch diese Lichtverhältnisse ließen sich tolle Fotos machen (schneeweißes Schiff und fast schwarzer Hintergrund), und dann fing es an zu regnen. Da es sich um ein richtiges Gewitter handelte, hofften wir, dass das Wetter danach besser würde. Vor dem Gewitter hatten wir 18 °C Außentemperatur (nicht gerade sehr warm), doch danach waren es nur noch 13 °C.

Der Hafen von Piräus war ganz schön groß, und als wir nach einer Viertelstunde Fahrt wieder unser Schiff sahen – diesmal von der anderen Seite – hatten wir den Hafen immer noch nicht hinter uns gelassen. Allerdings hörte es vorübergehend wieder auf zu regnen. Unsere Reiseleiterin erzählte ununterbrochen in einem griechischen Englisch, und es war nicht alles gut zu verstehen, so dass ich drohte, einzuschlafen. Irgendwann fing es wieder an zu regnen, und nach ca. 90 Minuten sagte Thomas plötzlich: „Da ist der Kanal!“.

Wir fuhren über den Kanal und hielten unmittelbar dahinter auf einem Parkplatz, wo sich auch ein Cafe und ein Kiosk befanden. Wir hatten 30 Minuten Aufenthalt hier, und unser erster Weg führte uns zum Kiosk, wo wir erst einmal zwei Regencapes erstanden.

Wir wollten die Fußgängerbrücke überqueren, aber die daneben liegende Straße war total überschwemmt, und jedes Mal, wenn dort ein Auto mit normaler bis hoher Geschwindigkeit vorbeifuhr, bekam man auf der Fußgängerbrücke eine regelrechte Dusche mit. Also gingen wir zur mittleren Brücke, wo das nicht der Fall war. Allerdings konnte man von dort auch nicht viel vom Kanal sehen. Als wir auf der andern Seite waren, beschlossen wir, doch über die „gefährliche“ Brücke zurück zu laufen. Bis zur Mitte ging alles gut, doch dann passierte es: durch ein schnell fahrendes Auto wurden auch wir naß, zumindest unten herum, so dass ich den Rest des Tages nasse und kalte Füße hatte. Als sich ein weiterer Autofahrer anschickte, über die Brücke zu preschen, hob Thomas drohend seinen Stock und ich machte das Zeichen zum Langsamfahren. Eines von beiden (oder beides zusammen) half, und der Fahrer nahm die Hände vom Lenkrad (warum auch immer) und fuhr ganz langsam, so dass wir von einer weiteren Dusche verschont blieben.  

 

Der Kanal von Korinth

 

Wir  hatten gerade noch Zeit, einen Kaffee, bzw.Kakao (der zu süß war) zu trinken und ein paar Postkarten zu kaufen – ich dachte ich bekäme auch Briefmarken dazu – dann ging es auch schon mit dem Bus weiter Richtung Korinth. Dort fuhren wir zur Ausgrabungsstätte, wo unsere Reiseleiterin uns im Museum etwas über die dort ausgestellten Funde erzählte. Danach gingen wir noch nach draußen, aber da es schon wieder am Regnen war, sonderten wir uns von der Gruppe ab und machten einige Fotos von uns vor dem Apollo-Tempel (mit Regencape) durch Selbstauslöser.

Um 11.30 Uhr ging es wieder zum Kanal, wo wir ein Ausflugsboot bestiegen. Dort war bereits für uns ein kaltes Buffet aufgebaut, und es gab für jeden Ouzo zu trinken. Nachdem wir ca. 10 Minuten an Bord waren, senkte sich die Brücke vor der Einfahrt zum Kanal, und das Boot wendete, um dort hindurch zu fahren. Wir gingen nach draußen, um besser sehen zu können. Doch das Boot fuhr relativ  schnell, und bei dem kalten Wind und dem Regen hielten wir es nicht lange dort aus und gingen wieder unter Deck, wo mittlerweile das Buffet eröffnet worden war. Nachdem wir etwas gegessen und getrunken hatten, machten wir noch einige  Fotos und Videoclips, und schon waren wir auf der anderen Seite. Dort wendete das Boot und fuhr die gesamte Strecke zurück, wieder so schnell, was eigentlich schade war, auch wenn das Wetter nicht so gut war, hätten wir es schöner gefunden, wenn das Boot nicht so gerast wäre.

Nachdem wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht hatten, stiegen wir in den Bus, der uns zum Hafen zurück brachte. Mittlerweile war die Außentemperatur stellenweise auf 10 °C gesunken! Jetzt dauerte die Fahrt durch Piräus relativ lange, weil sehr viel Verkehr war. Die  Reiseleiterin meinte, dass es an dem Streik der Fahrer der öffentlichen Verkehrsmittel läge, dass so viele Autos unterwegs waren. Zudem türmten sich im gesamten Stadtgebiet an allen Ecken die Müllsäcke hoch auf. Teilweise waren sie aufgeplatzt, der Inhalt auf der Straße verstreut und bei den Regenmassen wahrlich kein schöner Anblick. Außerdem verstopfte der Müll bei dem starken Regen die Gullys. An einigen Stellen schnüffelten Hunde in den Abfällen herum, um noch etwas Fressbares zu finden (das wäre auch etwas für Cherrie gewesen!).

Gegen 14.40 Uhr erreichten wir unser Schiff, und da wir (oder besser ich) so durchgefroren waren, beschlossen wir, zuerst in den Whirlpool zu gehen, um uns aufzuwärmen. Der Pool im Fitness-Center war mir nicht warm genug, also gingen wir oben aufs Deck, wo man bei dem Wind fast weggeflogen wäre, außerdem war es rattenkalt, allerdings der Pool dafür um so heißer, was erst einmal eine Wohltat war. Doch nach einiger Zeit wurde es mir dort tatsächlich zu warm, und, nachdem eine andere Frau in den normalen Pool ins eiskalte Wasser gestiegen war, um zu schwimmen, machten  wir  das auch. Dort drinnen war es so kalt, dass einem die fast die Füße einfroren. Länger als 10  Minuten hielten wir das nicht aus und gingen nochmals in den Whirlpool, bis es uns dort auch wieder zu warm wurde.

Danach gingen wir in unserer Kabine zum Duschen. Als die „Seabourne Odyssey“, die uns gegenüber lag, aus dem Hafen geschleppt wurde, schauten wir vom Balkon aus zu (unsere Seite lag heute nicht am Kai). Das war eine langwierige Prozedur, doch zwischenzeitlich kam sogar die Sonne kurz hervor, allerdings war der Wind weiterhin sehr kalt.

Nachdem das Schiff abgelegt hatte, föhnte ich meine Haare weiter und Thomas buchte uns einen Ausflug für morgen auf Rhodos. Kurz bevor er zurückkehrte, wurden wir vom Kai weggeschleppt, was ich mir vom Balkon aus ansah. Als Thomas zurück kam, schauten wir weiter zu, bis wir aus der Hafeneinfahrt hinaus geschleppt worden waren. Als das Schiff dann drehte, wurde es uns zu kalt, und wir bereiteten uns für das Abendessen vor.

Heute Abend war unser Tisch wieder voll besetzt. Da alle anderen heute an Bord geblieben waren, interessierten sie sich für unseren Ausflug. Der ältere Herr neben mir wäre wohl auch gerne zum Kanal von Korinth gefahren, zumal er als alter Seemann diesen nicht gesehen hatte (aber das hatten seine Frau, Schwager und Schwägerin bestimmt erfolgreich verhindert).

Beim morgigen Ausflug würden Kathrin und Andre auch dabei sein, wir waren gespannt. Das Wetter sollte morgen evtl. etwas besser werden: 22 °C und nicht so viel Regen, wie heute.

Nach dem Essen sahen wir uns noch die Fotos von gestern an, ohne jedoch eines zu kaufen. Wir hatten noch Gutscheine und würden mal schauen, welche  Fotos wir uns davon noch holen würden.

Als ich kurz vor dem Schlafengehen noch einmal auf dem Balkon war, fand ich es wesentlich wärmer, und es herrschte kaum noch Wind. Das konnte natürlich auch an der Schiffsseite gelegen haben.  

 

Dienstag, 11.10.2011 (9. Tag) (Rhodos)

Ich schlief relativ gut, und als ich aufwachte, dar es kurz nach 7 Uhr. Ich drehte mich noch einmal um und schlief weiter, bis um kurz vor 8 Uhr der Wecker klingelte. Draußen sah es gar nicht mal so übel aus, und während ich am Haarestylen war, waren wir schon kurz vor Rhodos. Leider legten wir wieder mit der anderen Schiffsseite im Hafen an. Hätten wir andersherum angelegt, hätten wir natürlich sofort gesehen, dass die „Deutschland“ auch im Hafen lag, so erfuhren wir das erst im Bus von Andre.

Wir  frühstückten wieder im Rhapsody in Blue, und auch diesmal mußte Thomas wieder lange auf seine „Eier Benedikt“ warten, während ich mich wieder mit Müsli selbst bediente.

Nach dem Frühstück testete ich auf Deck 4 kurz die Außentemperatur und beschloß, lieber doch eine kurze Hose mitzunehmen – für alle Fälle. Thomas begab sich derweil zu „Studio B“, wo heute Sammelpunkt war. Ich lief schnell in unsere Kabine und holte unsere kurzen Hosen, und, als ich am Sammelpunkt erschien, ging es auch schon los.

Unser Reiseleiter heute hieß Costa und sprach ein besseres Englisch, als die Dame gestern, aber viel verstand ich trotzdem nicht, weil er am Ende eines Satzes immer sehr leise wurde. Nach einer Dreiviertelstunde machten wir an einer Töpferei Halt, und wir konnten dabei zusehen, wie ein Mitarbeiter eine Vase formte, die er nach Fertigstellung in zwei Teile zerschnitt, damit wir in das Innere sehen konnten. Danach wurde uns gezeigt, wie die Muster auf die (überwiegenden) Terracotta-Produkte geritzt wurden und wie sie bemalt wurden.

Mittlerweilewar es auch so warm, dass wir die Hosen wechseln konnten, obwohl die Klimaanlage im Bus volle Kanne lief.

Danach ging es weiter Richtung Lindos. Dort angekommen mußten wir in einen Shuttlebus umsteigen, weil unser großer Bus nicht in die Stadt einfahren konnte, obwohl man diese kurze Strecke, die dieser Bus fuhr, auch gut zu Fuß hätte gehen können.

Wir liefen mit unserem Führer die zahlreichen Stufen zur Akropolis hinauf, aber als er am Eingang erzählte, erzählte und erzählte (was er ja schon im Bus hätte machen können), klinkten wir uns aus und stiegen die letzten Stufen zur Akropolis alleine hinauf, um uns dort umzusehen.  

 

Die Akropolis von Lindos

 

Als  wir schon fast wieder unten waren, fielen einige Tropfen Regen, und auf dem ausgetretenen Pflaster wurde es sofort glatt. Allerdings gab es nicht viel Regen, und die Sonne schien auch weiter, und es war dabei warm.

 

Lindos

 

Auf dem Weg hinauf hatten wir einige Läden gesehen, die auch Postkarten und Briefmarken dazu verkauften, und auf dem Rückweg versuchten wir, Marken zu kaufen, doch diese wurden nur verkauft, wenn man auch eine Postkarte dazu erstand. Da war ich schon wieder gut bedient. Im nächsten Laden war es dasselbe. In einem anderen Laden kaufte ich jedoch ein pinkfarbenes Halstuch für meine neue Strickjacke, und wir kauften uns ein Eis. Als wir am Busshaltesammelplatz ankamen, fragten wir an einem Infopoint, wo man denn hier Briefmarken kaufen könne. Dort hieß es, dass dies an der Post ginge, und man erklärte uns, wo diese sei, was wir aber nicht so genau verstanden. Wir stürzten uns wieder ins Getümmel, und als wir an dem Laden vorbeikamen, wo wir zuerst nach Briefmarken gefragt hatten, ging Thomas hinein – eigentlich, um zu fragen, wo die Post sei – doch die Verkäuferin hatte so ein Mitleid mit dem armen, "behinderten" Thomas, dass sie ihm tatsächlich Briefmarken verkaufte, damit er nicht den weiten Weg bis zur Post laufen mußte!!! Jetzt hatten wir zwar Marken für Briefe, aber egal. Am Shuttlebusplatz trafen wir andere aus unserer Gruppe – leicht zu erkennen an der pinkfarbenen 10 auf den Klamotten – und fuhren mit ihnen hinauf zu unserem Bus, denn 13.30 Uhr war für die Rückfahrt ausgemacht. Die letzten trödelten um 13.40 Uhr ein, und es ging auf dem kürzesten Weg zurück, so dass wir um 14.50 Uhr wieder am Schiff waren. Direkt unten auf dem Pier entdeckte ich einen Briefkasten, und sobald wir im Zimmer waren, schrieb ich die gestern erstandenen Karten. Bevor wir sie zum Briefkasten brachten, fuhren wir auf Deck 12, um uns die „Deutschland“ von oben anzusehen und zu fotografieren. Danach verließen wir noch einmal das Schiff, und beförderten die Karten in den entsprechenden Kasten. Als wir an einem Dutyfree-Shop vorbeikamen, kauften wir eine 400 g Toblerone und eine Aftershave-Creme für Thomas. Dann liefen wir bis zur Deutschland, um diese aus der Nähe zu betrachten. Verglichen mit den Royal Caribbean-Schiffen, ist dies ein sehr kleines Schiff.  

 

 

Zurück in unserer Kabine gingen wir auf den Balkon, um in den Hafen zu sehen. Thomas holte Kaffee und Sprite, während ich meinen Tagesbericht zu schreiben begann. Außerdem brachte Thomas noch Kuchen mit.

Zum Ablegen um 17 Uhr gingen wir auf Deck 11 (weil wir ja nicht mit unserer Seite im Hafen lagen), und es wurde 17.20 Uhr, bis wir endlich ablegten. Später erfuhren wir, dass auch einige Passagiere erst um 16.50 Uhr zurückgekehrt waren.

Wir unterhielten uns noch eine Weile mit einer „freischaffenden Künstlerin“ und ihrem Ehemann, dem Ex-Bundeswehr-Angehörigen, und gingen in unsere Kabine, um zu duschen und uns fürs Abendessen umzuziehen. Ich zog mein grün-gelb-rot-weißes Kleid an, und als wir an unseren Tisch kamen, waren wir die ersten. Außer Andre und Kathrin erschien auch niemand mehr, wie ich bereits vermutet hatte.

Heute gab es Knoblauchsuppe, wobei ich kurz vorher zu Thomas gesagt hatte, dass ich diese auf dieser Reise vermißt hätte. So ein Zufall. Außerdem aßen wir Knoblauchgarnelen (ich denke wir haben danach gut gestunken, was uns aber völlig egal war).

Nach dem Essen gingen wir in die Lotus Lounge, um etwas zu tanzen, wenn möglich, während sich die anderen beiden in die Bolero Bar setzten. Als die Band  dort um 21 Uhr aufhörte zu spielen, liefen wir noch ein paar Mal hin und her, und konnten uns nicht entschließen, irgendetwas zu machen. Schließlich sagte ich zu Thomas, er solle doch in die Show gehen, während ich mich auf dem Schiff umsehen wollte. Kathrin und Andre hatten gesagt, dass man irgendwo auf dem Schiff alle Schiffe von RoyalCaribbean auf Fotos sehen könne sowie deren Daten. Da wir das vorher nicht gefunden hatten, wollte ich mich alleine auf die Suche danach machen.

Thomas ging also in die Show, während ich mich daran begab, alle Treppen zu begehen und dort alle Bilder zu fotografieren, die mir gefielen. Dabei stieß ich hinten auf Deck 10 auf die besagten Bilder (die Freedom oft the Seas war leider nicht dabei). Da ich auch noch das vordere Treppenhaus sehen wollte, begab ich mich auf Deck 2 ganz nach vorne, befand mich dann in einem Bereich, in den ich wohl gar nicht durfte, und konnte das vordere Treppenhaus nicht wiederfinden, so dass ich den ganzen Weg zurück lief, bis ich es endlich fand. Ich glaube, da wo ich war, war schon der Bereich der Crew.

Als ich kurz vor unserer Kabine war, traf ich auf Thomas, dem die Show nicht so gut gefallen hatte, und wir gingen in die Kabine und dort sofort ins Bett.

Wir hatten uns für morgen (Kreta) nicht zu einer Tour durchringen können und beschlossen, mit dem Taxi oder dem Bus nach Chania zu fahren, weil in Souda nichts los sein sollte.

 

Mittwoch, 12.10.2011 (10. Tag) (Kreta)

Ich der Nacht schlief ich einigermaßen gut, und als ich um kurz vor 7 Uhr  aufwachte, hatten wir bereits in Souda/Kreta angelegt (wieder auf der anderen Seite). Als ich auf den Balkon ging, mußte ich leider feststellen, dass es am Regnen war und der Himmel voller dicker Wolken hing. Völlig frustriert krabbelte ich wieder ins Bett. Als der Wecker um 7 Uhr klingelte, sah es immer noch nicht anders aus, obwohl der Wetterbericht auf meinem Handy etwas anderes sagte, nämlich Sonne und leichte Bewölkung sowie 21 °C.

Wir standen um kurz vor 8 Uhr auf und erschienen um 8.15 Uhr im Rhapsodie in Blue. Heute dauerte es nicht so lange, wie an den letzten zwei Tagen, bis das Essen kam: logisch, wir wollten ja auch an keiner Tour teilnehmen!

Während des Essens verschwanden die Wolken immer mehr, und die Wolkenlücken wurden größer, so dass wir um ca. 9.30 Uhr doch das Schiff verließen.

Im Hafen war direkt ein Verkaufskiosk, wo man Karten für den Bus nach Chania kaufen konnte, welche pro Person für Hin- und Rückweg 3 € kosteten. Wir stiegen in den Bus und waren 20 Minuten später in Chania. Dort, wo uns der Bus entließ, war direkt die Markthalle von Chania, durch die wir liefen. Danach gelangten wir in eine Straße, wo sich viele Verkaufsstände befanden. Dort entdeckte ich ein einfaches Regenbogenkleid, und Thomas bestand darauf, dass ich es nahm, obwohl ich es zu teuer fand.

Wir schlenderten bis zum Hafen und setzten uns in ein Straßencafe, um einen Ouzo zu trinken. Mittlerweile war auch die Sonne voll da, und es war total warm.  

Der Hafen von Chania (Kreta)

 

Um 11.30 Uhr liefen wir wieder zurück und noch einmal durch die Markthalle, wo wir für die Kinder ein paar nette Trockentücher erstanden. Danach zwängten wir uns in den nächsten Bus, der uns wieder zum Schiff brachte. Um 12 Uhr kamen wir dort an. „All on board“ war heute um 13.30 Uhr, also waren wir rechtzeitig da, und wir suchten uns auf dem noch leeren Deck einen Platz zum Sonnen. Doch wir lagen noch nicht richtig auf unseren Liegen, da verschwand die Sonne schon wieder hinter einer ziemlich dicken Wolkenschicht. Doch unser Ausharren wurde belohnt, die Sonne kam wieder hervor.

Gegen 15 Uhr war ich so hungrig und fragte Thomas, ob er noch keinen Hunger habe. Da er auch hungrig war, beschlossen wir, Johnnys Rocket, oben auf Deck 12, auszuprobieren. Dort kostete es – egal wieviel man aß – 4,95 $/Person. Wir bestellten jeder einen Hamburger und eine Portion Pommes und frittierte Zwiebelringe, die mit einem Joghurtdressing serviert wurden. Zum Dessert bekam ich einen Eisbecher mit  zerbröselten Schokokeksen und Thomas einen warmen Apfelkuchen mit einer Kugel Vanilleeis. Geschmacklich war das Ganze (bis auf das Dessert) nicht so unser Ding, aber in dem Lokal ging es ganz lustig zu: einer der Kellner drehte auf einmal die Musik auf, und zu Saturday Nightfever von den BeeGee’s fingen alle Kellner an zu tanzen.

Nach dem Essen war ich so pappsatt, daß ich mit mir haderte, noch laufen zugehen, doch mittlerweile waren fast alle Wolken weg, und ich wollte eigentlich noch gerne in der Sonne liegen, obwohl der Wind etwas frisch war. Daher beschlossen wir, auf unseren Balkon zu gehen, in der Hoffnung, dass dort weniger Wind wäre. Dem war auch so, aber um 17 Uhr überwand ich meinen inneren Schweinehund und zog ich mich doch noch fürs Joggen um.

Die erste Meile (5 Runden) lief ich auf dem Deck, aber immer wenn ich gegen den Wind laufen mußte, kam ich kaum voran, so dass ich eine Etage tiefer sprintete und auf das Laufband ging. Da ich schon spät dran war, lief ich insgesamt nur 45 Minuten + Cooldown. Zwischenzeitlich war Thomas auf dem Stepper, und ich begab mich zum Duschen in die Kabine. Heute schafften wir es erst um 18.45 Uhr zum Essen zu erscheinen. Wieder einmal waren wir alleine mit Kathrin und Andre.

Ich hatte noch überhaupt keinen Hunger, und eigentlich war mir eher schlecht. So ließ ich erst einmal die Vorspeise weg. Von der Hauptspeise aß ich nur die Garnelen, doch zum Nachtisch gab es eine Kugel Vanilleeis mit heißen Kirschen, was ich komplett aufaß.

Nach dem Essen ließen wir uns noch bei zwei verschiedenen Fotografen fotografieren, bevor wir in die Lotus Lounge gingen, um zu tanzen. Nachdem Kathrin und Andre eine Zigarette geraucht hatten, setzten sie sich zu uns. Dort wurde heute von 20.30 Uhr bis 21.30 Uhr gespielt. Danach liefen wir über die Promenade, weil heute dort die 70er Party stattfinden sollte, doch die begann erst um 23.00 Uhr. So setzten wir uns mit den beiden in den Wig & Gavel-Pub (wo leider geraucht werden durfte) und tranken etwas, bis die Party losging.

Der Kreuzfahrtdirektor heizte den Leuten auf der Promenade gut ein, die Stimmung war wirklich super. Hier wurde eine tolle Show abgezogen, und nachdem Blinkringe von der Brücke geworfen worden waren – von denen Thomas einen für mich ergatterte – war die Show gegen 23.30 Uhr beendet und wir verabschiedeten uns in die Kabine.

Wir hatten uns heute überlegt, für morgen noch einmal Frühstück auf die Kabine zu bestellen, diesmal allerdings nicht so viel, wie beim letzten Mal.

Heute Abend war es erstmals wieder so warm, dass wir die Balkontür offen lassen konnten, und wir hoffen, dass morgen das Wetter auch gut sein würde. (Lt. Wettervorhersage müsste es eigentlich so sein.)

Heute Nacht, bzw. vor dem Schlafengehen mußten wir die Uhren wieder eine Stunde zurückstellen, so dass wir morgen eine Stunde länger schlafen durften.

 

Donnerstag, 13.10.2011 (11. Tag) (Seetag)

Ich schlief sehr gut in dieser Nacht, als ich um 7.30 Uhr aufwachte war der Himmel wolkenlos, und es war mit 19 °C noch ein wenig frisch. Als unser Frühstück um 8.30 Uhr kam, waren wir schon gewaschen und angezogen. Und diesmal erhielten wir alles so, wie wir es bestellt hatten.

Da um 9 Uhr in der Lotus Lounge eine Infoveranstaltung zwecks Ausschiffung auf Deutsch stattfand, gingen wir dorthin. Wir hatten gestern schon eine Info erhalten, dass unsere Abfahrtszeit um 13.30 Uhr sein würde, was wir allerdings in Anbetracht unserer Abflugszeit von 18.55 Uhr etwas reichlich früh fanden. Dazu wollten wir uns noch erkundigen, wohin mit unseren Sachen und wohin die Nummern zur Berechtigung länger an Bord bleiben zu dürfen, hingeklebt werden sollten usw.

Die Dame fand es auch unsinnig, dass wir so früh auschecken sollten und wollte sich darum kümmern, wir würden eine Info ins Zimmer erhalten.

Nach dieser Veranstaltung begaben wir uns wieder in die Kabine, um schon mal einen Koffer mit 30 kg Gewicht zu packen, mit den Sachen, die wir nicht mehr brauchten.

Mittlerweile war es zwar windig, aber wolkenlos, und wir näherten uns der Meerenge von Messina.

Als wir gegen 11.30 Uhr mit dem Koffer fertig waren, machten wir uns fertig, um an Deck zu gehen, doch zuerst begaben wir uns zum Fotodeck, da Thomas gerne die CD von unseren Fotos kaufen wollte. Nachdem wir dies veranlasst hatten, wollten wir gerne die beiden Fotos, die wir schon bezahlt hatten, verrechnet haben. Dazu verlangte man natürlich die beiden Fotos zurück, die ich holen sollte. Als ich damit zurückkam, hatte Thomas schon alles geregelt, und niemand fragte mehr nach den beiden Fotos, die wir dann einfach behielten. Die CD sollte um 15 Uhr abholbereit sein.

Nachdem wir nun alles geregelt hatten, konnte es nach oben gehen. Zuerst begaben wir uns auf Deck 11 nach vorne, um zu sehen, wie weit wir von der Meerenge noch entfernt waren. Als wir nach draußen kamen und nach vorne gehen wollten, kamen wir gegen den Wind fast nicht an. Vorne wurde es dadurch etwas besser, dass es den Unterstand für den Einblick auf die Brücke gab. Dabei schauten wir natürlich auch, was auf der Brücke so los war.

Bei dem irre starken Wind hielten wir uns dort aber nicht länger auf, zumal das Fotografieren bei den Windböen fast unmöglich war, und wir suchten uns einen Platz hinten auf Deck 12, wo es sehr windgeschützt war. Allerdings war dort jede Liege belegt, und Thomas holte unter großen Mühen zwei Liegen von vorne für uns dorthin. In der knalligen Sonne ließ es sich gut aushalten.

Ziemlich genau um 12 Uhr erreichten wir die Meerenge von Messina, und man konnte sogar den Hafen sehr gut sehen, in dem zwei Kreuzfahrtschiffe lagen. Um 13.30 Uhr gingen wir in die Kabine, um uns umzuziehen, denn heute war der zweite Teil des Serviertenfaltens. Thomas wollte auch mit, um das Ganze zu filmen. Diesmal machte das eine Dame, aber ich fand es nicht so gut, wie beim letzten Mal, als dies ein Mann vorgeführt hatte. Das Gute war nur, dass wir jeder am Ende ein kleines Anleitungsheft erhielten, worin die einzelnen Falttechniken beschrieben wurden.

Auf dem Weg nach oben verzehrten wir drei kleine Küchlein aus dem Cafe Promenade, und oben angekommen, lösten wir einen Gutschein für zwei Milchshakes in Johnnys Rockets ein. Die Shakes waren sehr lecker, ließen sich allerdings nicht durch den Strohhalm trinken, sondern konnten nur gelöffelt werden.

Gegen kurz vor 15 Uhr lagen wir wieder auf unseren Liegen, doch mittlerweile waren einige Wolken unterschiedlicher Größe aufgezogen. Thomas begab sich ins Internetcafe, um unsere Flugtickets zu buchen, bzw. das Buchen vorzubereiten, denn wir konnten ja erst 23 Stunden vor Abflug buchen.

Die Sonne kam und ging, und gegen 16 Uhr war ich es leid, und wir gingen in unsere Kabine und setzten uns auf unseren Balkon, was auch ganz gut war, bis es Zeit zum Duschen war. In der Zwischenzeit hatten wir auch unsere Trinkgeldercoupons erhalten und entsprechend in die Umschläge sortiert.

Als wir um 18.30 Uhr beim Abendessen erschienen, waren Kathrin und Andre schon da, die anderen ließen sich wieder nicht blicken, was wir schon vermutet hatten. Da Thomas noch eine Flasche Wein in petto hatte, verabredeten wir uns mit den anderen beiden für 21.30 Uhr in unserer Kabine, um die Flasche gemeinsam zu leeren. Vorher wollten wir noch zur Abendshow, und anschließend wollte Thomas die Tickets ausdrucken.

Als wir zur Abendshow kamen, war diese gerade angefangen, und zwar wurde der Filmschnitt dieser Kreuzfahrt gezeigt, auf dem wir uns überraschendeweise zweimal selbst sahen, einmal mit dem Foto beim Kapitän und einmal beim Tanzen. Aber Thomas hatte diese CD bereits gekauft. Danach trat ein Mann mit einem BMX-Fahrrad auf, der akrobatische Kunststücke vorführte, was sehr lustig und unterhaltsam war.

Als die Show beendet war, liefen wir schnell zum Guestservice, um nachzufragen, wann wir denn jetzt auschecken müßte, (wir hatten natürlich keine Info in  unsere Kabine erhalten) und man sagte uns, dass wir mit dem letzten Bus, und zwar um 15.30 Uhr, das Schiff verlassen würden. Danach ging Thomas die Tickets ausdrucken, während ich mir auf dem Weg zurück zur Kabine noch eine Kette kaufte. Fast gleichzeitig trafen Thomas und ich vor unsere Kabine ein, und während ich den kleinen Wohnzimmertisch und den Stuhl auf den Balkon stellte, holte Thomas für mich einen Cocktail. Dabei brachte er Kathrin und Andre gleich mit, die er unten getroffen hatte.  

 

 

Wir saßen bei angenehmen Temperaturen noch bis ca. 23.30 Uhr draußen und unterhielten uns nett.

 


Nachdem die beiden gegangen waren, stellten wir unseren fertig gepackten Koffer auf den Flur und begannen, den anderen zu packen. Thomas füllte den Fragebogen bzgl. der Kreuzfahrt aus, während ich schon damit begann, die Erlebnisse des heutigen Tages zu schreiben. Um 0.30 Uhr war dann für uns beide der Tag beendet, und der Wecker wurde auf 7 Uhr gestellt.

 

Freitag, 14.10.2011 (12. Tag)

Ich wurde um 3.45 Uhr durch eine SMS von Dennis geweckt, die wohl jetzt erst ankam, weil wir uns jetzt wieder in einem Netzbereich befanden. Ich antwortete darauf, und versuchte, wieder einzuschlafen, was nicht sofort gelang, weil der Wind so pfiff. Also schloss ich die Balkontür. Um 4.00 Uhr schaute ich noch einmal hinaus, da waren die Lichter vom Hafen von Civitavecchia schon gut erkennbar. Als ich das nächste Mal aufwachte, war ich durch die Seitenstrahlruder geweckt worden, das war um 4.40 Uhr. Danach schlief ich bis kurz vor 7 Uhr. Thomas wachte auch vor dem Klingeln des Weckers auf, und um 7.15 Uhr standen wir auf und packten den größten Teil unserer restlichen Sachen ein, bevor wir zum Frühstücken gingen. Witzigerweise trafen wir heute vor dem Frühstücksraum noch einmal Dan und seine Frau (deren Namen ich leider vergessen habe) aus Kalifornien, und wir saßen anschließend gemeinsam mit noch anderen Amis an einem Tisch. Dan beteuerte noch einmal, wie toll wir tanzen könnten, und sie freuten sich offensichtlich, uns noch einmal getroffen zu haben. Sie blieben auf dem Schiff, um noch eine weitere Kreuzfahrt zu machen, im Wesentlichen die gleiche, nur dass anstatt Türkei nun Israel mit angelaufen werden würde.

Dadurch, dass wir uns etwas mit den beiden verquatscht hatten, kamen wir erst um kurz vor 9 Uhr zurück in unsere Kabine, und wir packten schleunigst die restlichen Sachen ein, wobei wir die Sachen separierten in Sachen für den weiteren Aufenthalt auf dem Schiff und Sachen für die Reise. Mit unserem ganzen Gepäck begaben wir uns jetzt zur Handtuchausgabe auf Deck 11, wo wir die Sachen deponieren konnten. Zum Glück mußten wir uns mit dem anderen Koffer nicht mehr herumschlagen, wir hatten so schon genug Gepäck.

Mit dem Relaxen am Pool war das so eine Sache: es war heute dermaßen windig und böig, dass es überall fast unerträglich war, obwohl die Sonne ohne irgendeine Wolke vom strahlend blauen Himmel schien. Ich lief über das ganze Schiff, um eine Stelle zu finden, wo es sonnig und windstill war, aber der einzige Bereich, wo ich glaubte, dass es da so wäre, war abgesperrt, weil dort angeblich irgendetwas frisch gestrichen war, und das war am Heck.

Also blieben wir am Pool liegen, bis Thomas beschloss, in den Whirlpool zu gehen. Ich konnte mich dazu erst einmal nicht durchringen, und las auf meiner Liege weiter in meinem Buch. Schließlich traute ich mich, zog meinen Bikini an und ging zu Thomas in den Pool. Dort war es wirklich schön warm, und wir hatten ihn ganz für uns alleine. Nach einer halben Stunde verließen wir den Pool und legten uns – ins Handtuch gewickelt – auf unsere Liegen. Mittlerweile hatte die Sonne mehr Kraft, aber der Wind war unverändert. Wenn der Wind mal einen Augenblick nicht wehte, war es superwarm.  

 

Das Windjammer Restaurant

Gegen 13 Uhr begaben wir uns ins Windjammer-Restaurant, um etwas zu essen. Überall wurden wir mit „Welcome aboard“ begrüßt, was wir schon witzig fanden.  

 

 

Nach dem Essen gingen wir ins Fitness-Center, um uns umzuziehen, und um 14.45 Uhr verließen wir das Schiff. Eigentlich wollte man uns am Ausgang unsere Seepaßkarten wegnehmen, doch sie ließen sich nicht so einfach vom Schlüsselband lösen, so dass der Mitarbeiter von Royal Caribbean irgendwo anrief und nachfragte, danach durften wir die Karten dann doch behalten.

Ich hatte mir das Auffinden des gestern Abend hinausgestellten Koffers schwieriger vorgestellt, aber wir fanden ihn auf Anhieb. Allerdings wußten wir jetzt nicht, wohin wir mußten. Wir fragten nach, und durften dann in der Abfertigungshalle auf Stühlen Platz nehmen. Dabei konnten wir beobachten, wie die Mitarbeiter von Royal mit den Koffern der anreisenden Passagiere verfuhren. Das war nicht gerade ein toller Umgang mit dem Gepäck, und wir konnten verstehen, warum so viel Gepäck bei den Reisen kaputt geht.

Als um kurz nach 15  Uhr unser Bus eintraf, begaben wir uns dorthin. Die Abfahrt sollte um 15.30 Uhr sein, doch die Zeit verstrich, aber der Bus startete nicht. Es schien so, als ob wir noch auf Passagiere warteten. Einige Mitarbeiter von Royal Caribbean liefen hin und her und telefonierten, doch wir starteten dann erst um 15.45 Uhr, ohne dass noch jemand eingestiegen wäre.

Als wir am Flughafen ankamen, konnten wir – Dank Thomas‘ vorzeitigem Ausdrucken unserer Tickets – total rasch und unkompliziert einchecken. Selbst das Gewicht unserer Koffer (beide ca. 28 kg) wurde mit keiner Silbe erwähnt. Nachdem wir unsere letzte Wasserflasche vom Soda-Package geleert hatten (kaufen wir nie wieder, weil es nicht unbedingt erforderlich ist), begaben wir uns durch die Sicherheitskontrolle in den Wartebereich und warteten, dass unsere Maschine aufgerufen werden würde.

Ab jetzt nahm „der Urlaub“ einen Verlauf, wie er nur UNS widerfahren kann!! Wie Dennis treffend sagte: das passiert nur euch!

Unsere Boardingtime war 18.25 Uhr, und der Abflug um 18.55 Uhr. Plötzlich um 18.25 Uhr wurde eine Durchsage gemacht, die wir nicht verstanden, weil wir Kopfhörer in den Ohren stecken hatten, jedenfalls standen viele Personen aus unserem Wartebereich auf und gingen in einen anderen. Da wir nicht recht wußten, was daszu bedeuten hatte, liefen wir hinterher zum Gate D10 (vorher waren wir bei D7), aber dort stand ein anderes Ziel, als München. Ein Englisch sprechender Passagier sagte, dass das Gate gewechselt habe, und als wir einen Moment bei Gate 10 in der Schlange standen, standen dort auf einmal unsere Abflugsdaten. Also warteten wir geduldig in der Schlange, aber das Gate wurde nicht geöffnet. Um 18.40 Uhr stand dann plötzlich da: Boardingtime 18.50 Uhr und Abflug 19.10Uhr. Doch diese Zeiten verstrichen, ohne dass sich etwas getan hätte. Schließlich setzten wir uns wieder hin. Einige der Wartenden gingen zum Schalter und fragten nach den Anschlußflügen. Da wir jedoch in München eine Stunde Aufenthalt hatten, machten wir uns vorerst keine Gedanken über den Anschlußflug.

Als sich um 19.10 Uhr immer noch nichts getan hatte, beschloß ich, uns etwas zu essen zuholen, weil sich mittlerweile der Hunger bemerkbar machte, und wir auf dem kurzen Flug sowieso nichts Gescheites würden zu essen bekommen. Ich ging zu der 10 m entfernten Theke, wurde aber nicht bedient, weil sich irgendwie keiner so richtig zuständig fühlte (kam mir jedenfalls so vor). Also ging ich zur kassierenden Dame und sagte, was ich haben wollte. Sie kassierte mich ab, und ich erhielt auf meinen 50 €-Schein acht 5 €-Scheine zurück, aber nicht das, was ich bestellt hatte. Ich stellte mich wieder an der Theke an, und nach einigen Minuten fragte eine andere Dame, was ich denn wollte. Ich hielt ihr meinen Kassenzettel hin, und sie packte die beiden Sandwiches unter einen Sandwichtoaster. Während ich darauf wartete, dass mir die Sachen ausgehändigt wurden, tat sich etwas vor dem Gate: es ging los. Das war natürlich die unpassendste Zeit überhaupt. Nach mir endlos dauernden Minuten erhielt ich die beiden Sandwiches und mußte damit gleich zum Gate und zum Flieger. Auf dem Weg dorthin, versuchten wir, die Sandwiches wegzumümmeln, was Thomas gelang, ich mußte mein Sandwich mit in den Flieger nehmen.

Als eigentlich alle Passagiere an Bord waren, konnten wir dennoch nicht abfliegen, da das Gepäck noch nicht verstaut war. Als wir dann letztendlich starteten, war es 19.50 Uhr. Der Pilot meinte, dass der Flug eine Stunde und vierzig Minuten dauern würde. Dass das für uns ganz, ganz knapp werden würde, war uns klar. Wir fragten die Stewardess, was denn mit unserem Anschlußflug sei. Sie antwortete, dass der Pilot mit dem Flughafen und den Piloten der Anschlußflüge Kontakt aufnehmen würde, und dass man dort warten würde.

Doch bereits um 21 Uhr setzten wir auf der Landebahn in München auf. Da wir – obwohl Lufthansa gebucht – mit Air Dolomiti geflogen waren, hielt der Flieger natürlich mitten irgendwo auf dem Feld. Als wir die Treppe hinunter kamen, wurden einige Passagiere mit Anschlußflügen direkt an unserem Flugzeug abgefangen und zu den wartenden Maschinen gebracht. Wir nicht. Wir mußten mit dem Bus erst zum Terminal gefahren werden. Dort angekommen, liefen wir los, um zum entsprechenden Gate zu gelangen, das – sinnvollerweise – genau am anderen Ende des Flughafengebäudes lag, und somit in ca. 1,5 km Entfernung. Als ich auf den Tafeln der Abfluginformationen nachsehen wollte, ob sich evtl. das Gate geändert hätte, konnte ich den Flug nach Münster nicht entdecken, was ich als schlechtes Zeichen deutete, doch Thomas war mal wieder ganz zuversichtlich, dass es sich dabei nur um ein Versehen handeln könne.

Als wir an Gate 02 ankamen, von wo wir abfliegen sollten, war dort gar nichts mehr los, es war nicht einmal mehr jemand vom Personal dort, der Schalter war geschlossen. Wir liefen zurück zu einem anderen Schalter, und der Angestellte von Lufthansa dort wußte, dass der Flug gerade weg sei!!!!

Das konnten und wollten wir einfach nicht fassen. Wir waren rechtzeitig gelandet, doch hatte der Flieger nicht gewartet, wie uns von der Stewardess versprochen worden war. Man hatte uns sogar vor dem Aussteigen noch versichert, dass das Bodenpersonal davon in Kenntnis gesetzt worden sei, dass wir Verspätung hätten und uns vorrangig abfertigen würden. Jetzt war unser Flieger weg!!

Der Mann, der uns dies mitteilte meinte, wir sollten zum Lufthansaschalter gehen, und dort umbuchen. Dieser befand sich natürlich wieder genau am anderen Ende des Flughafens, also mußten wir wieder mindestens 1,5 km zurück. Dort angekommen, waren wir selbstverständlih nicht die einzigen, die ihren Anschlußflug verpaßt hatten. Also war wieder Warten angesagt. Mir war mittlerweile schon übel vor Wut und Enttäuschung. Da auf den Abflugtafeln kein Flug nach Münster mehr angezeigt wurde, war mir schon klar, dass wir heute wohl in München bleiben mußten.

Nachdem wir geduldig (oder eher ungeduldig und geladen) eine halbe Stunde benötigten, um endlich an der Reihe zu sein, hielt ich dem Angestellten von Lufthansa nur die Bordkarten hin, ohne etwas zu sagen, ansonsten wäre ich nämlich explodiert. Aber der Mann konnte ja auch nichts dafür!

Er schaut ein seinem PC nach und sagte, dass der nächste Flug nach Münster morgen um 11.05 Uhr gehen würde. Er könne uns jetzt nur ein Hotel buchen, und wir könnten ein Overnight-Kit bekommen, damit wir wenigstens ein paar Hygienesachen für die Nacht hätten. Wir hätten auch unsere Koffer bekommen können, doch wir wollten uns wirklich nicht mit zwei 28 kg schweren Koffern herumquälen. Also blieb uns nichts anderes übrig. Wir beschwerten uns jedoch noch bei dem Mann, und er gab uns eine Adresse, an die wir unsere Beschwerde richten sollten, da sonst die Gesellschaft der Meinung sei, dass solche Aktionen für sie keine Konsequenzen haben würden. Und da konnte er Gift drauf nehmen, dass wir das in Anspruch nehmen würden!!!

Auf so kaltes Wetter, wie es hier in München war, waren wir nicht eingestellt, denn unsere warmen Jacken hatten wir vorne in unseren Koffer gepackt, denn es hätte uns ja gereicht, sie in Münster am Flughafen anzuziehen. So begaben wir uns frierend nach draußen, wo der Hotelshuttle abfahren sollte. Zum Glück brauchten wir nicht lange zu warten, und die Fahrt zum Hotel dauerte nicht lange. Dort angekommen, waren wir auch schnell eingecheckt, und hatten noch Anspruch auf ein Sandwich und etwas zu trinken.

Wir brachten nur unser Handgepäck ins Zimmer und ließen uns unten in der Bar noch etwas  zu essen und zu trinken geben. Danach  begaben wir uns ins Zimmer und untersuchten erst einmal unser Overnight-Kit. Darin enthalten war jeweils ein T-Shirt, Zahnbürste, Zahnpasta, Duschgel, Bodylotion, Bürste mit Spiegel. Bei Thomas war noch ein Rasierer und Rasiergel enthalten und bei mir eine Nagelfeile. Darüber konnte man nicht meckern. Für eine Übernachtung war das ausreichend.

Zwischenzeitlich hatte ich Dennis angerufen, und ihm von unserem unfreiwilligen Aufenthalt in München berichtet, wovon er gar nicht begeistert war, weil er von heute Abend bis Sonntag mit den Pfadfindern unterwegs wäre, und er damit gerechnet hatte, dass wir heute Abend zur Versorgung des Hundes wieder zu Hause wären. Er wollte sich aber darum kümmern, dass sich evtl. Oliver um Hund und Katze kümmere. Da wir morgen auch nicht Mollie pünktlich aus der Tierpension würden abholen können, mußten wir morgen mit der Pension telefonieren, wie wir das handhaben könnten.

 

Samstag, 15.10.2011 (13. Tag)

Nach einer relativ gut geschlafenen Nacht (ich) und einer weniger gut geschlafenen Nacht (Thomas), standen wir gegen 8 Uhr auf und gingen zum Frühstücken hinunter. Das Essen war ok, und wir begaben uns wieder ins Zimmer, um unsere Sachen zupacken. Bei einem Anruf in der Tierpension wurde abgesprochen, dass wir Mollie um 17 Uhr abholen konnten. Pünktlich um 10 Uhr kam der Shuttle zum Flughafen, und wir waren wirklich 10 Minuten später vor Ort. Nachdem wir zuerst den Flug nach Münster auf den Anzeigen nicht finden konnten, und Thomas beim Lufthansaschalter nachfragte, sah ich ihn im selben Moment auf der Anzeige stehen. Das Einchecken ging relativ unkompliziert, bis auf, dass das Beatmungsgerät wieder intensivst in Augenschein genommen wurde. Danach brauchten wir nur noch zu warten. Obwohl wir nicht hörten, dass unser Flug aufgerufen worden war, bekamen wir plötzlich mit, dass alle mit uns Wartenden um uns herum verschwunden waren. So begaben wir uns auch zum Gate, wo wir mit einem Bus – wieder quer über den gesamten Flughafen – zum Flieger gebracht wurden.

Heute war es möglich, mit 10-minütiger Verspätung zu starten,  warum gestern nicht, ist mir schleierhaft. Der weitere Flug war völlig ereignislos, und wir landeten kurz nach 12 Uhr bei herrlichstem Sonnenschein in Münster. Meine Befürchtungen, die Koffer wären irgendwo in München verloren gegangen (was bei uns ja durchaus nicht unmöglich gewesen wäre), waren unbegründet, und relativ schnell konnten wir zum Auto gehen und nach Hause fahren, wo wir um 13.30 Uhr eintrafen.