Urlaub auf der Explorer of the Seas
17.09. bis 28.09.2018
Samstag, 15.09.2018 Enniger ⇒ Frankfurt
Sonntag, 16.09.2018 Frankfurt ⇒ Tukwila/Seattle
Montag, 17.09.2018 Seattle/Washington
Dienstag, 18.09.2018 Seetag
Mittwoch, 19.09.2018 Nanaimo/British Columbia
Donnerstag, 20.09.2018 Victoria/British Columbia
Freitag, 21.09.2018 Seattle/Washington
Samstag, 22.09.2018 Astoria/Oregon
Sonntag, 23.09.2018 Seetag
Montag, 24.09.2018 San Francisco/California
Dienstag, 25.09.2018 San Francisco/California
Mittwoch, 26.09.2018 Seetag
Donnerstag, 27.09.2018 Victoria/British/Columbia
Freitag, 28.09.2018 Seattle ⇒ Frankfurt
Samstag, 29.09.2018 Frankfurt ⇒ Enniger
Samstag, 15.09.2018 (Enniger ⇒ Frankfurt)
Oliver brachte uns zum Neubeckumer Bahnhof, wo wir um 13.27 Uhr den RE nach Dortmund nahmen. In Dortmund hatte der ICE nach Frankfurt ebenso Verspätung, so wie wir zuvor, so dass wir den Zug ohne Probleme erreichten. Zu der Verspätung von ca. 10 Minuten kam dann noch eine weitere Verspätung von 4 Minuten hinzu, so dass wir um 17.02 Uhr am Frankfurter Flughafen eintrafen.
Wir begaben uns direkt zum Check-in der Lufthansa, wo Thomas zunächst versuchte, uns am Check-in-Terminal einzuchecken, was aber nicht gelang, sodass wir dann anschließend konventionell eincheckten. Der erste Koffer wog 23,5 kg, und in den zweiten packten wir dann noch unsere Jacken, so dass dieser letztendlich 26 kg wog, was den Angestellten aber nicht weiter interessierte. Anschließend begaben wir uns direkt zum Shuttle-Bahnhof, um zum Meininger-Hotel zu gelangen, wo wir um kurz vor 18 Uhr eintrafen. Nachdem die Formalitäten erledigt und Frühstück und Shuttle für morgen bezahlt waren, begaben wir uns in unser Zimmer im 6. Stock. Wir packten luden nur kurz unsere Sachen aus und gingen hinunter in die Lobby, um dort Flammkuchen zu essen. Wir tranken dort auch unseren ersten „Urlaubs-Cocktail“ und nahmen uns noch einen mit aufs Zimmer, wo wir den Rest des Abends verbrachten und uns dann zeitig (21.30 Uhr) schlafen legten.
Sonntag, 16.09.2018 (Frankfurt ⇒ Seattle/Tukwila)
Wir schliefen beide nicht sonderlich gut. Der Wecker stand auf 7 Uhr, aber ich war schon um kurz vor 6 Uhr wach. Pünktlich um 6 Uhr ging der erste Flieger hoch. Als Thomas auch aufgewacht war, standen wir auf und gingen frühstücken. Danach gingen wir zurück ins Zimmer, um unsere Sachen zu holen. Wir hatten uns für den Shuttle um 8.50 Uhr entschieden, sodass wir um kurz nach 9 Uhr in Terminal 1 eintrafen. Wir begaben uns direkt zum Check-in, was einige Zeit in Anspruch nahm, da man relativ weit laufen musste. Vor dem Check-in war bereits eine größere Schlange, und als wir an der Reihe waren, packten wir – wie gefordert – alle elektronischen Sachen sowie Fotoapparat – in die dafür vorgesehenen Kästen. Sämtliche Kästen, in denen sich Thomas’ Utensilien befanden, wurden ausgesondert! Wen wundert’s? Aber letztendlich durfte er alle Sachen behalten und seinen Rucksack wieder einpacken. Dann begaben wir uns direkt zum Duty free, wo wir uns mit unseren gewünschten Düften bevorrateten.
Als wir an unserem Abfluggate ankamen, stand dort bereits eine große Traube Menschen vor dem Schalter. Wir konnten gerade noch einmal zur Toilette gehen und unsere Rucksäcke neu packen, dann ging es zum Flieger. Obwohl lange Zeit vor dem geplanten Abflug (10.46 Uhr) alle an Bord waren und auch alle ihre Plätze eingenommen hatten, dauerte es bis 11.15 Uhr, bis wir endlich abhoben. Die Flugzeit wurde mit 9,5 Stunden angegeben.
Zunächst war die Sicht super, erst, als wir über dem Meer waren, flogen wir über eine überwiegend geschlossene Wolkendecke. Ich vertrieb mit die Zeit mit lesen und stricken, während Thomas sich einen Film ansah. Insgesamt schauten wir jeder drei Filme, dadurch war der Flug sehr kurzweilig. Leider hatten wir fast durchgehend eine dicke Wolkendecke unter uns, außer kurzzeitig über Grönland, wo man zwischen den Wolken Land sehen konnte.
Thomas fragte irgendwann während des Fluges die Stewardess, ob der Kapitän und der Kopilot evtl. Interesse an diversen Flieger-Modellen hätte. Daraufhin ging diese mit zwei zusammengebauten Fliegern und einem Doppeldecker, der noch nicht zusammengebaut war, hinauf zum Cockpit. Als sie zurückkam, sagte sie, dass die drei Piloten großes Interesse gehabt hätten. Sie würden uns anbieten, nach der Landung das Cockpit zu besichtigen.
Wir landeten um 11.55 Uhr Ortszeit, (20.55 Uhr in Deutschland) in Seattle. Vor dem Verlassen des Flugzeuges erklommen wir dann die Treppe, die zum Cockpit und zur First Class führte. Der Kapitän, der mit seinen Kollegen das Cockpit bereits verlassen hatte, kam mit uns zurück und war ausgesprochen nett und sympathisch.
Nachdem wir dann als letzte Passagiere das Flugzeug verlassen hatten, waren wir natürlich auch die letzten in der Schlange vor der Emigration. Diese bewegte sich nur langsam voran. Als ich ein Schild sah, dass man sich in der Schlange auf der rechten Seite anstellen solle, wenn man zum ersten Mal ESTA machen würde, bzw. einen neuen Reisepass hätte (letzteres war der Fall), erkundigte ich mich bei einem Mitarbeiter, der uns dann an der ganzen Schlange vorbei und eine Etage tiefer geleitete. Wir dachten schon, wir hätten dadurch einen Vorteil, doch auch in dieser Halle war es sehr voll, und die Schlange bewegte sich auch nur sehr, sehr langsam vorwärts. Als wir endlich an der Reihe waren, gerieten wir auch noch an einen unsympathischen Beamten, der uns jedoch ohne Probleme abfertigte und passieren ließ. Als wir dann zum Kofferband kamen, fanden sich unsere Koffer nicht, obwohl nur noch ganz wenige Koffer dort einsam ihre Runden drehten. Mittlerweile hatten vermutlich fast alle Passagiere unseres Fluges bereits den Flughafen verlassen. Auf einmal entdeckten wir einen unserer Koffer, der bereits neben dem Band stand, und gerade, als Thomas sich bei der Information nach dem Verbleib unseres anderen Koffers erkundigen wollte, entdeckte ich ihn auf dem Kofferband.
In Erwartung, dass es draußen jetzt kühl sei, zog ich mir meine Strickjacke an, doch dann mssten wir mit unseren Koffern wieder in einer Schlange warten und uns hin- und herschlängeln. Das hatten wir bislang noch nie so gehabt. Immer, wenn wir unsere Koffer hatten, konnten wir den Flughafen direkt verlassen. Mittlerweile waren nach der Landung zwei Stunden vergangen, und wir hatten eigentlich keine Lust mehr auf diese unnötige Tortur. Um kurz vor halb drei hatten wir es endlich geschafft, doch jetzt hatten wir ein neues Problem: wir wussten nicht, wo sich unser Shuttle zum Hotel befand. Weit und breit war niemand von Royal Caribbean zu sehen. Auf Nachfrage erzählte man uns mehrmals, dass Personal vom Schiff im roten Sweatshirts herumliefe, wir fanden aber niemanden. Also zogen wir mit unserem Gepäck im Flughafen hin- und her. Letztendlich fragten wir an einem Schalter nochmals nach, und man riet uns, auf die andere Straßenseite zu gehen und dort auf einen Shuttle zu warten. Auf dem Weg dorthin trafen wir eine nette, ältere Mitarbeiterin, die uns den Weg zeigte und sogar begleitete. Wir fragten sie, ob sie für uns beim Hotel anrufen könne, was diese auch bereitwillig tat. Daraufhin versprach man, dass wir in ca. 20 Minuten abgeholt werden würden. Die Dame zeigte uns genau, wo wir warten mussten, was wir dann taten. Es fuhren jede Menge Shuttles an uns vorbei, doch unser war nicht dabei, was mich stark an unseren ersten USA-Besuch vor 19 Jahren erinnerte. Um 15 Uhr traf dann endlich eine Mitarbeiterin vom Marriott-Hotel ein. Wir verluden unser Gepäck, und ca. 20 Minuten später erreichten wir das Hotel. Wir checkten ein, unser Zimmer war in Ordnung, bis auf eine benutzte Socke, die im Badezimmer auf dem Boden lag. Wir wollten jetzt erst zur nahegelegenen Mall zu laufen, wo wir auch eine Cheesecake Factory gesehen hatten. Wir sagten an der Rezeption wegen der Socke Bescheid und verließen das Hotel. Der Weg dauerte knapp 10 Minuten, und als wir in dem Restaurant eintrafen, erhielten wir sofort einen Tisch. Das Personal war wirklich sehr zuvorkommend. Wir wählten aus der umfangreichen Speisekarte unsere Essen aus und verspeisten diese mit Genuss. Nach dem Essen liefen wir noch durch die Mall, die von der Straße eher klein ausgesehen hatte, aber in Wirklichkeit doch recht groß war. Danach kehrten wir zum Hotel zurück. Zuerst hatten wir vorgehabt, das hoteleigene Schwimmbad aufzusuchen, doch mittlerweile war es 18.30 Uhr, und wir waren beide recht müde und kaputt, sodass wir davon absahen. Um 19.30 Uhr lagen wir im Bett und schliefen todmüde ein.
Montag, 17.09.2018 (Seattle)
Ich wachte zum ersten Mal um 1 Uhr auf, dann um 3 Uhr und konnte nicht mehr einschlafen. Ich checkte mein Handy und begann in meinem Buch weiterzulesen. Um 5.30 Uhr ging ich duschen. Um 6 Uhr wachte Thomas auf, nachdem er zuvor noch einmal eingeschlafen war. Wir entschlossen uns, zuerst noch im Schwimmbad zu schwimmen, in dem wir die einzigen Gäste waren. Das Wasser war etwas frisch, dafür im Whirlpool umso heißer. Thomas fand dann auch die Schalter, um den Whirlpool zu aktivieren.
Nach dem Schwimmen zogen wir uns an, und dann zum Starbucks zu laufen und dort zu frühstücken. Anschließend machten wir uns auf den Weg, um eine Drogerie zu finden, da ich vergessen hatte, mir eine volle Flasche Deo einzupacken. Die Suche gestaltete sich schwierig, weil die Aussagen der Leute, die wir danach fragten, sehr ungenau waren. Doch letztendlich fanden wir dann einen großen Laden, in dem auch solche Sachen verkauft wurden. Zudem erstand ich dann noch einen Vergrößerungsspiegel und ein T-Shirt. Auf dem Weg zurück zum Hotel kamen wir an einem 1 $-Shop vorbei. Hier kauften wir für insgesamt
3,30 $ eine Lesebrille, drei Haarspangen und zwei Klebehaken.
Im Hotel packten wir unsere letzten Sachen zusammen und checkten aus. Wir hatten noch zwei Flaschen Wasser zu bezahlen, und als die Dame (heute war eine andere da) danach fragte, ob alles in Ordnung gewesen sei, erzählten wir ihr von der schmutzigen Socke, die dort immer noch im Badezimmer lag. Dies fand sie auch nicht sehr prickelnd und erließ uns anschließend die Kosten für die beiden Flaschen Wasser.
Bereits um 10:45 Uhr kam der Shuttle, der uns zum Schiff bringen sollte. Mit uns befand sich noch ein älteres Ehepaar mit Mutter/Schwiegermutter aus Texas im Bus. Die Fahrt von Tukwila bis Seattle dauerte eine halbe Stunde, und als die Skyline der Stadt in Sicht kam, war das schon ein überwältigender Anblick. Wir erreichten die Explorer um 11.23 Uhr und waren um 11:45 Uhr bereits auf dem Schiff. Wäre nicht Thomas’ Knie „auffällig“ gewesen, wären wir vermutlich noch 5 Minuten schneller gewesen. Wir erhielten unsere Seepaßkarten, auf denen sogar eine Tischnummer eingetragen war.
Wir konnten uns entscheiden, ob wir im Windjammer oder im Speisesaal auf Deck 3 essen wollten und entschieden uns für letzteren. Hier war auch ein Buffet aufgebaut, allerdings mit relativ kleiner Speisenauswahl. Aber das, was wir aßen, war lecker.
Da wir erst um 13 Uhr in die Kabinen konnten, schlug Thomas vor, in die Diamond-Lounge zu fahren, um dort zu warten und Kaffee und Kakao zu trinken, während wir den noch anreisenden Gästen unten bei der Ankunft zuschauten. Das Wetter war sonnig, aber nicht sehr warm.
Nachdem wir unsere Kabine erobert hatten, packten wir zunächst nur die Rucksäcke aus und relaxten etwas auf dem Bett. Als die Sonne auf unseren Balkon schien, war es dort in der Sonne schön warm, aber im Schatten zu kalt.
Die Rettungsübung fand um 15.30 Uhr statt, und kurz nachdem wir wieder in der Kabine waren, tauchte der Hartschalenkoffer auf. Wir waren nicht schlecht erstaunt, als wir sahen, dass dieser eine Rolle verloren hatte und an der Stelle ein ca. 15 cm im Durchmesser großes Loch klaffte, welches definitiv noch nicht dort war, als wir den Koffer unten am Pier abgegeben hatten. Dabei war der Koffer doch erst zwei Jahre alt und gefiel uns eigentlich sehr gut.
Der andere Koffer kam ohne Blessuren zu uns, und während wir noch am Auspacken waren, legten wir ab. Mittlerweile lag unser Balkon vollkommen in der Sonne, und so genossen wir den Ausblick beim Ablegen auf dem Balkon, bis das Schiff eine lang gezogene Rechtskurve fuhr und somit unser Standplatz wieder im kalten und windigen Schatten lag.
Unser Stateroom Attendant stellte sich vor, und wir orderten gleich zwei getrennte Bettdecken und unsere Bademäntel. Bzgl. des Koffers sollten wir uns beim Guest-Service melden, doch zunächst machten wir uns auf den Weg zum Abendessen.
Hier herrschte schon ein großer Andrang, doch was jetzt besser gelöst war, war, dass erst einmal alle Leute in den Speisesaal gehen konnten und die Kellner einen zum nächsten Kollegen weiterleiteten, und dann wieder zum nächsten, bis man an seinen Tisch gelangte. Wir hatten einen 2er Tisch mitten im hinteren Speisesaal, wo sich die Treppe zum nächsten unteren Speisesaal befand.
Unsere beiden Kellner waren sehr bemüht und nett, wobei der Waiter schlechter Englisch sprach, als sein Assistent Waiter. Die beiden waren so in Action, dass sie fast ununterbrochen rannten, anstatt schnell zu gehen. Das hatten wir so noch nicht erlebt. Es gab jedes Mal einen heftigen Windzug, wenn sie an uns vorbeirauschten. Neu war auch die Darstellung der Speisekarte, und dass man jetzt auch vorab schon das Dessert mitordern konnte. Wir wählten beide eine asiatische Suppe als Vorspeise, die zwar schmeckte, aber keine Geschmacksexplosion hervorrief. Thomas wählte ein Steak, welches teilweise sehr durchwachsen, aber ansonsten lecker war, doch er bestellte sich – trotz mehrmaliger Aufforderungen der Kellner – kein neues Steak. Ich wählte Lachs, der lecker war. Als Dessert entschieden wir uns beide für Apfelkuchen mit Eis, auch eine gute Wahl.
Nach dem Essen gingen wir zur Star Lounge, wo die Band „Wind C“ gute Musik machte. Da ich aber nicht die passenden Schuhe trug, tanzten wir nicht. Als dort Pause war, gingen wir in die Diamond Lounge, wo wir etwas tranken, bis die Band um 20 Uhr erneut in der Star Lunge zu spielen begann. Jetzt tanzten wir ein paarmal, bis die Band dann wieder eine größere Pause machte und eine Gameshow begann.
Mittlerweile war es fast 21 Uhr, und wir hatten unsere gestrige Zubettgehzeit bereits um 1 ½ überdauert, so dass wir total müde in unsere Kabine gingen.
Dienstag, 18.09.2018 (Seetag)
Ich schlief in den Morgenstunden sehr schlecht und wachte um kurz vor 6 Uhr auf. Nachdem ich von der Toilette kam, war Thomas auch aufgewacht, und wir warteten auf den Sonnenaufgang, der für kurz nach 7 Uhr angegeben war, um ihn zu genießen und zu fotografierten.
Zu 8 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Sapphire-Diningroom auf Deck 3, wo es separat abgeteilte Plätze für Diamond-Mitglieder gab. Hier ließen wir uns – da wir die ersten waren – einen 4er Tisch am Fenster geben. Kurz darauf wurde ein weiteres Paar an unseren Tisch gesetzt, mit dem wir uns nett unterhielten.
Um 9.30 Uhr fand in der Star Lounge die Infoveranstaltung für die b2b-cruisers statt, die wir natürlich besuchten. Anschließend wollte Thomas sich um weitere Ausflüge bemühen und sich bzgl. des Transfers vom Flughafen zum Hotel beschweren, während ich mich in die Diamond Lounge verzog, um in Ruhe zu stricken und zu schreiben.
Als er in die Diamond Lounge kam, berichtete er, dass der Loyalitiy Ambassador sich bzgl. des Transfers nichts annehmen wolle und gesagt habe, dass es klar wäre, dass man sich selber um den Transfer vom Flughafen zum Hotel kümmern müsse, obwohl in unserem Voucher stand, dass wir aus dem Bagage Claim abgeholt werden würden. Allerdings hatte Thomas sich den falschen Voucher eingepackt, was natürlich nicht sehr hilfreich war.
Bevor er dann in die Diamond Lounge kam, kaufte er in einem Shop auf der Royal Promenade einen Adapterstecker für unsere Stromversorgung.
Der Capitain erklärte in seiner 12-Uhr-Durchsage, dass wir so langsam führen (14 bis 15 km/h), da wir ansonsten viel zu schnell in Nanaimo seien, denn der Weg bis dorthin sei nicht so weit.
Wir gingen ins Windjammer, um etwas zu essen, anschließend suchten wir uns einen sonnigen und windgeschützten Patz auf dem Pooldeck. Es war in der Sonne erstaunlich warm. Hier wurden wir von Musik beschallt, was sich nach einer Weile als Film herausstellte, den wir jedoch nicht sehen konnten (und wollten), da sich der Monitor hoch über unseren Köpfen befand. Thomas ging dann los, um uns einen ruhigeren Platz zu suchen, den er am Erwachsenen-Pool fand. Hier war es sogar noch windgeschützter, sodass ich uns nach einer Weile unsere Badesachen holte. Als ich in die Kabine kam, stand dort eine Flasche Rotwein mit zwei Gläsern und einer Visitenkarte ohne Kommentar vom Royality Ambassador.
Wir gingen schwimmen. Das Wasser war zwar nicht gerade warm, aber eine Weile ließ es sich darin gut aushalten. Abschließend gingen wir dann noch in den Whirlpool und ließen uns dann – im Handtuch eingewickelt – von der Sonne trocknen. Ich strickte weiter an meinem zweiten Socken herum, bis mich eine Frau, die neben mir gelegen und geschlafen hatte, ansprach. Wir unterhielten uns bestimmt eine halbe Stunde, und kurz nachdem sie gegangen waren, verzogen wir uns auch in die Kabine.
Wir duschten nacheinander, und während wir uns anzogen, klingelte unser Telefon. Es war eine Dame vom Guest Service am Apparat, die Deutsch sprach. Sie erkundigte sich, ob bei uns alles gut sei und fragte, ob wir Lust hätten, uns mit ihr zu unterhalten. Sie schlug morgen Vormittag vor, doch dann wären wir unterwegs zu unserem Landgang. Sie versprach, sich noch einmal zu melden, um einen Termin zu vereinbaren. (Was sie aber auf beiden Cruises dann nicht mehr machte und wir unsererseits versuchten, sie zu kontaktieren, was aber auch nicht klappte.) Nebenbei erwähnte sie, dass wir die einzigen Deutschen auf dem Schiff seien, was uns schon erstaunte.
Als Menu wählte Thomas heute einen für uns unbekannten Salat, das Beef Tenderloin und eine Crème Brûlée. Ich nahm Schnecken, auch das Beef Tenderloin und ein Meringue-Törtchen, was ganz lecker war. Heute waren wir nach einer Stunde Aufenthalt im Speisesaal mit dem Essen durch, während wir gestern nach einer Stunde erst unsere Vorspeise gegessen hatten.
Wir gingen in die Star Lounge, wo wir einmal tanzten. Um 19 Uhr reihten wir uns in die (noch) nicht vorhandene Schlange vor dem Fotoshooting mit dem Capitain ein. Er machte einen sympathischen Eindruck. Er erhielt von uns „sein“ Kreuzfahrtschiff, und nachdem zwei Fotos gemacht worden waren, ließen wir uns noch von verschiedenen Fotografen fotografieren und wollten anschließend in die Diamond Lounge, doch dann fiel uns ein, dass wir den Sonnenuntergang fotografieren wollten, und wir liefen ans Heck des Schiffes, wo wir davon noch Fotos machten. Dann begaben wir uns in die Diamond Lounge. Dort trafen wir auf die Consierge, die uns gleich wegen unserer Beschwerde bzgl. der Abholung vom Flughafen ansprach. Sie sei da am Ball und habe bzgl. der Kostenerstattung für den Transfer Miami angeschrieben, aber noch keine Antwort bekommen. Wir fragten sie, ob sie es veranlassen könne, dass wir ab der kommenden Kreuzfahrt einen Tisch am Fenster bekommen könnte, und sie versprach, sich darum zu kümmern. Wir tranken noch etwas und gingen dann in die Kabine, weil wir todmüde waren. Hier stand bereits ein neuer Koffer, ein ähnlicher wie der alte, und wir waren zufrieden.
Mittwoch, 19.09.2018 (Nanaimo)
Ich hatte so starke Schmerzen, dass ich mehrmals aufwachte, aber um 5.30 Uhr sprang ich vor Schmerzen – immer noch total müde – aus dem Bett, weil ich es nicht mehr aushielt. Ich begann, zu schreiben und las, bis wir aufstanden. Zunächst sah es draußen nicht sehr schön aus, aber schon bevor wir zum Frühstück gingen schien die Sonne und alles sah toll aus. Wir frühstückten am selben Tisch wie gestern. Dann gingen wir in unsere Kabine, um unsere Sachen zu holen. Ein Mitarbeiter vom Guest Service rief an und befragte mich nochmals nach unserem Transfer vom Flughafen zum Hotel. Er bot uns ein Essen in einem Spezialrestaurant an, und ich sagte ihm, dass ich das mit meinem Mann besprechen würde und dass wir uns melden wollten. Dies machten wir auf dem Weg zum Studio B, wo der Treffpunkt für unseren Ausflug war. Wir erklärten nochmals, dass es uns nicht auf die paar Dollar für das Taxi ankäme, sondern, dass wir ziemlich lange mit unserem Gepäck auf dem Flughafen umhergeirrt seien, ohne einen Mitarbeiter von RCL zu finden. Zudem seien wir nach dem sehr langen Flug sehr müde und aufgrund der Zeitdifferenz kaputt gewesen. Wir erklärten dann, dass wir gerne im „Chops“ Spezialitätenrestaurant essen würden und der Mitarbeiter wollte klären, wann das möglich sei. Wir begaben uns ins Studio B, (wo es sehr unangenehm roch) und warteten, bis unsere Gruppe zum Bus geführt wurde. An Land wurde wir dann vom Bürgermeister von Nanaimo begrüßt, was wir sehr nett fanden.
Wir fuhren dann zuerst durch Nanaimo, und unser Reiseführer erklärte einiges über den Ort. Dann fuhren wir Richtung Süden, wo wir ein Mittagessen in Chemainus hatten. Wir kamen in ein Restaurant, in dem es 25 Sorten Bier und ca. 15 Sorten Wein gab.
Das Essen war in Buffet-Form aufgebaut und war lecker und ausreichend.
Danach fuhren wir weiter nach Cowichan, wo wir eine Art Freilichtmuseum besichtigten, und das mit einer Dampflokfahrt begann. Zuvor hatte uns der Reiseleiter schon viel über die kanadische Holzgewinnung und -verarbeitung erzählt, was wir natürlich nicht alles exakt verstanden. Jetzt fuhren wir mit dem Zug einen Strecke, wo uns einzelne Stationen eines holzverarbeitenden Betriebes aus früherer Zeit gezeigt und erklärt wurde.
Dann wurden wir aufgefordert, den Zug zu verlassen, und man bot uns Getränke und Gebäck an. Danach ging es eine ganze Weile – die Gruppe war in drei kleinere Gruppen aufgeteilt worden – zu Fuß durch den Wald weiter, und eine Dame erklärte uns einiges über die dort wachsenden Bäume, wie Wachstum, Eigenschaften und Verwendung usw. Anschließend fuhren wir wieder zum Ausgangspunkt zurück und mit dem Bus zurück zum Schiff. Zwischendurch fing es an zu regnen, aber als wir am Schiff waren, hatte es schon wieder aufgehört. Insgesamt hatten wir riesiges Glück mit dem Wetter: es war sonnig und relativ warm, sodass wir zeitweise unsere Jacken ausziehen konnten.
Nach der Rückkehr hielten wir uns bis zur Welcome Back-Party in der Kabine auf. Als wir uns dann 10 Minuten vor Beginn in der Star Lounge einfanden, waren fast schon alle Plätze besetzt, doch wir ergatterten noch zwei Plätze am Tisch eines anderen Paares. Die Kellner liefen eifrig mit Getränken herum, die sie anboten. Anstelle des sonst nur angebotenen Sektes und Rumpunsches gab es heute auch noch diverse andere Getränke, und wir probierten alles Mögliche aus. Thomas ließ sich einen Weißwein geben, von dem er dann behauptete, dass dieser nach Mottenkugeln schmecke und ließ sich kurz darauf von einer Kellnerin wieder einen Sekt geben. Beim Versuch, das halbvolle Glas auf den Tisch zu stellen, verfehlte er diesen etwas, so dass das Glas samt Inhalt auf dem Boden landete. Unmittelbar danach kam dieselbe Kellnerin wieder vorbei, und Thomas ließ sich ein weiteres Glas geben und erzählte etwas von einem „mistake“. Aber die Kellnerin hatte das Missgeschick wohl mit angesehen und sagte mit ernster Mine: „I close my eyes and my mouth!“. Ich konnte mich vor Lachen nicht mehr einkriegen, und sie lachte auch.
Wir saßen eine halbe Stunde in der Lounge, ohne dass es losging. Dann ging es endlich los, aber vom Capitain war nichts zu sehen. Der Hoteldirektor hielt eine gute Ansprache, aber als der Loyality Ambassador seine Rede hielt, verließ die Hälfte der Anwesenden den Raum. Ob es daran lag, dass ihnen der Redner nicht gefiel oder weil es kurz vor der ersten Essenssitzung war, wussten wir nicht. Nachdem jedenfalls eine Dame mit über 2.000 Nächten von ihm geehrt worden war, verließen wir ebenfalls die Lokalität, da unsere Essenszeit unmittelbar bevorstand.
An unserem Tisch warteten die Kellner quasi schon auf uns, und als ich sie bat, das Wackeln unseres Tisches abzustellen, tauschten sie diesen kurzerhand mit dem Nachbartisch, während wir einfach sitzen blieben und uns erstaunt anguckten, als auf einmal kein Tisch mehr zwischen uns stand. Also, unsere Kellner waren schon klasse. Auf jeden Fall absolut bemüht. Sie erhielten heute jeder einen Schlüsselanhänger mit der Anthem of the Seas und waren begeistert. Nach dem Essen gingen wir in den Diamond Club, und nachdem die Happy hour vorbei war in die Kabine.
Donnerstag, 20.09.2018 (Victoria BC)
In dieser Nacht schlief ich äußerst schlecht. Wir waren um 20.30 Uhr im Bett, und ich wachte zum ersten Mal um 22 Uhr vor Schmerzen wieder auf. So ging das die ganze Nacht. Um 5 Uhr war dann für mich die Nacht vorbei, und ich las, bis Thomas auch aufwachte. Wir waren fast in Victoria. Um 7.40 Uhr saßen wir im Speisesaal und gingen um 9.30 Uhr vom Schiff. Wir hatten für heute keine Tour gebucht und wollten auf eigene Faust nach Downtown. Um dorthin zu gelangen fuhren wir mit dem „Ogden Point Shuttle“, der pro Person 13 US$ oder 15 CAD$ kostete und für den ganzen Tag gültig war. Allerdings konnte man damit nur vom Schiff zum Empress-Hotel und wieder zurück zum Schiff fahren. Vom Empress-Hotel aus liefen wir die Government-Street entlang und schauten in diversen Shops nach einem T-Shirt oder Sweat-Shirt für mich. Letztendlich erstand ich ein Nachthemd mit Katzen und eine Sweat-Jacke mit Kanada- und Victoria-Aufschrift.
Zwischendurch tranken wir im „Farmhouse“ Kaffee und Kakao und liefen dann weiter durch die Stadt. Um 13 Uhr aßen wir im „Seafood Grill“ zu Mittag, Thomas einen Burger und ich eine Pizza. Danach begaben wir uns langsam zurück zu der Bushaltestelle, an der wir ausgestiegen waren. Als dort ein Shuttlebus kam und wir den Fahrer fragten, ob wir mit ihm zurück zum Schiff fahren könnten, antwortete dieser sehr unfreundlich, dass wir warten müssten, bis alle ausgestiegen seien. Als alle ausgestiegen waren und wir einsteigen wollten, blaffte er uns an, dass wir hier nicht einsteigen könnten. Thomas hatte zuvor eine andere Stelle auf der Government Street gesehen, an der Leute in einen Schiffs-Shuttlebus gestiegen waren. Dieser war ca. 800 m wieder zurück in die Stadt. Also gingen wir dorthin zurück. Der Bus fuhr dann an uns vorbei und hielt an der besagten Stelle an. Nachdem alle Gäste ausgestiegen waren, durften wir dann gnädigerweise einsteigen. Dieser Fahrer würde von uns die Auszeichnung „unfreundlichster Fahrer des Tages (oder des Urlaubs?)“ erhalten. Mittlerweile hatte es angefangen zu nieseln, und obwohl wir eigentlich vorgehabt hatten, evtl. noch zum Fisherman’s Wharf zu laufen, entschieden wir, zum Schiff zurück zu gehen. Mittlerweile lagen noch zwei weitere Schiffe im Hafen: die „Celebrity Solstice“ und die „Golden Princess“, sodass ein riesiges Gewusel vor den Schiffen herrschte. Wir hatten uns eine Kanada-Flagge gekauft (die leider kleiner ausfiel, als gedacht L), die wir zwischen uns hielten und uns von einem Passanten fotografieren ließen. Danach begaben wir uns in die Kabine und kurz darauf auf Deck 5, um etwas Kuchen zu essen und Kaffee zu trinken. Dies hatte zur Folge, dass ich zum Abendessen wenig Hunger hatte und so auf die Brötchen vorab und das Dessert verzichtete. Wir händigten unseren Kellnern nach dem Essen ein Trinkgeld aus und verabschiedeten uns von ihnen.
Wir hatten die Concierge von der Diamond Lounge gebeten, uns für die nächste Reise einen Tisch in der Nähe eines Fensters zu reservieren. Allerdings hatten wir bislang noch keine Rückmeldung, ob das geklappt hatte. Unmittelbar bevor wir den Speisesaal verlassen wollten kam der Headwaiter Erol an unseren Tisch und fragte, ob wir wüssten, wo wir ab morgen sitzen würden. Dies verneinten wir und er bot an, das zu überprüfen. Als er zurückkam, sagte er, dass wir an dem gleichen Tisch wie jetzt, nur auf der anderen Seite, sitzen würden. Das fanden wir gar nicht toll. Beim Verlassen des Restaurants fragte er den Manager, ob da was zu machen sei, aber außer auf „my time dining“ zu wechslen, gab es keine andere Option. Aber das war uns recht, so dass das für uns eingetragen wurde, obwohl auf unseren Seepaßkarten ein anderer Tisch stehen würde, da die Karten schon gedruckt seien. Wir sollten uns morgen einfach am „my time dining-Desk“ melden.
Wir bedankten uns und begaben uns ins Fotostudio, um unsere Bilder zu checken, was wir überhaupt noch nicht gemacht hatten. Aber dies war erst ab 19 Uhr möglich, so warteten wir die 20 Minuten ab, um nicht hinterher u. U. ellenlang warten zu müssen, da ja heute alle ihre Fotos haben wollten. Bei uns kamen 8 Fotos in die engere Wahl, von denen wir dann zwei verwarfen, sodass wir ein Package von 4 Fotos nehmen konnten, und da jedem von uns sowieso ein kostenloses Foto zustand, konnten wir die 6 übrigen Fotos nehmen. Mit Hilfe einer Angestellten wickelten wir die Bestellung schnell ab, und erhielten die Info, dass wir die Sachen ab 21 Uhr abholen könnten.
Da ich heute keinen Alkohol trinken wollte, schloss Thomas sich dem an, und wir gingen in die Star Lounge, um zur Musik von C-Wind zu tanzen, doch zunächst war dort eine Musik-Rateshow.
Als die Gruppe C-Wind zu spielen begann, tanzten wir, doch irgendwie ging es mir nicht sehr gut, ich vermutete, dass die Knoblauchsuppe daran Schuld war. Nachdem wir dann nochmals getanzt hatten, hatte ich plötzlich starke Schmerzen im rechten Rückenbereich. Wir gingen unsere Fotos, bzw. den Stick abholen und anschließend sofort in die Kabine. Eigentlich wollte ich duschen, doch dann überlegten wir, aufgrund der Schmerzen (Thomas hatte auch Rückenschmerzen) noch in den Whirlpool zu gehen.
Gesagt, getan. Das warme Wasser tat gut, aber die Schmerzen blieben, und um 22 Uhr waren wir zurück in der Kabine. Thomas buchte noch zwei Touren (für Astoria und die Lichterfahrt in SFO), dann versuchten wir zu schlafen, in der Hoffnung, dass sich die Schmerzen legen würden.
Freitag, 21.09.2018 (Seattle)
Meine Schmerzen legten sich nicht, allerdings schlief ich bis um kurz nach 4 Uhr relativ gut, konnte dann aber nicht mehr einschlafen, sodass ich las und gegen 5 Uhr kurz auf dem Balkon zusah, wie wir in den Hafen von Seattle einliefen.
Wir standen um kurz nach halb 7 Uhr auf, und als wir um 7 Uhr zum Frühstück gingen, nahmen wir schon unsere Sachen für die gebuchte Tour mit. Heute wurde im Speisesaal kein Buffet angeboten, und da unser Treffpunkt für 7.45 Uhr terminiert war, wurde uns die Zeit sehr knapp. Thomas hatte etwas in der Kabine vergessen und sprach auf dem Weg dorthin einen Kellner an, um ihm klarzumachen, dass wir etwas in Eile waren. Irgendwie ging heute alles im Zeitlupentempo. Wir erhielten keine Brötchen, und es kam auch niemand, um eine Bestellung aufzunehmen. Während Thomas dann zur Kabine hinaufging, kam dieser Kellner und fragte mich, was wir essen wollten. Ich bestellte für uns Eggs Benedict (Müsli konnte ich nicht ordern), und in dem Moment, als Thomas zum Tisch zurückkam, erhielten wir unser Essen, während die anderen vier Personen an unserem Tisch noch nicht einmal eine Bestellung abgeben konnten. Jedenfalls kamen wir pünktlich an unserem Treffpunkt an und verließen gegen 8.15 Uhr das Schiff. Da wir die einzigen in der Gruppe waren, die kein Gepäck dabei hatten, hatten wir einmal Glück und konnten im Bus in der ersten Reihe sitzen.
Unser Tourguide war sehr jung und sehr nett. Wir fuhren zunächst zum größten Starbucks in Seattle und er erzählte uns, dass hier der Hauptsitz dieser Kette sei (ebenso sei hier der Hauptsitz von Amazon). Dieser Starbucks war auch ausgesprochen groß und schön und wir bestellten eine Vanilla Latte, die absolut lecker war. Auch der Laden war sehr gepflegt und schön eingerichtet. Wir hatten hier eine gute halbe Stunde, bevor wir uns wieder am Bus einfinden sollten. Dann ging es weiter zum Columbia-Tower. Als wir dort ankamen, wurden wir von einem Angestellten gleich in Empfang genommen, und nachdem in dem Gebäude ein Foto von uns gemacht worden war, fuhren wir mit dem Aufzug nach ganz oben, von wo man aus 285 m Höhe einen tollen Blick über Seattle hatte, zumal das Wetter dies auch zuließ. Bis 1985 war dies der höchste Wolkenkratzer westlich des Mississippi gewesen und wurde 1989 durch den U.S. Bank Tower in Los Angeles mit 310 m abgelöst. Dennoch ist es bis jetzt das höchste Gebäude in Seattle und im Bundesstaat Washington.
Wir liefen zweimal die komplette Runde und genossen die tolle Aussicht. Wir kauften natürlich das Foto (mit verschiedenen Hintergründen), das von uns gemacht worden war und begaben uns zu 10.35 Uhr zurück zum Bus. Jetzt ging es zum Pike Place Market, eine Art riesigen Basars. Da dies der letzte Punkt auf der Tour war und die anderen Gäste anschließend zum Flughafen gebracht wurden, blieben wir hier und staunten über die Vielfalt der einzelnen Läden, wobei wir nur einen geringen Teil des kompletten Marktes sahen.
Da wir noch zum 184 m hohen Space Needle Tower wollten, hielten wir nach einem Taxi Ausschau, leider mit geringem Erfolg. Jedes Taxi, welches wir sahen, war entweder besetzt oder fuhr in eine andere Richtung. So machten wir uns zu Fuß auf den knapp 2 km langen Weg dorthin. Als wir dort ziemlich erschöpft gegen 12 Uhr ankamen, waren wir leider nicht die einzigen, die dort hinauf wollten, und wir erkundigten uns als erstes, wie lange es dauern würde, um nach oben zu gelangen, bevor wir uns Karten (75 $ + Steuern) dafür kauften. Man sagte uns, dass es ca. 20 bis 25 Minuten dauern würde, und so kauften wir die Karten und stellten uns in die Reihe. Zuerst ging es flott vorwärts, das letzte Stück war schleppender, aber insgesamt dauerte es etwas länger, als eine halbe Stunde. Auch hier wurden wir fotografiert. Mit einem Express-Aufzug ging es rasant in die Höhe, und als wir oben waren, hatten wir nochmals einen atemberaubenden Ausblick auf Seattle und die umliegenden Berge und Seen. Wir machten vielen tolle Bilder und genossen die Aussicht. Von der oberen Plattform konnte man eine Treppe hinabgehen und kam auf eine Ebene, die einen Glasboden hatte, so dass man bis zur Erde sehen konnte, was zuerst schon ein komisches Gefühl war. Dieser Glasboden drehte sich auch in einer knappen Stunde einmal um den Turm. Nachdem wir genug gesehen hatten, stellten wir uns in die Schlange, die wieder hinunter wollte, hierfür brauchten wir zum Glück nicht lange warten. Bevor wir das Gebäude verließen, konnten wir veranlassen, dass uns das kostenlose Foto per E-Mail zugeschickt wurde.
Mittlerweile war es 13.30 Uhr, und wir hielten Ausschau nach einem Taxi zum Hafen, was hier kein Problem war. Wir ergatterten sofort ein Taxi, welches von einem Inder gefahren wurde. Dieser erzählte uns, dass er – bevor er vor 18 Jahren nach Seattle gekommen sei – in Nürnberg zwei Restaurants (ein italienisches und ein indisches) besessen habe, aber er auf Wunsch der Familie nach Seattle gezogen sei. Er sprach gut Deutsch, und so war die Fahrt sehr kurzweilig. Wir zahlten 18 $ und waren erstaunt, dass bei der Ankunft im Cruise Terminal so wenig los war. Innerhalb weniger Minuten waren wir wieder oben auf dem Schiff. Wir gingen noch beim „my time dining-Desk“ vorbei und reservierten für heute Abend um 19.15 Uhr und für die nächsten Tage um 17.30 Uhr unsere Plätze. Wir humpelten (da uns alles wehtat) in unsere Kabine und von dort direkt ins Windjammer, um noch zu Mittag zu essen. Dann gingen wir zurück in die Kabine und kurz darauf zum Drill wieder hinunter auf
Deck 4. Nach dem Drill schauten wir auf unserem Balkon zu, wie wir pünktlich ablegten, bis es uns draußen zu kalt wurde. In der Kabine relaxten wir, schauten unsere Fotoausbeute an, und ich widmete mich meinem Reisebericht, um ja nichts von diesem schönen und ereignisreichen Tag zu vergessen.
Die Schmerzen, die ich mir gestern Abend beim Tanzen zugezogen hatte, waren zum Glück mittlerweile wieder weg.
Um 19 Uhr gingen wir zum Essen, wobei wir davon ausgingen, dass „my time dining“ auf Deck 5 war. Es war auf Deck 3, wo wir etwas warten mussten, bis wir unseren Tisch erhielten. Er war nah am Fenster, allerdings war es schon fast dunkel, sodass man draußen fast nichts mehr erkennen konnten.
Nach dem Essen gingen wir über die Royal Promenade, und da Thomas’ Rucksack heute den Geist aufgegeben hatte, suchten wir dafür einen neuen Ersatz. Wir hatten schon vor zwei Tagen danach Ausschau gehalten, allerdings war uns dieser mit 40 $ zu teuer. Doch jetzt entschieden wir uns dafür, und da es scheinbar der letzte dieser Sorte war, versuchte Thomas, einen günstigeren Preis auszuhandeln, aber der Verkäufer ließ nicht mit sich handeln. Als er allerdings den Preis scannte, stellte sich heraus, dass der Preis schon auf 29 $ reduziert war.
Anschließend setzten wir uns in eine Bar, da wir heute einen Lava flow trinken wollten. Dieser war in dieser Bar nicht erhältlich, aber der Kellner war so nett und besorgte uns einen von einer anderen Bar. Er war ganz lecker, aber sah leider nicht so schön aus, wie wir ihn sonst kannten. Anschließend gingen wir in unsere Kabine, da wir beide von dem vielen Laufen in Seattle recht müde waren.
Samstag, 22.09.2018 (Astoria)
Die Nacht war schmerzmäßig relativ gut, allerdings fuhren wir wohl sehr schnell und/oder es herrschte stürmische See, denn ich wurde vom Rappeln und Klappern der Balkontür oder anderer Türen wach. Das Schiff rollte auch stark nach rechts und links, aber nicht so, dass man drohte, aus dem Bett zu fallen. Ich steckte mir Gehörschutz in die Ohren und schlief auch wieder ein, bis ich um kurz vor 6 Uhr aufwachte. Es war am Dämmern, aber was man von draußen sah, war nicht sehr vielversprechend. Es war richtig diesig und grau in grau.
Um 8 Uhr herum legten wir an, und wir begaben uns zum Frühstück, das wider Erwarten nicht auf Deck 4, sondern auf Deck 5 stattfand. Buffet gab es auf Deck 3 auch nicht, denn eine Kellnerin hatte mir gestern Abend geraten, mir mein Müsli dann von unten heraufzuholen. Allerdings konnte ich das Müsli mit Beeren dann am Tisch bestellen. Ansonsten war das Frühstück ok.
Da unser Ausflug erst um 13.45 Uhr stattfand, überlegten wir, die Zeit in der Diamond Lounge zu verbringen. Ich hatte mein Buch und mein Strickzeug und Thomas sein iPad mit. In der Lounge zog es dermaßen, dass wir uns vor die Lounge in den Barbereich setzten. Hier waren einige Handwerker gerade dabei, ein großes Fenster auszutauschen, was sich über längere Zeit hinzog und für Thomas genau das richtige „Unterhaltungsprogramm“ bzgl. Arbeitssicherheit war.
Um 13.35 Uhr machten wir uns auf den Weg zu unserer Tour mit Treffpunkt auf dem Pier. Ich fragte Thomas vor dem Verlassen der Kabine, ob er das Geld, die Tickets und die Pässe habe, was er bejahte. Als wir auf dem Pier endlich den Treffpunkt gefunden hatten, fiel Thomas auf, dass er sein Portemonnaie mit all den o. g. Dingen in der Kabine vergessen hatte. Mittlerweile war es schon 13.45 Uhr. Nichts desto trotz machte er sich wieder zurück auf den weiten Weg, durch die Sicherheitskontrolle in die Kabine, um die Sachen zu holen. Derweil unterhielt ich mich mit der Asiatin, die die Leute auf die richtigen Busse verteilte. Mehrmals kamen die Tourguides und erkundigten sich bei ihr, ob sie alle Gäste im Bus hätten, was auch bei anderen Bussen noch nicht der Fall war. Aber letztendlich war unser Bus der Letzte, wo noch zwei Passagiere fehlten. Pünktlich zur Abfahrt um 14 Uhr betraten wir den Bus, und dann ging es los. Unsere Reiseführerin war sehr nett, allerdings sprach sie so schnell, dass wir von allem nur ein Viertel verstanden, was eigentlich schade war. Wir fuhren zuerst zu einem Yachthafen, wo eine Szene von „Free Willy 1“ gedreht worden war, dann fuhren wir an den Strand, an dem ein Schiffswrack von 1906 eines englischen Handelsschiffes lag, von dem nur noch ein bisschen Gerippe aus dem Wasser ragte.
Danach ging es kreuz und quer zu irgendwelchen Punkten, wo irgendwelche Szenen zu Filmen, die wir nicht kannten, gedreht worden waren. Unter Anderem auch mehrere Stellen, wo „Der Kindergarten Cop“ gedreht worden war. An einer Stelle hatten wir einen guten Blick auf die 6 km lange Astoria Bridge, die seit 1966 in Betrieb ist. Dann fuhren wir zum Astoria Column-Turm, dem Wahrzeichen der Stadt Astoria. Hier durfte – wer wollte – die 164 Stufen erklimmen und von dem 38,1 m hohen Turm die Aussicht genießen. Als wir oben waren, waren wir ganz schön aus der Puste, aber wir waren nicht die einzigen. Leider war es teilweise immer noch bewölkt, so dass man den Mount St. Helen nicht sehen konnte, aber ansonsten war die Aussicht gut. Es kamen zwei Mütter mit zwei Kindern auf den Turm, die leichte Holzflieger gebastelt hatten und die sie jetzt vom Turm segeln ließen und die lange und weit flogen. Einem der Kinder war wohl vorab nicht klar gewesen, dass er seinen Flieger nicht wieder bekäme und jammerte dann, wo denn sein Flieger sei und fing fast an zu weinen.
Nachdem wir weiter gefahren waren, ging es noch kreuz und quer durch Astoria, wo auf verschiedene Häuser hingewiesen wurde, deren Geschichten uns aber nichts sagten, auch, weil wir es teilweise nicht verstanden. An einer Stelle durften wir aus weiter Ferne eine Horde Seelöwen, die auf einem Pier lagen, bewundern.
Um 16.20 Uhr erreichten wir das Schiff. Thomas trank auf der Royal Promenade noch einen Kaffee, bevor wir in die Kabine gingen. Hier wartete wieder ein Teller mit drei kleinen Küchlein und einer Schoko-Erdbeere auf uns, die wir umgehend verputzten.
Um 17.15 Uhr gingen wir zum Essen. Hier waren schon zwei lange Schlangen, die auf den Einlass, bzw. darauf, dass sie platziert wurden, warteten. Das Essen war heute nicht so meins. Ich wählte einen Ceasar’s Salad, der gut war, dann das NY Main Strip Steak, wovon die Hälfte nicht genießbar war, dafür schmeckten die Kartoffeln und die Möhren gut. Zum Dessert wählte ich Obst, das auch ok war. Nach dem Essen fuhren wir zur Diamond Lounge hinauf und waren nicht schlecht erstaunt, dass dort gar nichts los war, bis wir die Info sahen, dass während dieser Reise die Diamond-Lounge in die Star Lounge verlegt sei. Also begaben wir uns dorthin. Hier war ein tolles Buffet aufgebaut, wovon wir noch naschten und tranken Baileys. Zum erwarteten Sonnenuntergang gingen wir nach draußen, doch leider war die Sonne schon hinter Wolken verschwunden. Wir gingen noch einmal in die Lounge, hatten eine Unterhaltung mit dem Hotel Manager, der von Tisch zu Tisch ging und sich mit jeder Gruppe eine Weile unterhielt und gingen alsbald in unsere Kabine, da an Tanzen nicht zu denken war, weil wir so einen starken Seegang hatten, dass man kaum gerade gehen konnte. Thomas ging dann nochmals zum Guest Service, um einige Dinge zu regeln, und als er zurückkam, legten wir uns schlafen.
Sonntag, 23.09.2018 (Seetag)
Ich schlief relativ gut, ohne größere Schmerzattacken und stand um 7 Uhr auf, um zu duschen. Der Seegang war nicht mehr so stark, und die Sonne schien (auf der anderen Seite des Schiffes). Als Thomas auch geduscht hatte, gingen wir zum Frühstück. Heute saßen wir mit einem Paar aus der Nähe von Boston und einer älteren alleinstehenden Dame aus Kanada am Tisch. Allerdings gestaltete sich für uns die Unterhaltung sehr schwierig, da es im Speisesaal sehr laut war.
Nach dem Frühstück gingen wir in die Kabine, da wir eine Einladung zu „behind the screens“ für das Theater erhalten hatten. Eigentlich wollte ich dort gar nicht hin, weil diese letztes Jahr so langweilig und uninteressant war. Aber Thomas meine, wir könnten ja jederzeit gehen, falls es diesmal wieder so sei.
Als wir dort ankamen, stand schon eine große Gruppe von Menschen vor der Tür und wartete. Als der Einlass war, ergatterten wir tatsächlich Plätze mitten vor der Bühne in der ersten Reihe. Ein junger Tänzer, Sam, und eine junge Sängerin (Namen vergessen), forderten die Gäste auf, zu fragen, was sie gerne wissen wollten, und sie erklärten alles, so gut es ging. Wir verstanden zwar nicht alles, aber doch sehr viel.
Die beiden waren sehr sympathisch und kamen gut rüber. Nachdem die „Fragestunde“ beendet war, durften wir auf und hinter die Bühne. Hier klärten die beiden nochmals Fragen der Gäste und zeigten diverse Dinge. Ich hatte ja darauf gehofft, dass man uns zeigen würde, wie die Kulissen während den Shows bewegt würden, aber dies war leider nicht der Fall.
Wir gingen anschließend nach draußen, um zu checken, wie das Wetter war. Wir hatten immer noch starken Seegang, aber das Schiff rollte nicht mehr so stark, wie gestern, und wir hatten strahlend blauen Himmel, sodass wir uns entschieden, uns auf Deck 4 in die Sonne zu setzen. Damit ich stricken und Hörbuch hören konnte, mussten wir zuerst zurück in die Kabine, da wir ins Theater keinen Rucksack hatten mitnehmen dürfen (warum auch immer) und wir diesen zuvor schon gepackt hatten. Thomas wollte sich dann noch wegen einer neuen Kreuzfahrt beraten lassen, aber dort war der Andrang so groß, dass er sich für Mittwoch einen Termin geben ließ, dann erschien er auch auf Deck 4. Wir blieben dort bis zum Mittag, dann hatten wir dort keine Sonne mehr, sodass wir uns auf Deck 11 im Solarium-Bereich einen sonnigen Platz suchten. Alsbald wurde es uns zu warm, und ich ging hinunter, um meinen Badeanzug anzuziehen. Auf unseren Plätzen war es angenehm sonnig und windgeschützt, und es ließ sich dort gut aushalten. Später gingen wir dann sogar schwimmen, und das Wasser war wider Erwarten sehr warm. Auf meine Nachfrage bestätigte der Lifeguard, dass das Wasser beheizt sei, was wir auch als sehr angenehm empfanden.
Verschiedene Damen und Herren hatten reges Interesse an meiner Sockenstrickerei. Ein Mann schickte seine Frau vor, um zu fragen, was ich da stricken würde. Sie rief ihm dann zu – er stand im Pool – dass ich Socken stricken würde. Daraufhin scherzte er, ich solle ihm eine Badehose stricken, da er ohne im Wasser sei, und ich solle mich beeilen, damit er das Becken verlassen könne.
Um 16.30 Uhr gingen wir duschen und zogen uns für’s Capitain’s Diner um. Zum ersten Mal auf dieser Kreuzfahrt trug ich meine Haare offen. Im Speisesaal erhielten wir denselben Platz, wie gestern, und die Waiterin fragte uns, ob wir gestern auch an diesem Tisch gesessen hätten. Das fand ich schon etwas komisch. Zum Ende unseres Essens erzählte sie dann, dass sie etwas verwirrt sei, da an diesem Tisch verschiedene Deutsche zu verschiedenen Essenszeiten sitzen würden. Daraufhin fragte ich, ob noch andere Deutsche an Bord wären, da wir bei der letzten Cruise die einzigen gewesen seien. Sie antwortete, ja, die Dame, die auch noch an diesem Tisch sitzen würde, habe die Haare vorne so geflochten und zeigte auf ihre Strin. Thomas und ich amüsierten uns köstlich, als wir ihr erklärten, dass ich das gewesen sei. Die Kellnerin hatte mich (uns) nicht wieder erkannt.
Nach dem Essen ließen wir uns hier und da fotografieren, und dann stellten wir uns nochmals für ein Foto mit dem Kapitän an. Dieser erkannte uns auch nicht wieder, aber vermutlich nicht, wegen der Haare, sondern weil er einfach kein Interesse hatte. Man sah ihn auch niemals irgendwo anders, als bei dem Fotoshooting. Selbst bei der Crown and Anchor-Veranstaltung übernahm der Hoteldirektor die Rede, von der wir erwartete hätten, dass der Kapitän sie halten würde.
Direkt nach dem Foto mit dem Kapitän gingen wir auf Deck 4 nach draußen, um den Sonnenuntergang zu fotografieren, der heute wirklich toll und ohne Wolken war. Anschließend begaben wir uns – mit einem Sekt vom Kapitän – in die Star Lounge. Thomas erkundigte sich noch einmal bei der Consierge, wann wir morgen in San Francisco unter der Golden Gate Bridge herfahren würden, weil wir das schon gerne oben auf dem Deck erleben wollten. Sie erklärte, dass der Kapitän immer sagen würde, dass dies um ca. 7 Uhr sei, aber eigentlich sei er immer eher dort. So beschlossen wir, heute nicht zu lange hier auszuharren, sondern recht zeitig ins Bett zu gehen, um diesen Moment morgen auf keinen Fall zu verpassen. Wir legten noch alle wichtigen Geräten an den Strom und gingen zu Bett.
Montag, 24.09.2018 (San Francisco)
Der Wecker klingelte um 6 Uhr, und wir standen auch sofort auf. Die Nacht war für mich alles andere als toll gewesen. Draußen war es nass, kalt und nebelig. Wir zogen uns an und fuhren um 6.25 Uhr hoch auf Deck 12, wo noch nichts zu sehen war. Wir hatten auch auf dem Monitor in der Kabine nicht ersehen können, wo genau wir waren.
Thomas hatte sein Handy vergessen und ging es holen. Als er zurück war beschlossen wir, zum Bug zu gehen, da man dort durch die Scheiben windgeschützt war. Allerdings waren die Scheiben von innen und außen nass, so dass man dadurch nichts sehen konnte. Auf dem Handy konnten wir mit der Karten- App dann sehen, dass es noch ein ganzes Stück bis zur Brücke war, so dass wir uns relativ windgeschützt auf zwei Stühle setzten und abwarteten. Man hatte das Gefühl, dass das halbe Schiff auf den Beinen war. Langsam wurde es heller, und als wir ca. 1 km vor der Brücke waren, kam diese in Sicht. Allerdings war es immer noch nebelig, sodass die Brücke eher grau aussah. Wir lugten zwischen den Scheiben und dem Geländer hindurch, um überhaupt etwas zu sehen. Als wir unter die Brücke fuhren, tutete der Kapitän so anhaltend und laut, sodass auch jeder das mitbekam, und wer noch schlief davon bestimmt aufwachte.
Nachdem wir die Brücke passiert hatten, gab es einen Run ins Innere des Schiffes. Wir gingen sofort auf Deck 5 zum Frühstücken. Zuerst waren wir mit dem Paar von gestern Morgen alleine am Tisch, aber so nach und nach füllte sich der Speisesaal, und es wurde fast unerträglich laut. Bis dann schließlich das Essen kam, dauerte es unheimlich lange. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, verabschiedeten wir uns. Mittlerweile hatten wir angelegt, und es schien ein schöner Tag zu werden. Der Pier, an dem wir mit unserer Seite festgemacht hatten, war alles andere als schön, aber im Hintergrund lag die Golden Gate Bridge, die wir aber wegen des Nebels immer noch nicht sehen konnten, aber wir hatten einen relativ guten Blick auf Alcatraz. Nach einer Weile lichtete sich der Nebel etwas, so dass der obere Teil der Brücke sichtbar war. Wir packten unsere Sachen zusammen und gingen gegen 9.30 Uhr vom Schiff. Wir liefen dann zum Pier 39, der nicht weit entfernt war, und hielten nach den Seelöwen Ausschau, die wir dann auch fanden.
Diese machten ganz schön Lärm, und es roch auch nicht gerade gut dort. Dennoch war es total interessant, diesen Tieren zuzusehen. Als wir davon genug hatten, schlenderten wir langsam wieder zurück, unterwegs einige Läden aufsuchend.
Für 12.30 Uhr hatten wir Tickets für die Überfahrt nach Alcatraz, und wir fanden uns dort gegen 11.20 Uhr ein. Wir versuchten zwar, schon mit der Fähre um 12 Uhr überzusetzen, doch das klappte nicht – wir wurden nochmals weggeschickt.
Pünktlich um 12.30 Uhr legten wir dann ab. Obwohl es in der Sonne und im Windschatten total heiß war, war es auf dem Wasser sehr windig und kalt. Nach gut 20 Minuten erreichten wir die kleine Insel. Wir begaben uns unmittelbar nach unserer Ankunft zum Zellentrakt, wofür wir eine ganze Weile steil bergauf gehen mussten.
Hier angekommen gab es kostenlos Audioguides. Wir starteten die Tour und erfuhren und sahen wirklich viel. Das war alles sehr gut organisiert und informativ. Nach etwas über einer Stunde waren wir mit der Tour durch, gaben die Guides zurück. Im Souvenir Shop saß der ehemaliger Insasse von Alcatraz, William Baker, 84, und signierte ein Buch, welches er selber geschrieben hatte.
Er war von 1957 bis 1960 dort inhaftiert, hat insgesamt 50 Jahre seines Lebens in Haft verbracht und ist erst seit 2012 ein freier Mann. Da es dieses Buch nur in Englisch gab, kauften wir es nicht, aber Thomas fotografierte mich mit dem Mann. Dann begaben uns langsam wieder zurück zur Fähre. Ich hatte keine Lust mehr, noch andere Gebäude zu besichtigen, weil mir auch schon alles wehtat.
Als die nächste Fähre ablegte, waren wir an Bord und erreichten um 15.30 Uhr den Pier. Vor Beginn der Fahrt nach Alcatraz war von jedem Paar, bzw. jeder Person ein Foto vor dem Leinwandhintergrund der Insel gemacht worden. Als wir jetzt zurück waren, suchten wir unser Foto, welches wir auch kauften. Dann machten wir uns auf den Weg zu Fisherman’s Wharf. Als wir auf vom Pier auf die Straße traten, erkundigte Thomas sich bei einem „Fahrradtaxi“ was die Fahrt bis Fisherman’s Wharf kosten würde. Für 15 $ stiegen wir ein, und unser Fahrer trat in die Pedale. Er war total nett, erklärte uns so einiges und machte uns auch auf ein Vogeljunges in einem Baum aufmerksam, allerdings verstanden wir nicht so genau, um was für einen Vogel es sich handelte, aber wir sahen, dass er ganz schön groß war. Er machte auch ein Foto von uns in der Rikscha vor dem Hintergrund von Alcatraz. Beim Fisherman’s Wharf angekommen, gab Thomas ihm 20 $, wir gingen ins nächste Fischrestaurant und aßen dort etwas. Dann suchten wir die Haltestelle, wo die Cable Cars abfuhren. Nach einigem Suchen, fanden wir einen Endpunkt. Doch hier stand eine junge Frau, die erklärte, dass hier die Bahn vorübergehend nicht abführe, dass es aber einen kostenlosen Busshuttle bis zur nächstmöglichen Station gebe. Da wir aber heute gar nicht fahren wollten, erkundigten wir uns über weitere Einzelheiten. Die junge Frau verwies uns an die Fahrkahrtenverkäuferin, die wir – glaube ich – mit unseren vielen Fragen ganz schön nervten, aber sie war und blieb freundlich und half uns weiter. Wir kauften bei ihr 4 Tickets à 7 $ (für Hin- und Rückfahrt) für morgen und erkundigten uns bei ihr, mit welchem Bus wir über die Golden Gate Bridge fahren könnten. Sie schrieb uns alle auf und erklärte es uns, so gut es ging. Dann liefen wir wieder zurück zum Schiff, da wir für 19.15 Uhr eine Bustour bei Nacht gebucht hatten. Um davor noch etwas anderes zu machen, reichte die Zeit nicht, so dass wir uns kurz in der Kabine erholten, im Café auf der Promenade eine Kleinigkeit aßen und dann wieder vom Schiff gingen. Die Bustouren gingen hier direkt aus einer großen Halle ab, und hier standen zwei Hop-on-hop-off-Busse. Als ich das sah, wusste ich gleich, das Thomas bestimmt oben und draußen sitzen wollte, ich aber dafür nicht warm genug angezogen war. Also lief ich wieder zum Schiff zurück, absolvierte alle Sicherheitschecks und rannte die 6 Stockwerke bis zu unserer Kabine hinauf. Dort zog ich mir noch eine wärmere Jacke über und nahm einen Schal mit. Dann ging es im Eiltempo zurück. Aber ich hätte mich gar nicht so beeilen müssen, die Schlange stand noch immer weit entfernt von den Bussen. Ich hatte zunächst nur einen Bus gesehen und gedacht, dass dort niemals alle Personen hineinpassen würden, aber als ein Mitarbeiter dann die Leute zählte und zu zwei Personen vor uns sagte, dass sie die letzten für den ersten Bus seien, sahen wir für uns gute Chancen, im Bus oben und ganz vorne zu sitzen. Und so war es auch.
Die Busse fuhren los, und zunächst ging es durch viele Straßen in der Nähe des Hafens, allerdings sehr mühselig: an jeder Kreuzung sprang die Ampel auf rot. Von grüner Welle schien man hier noch nichts gehört zu haben. Nach einer endlos lang erscheinenden Zeit gelangten wir dann auf die Bay-Bridge. Hier wurde es interessant, allerdings auch sehr kalt, weil der Bus jetzt viel schneller fuhr. Auf einmal sahen wir auch, dass heute Vollmond war, welcher einen schönen Lichtschein aufs Wasser malte. Wir erreichten Treasure Island, von wo wir eine wunderschöne Sicht auf die Skyline von San Francisco hatten. Nach einer kurzen Pause, wo man etwas Warmes trinken, und/oder auf die Toilette gehen konnte sowie stattdessen auch zum Ufer laufen und die Skyline fotografieren konnte, ging es dann über dieselbe Brücke wieder zurück in die Stadt und dann kreuz und quer bis zum Hafen. Mittlerweile waren wir derart durchgefroren, dass ich vorschlug, in die Diamond Lounge zu fahren, um dort etwas Warmes zu trinken (Kakao und Kaffee). Als wir oben angelangt waren, mussten wir leider feststellen, dass es keinen Kakao gab, sodass Thomas dann auch keinen Kaffee wollte, und wir liefen zurück in die Kabine, wo ich sofort eine heiße Dusche nahm. Nachdem Thomas auch geduscht und ich in Windeseile alles vom heutigen Tag niedergeschrieben hatte, gingen wir ins Bett, da wir morgen wieder früh aufstehen wollten, um noch eine Fahrt zur/über die Golden Gate Bridge zu machen und Cable Car zu fahren. Außerdem waren wir total geschafft und müde. Aber es war ein interessanter Tag gewesen, und wir waren zufrieden damit, was wir heute gesehen hatten.
Dienstag, 25.09.2018 (San Francisco)
Der Wecker klingelte wieder um 6 Uhr, doch ich konnte schon seit 4 Uhr schmerzbedingt nicht mehr schlafen. Im Vorfeld hatte ich schon überlegt, wie wir unsere Pläne für heute am besten umsetzen konnten. Da wir nicht wussten, wie lange die Tour mit dem Big Bus über die Golden Gate Bridge dauern würde, überlegte ich, alternativ mit dem Taxi dorthin zu fahren, zumal ich auch gesehen hatte, wie teuer die Fahrt mit dem Bus war. Als wir beim Frühstück im Windjammer waren, konfrontierte ich Thomas mit der Idee, mit dem Taxi zu fahren, wovon er begeistert war.
Um 8 Uhr verließen wir das Schiff. Es war wieder so neblig, dass man nichts von der Golden Gate Bridge sehen konnte, auch Alcatraz war nicht klar zu erkennen. Daher beschlossen wir, zunächst die Cable Car Tour zu machen. Dafür liefen wir bis zur Ecke Hide-Street/Beach-Street, wo eine der Wendepunkte der Cable Cars war (Powell-Hide Cable Car Line). Hier hatten wir Glück, dass dort gerade mit dem Bereitstellen der Waggons begonnen wurde, und wir so direkt vorne im ersten Waggon Platz nehmen konnten. Dann startete die Tour, und es war herrlich, obwohl das Wetter grau in grau war. Mir kamen Bilder von „Die Straßen von San Francisco“ in den Sinn, und alles kam mir irgendwie unwirklich vor. Wir fuhren bis zum Endpunkt – Embarcadero-Station – vorbei an „Russian Hill“, „Nob-Hill“ und „Financial District. Woran man sehen konnte, dass hier eine Zusteigemöglichkeit war und wieso der Schaffner meistens bei Rot nicht hielt, dafür aber fast auf mitten jeder Kreuzung, wird uns immer schleierhaft bleiben. Am Ende der Tour mussten wir aussteigen und konnten uns gleich wieder in die Schlange für die Rückfahrt einreihen. Auch, wonach es ging, dass eine Bahn wieder startete, nachdem sie am Endpunkt manuell gedreht worden war, blieb uns unklar. Die erste Bahn, die dann wieder fuhr, war schon voll, so dass wir die ersten waren, die in die zweite Bahn einsteigen durften. Hier waren auf jeden Fall viel mehr Menschen, als zuvor bei unserer ersten Fahrt. Einige junge Frauen wollten gerne während der Fahrt auf dem Trittbrett stehen, was mir zu kalt gewesen wäre. Die Fahrt von einem Ende zum anderen dauerte ca. 20 Minuten. Als wir zurück an unserem Ausgangspunkt angelangt waren, gingen wir dort in einen Starbucks und tranken Kaffee. Dann machten wir uns auf den Weg zurück zum Schiff. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem Fotozubehör-Laden vorbei, der allerdings nicht das hatte, was Thomas suchte, so liefen wir weiter, immer Ausschau nach einem Taxi haltend. Mittlerweile war die Sonne durchgekommen, und so hofften wir, auf der Golden Gate Bridge doch noch etwas sehen zu können. Als wir unmittelbar am Schiff angelangt waren, ergatterten wir ein Taxi. Zuvor versuchten wir zu klären, was uns die Fahrt kosten würde. Der Fahrer meinte, so ca. 20 $ pro Weg plus 2 x 6 $ Maut für die Brücke.
Wir fuhren Richtung Brücke, die teilweise immer noch im Nebel lag, aber es war heute schon mehr zu sehen, als gestern. Kurz vor der Brücke hielt der Fahrer an, so dass wir Fotos machen konnten.
Dann ging es über die Brücke bis auf die andere Seite, wo ebenfalls ein Aussichtspunkt, der stark frequentiert war, lag. Auch hier machten wir von der teilweise im Nebel liegenden Brücke Fotos und waren happy, dass das alles so gut klappte. Auf dem Rückweg fragten wir den Fahrer, was wir uns evtl. sonst noch ansehen sollten, und er schlug vor, die Lombard-Street mit den Serpentinen zu besichtigen, wohin er dann auch mit uns fuhr.
Anschließend wollte Thomas nochmals in den Fotoshop, weil ihm noch etwas anderes eingefallen war, das er unbedingt haben wollte. Auf dem Weg dorthin empfahl uns der Taxifahrer, der aus dem Sudan kam und seit 25 Jahren hier in SF lebte, einen Coffeeshop – gegenüber dem zuvor besuchten Starbucks – wo es leckeren Irish Coffee geben sollte. Wir bezahlten 60 $ und gaben 5 $ Trinkgeld, nachdem Thomas ihm schon zwei Schlüsselanhänger geschenkt hatte und gingen in den Shop. Wir bestellten Irish Coffee und waren erstaunt, wie lecker der war, sodass wir jeder noch einen zweiten nahmen. Auch das Personal war urig, und es machte uns Spaß zuzusehen, wie sie den Irish Coffee zubereiteten.
Für unterwegs nahmen wir jeder noch einen Coffee to go mit Baileys mit und gingen nochmals zum Fotoladen. Von da aus liefen wir zum Schiff zurück, welches wir um 13.30 Uhr erreichten. Wir waren mit dem, was wir gesehen hatten, mehr als zufrieden. Für die Bustour hätten wir knapp 110 $ bezahlt, von daher konnten wir uns wirklich nicht beklagen.
Wir aßen noch etwas im Windjammer, wobei wir feststellten, dass jetzt auf einmal die „Ruby Princess“ im Hafen lag, dann gingen wir in den Erwachsenenbereich am Pool, wo ich strickte und Thomas sich sonnte. In der Sonne war es warm, aber wehe, wenn eine Windböe kam. Der Wind war schrecklich kalt und unangenehm.
Um 16.15 Uhr legten wir ab, und wir gingen auf Deck 12, um dabei zuzusehen, und hofften auf einen guten Blick auf die Brücke, doch von unserem Kai aus war sie aufgrund des Nebels fast überhaupt nicht zu sehen. Als das Schiff gedreht hatte, blies ein heftiger und kalter Wind, was schon sehr unangenehm war, doch wir harrten eisern auf Deck aus. Wir näherten uns der Brücke, aber die Sicht war wieder nicht sehr gut. Als wir darunter fuhren, ertönte wieder das Schiffssignal, und oben auf der Brücke standen Leute, die winkten, und wir winkten zurück. Ich hatte gehofft, dass man die Brücke von der anderen Seite besser sehen würde, da die Bay Bridge zuvor auch sehr gut zu sehen war, aber dem war nicht so. Wir gingen total durchgefroren zurück in die Kabine und übertrugen die Bilder von der Kamera aufs Laptop. Eigentlich war jetzt Zeit fürs Abendessen, aber wir hatten noch gar keinen Hunger. Thomas checkte, ob es heute etwas Besonderes zum Essen gab, was aber nicht der Fall war. So beschlossen wir, in die Diamond Lounge zu gehen, um dort ein paar Kleinigkeiten zu essen und um etwas zu trinken. Thomas zeigte Jayeon Hong, der Consierge, einige 3D-Videos von heute Vormittag im Cable Car. Sie war total aus dem Häuschen, da sie so etwas noch nie gesehen hatte. Danach gingen wir zurück in die Kabine, und Thomas übertrug die Bilder, die wir von Alcatraz hatten aufs Laptop, wobei wir sie uns dann auch noch einmal ansahen. Plötzlich gab es ein Tuten, und wir wunderten uns, da das ja eigentlich nur bei Nebel so gehandhabt wird. Wir gingen auf den Balkon und waren nicht schlecht erstaunt, dass es total neblig war. Dies war für uns auch neu.
Mittwoch, 26.09.2018 (Seetag)
Meine Nacht war um kurz nach 5 Uhr vorbei. Es war immer noch neblig und das Nebelhorn alle zwei Minuten zu hören, obwohl ich davon nicht aufgewacht war. Ich hörte Hörbuch und duschte, danach wachte Thomas auch auf. Wir zogen uns an und gingen um kurz vor 9 Uhr frühstücken. Wie ließen uns heute einen Tisch außerhalb des großen Lärmpegels geben, da wir es vorgestern unerträglich laut fanden. Ich bestellte mein übliches Müsli und Thomas sein übliches Omelette. Als ein Headwaiter an unseren Tisch kam, fragte Thomas, warum das mit dem Buffet auf Deck 3 auf dieser Kreuzfahrt nicht stattfand. Dieser erklärte, dass das der Wunsch der Company sei und sie es auch nicht gut fänden. Für das Personal sei es viel einfacher, wenn zusätzlich ein Buffet angeboten würde, so müssten sie alle Extrawünsche, die beim Buffet schnell erledigt werden könnten, nicht erst umständlich aus der Küche ordern. Aber ich bekam heute mein Müsli mit Erdbeerkompott, Beeren, getrockneten Aprikosen und Joghurt. Der Headwaiter notierte unsere Wünsche für morgen früh, so dass wir nur noch unsere Zimmernummer angeben müssten und würden dann unser Frühstück erhalten.
Nach dem Frühstück fuhren wir hoch zur Diamond Lounge. Mittlerweile hatte sich der Nebel aufgelöst, und es war sonnig. Aber der Wind war so schrecklich kalt, dass ich keine Lust hatte, mich irgendwo auf Deck aufzuhalten. Als Thomas seinen Termin mit dem Berater der Next Cruise hatte, ging er hinunter. Ich hörte in der Kabine weiter Hörbuch, wobei ich auch kurz einnickte, weil ich wegen Schlafmangels total müde war.
Thomas unterbreitete mir dann verschiedene Angeboten für die nächste Kreuzfahrt, und wir entschieden, eine Nacht darüber zu schlafen.
Wir aßen anschließend eine Kleinigkeit im Windjammer, und gingen danach wieder hinunter in die Kabine, bis es Zeit war, zur Ice-Show zu gehen. Diese war diesmal wirklich wieder sehr gut, und trotz des starken Seeganges gab es nur wenige „Beinahestürze“. Die Kostüme waren bunt und schön, die Musik gut ausgewählt.
Da wir uns sowieso auf Deck 3 befanden, schauten wir uns die bisherigen Bilder unserer jetzigen Kreuzfahrt an, was noch nicht allzu viele waren. Es kamen erst einmal 8 in den Ordner der ersten Wahl. Dann gingen wir in die Kabine, bis es Zeit fürs Formal Diner war.
Nach dem Essen holte ich meinen Fotoapparat, weil es nach einem tollen Sonnenuntergang aussah, was sich bestätigte. Da wir auch zur Welcome Back-Party wollten, die heute in Studio B stattfand, gingen wir dorthin, und heute war sogar der Kapitän anwesend und hielt auch eine kleine Rede. Anschließend gingen wir um 20 Uhr noch in die Diamond Lounge, wo wir jeder noch ein freies Getränk ergatterten. Da Thomas sich gerne die Show ansehen wollte, ging ich schon mal in die Kabine und packte einen Koffer mit Dingen, die ich mit Sicherheit nicht mehr anziehen wollte und die wir sowieso nicht mehr brauchten. Als Thomas dann ca. eine Stunde später kam, machten wir uns bettfertig und ich versuchte ich, noch einige Fotos vom Vollmond zu machen. Dann hörte ich noch eine Weile mein spannendes Hörbuch weiter.
Donnerstag, 27.09.2018 (Victoria BC)
Ich schlief nicht so schlecht, wie in den Nächten zuvor und wachte plötzlich mitten in einem Albtraum schmerzbedingt um 7.30 Uhr abrupt auf und sprang aus dem Bett, weil die Schmerzen so stark waren. Da ich noch gar nicht richtig wach war, taumelte ich durch die Kabine, in der Hoffnung, dass die Schmerzen nachlassen würden, was aber zunächst nicht der Fall war. Thomas war durch mein aus dem Bett springen auch aufgewacht. Nachdem ich richtig wach war, standen wir auf. Wir waren noch nicht in Victoria, aber auf beiden Seiten war schon Land zu sehen. Um 8.40 Uhr gingen wir zum Frühstück und ohne darüber nachzudenken, auf Deck 3. Wir erklärten der Kellnerin, dass unser Frühstück durch den Headwaiter Belic von gestern bereits geordert sei. Auf einmal erschien Headwaiter Erol und fragte nach unserem Frühstück, es sei nämlich nichts hinterlegt. Wir sagten ihm dann nochmals, was wir essen wollten. Auf einmal erschien Headwaiter Belic und sagte, dass wir gestern auf Deck 5 gewesen wären, und dass dort alles für unser Frühstück bereitstehe. Wir hatten uns mal wieder mit dem Speisesaal vertan, was uns schon peinlich war. Aber wir benutzten dann die Treppen im Speisesaal, um auf Deck 5 zu gelangen, und dort war tatsächlich der Tisch schon sehr dekorativ mit meinen „Zusatzwünschen“ für mein Müsli gedeckt. Wir erklärten dann nochmals, dass uns das auf dieser Cruise schon ein paarmal passiert sei. Während der Headwaiter höchstpersönlich unser Essen orderte, holte Thomas aus der Kabine einen Kreuzfahrt-Briefständer, den er ihm dann gab, als er das Essen brachte.
Nach dem Essen unterhielten wir uns noch eine Weile mit ihm, und ich fragte ihn, ob ich morgen auch Müsli ordern könne, da das ja letzte Woche nicht ging. Er sagte, dass er sich dafür einsetzen würde, und dass wir morgen auch auf Deck 5 frühstücken könnten, was letzte Woche auch nicht möglich war. Ich fragte, ob ich die jetzt übrigen Cerealien mitnehmen und morgen zum Frühstück wieder mitbringen könne. Er erklärte, dass ich diese morgen auch frisch erhalten könne. Aber da man diese Reste jetzt sowieso wegwerfen würde, entschloss ich mich, sie mitzunehmen, wofür mir der Headwaiter extra Papp-Kaffeebecher holte. Er sagte, falls ich sie morgen früh vergessen würde, würde ich trotzdem alles frisch erhalten.
Nach dem Frühstück gingen wir zurück in die Kabine, da wir sowieso noch nicht vom Schiff konnten, weil die Crew mit ihren Anlegearbeiten noch nicht fertig war. Wir versuchten, Jürgen (auf Mallorca) telefonisch zum 50. Geburtstag zu gratulieren, was aber nicht funktionierte. Er schrieb dann per WhatsApp zurück, dass er sich später melden würde, da sie am Essen seien (mittlerweile war es in Europa ja schon 19 Uhr).
Thomas ging dann zunächst los, die von uns ausgewählten beiden Kreuzfahrten zu buchen, während ich die Zeit nutzte, meinen Bericht auf den neuesten Stand zu bringen.
Wir mussten noch einen Bewertungsbogen beim Guest Service in die Box werfen, was wir erledigten, bevor wir an Land gingen. Wir monierten dann auch gleich, dass wir für die erste Reise keine E-Mail bzgl. der Reisebewertung bekommen hatten. Wir gaben dann nochmals unsere beiden E-Mail Adressen an. In dem Augenblick rief uns Jürgen zurück, sodass wir ihm gratulieren konnten. Wir vereinbarten, dass wir miteinander telefonieren wollten, wenn wir alle zurück in Deutschland wären.
Dann verließen wir das Schiff und ließen uns noch mehrmals draußen fotografieren. Wir nahmen den Shuttle zum „Empress-Hotel“ (26 $) und von dort den Shuttle zum Butterfly Gardens und Butchart Gardens. Dieser Bus startete um 12 Uhr, und wirwaren offenbar die einzigen, die in den Butterfly Gardens wollten, der zuerst angefahren wurde. Ich hatte mir die Abfahrtszeiten abfotografiert, damit wir wussten, wann wir uns draußen befinden mussten, um weiter zu Butchart Gardens zu fahren.
Butterfly Gardens war total interessant. Ich hatte gedacht, dass wir in der Richtung schon alles gesehen hatten (St. Maarten und Aruba), aber hier konnten wir auch großen Blattschneiderameisen bei der Arbeit zusehen. Sie schnitten mit ihrem Maul große Stücke aus Blättern, die sie dann „huckepack“ eine geschlängelte Liane (?) bis zu einem Nest trugen. Sehr eindrucksvoll!
Hier waren auch noch andere Insekten zu bewundern, die wir noch zuvor noch nie gesehen hatten sowie eine Vogelspinne. Im eigentlichen Butterfly-Garten herrschte ein Tropenklima, daher hatten wir unsere Jacken draußen abgegeben. Hier flogen alle möglichen verschiedenen Schmetterlinge umher, zudem gab es zwei Flamingos, die allerdings die ganze Zeit die Köpfe unmittelbar über das Wasser hielten, sodass ich zuerst dachte, dass sie gar nicht echt seien. Zudem gab es eine ganze Reihe von Schildkröten in einem abgegrenzten Gehege und verschiedene Papageien, die sich dort frei bewegen konnten. Zudem gab es einen großen Teich, in dem Koi-Karpfen schwammen.
Am Ende der Besichtigung gelangten wir – wie üblich – in den Souvenir-Shop. Hier forderte Thomas mich auf, mir doch etwas Schickes zum Anziehen zu kaufen. So wählte ich ein T-Shirt und einen Pullover mit Schmetterlingen darauf, dann suchten wir noch für unsere Enkelkinder Ohrringe und Kette. In dem Moment, als Thomas am Bezahlen war, fuhr der Shuttle, der uns zu Butchart Gardens bringen sollte vorbei, ohne anzuhalten und das 3 Minuten zu früh! Das war für uns sehr ärgerlich, da der nächste Shuttle erst in einer Stunde käme. Angeblich würde der Weg mit dem Auto nur 5 Minuten betragen, doch zu Fuß ca. eine halbe Stunde. Die Kassiererin vom Butterfly Gardens erklärte uns, dass es noch einen anderen Shuttle gebe, der in einer Minute auf der gegenüberliegenden Straßenseite abfahren würde und pro Person 2,50 $ kosten würde. Dies war natürlich die bessere Alternative gegenüber Laufen. Und wir hatten Glück, dass dieser Shuttle gerade kam, als wir an der Bushaltestelle standen.
Schon als wir zu Butchart Gardens kamen, war alles voller blühender bunter Blumen. Wir holten uns einen Lageplan und liefen in die empfohlene Richtung. Es handelte sich hier um einen wirklich schön angelegten Garten mit tollen exotischen Blumen. Der Park war in verschiedene Themengebiete unterteilt: Rosen-, japanischer, Italienischer, versunkener, mediterraner Garten, Sternteich und die Piazza. Leider verlor ich irgendwo meine kleine goldfarbene Lesebrille. Als ich dies bemerkte, liefen wir das letzte Stück nochmals zurück, ohne diese wiederzufinden. Wir liefen dann weiter, in der Hoffnung, dass meine Brille gefunden und am Lost and Found-Schalter abgegeben worden sei. Doch leider hatten wir kein Glück. Wir besuchten dann noch den Souvenir-Shop – ohne etwas zu kaufen – und begaben uns im Anschluss zur Bushaltestelle, wo der Shuttle um 16 Uhr abfahren sollte. Diesen durften wir auf keinen Fall verpassen, sonst wären wir nicht pünktlich zum Schiff gelangt. Der Bus fuhr pünktlich ab und erreichte pünktlich das „Empress-Hotel“, von dem aus wir wieder drei Blocks laufen mussten, um den Shuttle zum Schiff zu erreichen. Auch dies klappte wie am Schnürchen, sodass wir um Punkt 17 Uhr wieder am Schiff waren.
Nachdem wir uns unserer Sachen in der Kabine entledigt und uns umgezogen hatten, holten wir uns ein paar Getränke über unsere Diamond Karte und fuhren auf Deck 11 ins „Chops-Grille“, wo wir heute das „gesponserte“ Diner einnehmen konnten. In dem Moment, als wir an unseren Tisch geführt wurden, legten wir bereits ab, obwohl es noch nicht 18 Uhr war. Wir aßen beide eine leckere Champignon-Suppe und hatten Filet Mignon und als Beilagen Champignons, Pommes und Käse-Nudeln bestellt. Thomas wählte dann eine Pfeffersauce und ich eine Bechamel-Sauce. Die Pommes und die Nudeln waren nicht sonderlich lecker und mein Fleisch auch nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war zwar nicht so katastrophal, wie an dem Tag, als ich das NY-Strip-Steak gewählt hatte, aber auch weit entfernt von zart. Zum Dessert nahmen wir beide Apfelkuchen mit Vanilleeis, was wiederum lecker war. Zwischendurch musste ich dann zweimal kurz nach draußen auf Deck, um den Sonnenuntergang zu fotografieren.
Nachdem wir das Restaurant verlassen hatten, gingen wir zur Diamond Lounge, tranken noch etwas und unterhielten uns mit einer Kellnerin und dem Hotel-Manager, der wieder seine abendliche Runde drehte und an jedem Tisch kurz stehenblieb. Er bedankte sich nochmals für die Geschenke, die er bekommen hatte, und dass wir mit RCL gefahren seien. Jayeon Hong, die Concierge, hatte uns online auf unsere Flüge gebucht, und wir erhielten unsere Unterlagen dazu zurück. Wir verabschiedeten uns herzlich von ihr und Thomas versprach, ihr noch weitere 360° Bilder zuzuschicken.
Dann schlenderten wir über die Promenade zurück auf Deck 3, um unsere Fotos auszuwählen, was sich als schwierig erwies. Thomas hatte von zu Hause bereits ein Package gebucht, aber jedem von uns stand aufgrund unseres Diamond-Status noch ein kostenloser Ausdruck zu. Wir mussten zunächst feststellen, dass nicht alle Fotos von uns unter unserem Account waren, konnten dann aber noch ein paar vom heutigen Morgen finden, von denen wir auch noch eines auswählten. Nachdem wir dies auch erledigt hatten, gingen wir hinauf in unsere Kabine, wo jetzt Kofferpacken anstand, was jedes Mal ein großes Chaos hervorruft und in mir die Panik auslöst, dass wir nicht alles mitbekommen. Doch um 22.30 Uhr war – so hofften wir – alles verpackt, Thomas stellte die Koffer vor die Tür und ging hinunter, unsere Fotos abzuholen.
Nachdem wir das auch erledigt hatten, legten wir uns schlafen, mittlerweile war es auch schon 23.50 Uhr. Ich schrieb Dennis noch an wegen des Abholens, bzw. des Hinstellen des Autos am Bahnhof, und er wollte letzteres machen.
Freitag, 28.09.2018 (Seattle ⇒ Frankfurt)
Der Wecker stand auf 6 Uhr, aber ich wurde gegen 5.25 Uhr vom Öffnen einer Balkontür wach. Die Nacht war wieder nicht meine.
Um 6 Uhr stand ich auf, und als ich aus dem Bad kam, war Thomas auch schon auf, hatte unsere Abschlussrechnung von draußen geholt und festgestellt, dass uns das Fotopackage, das bereits vorab gebucht war, nochmals berechnet worden war.
Wir packten zunächst alle noch vorhandenen Sachen ein, und ich war mir sicher, dass wir auch wirklich alles hatten. Die noch übrig gebliebenen Wasserflaschen überließen wir unserem Stateroom-Attendant, als wir ihm das Trinkgeld überreichten. Wir regelten dann die doppelte Bezahlung unseres Fotopackages, was relativ unkompliziert war, und dann gingen wir frühstücken, diesmal gleich in den richtigen Speisesaal (Deck 5) J.
Hier wurden wir schon vom Headwaiter Belic Radivoj empfangen. Er hatte natürlich mein Trockenobst und meine Cerealien bereits auf den Tisch gestellt, obwohl ich daran gedacht und meine Reste von gestern mitgebracht hatte. Er bot uns heute auf seinen Account sogar einen Spezialkaffee an, den wir gerne annahmen, und der auch total lecker war (Latte macchiato). Obwohl wir diesen auch mit Diamond-Status selber hätten ordern können, hatten wir noch nie Gebrauch davon gemacht. Wieso eigentlich nicht? Nach dem Frühstück – und nachdem wir uns von allen uns bekannten Kellnern nochmals verabschiedet hatten – holten wir unsere Sachen aus der Kabine und fuhren hoch zur Diamond Lounge, um dort zu warten. Unsere Abfahrtszeit war für 9 Uhr angegeben, und wir stiegen in den Bus, der uns zum Flughafen brachte. Am Flughafen hatten wir eine Mammutstrecke zu bewältigen, bis wir zum Abfertigungsschalter der Lufthansa gelangten. Nachdem wir etwas getrunken hatten und zur Toilette gegangen waren, begaben wir uns zum Schalter, wo nicht viel los war. Als die Dame unsere Koffergewichte sah, sagte sie, dass wir Übergewicht hätten und entweder ca. 100 $ bezahlen müssten oder ein weiteres Gepäckstück aufgeben, welches kostenlos sei. Wir entschieden uns natürlich für Letzteres und gingen in einen anderen freien Bereich. Hier packten wir unsere Koffer aus und entschieden, die Strandtasche als zusätzliches Gepäckstück aufzugeben. Wir packten Sachen aus dem einen Koffer und dem anderen Koffer in die Tasche, wogen dann Tasche und Koffer (die wir dafür natürliche wieder komplett schließen mussten. Bis wir alles passend gepackt hatten, dauerte es eine Weile, und zeitweise sah es so aus, als ob wir auf dem Flughafen campen wollten. Letztendlich passte alles, und wir gingen erneut zum Schalter. Diesmal gerieten wir an einen netten jungen Mann, der auch Deutsch sprach und wesentlich freundlicher war, als die Dame zuvor. Wir checkten jetzt ohne Probleme ein und setzten uns hin – bevor wir uns zur Sicherheitskontrolle begaben – um unsere Cola-Dosen und eine Flasche Wasser zu leeren.
Der Sicherheitscheck lief wie immer: Thomas und sein Rucksack wurden „ausgesondert“ und speziell untersucht, wobei man ihm ein Tool wegnahm, welches ein Messer enthielt, obwohl dieses schon mehrfach im Handgepäck mitgenommen, und ohne Probleme durchgewunken worden war. Anschließend suchten wir unser Gate, welches wiederum sehr weit entfernt lag. Dort endlich angekommen, nahmen wir Platz und warteten auf das Einchecken, welches um 13.15 Uhr stattfinden sollte. Der Start war für 13.50 Uhr terminiert, doch auf einmal kam die Durchsage, dass sich der Flug auf 14.25 Uhr verschieben würde. Letztlich hoben wir dann um 14.40 ab. Das Wetter war schön, und wir konnten noch einmal einen Blick auf Seattle werfen.
Bevor wir uns in den Sicherheitsbereich begeben hatten, hatten wir uns noch meinen Becher mit den Cerealien und den Trockenfrüchten geteilt, so dass wir zunächst nicht sehr hungrig waren und auch im Terminal nichts aßen, zumal wir auch dachten, dass es dann ja im Flieger bald etwas geben würde. Doch wurde uns erst um 16.30 Uhr Essen serviert, was aber dafür sehr lecker war. Ich strickte und hörte Hörbuch, während Thomas sich einen Film anguckte. Irgendwann versuchten wir, etwas zu schlafen, was mir allerdings nur ca. 20 Minuten gelang, während Thomas nur döste. Insgesamt war der Flug, bis auf wenige Turbulenzen zwischendurch, sehr ruhig.
Samstag, 29.09.2018 (Frankfurt ⇒ Enniger)