2024 Urlaub auf der Anthem of the Seas
vom 26.05. bis 02.06.2024
Sonntag, 26.05.2024 Enniger ⇒ Amsterdam ⇒ Southampton
Montag, 27.05.2024 Seetag
Dienstag, 28.05.2024 La Rochelle, Frankreich
Mittwoch, 29.05.2024 Bilbao, Spanien
Donnerstag, 30.05.2024 La Coruna, Spanien
Freitag, 31.05.2024 Vigo, Spanien
Samstag, 01.06.2024 Seetag
Sonntag, 02.06.2024 Southampton ⇒ Amsterdam ⇒ Enniger
Sonntag, 26.05.2024 (Enniger ⇒ Amsterdam ⇒ Southampton )
Wir standen um 2 Uhr auf, packten die restlichen Sachen und fuhren um 3.20 Uhr von zu Hause ab.Die Autobahn war ein Traum, ich wüsste nicht, wann ich eine so leere Bahn erlebt habe. Kein Stau, keine Baustellen, ganz wenige LKW. Wir hatten Bodennebel, was in der Morgendämmerung und später beim Sonnenaufgang toll aussah. Als die Sonne noch nicht aufgegangen war, sahen wir einen Gasballon, den ich gerne fotografiert hätte, aber das war nicht möglich. Es zeichnete sich ab, dass das Wetter heute gut werden würde. In Holland war die Bahn weiterhin frei, und es war gut zu fahren.
Eine halbe Stunde vor Ankunft am Flughafen, rief Thomas den Parkshuttle-Service an und meldete uns an. Wir hatten genaue Anweisung, wohin wir fahren sollten, was Thomas direkt ins Navi eingegeben hatte. Als wir dort ankamen, musste ich dringend wohin, und Thomas blieb beim Wagen, bis der Mitarbeiter vom Parkservice kam. Als ich zurückkam, hatte er bereits alles auf einen Gepäckkollie geladen, sodass wir direkt in den Flughafen gehen konnten. Als erstes gaben wir unsere Koffer auf, dann gingen wir in den Sicherheitsbereich. Hier wurden mehrere Gepäckstücke von uns „aussortiert“, die einer näheren Untersuchung unterzogen wurden, aber letztendlich war alles in Ordnung, und wir konnten wieder alles in die Rucksäcke einräumen. Danach mussten wir zur Passkontrolle. Hier war bereits eine Schlange, aber es ging relativ flott weiter. Als wir dort durch waren, aßen wir erst einmal etwas, danach suchten wir unser Gate, welches wir 1,5 Stunden vor dem Abflug erreichten. Hier war gerade eine Maschine angekommen, von der wir vermuteten, dass es unsere sein würde. Der Check-in war pünktlich, und wir hätten auch pünktlich um 10.15 Uhr abfliegen können, denn alle saßen bereits im Flieger.
Der Pilot machte die Durchsage, dass er im Moment in Heathrow nicht landen könne und wir hier noch warten müssten. Um 11 Uhr starteten wir dann. Er gab die Flugzeit mit 45 Minuten an, sagte aber kurz vor Heathrow, dass wir aufgrund der Wetterverhältnisse eine Viertelstunde kreisen müssten. Insgesamt war der Flug – vor allem die letzten 20 Minuten – sehr unruhig. Aber was mit dem Wetter sein sollte, verstanden wir nicht, denn wenn wir durch die Wolken blickten, sah es in England eigentlich ganz gut aus. Auch die Landung war sehr holprig. Dann mussten wir noch mehrere startende Flieger abwarten, bevor wir zum Gate fuhren. Vor diesem trat er dann auch abrupt auf die Bremse. Also, meiner Meinung nach war er nicht gut geflogen … Als wir endlich im Terminal waren, liefen wir der Menge hinterher, denn auf einmal war das Bagage claim nicht mehr ausgeschildert. Zuerst kam die Passkontrolle, die selbstständig absolvieren mussten. Am Bagage claim warteten wir auch eine ganze Zeit, und als unsere Koffer endlich kamen, begaben wir uns sofort zum Ausgang des Sicherheitsbereiches, wo wir bereits von einem RCL-Mitarbeiter erwartet und mit Namen begrüßt wurden. Allerdings mussten wir hier auch erst wieder warten und tranken einen Kaffee. Dafür, dass wir nicht sehr „weit“ von zu Hause weg waren, waren wir schon sehr lange unterwegs (fast 12 Stunden). Ein Kleinbus, in dem bereits zwei Asiaten aus Houston saßen, brachte uns dann zum Schiff. Die Fahrt dauerte knapp 1,5 Stunden. Der Fahrer fuhr nicht sehr gut, man wurde hin- und hergeworfen. Zwischendurch goss es dann in Strömen. Als wir am Schiff ankamen, hatte es wieder aufgehört.
Das Einchecken ging recht unkompliziert, und um 15.30 Uhr erreichten wir unsere Kabine auf Deck 8, ganz weit vorne. Nachdem wir unsere Sachen dort deponiert hatten, gingen wir zur Masterstation und ließen uns das Ansehen des Sicherheitsvideos bestätigen. Dann tranken wir an einer Bar einen Lavaflow, und als wir zur Kabine zurückkehrten, trafen wir auf unseren Room-Attandent David.
Wir baten dann gleich um zwei separate Bettdecke und um ein Verlängerungskabel für das C-Pap-Gerät. Unsere beiden Koffer waren auch schon vor der Tür.
Nachdem wir sie ausgepackt hatten, ging Thomas duschen und ich setzte mich auf den Balkon, um zu stricken. Als es Zeit fürs Abendessen war (unsere Tischzeit war für 17.30 Uhr angesetzt), begaben wir uns auf Deck 4 zum Speisesaal. Thomas hatte beim Buchen angegeben, dass wir gerne einen Tisch am Fenster hätten, und diesmal klappte das auch super. Wir erhielten einen Zweier-Tisch direkt am Fenster. Die für uns zuständigen Kellner stellten sich bei uns vor. Nur der Assistant-Waiter war uns sympathisch. Der Head-Waiter verteilte sofort an jeden seine Visitenkarte und war uns total unsympathisch. Nachdem er sich später danach erkundigte, ob wir mit unserem Essen zufrieden waren (was Thomas ja definitiv nicht war, s.u.), bot er uns an, morgen an einer Galley-Tour teilzunehmen.
Wir dachten, dass diese für uns kostenlos sei, doch er sagte, dass wir sie zum halben Preis bekommen könnten. Ich wollte sowieso nicht, da wir schon einige Küchenbesichtigungen mitgemacht hatten (egal, ob kostenlos oder zum reduzierten Preis), aber wir waren nicht bereit, dafür noch viel Geld auf den Tisch zu legen und lehnten das „Angebot“ ab. Wir bestellten unser Essen (ich nahm die Schnecken als Vorspeise und Spaghetti Bolognese als Hauptgericht, Thomas wählte die Tomatensuppe und das Steak …???). Meine Gerichte waren altbekannt und keine Überraschung, schmeckten aber, wie erwartet. Thomas fand seine Tomatensuppe sehr wässrig und vom Steak sagte er, dass man so etwas erhielte, wenn man beim Metzger fragte, ob sie noch Abfälle für den Hund hätten, aber so sah das auch aus! Ich fand das sehr unappetitlich.
Das Einzige, was ihm schmeckte waren der Wein und die Käseplatte. Nach dem Essen fragten wir beim Loyality Ambassador, ob man unsere Armbänder, die wir vor 8 Jahren auf der Anthem gekauft hatten, noch zu aktivieren seien, was der Mitarbeiter bejahte, und er forderte uns auf, diese neu aktivieren zu lassen. Dann liefen wir durch die Geschäfte, wo wir aber nichts von Interesse fanden. Wir holten die Armbänder, und Thomas stellte sich in die Schlange vor dem Guest-Service, um sie aktivieren zu lassen. Der Mitarbeiter sagte zu ihm, dass diese Armbänder aber nicht von diesem Schiff seien (was aber definitiv der Fall war). Er sagte, diese hätte er noch nie gesehen. Mittlerweile seien diese bunt (unsere waren schlicht schwarz). Aber sie ließen sich problemlos aktivieren.
Da ich total müde war, wollte ich nur noch ins Bett. Zuvor bestellten wir uns noch einen Lavaflow und gingen in die Kabine, wobei wir feststellten, dass sich die Tür tatsächlich mit den Armbändern öffnen ließ. Thomas wollte noch in die „Welcome Abord Show“, die jedoch erst um 21.45 Uhr begann, doch mich zog es nur noch ins Bett. Da Thomas Kontingent bzgl. der Getränke auf seiner Karte bereits erschöpft war, bot ich ihm an, dass er meine Karte benutzen könne, wenn er ins Theater ging, denn wir wollten ja nichts verfallen lassen. Ich schrieb dann noch den restlichen Tag und legte mich schlafen, nachdem ich bereits 20 Stunden auf den Beinen war. Als ich schon fast schlief, kam Thomas zurück; er hatte sich entschieden, doch nicht mehr in die Show zu gehen, denn die begann erst in knapp einer Stunde.
Montag, 27.05.2024 (Seetag)
Ich schlief wie eine Tote, und zwar sehr gut. Gegen 7 Uhr quälte ich mich langsam aus dem Schlaf. Gegen 8 Uhr schien die Sonne.Da wir den North-Star gebucht hatten, gingen wir im Windjammer frühstücken und danach direkt dorthin. Diesmal bewegte sich die Gondel erst links, dann rechts neben das Schiff. Dass es sehr windig war, merkte man auch in der Gondel.
Aber sich neben dem Schiff zu bewegen, war schon cool. Anschließend gingen wir ins Two70, um an der Crown and Anchor-Party teilzunehmen. Die drei mit den meisten Kreuzfahrten (1.282, 1.390 und 1.780 Tagen wurden geehrt. Hier traf Thomas auf Captain Tony, mit dem er vorab schon per E-Mail Kontakt gehabt und der uns gestern per Mail Willkommen geheißen hatte. Anschließend wollten wir in die Kabine, doch dort wurde gerade geputzt, daher suchten wir, wo der Diamond Club war, den wir dann auch fanden.
Hier aßen wir 2 Plätzchen und gingen dann wieder in die Kabine. Hier stand ein Teller mit Petit Fours, vom Chef, wer immer das war, vermutlich der Küchenchef, denn kurz darauf klopfte es an der Tür, und wir bekamen eine Flasche Rotwein mit zwei Gläsern und einem Teller Schokoerdbeeren mit einem persönlichen Schreiben von Captain Tony.
Eigentlich wollten wir heute laufen, aber bei dem Wellengang und Wind verzichteten wir zunächst darauf. Zudem war es mit 13 °C auch nicht gerade warm. Aber wir hatten schon auf dem Schiff Probleme, einigermaßen zu gehen. Thomas machte ein Nickerchen, da er nicht so gut geschlafen hatte. In der Zeit strickte ich. Thomas hatte einen Flug mit dem RipChord by Iflight gebucht, doch durfte nicht mitmachen.
Der RipChord by Iflight ist ein Windkanal, der es den Pasagieren ermöglicht, den freien Fall in der Indoe-Skydivinganlage zu erleben. Danach schlenderten wir übers Schiff und suchten den Diamond Club, der sich noch an derselben Stelle befand, wie vor 9 Jahren. Hier aßen wir zwei Kekse, und Thomas trank einen Kaffee. Zu 17.30 Uhr gingen wir zum Abendessen. Ich hatte im Daily Planner gelesen, dass die Bekleidung Smart Casual sein sollte und wunderte mich, dass so viele Leute schick angezogen waren. Was sich später herausstellte, hatte ich im falschen Planner gelesen, das war der von gestern. Aber wir waren auch gut angezogen, aber nicht so schick, wie wir es sonst gemacht hätten. Für unsere Kellner hatten wir einen Dino mit 5 € eingepackt. Zuerst bekam ihn der Waiter, der sehr verhalten, oder gelangweilt reagierte. Anschließend der Assistant Waiter, der sich riesig freute. Anschließend war der Waiter richtig freundlich und bemüht, warum, wussten wir nicht.
Nach dem Essen schlenderten wir über die Royal Esplanade und Deck 5. Schließlich blieben wir an der Bar in der Music Hall hängen und orderten einen Lavaflow. Dieser schmeckte diesmal eigenartig und gefiel mir gar nicht. Wir ließen danach noch einen von der Kellnerin von gestern zubereiten, der aber auch nic hat so lecker war. Für das letzte freie Getränk nahmen wir noch eine Sprite mit in die Kabine.
Da wir beide müde waren, gingen wir zeitig ins Bett.
Dienstag, 28.05.2024 (La Rochelle, Frankreich)
Wir schliefen beide relativ gut. Ich erwachte vom Drehen des Schiffes im Hafen von La Rochelle, schlief dann aber noch weiter. Als ich das nächste Mal wach wurde, lagen wir bereits fest – und zwar im schrecklichsten Hafen, den wir je mit einem Kreuzfahrtschiff angelaufen hatten. Ein absolut hässlicher Industriehafen. Den zweiten Schock bekam ich, als ich sah, wie weit wir von der Stadt entfernt waren. Diese war zu Fuß nicht zu erreichen. Wir gingen zum Frühstücken wieder in den Windjammer.
Anschließend erkundigten wir uns beim Loyalit Ambassador nach einem Shuttle in die Stadt. Dieser verwies mich an einen anderen Mitarbeiter, der jedoch erklärte, dass es keine Tickets mehr gäbe und wir ab 12.30 Uhr ohne Ticket mit dem Shuttle fahren könnten. Ich vermutete, dass dies im Daily Planner gestanden hätte, den wir aber nicht eralten hatten. Auf dem Weg in die Kabine lief uns unser Zimmerboy über den Weg, den ich danach fragte. Er sagte, dass er den Planner an unsere Tür geklemmt hätte, da er uns abends nicht mehr stören wollte. Aber als wir heute Morgen aus der Kabine kamen, war dort kein Planner. Als wir jetzt vor der Tür ankamen, klemmte einer an der Türklinke. Hätte er am Morgen dort gehangen, wäre er heruntergefallen, und das hätten wir bemerkt. Wir machten ihm jedenfalls klar, dass wir das nicht toll gefunden haben. Wir überlegten, wie wir jetzt eher in die Stadt kämen und wollten uns ein Taxi nehmen. Wir verließen unsere Kabine mit Rucksack und Nordic Walking-Stöcken und begaben uns auf Deck 3, wo der Ausgang war. Hier befanden sich lange Schlangen, in die wir uns einreihten. Kurz bevor man sich ausscannen musste, wurden wir aufgefordert, unsere Tickets abzugeben. Obwohl wir keine hatten, interessierte das niemanden, sodass wir uns ganz normal zu den Bussen begaben und letztendlich mit diesem in die Stadt fuhren. Als wir nach ca. 30 Minuten an der Haltestelle ankamen, suchten wir den Hafen in der Stadt. Zuerst versuchte ich, in einer Apotheke meinen Hustensaft zu erstehen, aber den hatten sie dort nicht. Dafür kaufte ich eine Sonnen-Lesebrille (da meine verschwunden war, und ich vermutete, dass sie am Flughafen in Amsterdam verloren gegangen war, während ein Mitarbeiter alle meine Behältnisse in meinem Rucksack geöffnet aber nicht wieder verschlossen hatte).
Danach schlenderten wir am Hafen entlang und kauften in einem Souvenirshop ein Schild für unsere Toilettetnür im Boot und zwei Tassen. Dann liefen wir zum Riesenrad und sahen eine weitere Apotheke, wo es meinen Hustensaft zwar auch nicht gab, aber man bot mir ein anderes Präparat an, welches wir dann kauften. Wir fuhren drei Runden mit dem Riesenrad, von wo man eine schöne Aussicht auf den Hafen und andere Straßenzüge hatte.
Dort, wo wir die Tassen gekauft hatten, hatten wir auf der Karte eines Restaurants den Salade de Chèvre chaud gesehen. Dorthin gingen wir jetzt und orderten den Salat. Diesmal war er wieder ganz anders, schmeckte aber ganz gut, nur der Honig fehlte uns. Nachdem wir gut satt waren, liefen wir noch etwas durch die Straßen im Zentrum und begaben uns dann Richtung Bushaltestelle. In einer Seitenstraße davor befanden sich auf dem Bürgersteig viele Leute, und wir dachten, die wollten in ein Museum oder so. Als wir den Place de Verdun (wo uns der Bus entlassen hatte) erreichten, stellten wir fest, dass die wartenden Leute auf mit dem Shuttle zurückfahren wollten. Da sich keiner beschwerte, reihten wir uns weit vorne in die Schlange ein und wurden kurz darauf aufgefordert, in einen Bus zu steigen, was wir uns nicht zweimal sagen ließen. Als unser Bus bis auf den letzten Platz voll war, fuhren wir wieder zum Schiff zurück. Beim Sicherheitscheck in dem Hafengebäude wurde Thomas (per Zufall) herausgewunken und musste seinen Rucksack auspacken.
Ich lief derweil weiter zum Schiff, wo mein Rucksack nochmals gescannt wurde. Dann begab ich mich direkt in unsere Kabine. Hier lagen jetzt Zettel, die wir gestern gut gebraucht hätten, da dort alles stand, was bzgl. der Tickets heute für uns wichtig gewesen wäre. Zudem erhielten wir eine Mitteilung, dass aufgrund von Streiks der Aufenthalt in Le Havre ausfalle und wir dafür die Stadt Vigo in Spanien anlaufen würden, was wir gar nicht gut fanden, da wir uns auf Le Havre gefreut hatten. Wir waren dort schon so oft vorbeigekommen und hätten es jetzt gerne besichtigt. Zu 17.30 Uhr begaben wir uns zum Abendessen. Da ich todmüde war (warum auch immer), wollte ich eigentlich nur noch ins Bett. Doch zunächst setzten wir uns in die Boleros Bar und checkten den Daily Planner für morgen. Auf dem Weg zum Bug, quer über Deck 4, entschieden wir uns, noch in die Diamond Lounge zu gehen. Hier war die Managerin anwesend, die uns gleich fragte, wie unser Tag war. Ich riß dann kurz an, was so alles schief gelaufen war, und sie fragte, ob sie uns helfen könnte, doch das verneinte ich. Sie forderte uns aber auf, uns zu melden, wenn sie für uns tätig werden könne.
In der Lounge war es nicht voll und angenehm ruhig, so beschlossen wir, uns dort niederzulassen. Ich holte mein Stricken von oben, und während ich strickte, schnitt Thomas ein Video zusammen. Wir bestellten uns einen Lavaflow. So nach und nach leerte sich der Raum, und letztendlich saßen wir nur noch alleine dort.
Gegen 21 Uhr begaben wir uns in die Kabine.
Mittwoch, 29.05.2024 (Bilbao, Spanien)
Ich schlief einigermaßen gut, wachte aber ein paar Mal auf. Gegen 7 Uhr war bereits Land in Sicht, und eine halbe Stunde später wurde ich vom Geräusch des Querstrahlruders geweckt. Nach dem Duschen gingen wir in den Windjammer zum Frühstücken. Hier war es wieder wuselig und voll. Wir fanden einen Platz an einem langen Tisch, an dem (vermutlich eine indische) Familie mit zwei Kindern und Großeltern saß. Neben mir saß ein Mädchen von ca. 5 bis 6 Jahren, welches mit dem Behälter für die Zuckertütchen spielte. Als ich danach griff, zog sie es weg, und, obwohl der Großvater und die Mutter es aufforderten, es abzugeben, tat sie dies zunächst nicht. Zudem quengelte sie in einer Tour herum. Der Vater brachte dann noch Donuts mit Schokoladenglasur und bunten Streuseln, von denen sie nur die Streusel aß. Als die Familie letztendlich den Tisch verließ, hätte man von den Sachen, die sie nicht gegessen hatten, nochmals eine 6-köpfige Familie ernähren können.
Ich kann so etwas nicht verstehen. Es gibt immer mal Sachen, die man probiert und nicht mag, aber wenn man unprobierte Sachen stehen lässt, habe ich kein Verständnis dafür. Als wir den Windjammer verließen ging Thomas auf Deck 4, um zu sehen, ob dort vielleicht wieder ein Buffet aufgebaut war. Dies war tatsächlich der Fall, sodass wir ab morgen dort würden frühstücken gehen. Wir blieben zunächst in der Kabine und besprachen, was wir heute machen wollten. Da wir beide ziemlich müde und kaputt waren, beschlossen wir, heute auf dem Schiff zu bleiben. Um in das Zentrum von Bilbao zu kommen, hätten wir für die 10 km einen Shuttle nehmen müssen. Aber wir wollten uns heute einen Tag zum Ausruhen gönnen und gingen gegen Mittag auf Deck 15, wo wir uns am Heck Liegen suchten.
Es war zunächst leicht bewölkt, doch wurde es nach und nach sonniger, sodass wir einen Platz im Schatten suchten, da es in der Sonne jetzt zu heiß wurde. Allerdings war es jetzt im Schatten zu windig, und wir suchten einen Platz auf der anderen Seite des Schiffes, wo es gar nicht windig, aber sehr ruhig war. Thomas las und ich strickte. Wir waren hier auf weiter Flur ganz alleine und es war angenehm entspannend. Thomas holte sich irgendwann einen Hotdog und lief kurz darauf zwei Runden auf dem Schiff. So nach und nach kamen immer mehr Leute (vermutlich die Ausflugsrückkehrer), und es wurde sehr unruhig und ungemütlich. Es füllten sich nach und nach alle Liegen um uns herum, sowohl die in der Sonne als auch die im Schatten. Zudem liefen Massen von Leuten hin und her.
Daher beschlossen wir, uns auf unseren Balkon zu setzen, wo es absolut ruhig war. Ich weiß nicht, ob es an meinem Alter liegt, aber diese Menschenmassen und die damit verbundene Unruhe mag ich nicht (mehr). Gegen 17 Uhr legten wir ab, und wir zogen uns zum Abendessen um. Heute war weiß angesagt. Nach dem Essen gingen wir zum Diamonds Club, da wir die Nachricht erhalten hatten, dass wir am Sonntag um 7.15 Uhr ausschiffen müssen, unser Flug aber erst um 17.10 Uhr gehen würde. Doch die Managerin sagte, dass sie daran nichts ändern könne, da bis ca. 9.30 Uhr alle von Bord müssten. Wir ließen uns in der Lounge nieder und probierten ein paar kleine Häppchen. Auf einmal stand dann der Kapitän in der Lounge und unterhielt sich nach und nach mit allen Gästen. Er bedankte sich nochmals bei uns für die Sachen, die Thomas ihm mitgebracht hatte, und Thomas bedankte sich für den Wein, den er uns hatte zukommen lassen. Er erzählte, dass La Coruna und Vigo wunderschöne Städte seien und wir dort im Stadtzentrum anlegen würden. Anschließend gingen wir noch auf einen Lavaflow in die Music Hall; hier hatte auch schon die Band begonnen zu spielen, doch die Musik war zunächst nicht nach unserem Geschmack, bis sie dann Musik von Elton John spielten. Die Hall war richtig voll, und die Barkeeper hatten alle Hände voll zu tun und hetzten hinter der Theke hin und her. Wir beobachteten die Leute, die an die Theke kamen, was sehr interessant war. Gegen 21.30 Uhr gingen wir in die Kabine.
Donnerstag, 30.05.2024 (La Coruna, Spanien)
Ich wachte in der Nacht mehrmals auf, schlief aber immer wieder schnell ein. Es schien diese Nacht sehr neblig, denn das Nebelhorn war regelmäßig zu hören. Gegen 7 Uhr wurde ich von veränderten Geräuschen geweckt, als wir uns kurz vor La Coruna befanden. Wir legten tatsächlich mitten in der Stadt an und diesmal sorgar mit der linken Schiffsseite, sodass wir einen tollen Blick auf die Stadt hatten, doch leider war es bewölkt und am Regnen. Kurz vor 10 Uhr gingen wir zum Frühstücken ins American Icon. Die Schlange davor war recht kurz, sodass wir zügig einen 2er Tisch am F3nster erhielten. Ich wechselte dann ins Silk wo das Buffet aufgebaut war. Dort fand ich alles, was ich haben wollte. Die Spiegeleier bestellte ich dann am Tisch. Hier war es insgesamt angenehm ruhig. Nach dem Frühstück machten wir uns abmarschbereit und verließen gegen 11.45 Uhr das Schiff.
Wir wollten zum Herkules Turm laufen, der ca. 2,6 km entfernt war. Auf den letzten 500 m wurde es sehr windig bis stürmisch. Das Wetter war mittlerweile besser, als die Vorhersage. Es war sonnig, und der Himmel überwiegend blau. Als wir endlich die unterste Plattform des Turmes erreicht hatten, flog man fast weg. Wir umkreisten den Turm einmal, dann machten wir uns auf den Rückweg. Es war so windig, dass Thomas die Brille und das Käppi vom Kopf geweht wurden.
Wir hatten unsere Nordic Walking Stöcke dabei, die uns ständig vor, bzw. zwischen die Beine geweht wurden. Wir suchten uns dann ein Restaurant am Hafen mit Blick aufs Schiff und tranken Sangria, die wirklich gut schmeckte.
Um 14:30 Uhr gingen wir aufs Schiff zurück und direkt in den Windjammer, um noch etwas zu essen. Danach machten wir eine Siesta in der Kabine. Wir schauten vom Balkon noch beim Ablegen zu und gingen dann zum Abendessen. Hier tauschte Thomas seine Flasche Rotwein in einen Weißwein um, was er gestern Abend mit den Kellnern besprochen hatte. Nach dem Essen gingen wir in den Diamond Club und später in die Music Hall, um noch einen Lavaflow zu trinken.
Als Thomas Trinkgelder 8 (mit zwei Dinos) für zwei Kellner übergab, waren die so erfreut, dass sie uns einen Cocktail spendierten. Wir wählten einen Erdbeer-Daiquiri, der leider so gar nicht lecker war, obwohl er so aussah, wie unsere zu Hause. Wir nahmen dann die Getränke mit in die Kabine.
Freitag, 31.05.2024 (Vigo, Spanien)
In der Nacht – wir hatten die Balkontür 2 cm offen gelassen – wurde es auf einmal sehr stürmisch und der Wind pfiff, sodass wir davon aufwachten. Wir schlossen die Tür. Thomas schlief sofort wieder ein, doch ich war noch eine Weile wach. Das Schiff rollte ganz schön heftig, aber ich wagte es nicht, die Tür nochmals aufzumachen, um auf den Balkon zu gehen. Irgendwann schlief ich dann wieder ein. Ich wurde gegen 6.30 Uhr wach und stellte fest, dass wir nur noch ganz langsam fuhren. Ich ging auf den Balkon, denn es war kaum noch windig.
Der Himmel färbte sich schon orange. Ich zog mich dann provisorisch an und ging hinauf auf Deck 15. Hier war es sehr windig, aber ich harrte eine ganz Zeit aus (der Sonnenaufgang sollte um 7.01 Uhr sein, da die Sonne aber über Berge musste, dauerte es sehr lange). Da es mir dann zu kalt wurde, ging ich ins Solarium, in der Hoffnung, dass es hier ein Fenster zum Öffnen gab. Dem war leider nicht so, also setzte ich mich auf eine Liege und wartete dort den Sonnenaufgang ab. Da das Fenster leider nicht sauber war, hatte ich immer wieder die getrockneten Regentropfen im Bild. Als die Sonne letztendlich zu sehen war, wechselte ich nochmals auf Deck 15 und machte dort noch einige Fotos, bevor ich wieder in die Kabine zurückging. Wir gingen heute zum Frühstücken direkt ins Silk, und uns wurde ein Tisch nahe beim Fenster zugewiesen. Ich orderte einen Kakao – wie gestern – doch dieser schmeckte nach mit Wasser gemacht. Thomas hatte sich ein Omelett geholt, welches kalt war. Daher beschlossen wir, morgen wieder ins American Icon zu gehen. Nach dem Frühstück gingen wir von Bord und begaben uns zunächst in die Touristen-Information. Dort sagte man, dass um 12 Uhr ein Sightseeing-Bus direkt vor dem Büro abfahren würde. Da es bis dahin noch eine Stunde war, schlenderten wir an einigen Souvenirshops vorbei und tranken dann eine Sangria, die nicht so lecker wie gestern war. Dann gingen wir zur Bushaltestelle. Der Andrang war ziemlich groß, und es dauerte ca. 15 Minuten, bis alle im Bus waren. Wir saßen oben (bei geöffnetem Verdeck), aber das Wetter war sehr gut und fast schon zu warm.
Wir fuhren kreuz und quer durch die Stadt, dreimal wurden wir aufgefordert, den Bus zu verlassen, um Fotos zu machen. Das erste Mal für 10 Minuten, wo wir auch den Bus verließen, um Fotos zu machen, da wir an einem sehr hohen Aussichtspunkt waren. Insgesamt ist Vigo eine Stadt mit vielen steilen Straßen. Die anderen beiden Male blieben wir im Bus, da wir nur 5 Minuten Zeit hatten und es unseres Erachtens nichts Interessantes zu sehen gab. Ich war froh, als nach 1 ¾ Stunden die Tour vorbei war. Thomas und ich waren beide der Meinung, dass dies keine sehr schöne Stadt ist. Aber mit 7,50 €/Person für die Fahrt war es ok.
Wir gingen dann direkt zum Schiff und in den Windjammer, um noch etwas zu essen und dann in die Kabine. Thomas machte ein Nickerchen, während ich mein Buch zu Ende las. Um 17 Uhr legten wir ab. Da wir heute für 18 Uhr im Jamie’s Italian Restaurant einen Tisch gebucht hatten, machten wir uns dorthin auf den Weg. Wir saßen zu zweit an einem 4er Tisch. Tischtücher gab es nicht. Die Servierten sahen aus wie Trockentücher und sahen knubbelig aus. Das mal vorweg. Die Speisekarte gab für meinen Geschmack nicht viel her. Ich bestellte Bruschetta und Pasta Carbonara. Thomas wählte ebenfalls die Bruschetta und Pasta Bolognese.
Als die Bruschetta kam, waren wir sehr überrascht. Hierbei handelte es sich um eine mittlere Scheibe Weißbrot, die getoastet war. Darauf lagen verschiedene halbierte Cocktailtomaten, das war’s. Das Brot ließ sich mit dem Messer fast gar nicht schneiden, und wenn man es dann irgendwie abgetrennt hatte, lag auch keine Tomate mehr auf dem Brot. Geschmacklich ließ das Ganze auch zu wünschen übrig.
Als unsere Hauptspeise kam, wurde diese auch recht lieblos serviert und war geschmacklich ebenfalls kein Highlight. Ich aß sie auch nicht auf. Unser Kellner war sehr unaufmerksam und musste jedes Mal darauf angesprochen werden, unsere Wassergläser aufzufüllen. Thomas‘ Bolognese schmeckte ihm einigermaßen.
Als wir uns ein Dessert wählen konnten, wollte ich zunächst Tiramisu nehmen, aber Thomas wollte ein Banana-Split. Ich dachte mir, dass man damit wohl nichts falsch machen könnte, und wir bestellten beide das Banana-Split. Dieses schmeckte gut, auch die Bananen, die etwas geröstet waren und dazu die Karamell-Sauce. Allerdings war das Ganze auch sehr lieblos zubereitet. Da uns dieses Essen pro Person mit 54 $ in Rechnung gestellt wurde, waren wir dementsprechend unzufrieden, und Thomas wollte dies der Managerin im Diamonds Club mitteilen. Die Dame hörte sich das an und rief dann in dem Restaurant an. Während sie telefonierte kam eine andere Frau vorbei und sagte, sie habe diese Erfahrung vor einigen Jahren auch gemacht. Die Managerin bat uns, einen Platz zu suchen, da sie die Verantwortlichen aus dem Lokal zu sich gebeten habe. Als der Manager und der Chefkoch kamen, setzten wir uns zu viert an einen Tisch, und wir erklärten, wie wir das Ganz erlebt hatten. Die beiden hörten sich das an und gaben uns bzgl. des Kellners recht, dass er sehr unaufmerksam gewesen sei. Unsere Beschwerden bzgl. des Essens notierten sie sich, waren aber sehr professionell und entgegenkommend. Sie boten uns an, morgen nochmals bei ihnen zu essen. Dies wollte ich aber auf keinen Fall! Dann boten sie uns an, in einem anderen Restaurant zu essen. Aber auch das wollten wir nicht, da morgen der letzte Abend wäre und wir gerne in unserem Hauptrestaurant bei unseren Kellnern essen wollten. Dann schlugen sie vor, dass wir doch auch zu Mittag in einem anderen Restaurant essen könnten. Um den beiden entgegenzukommen, willigten wir ein, morgen Mittag im Chops Grill zu essen. Wir verließen daraufhin den Diamonds Club und ließen uns noch einige Male fotografieren. Anschließend setzten wir uns in die Music Hall für einen Lavaflow. Dann wollten wir im Boleros tanzen, aber als ein passendes Musikstück für uns kam und wir auf die Tanzfläche gingen, war diese so stumpf, dass wir fast sofort wieder aufhörten. Ich dachte, dass es an meinen Schuhen läge, doch Thomas hatte das gleiche Problem. Als die Band dort pausierte, gingen wir nochmals zur Music Hall. Auf dem Weg dorthin stellte ich fest, dass ich dort auf den Fliesen hätte tanzen können, da diese absolut „glatt“ waren. Schon seltsam. In der Music Hall orderten wir noch einen Lavaflow und zwei Cola light und gingen in die Kabine. Hier erwartete uns ein Teller mit Petit Fours und wieder mal eine Flasche Rotwein, diesmal vom Jamie’s Italian. Außerdem herrschten in der Kabine laute Wind-Zisch-Geräusche.
Offenbar stand der Wind direkt vor unserer Balkontür. Wir versuchten dann krampfhaft, etwas dagegen zu tun, doch dies war vergebens. Das Meer war auch sehr aufgewühlt, aber der Himmel hatte eine tolle Farbe, doch draußen war es viel zu kalt und windig, um dort zu sitzen. Ich hoffte, dass das mit dem Wind besser würde, wenn wir von nördlicher Richtung in östliche Richtung wechseln würden, was aber bestimmt noch zwei bis drei Stunden dauern würde. Zudem gingen ständig starke Erschütterungen durchs Schiff, als ob dieses über Holzbalken führe und was uns unerklärlich war. Alles in Allem war dies ein nicht sehr schöner Tag, bis auf das Wetter.
Samstag, 01.06.2024 (Seetag)
Irgendwann schien der Wind aufgehört zu haben, gegen unsere Balkontür zu drücken. Ich schlief dann relativ gut und wachte um 6.30 Uhr auf. Ich las dann etwas und duschte anschließend. Als ich fast fertig mit Anziehen war, weckte ich um 8.50 Uhr Thomas. Wir gingen heute wieder ins American Icon. Ich holte mir Müsli und Thomas Obst und Aufschnitt, zudem orderte er ein Omelett. Ich bestellte einen Kakao, der auch wieder mit Milch zubereitet war. Danach regelten wir das mit unseren Fotos. Thomas hatte vorab ein Fotopackage mit 10 Fotos gebucht. Dazu kamen jetzt noch zwei Fotos, die wir gratis bekamen. Ein Mitarbeiter der Fotoabteilung half uns, dass wir das alles auf die Reihe kriegten. Wir bekamen dann die Fotos direkt aufs Handy. Zurück in der Kabine begannen wir schon mal, die Koffer zu packen. Um 13 Uhr begaben wir uns dann in den Chops Grill.
Das Ambiente hier war schon mal ein ganz anderes. Wir bestellten beide als Vorspeise Garnelen und als Hauptgericht das Filet Mignon mit grünem Spargel und French Fries. Als erstes erhielten wir warme Laugenstangen und lustig geformtes Zwiebelbrot mit Butter. Die Garnelen waren sehr ansprechend angerichtet und schmeckten gut. Das Filet Mignon ließ keine Wünsche offen, es war wunderbar zart und lecker, dazu hatten wir beide Pfeffersauce gewählt. Alles war vom Feinsten. Ein Dessert nahmen wir nicht, da uns 1. nichts auf Anhieb zusagte und 2. wir ja heute Abend noch im Hauptrestaurant essen wollten..
Da das Wetter heute nicht so toll war, vor allem kalt und windig, suchten wir uns anschließend einen Platz im Solarium, wo es angenehm ruhig war. Während ich strickte, schnitt Thomas Musikstücke zusammen. Um 1/ Uhr begaben wir uns kurz in die Kabine und gingen anschließend zum Abendessen. Man hatte uns dort gestern schon vermisst. Unsere beiden Kellner erhielten nochmals ein Trinkgeld (obwohl wir die Trinkgelder schon vorab bezahlt hatten), und der Assistant Waiter erhielt zusätzlich noch die Anthem als Schlüsselanhänger. Nachdem man uns nochmals „eingenordet hatte, dass wir auf dem Fragebogen das „Richtige“ schreiben sollten, verließen wir das Restaurant. Da kam doch tatsächlich der Head Waiter nochmals hinter uns her, um uns auch noch mal klarzumachen, wie wichtig die Beurteilung für ihn und seine Mannschaft sei. Scheinbar wusste er auch schon von unserem gestrigen Desaster im Jamie’s Italian und hatte jetzt Angst, dass wir das mit dem Hauptrestaurant in Verbindung bringen würden. Wir versichertem ihm, dass das damit überhaupt nichts zu tun hätte und wir das Hauptrestaurant gut bewerten würden. Danach ging Thomas direkt ins Theater, da wir heute Abend das Musical „We will rock you“ ansehen wollten und nachmittags schon schon eine Stunde vor Beginn so ein großer Andrang war, dass wir Angst hatten, keinen Platz mehr zu bekommen.
Ich ging dann kurz bei der netten Kellnerin in der Music Hall vorbei, für die wir nochmals ein Trinkgeld vorbereitet hatten und erklärte ihr, dass wir nach dem Musical nochmals vorbeikämen, worüber sie sich sehr freute. Ich ging dann in die Kabine und packte noch Sachen in die Koffer und beschriftete die Kofferanhänger. Als ich auf der Suche nach einem Stift war, klingelte das Telefon, und ein Mitarbeiter vom Guest Service kam auf das gestrige Essen im Jamie’s zu sprechen. Ich sagte, dass man uns einen Lunch im Chops Grill angeboten habe, den wir auch angenommen hätten. Er erklärte daraufhin, dass wir noch einen Gutschein bekämen (und noch viel bla bla) und dass ein Mitarbeiter diesen in unsere Kabine bringen würde. Ich bedankte mich und sah zu, dass die Koffer vor die Tür war, weil wir nicht genau wussten, wann das Musical beendet wäre.
Ziemlich abgehetzt kam ich noch rechtzeitig ins Theater. Das Musical war gut, aber am besteh hat mir der Dirigent gefallen, auf den wir von weitem einen Blick hatten. Er ging volle Kanne mit der Musik mit. Das Musical war ca. um 21.30 Uhr beendet, und wir gingen sofort in die Music Hall, wo uns unsere Lieblingskellnerin sofort einen Lavaflow zubereitete. Die Leute hinter der Bar machten wirklich einen guten und anstrengenden Job. Wir bestellten zum Abschluß noch einen Lavaflow, den wir uns teilten und nahmen dann noch drei Sofdrinks für morgen mit.
In der Kabine räumten wir dann noch einiges hin und her, und als ich unser Bordkonto überprüfen wollte, fanden wir die Fernbedingung des Fernsehers nicht. Ich vermutete letztendlich, dass sie mit in den kleineren Koffer geraten sein könnte, denn sie hatte zuletzt auf dem Bett gelegen. Zum Glück standen die Koffer noch vor der Tür, sodass wir den Koffer nochmals reinholten und auspackten. Tatsächlich lag die Fernbedienung darin und hatte nichts gesagt. Sie wollte wohl heimlich mit nach Deutschland . Nachdem wir dann soweit waren, stellten wir am Monitor fest, dass wir gar nicht mehr weit von Southampton entfernt waren. Wir stellten unsere Uhren eine Stunde zurück (welch ein Glück, so konnten wir eine Stunde länger schlafen) und gingen ins Bett.
Sonntag, 02.06.2024 (Southampton ⇒ Amsterdam ⇒ Enniger)
Wir standen um 5.40 Uhr auf. Bis wir fertig angezogen waren und alles verstaut hatten, gingen wir um 6.15 Uhr auf Deck 4 zum Frühstücken. Dieses war ab 6.30 Uhr geöffnet, und wir waren bei den ersten, denen die Plätze zugewiesen wurden. Ich schaute im Silk nach Müsli usw., doch dort war heute nichts aufgebaut. Also bestellte ich auch etwas. Es dauerte sehr lange, bis unser Essen kam, und Thomas hatte gerade seine 2. Tasse Kaffee, da wurden die Nummern ab 11 aufwärts aufgerufen. Da wir auf unseren Aufruf in der Kabine warten sollten, machten wir uns auf den Weg dorthin, packten unsere sieben Sachen und warteten auf einen Aufzug. Als uns das zu lange dauerte, beschlossen wir, die Treppen zu nehmen, was definitiv schneller war. Auf Deck 5 war der Ausgang, und dort ging alles recht zügig. Als wir in die Gepäckhalle kamen, fanden wir zunächst die Nr. 15 (was unsere Nummer am Gepäck entsprach) nicht. Als wir sie endlich gefunden hatten, luden wir unser Gepäk auf den Gepäckwagen und konnten ohne weitere Kontrollen zu den Bussen gehen. Wir fragten uns durch, aber hier war alles gut durchorganisiert, und wir gelangten schnell zum richtigen Bus.
Nachdem alle Passagiere im Bus waren, ging es um 7.40 Uhr los. Die Fahrt dauerte 1,5 Stunden. Zunächst wurde Terminal 5 angefahren, dann ging es gefühlte 5 km weiter zu Terminal 4. Hier packten wir erst einmal unsere Sachen von der letzten Nacht in die Koffer um. Danach mussten wir auf die 2. Ebene, und dort gingen wir zum Einchecken. Da aber unser Flug erst um 17.10 Uhr abging, wurden wir wieder weggeschickt. Wir suchten uns dann einen Sitzplatz und warteten, Irgendwann setzte sich ein arabischer Mann neben uns und telefonierte ununterbrochen und zwar lautstark. Als er dann aufstand, rückte ich mit meinem Gepäck soweit auseinander, dass die beiden Plätze neben mir belegt waren. Dann bekam ich mit, dass drei deutschsprechende Leute einen Platz suchten, doch sie konnten nicht zusammensitzen. D. h., nur die Oma hatte einen Platz ergattert. Ich ging dann dorthin und bot ihnen in unserer Sitzreihe drei Plätze an, wo sie zusammensitzen konnten. Dieses nahmen sie dankend an. Während unserer Wartezeit unterhielten wir uns nett miteinander. Sie waren mit NCL auch auf einer Kreuzfahrt in Island, Reykjavik und Norwegen unterwegs gewesen. Wir sprachen dann über Kreuzfahrten, Flugverbindungen (sie flogen eine Maschine eher auch nach Amsterdam) und die amerikanische Präsidentschaftswahl, bis es für sie Zeit zum Einchecken war. Aber wir waren auf jeden Fall das Problem mit dem nervigen telefonierenden Araber losgeworden. Um kurz nach12 Uhr gingen wir etwas essen.
Dieses dehnten wir auf gut 1,5 Stunden aus. Dann erkundigte ich mich nach unserer Eincheck-Zeit. Dies war ab 14.10 Uhr möglich. Das Einchecken ging recht zügig, und wir konnten in den Sicherheitsbereich. Hier gab es auch keine Schlange und ging somit sehr fix. Natürlich wurde Thomas‘ Rucksack wieder herausgefischt und alles darin auf Sprengstoff untersucht. Ohne Beanstandungen konnten wir dann weiter, doch das Gate würde erst um 16.25 Uhr bekanntgegeben. Also mussten wir dort wo wir waren, eine gute Stunde abwarten. Sowas ist echt nervig, zumal Thomas noch etwas schlafen wollte, was aber hier in dem Gewusel unmöglich war. Um 16.23 Uhr erschien die Nummer von unserem Gate, und wir machten uns sofort auf den Weg dorthin. Das Gate lag natürlich ganz am anderen Ende des Flughafens. Als wir dort ankamen, waren fast alle Warteplätze schon besetzt, und ich fragte mich, woher die Leute das so schnell mitbekommen hatten und bereits da waren. Wir saßen dann um 17.10 Uhr alle im Flieger, und der Kapitän gab durch, dass das Boarding beendet sei. Dennoch starteten wir erst um 17.40 Uhr. Die Flugzeit betrug nur 45 Minuten, die wir bei überwiegend schönem Wetter absolvierten (es war in Heathrow den ganzen Tag Sonnenschein, und wir verbrachten den Tag wartend im Gebäude ). Als wir in Amsterdam landeten, war es dort grau und bewölkt und mit 14 Grad auch nicht gerade warm. Wir machten uns auf den Weg zum Bagageclaim, und es ging wieder ca. 2 km durch den Flughafen hindurch. Kurz vor dem Bagageclaim entstand eine Schlange von Reisenden, in die wir uns zum Glück nicht einreihen mussten, da wir Europäer waren. Wir mussten am Kofferband nur kurz warten, dann erschien unser erster Koffer und kurze Zeit darauf der zweite.
Nachdem wir den Sicherheitsbereich verlassen hatten, rief Thomas beim Parkservice an, damit man uns unser Auto brachte. Dies dauerte doch noch relativ lange, denn Thomas hatte dort bereits kurz nach der Landung schon angerufen und uns angemeldet. Man hatte ihm gesagt, dass er sich nochmals melden sollte, wenn wir das Gepäck hätten. So warteten wir gefühlt eine halbe Stunde (weil es sehr kalt und windig war, kam es mir wahrscheinlich nur so vor und hatte vielleicht 20 Minuten gedauert) bis der Wagen kam. Wir packten schnell alle Sachen in den Kofferraum und düsten los. Die Autobahnen rund um den Flughafen und Amsterdam waren voll, allerdings gab es keinen Stau, und wir kamen gut voran. In Deutschland wurden wir auf die B 54 gleitet, was super war, da hier fast gar kein Verkehr war. Das einzig Blöde war nur, dass wir direkt durch Münster geleitet wurden. Wir wären vor Münster besser kurz auf die A1 gewechselt und über Drensteinfurt und Ahlen gefahren, denn in Münster ging es – obwohl es schon kurz vor 23 Uhr war – noch viel Verkehr, sodass unser zunächst guter Schnitt dadurch kaputtgemacht wurde. Gegen 23.15 Uhr waren wir endlich zu Hause! Was für ein langer und anstrengender Tag (denn das Warten auf dem Flughafen mit seiner Unruhe und dem Lärm), obwohl wir ja außer Herumsitzen nicht viel zu tun hatten. Aber alleine, dass wir fünf Stunden unsere Koffer hüten mussten, bevor wir sie aufgeben konnten und das anschließende Warten im Sicherheitsbereich, bis unser Gate angezeigt wurde, war sehr nervenaufreibend.