Reisebericht vom Canal de Bourgogne
vom 20.09.. bis 01.10.2019
Freitag, 20.09.2019 Enniger ⇒ Thionville
Samstag, 21.09.2019 Thionville ⇒ Plompières-lès-Dijon
Sonntag, 22.09.2019 Pomplières-lès-Dijon
Montag, 23.09.2019 Pomplières-lès-Dijon ⇒ Écluse 34
Dienstag, 24.09.2019 Écluse 34
Mittwoch, 25.09.2019 Écluse 34 ⇒ La Bussière
Donnerstag, 26.09.2019 La Bussière ⇒ Vandenesse-en-Auxois
Freitag, 27.09.2019 Vandenesse-en-Auxois
Samstag, 28.09.2019 Vandenesse-en-Auxois ⇒ Pouilly-en-Auxois
Sonntag, 29.09.2019 Pouilly-en-Ausois
Montag, 30.09.2019 Pouilly-en-Auxois ⇒ Dijon ⇒ Pouilly-en-Auxois ⇒ Thionville-Yutz
Dienstag, 01.10.2019 Thionville-Yutz ⇒ Enniger
Freitag 20.09.2019 (Enniger ⇒ Thionville)
Der erste Urlaub mit der „Timeless“ war recht kurz, da ich mir am 1. Tag der Bootsfahrt beim Sprung vom Boot den linken Mittelfuß mehrfach gebrochen hatte, sodass wir den Urlaub abbrachen und wieder nach Hause gefahren waren (siehe vorherigen Reisebericht).
Nach einigen Überlegungen hatten wir uns jetzt dazu entschieden, die begonnene Strecke doch noch einmal zu fahren, nicht zuletzt, weil dort das Wetter besser als in Holland und an der Mosel werden sollte (welches zwei Ziele waren, die wir in die engere Wahl gezogen hatten.).
Wir starteten um 18 Uhr, da Thomas bis 15 Uhr hatte arbeiten müssen. Ich hatte in der Zwischenzeit schon alle Sachen im Haus gepackt und bereitgestellt.
Nachdem wir in Enniger für 1,219 € noch getankt hatten, fuhren wir los. Was mich etwas stutzig machte war, dass das Navi uns 811 km zeigte, wobei wir beim letzten Mal nur 700 km gehabt hatten. Ich dachte, dass es sich vielleicht um irgendwelche Staus auf der Strecke handelte.
Wir kamen sehr gut voran, hatten zwar ununterbrochen Baustellen, aber standen nicht einmal im Stau. Gegen 20 Uhr reservierte ich das Hotel in Thionville und sagte gleich dabei, dass wir erst nach Mitternacht kämen, was aber kein Problem war, da jemand die ganze Nacht anwesend war.
Wir fuhren und fuhren. Ich häkelte und strickte, aber irgendwann kam mir die Strecke sehr unbekannt vor (wir hatten direkt Plombières-lès-Dijon eingegeben). Als ich dann auf meinem Handy in die Karte guckte, waren wir fast bei Mannheim, wo wir noch nie hergefahren waren, wenn wir nach Frankreich gefahren waren. Wir waren immer automatisch über Luxemburg gekommen. Jetzt waren wir sogar schon unterhalb von Trier, aber etliche Kilometer davon entfernt! Das Navi wollte uns – warum auch immer – über eine andere (weitere) Route nach Plombières bringen. Dies wollten wir aber überhaupt nicht, da wir in Luxemburg noch unsere Bootskanister und den Autotank füllen wollten. So beschlossen wir zu wenden und gaben als Ziel Berchem in Luxemburg ein, die letzte Tankstelle vor Frankreich. Bis dorthin waren es weit über 200 km! Wir waren echt geschockt! Wie hatte das nur passieren können? Egal, da mussten wir jetzt durch. Nachdem der Ärger über das Navi so halbwegs verflogen war, guckte ich nach Alternativen und fand heraus, dass, wenn wir direkt kurz nach der luxemburgischen Grenze an einer Tankstelle abseits der Autobahn tanken würden, wir nur noch 22 km bis nach Thionville hätten. Also gab ich das neue Ziel ein. Zuvor hatte ich mich vergewissert, dass die Tankstelle über Nacht geöffnet war. Während Thomas tankte – mittlerweile war es 2.20 Uhr – gab ich die Adresse vom Hotel ein. Wir fuhren los, doch nach ca. 2 km war die Strasse gesperrt! Auch das noch!. Also blieb uns nichts übrig, als zu wenden und die längere Route von 45 km über die Autobahn zu nehmen. Wir nahmen die uns vorgegebene Abfahrt Nr. 37 und kreuzten quer durch den Ort – mit dem Ergebnis, dass wir am Ziel ankamen, dort aber das Hotel nicht war! Dieses Phänomen hatten wir bereits schon einmal in den letzten Jahren gehabt, warum auch immer. Dann fuhren wir nach dem Handy-Navi und landeten wieder an derselben Stelle (mittlerweile war es 3.30 Uhr!) Ich suchte dann im Internet nach dem Formule 1-Hotel, und wir navigierten danach, was dann nochmals 7 km weit entfernt war, was aber letztendlich richtig war, sodass wir um 4 Uhr endlich am Hotel waren. Wir parkten Auto und Trailer als Gespann, schnappten unsere Sachen und checkten ein.
Als wir im Bett lagen, tranken wir noch etwas, um herunterzukommen, obwohl ich schon müde, aber auch etwas überdreht war. Thomas hatte Coffeinum genommen und zunächst Einschlafprobleme. Angenehm war, dass es im Zimmer kühl war, eigentlich zum ersten Mal, seitdem ich in diesen Hotels übernachtet habe. Dies sagte ich Thomas. Um so verwunderter war ich, dass er das Fenster einen Spaltbreit geöffnet hatte, als ich von der Toilette kam. Auch als ich dann schlafen wollte erwähnte ich, dass es ganz schön kalt sei, aber Thomas reagierte darauf nicht, so dass ich annahm, dass er es gerne so kalt haben wollte.
Samstag, 21.09.2019 (Thionville-Yutz ⇒ Plombières lès Dijon)
Ich schlief sehr gut, allerdings war mir ständig kalt. Wir hatten den Wecker auf 8.45 Uhr gestellt, da wir nur bis 9.30 Uhr frühstücken konnten. Ich wachte aber schon um 8.30 Uhr auf und kurz nach mir auch Thomas. Wir standen dann auch auf, wobei ich die Kälte im Zimmer nochmals thematisierte. Da behauptete Thomas doch tatsächlich, dass ich das so kalt hätte haben wollen! Lt. seiner Aussage sollte ich sogar das Fenster geöffnet haben! Das war völlig falsch. Ich sagte, er könne am Fenstergriff Fingerabdrücke nehmen, dabei würde er von mir keinen Treffer erzielen, da ich den Griff nicht einmal angeguckt, geschweige denn angefasst hätte! Das war ja wohl die Höhe!
Wir frühstückten zusammen mit einer mexikanischen Reisegesellschaft. Als diese dann endlich fertig war (wobei zwei Personen zähneputzend den Frühstücksbereich verließen), war es angenehm ruhig, und ich bat den Angestellten, ein Foto von uns zu machen. Dieser fragte anschließend, ob wir zum ersten Mal in diesem Hotel gewesen seien. Als ich dies verneinte und sagte, dass wir am 28.06. letztmalig und zuvor schon häufiger dort übernachtet hätten, erwiderte er, dass er sich an uns erinnern könne J.
Um 10.15 Uhr verließen wir das Hotel und fuhren bei schönstem Sonnenschein los, das Navi zeigte 290 km bis zum Ziel. Die weitere Fahrt verlief ereignislos. Wir machten ein paar Pausen und erreichten um 14.45 Uhr die Slipanlage von Plombères-lès-Dijon.
Wir bereiteten alles zum Slippen vor und waren nach einer Stunde soweit, dass wir den Trailer wegbringen konnten. Daraufhin gönnten uns erst einmal ein Panaché. Wieder zurück am Boot räumten wir die restlichen Sachen vom Auto ins Boot und brachten alle Fender an. Während wir überlegten, wie wir weiter vorgehen wollten, erschienen auf einmal drei Jungen und ein Mädchen von ca. 12 Jahren und waren ganz aufgeregt. Sie erklärten, dass sie im Kanal einen Schuh verloren hätten und ob wir nicht mit dem Boot dorthin fahren könnten, um ihn aus dem Wasser zu fischen. Dies wollten wir natürlich nicht, und ich gab ihnen eine Slipstange, mit der sie versuchen sollten, den Schuh selber aus dem Wasser zu holen. Dies machten sie auch, kamen aber nach 20 Minuten erfolglos zurück, da sie dort nicht dran kamen, da der Schuh zu weit vom Ufer entfernt im Wasser lag. Sie drängelten und quengelten, dass wir doch bitte dorthin führen, um den Schuh zu holen. Ich übersetzte Thomas, der aber nicht wollte. Letztendlich erklärten wir uns dann doch bereit. Wir boten ihnen an, mit dorthin zu fahren. Drei wollten das auch machen, und einer wollte auf ihre Fahrräder aufpassen. Ich fragte pro forma, ob sie schwimmen könnten, für den Fall, dass einer von ihnen aus Versehen ins Wasser fallen würde. Große Bestürzung! Nur der, der auf die Räder aufpassen wollte und ein anderer Junge konnten schwimmen. Daraufhin sprangen die anderen beiden wieder vom Boot, aber einer der Schwimmer bekam dann auch Panik und verließ ebenfalls direkt beim Ablegen das Boot. So fuhren wir mit einem Jungen in die Richtung. Ich hockte mich vorne neben ihn, und er zeigte mir, wo der Schuh lag. Thomas fuhr ganz langsam und filmte dabei. Das schien einen der Jungen an Land zu irritieren und er fragte vom Ufer aus, warum der Kapitän filmen würde. Ich erklärte ihm, dass wir das nur für unseren Reisefilm machen würden, daraufhin entspannte er sich etwas.
Wir erreichten den Schuh und schafften es nach einigen Fehlversuchen, ihn aus dem Wasser zu „retten“. Die anderen Kinder am Ufer freuten sich und bedankten sich. Dann fuhren wir zu unserer Anlegestelle zurück und machten fest. Die Kinder bedankten sich noch mehrmals, bevor sie mit den Rädern davon radelten.
Wir fuhren anschließend mit dem Auto zum Géant, um Getränke einzukaufen. Nachdem wir dies erledigt hatten, kehrten wir zum Boot zurück und aßen erst einmal den von zu Hause mitgebrachten Salat Caprese und dazu Baguette.
Die Dame vom Hafen erschien nicht, so konnten wir keinen Strom bekommen. Wasser wollten wir eh nicht nehmen, da uns das mit 10 € für 100 l zu teuer war, aber Strom schon. Ich kochte dann als erstes Wasser für das morgige Frühstück und füllte es in die Thermosflasche, danach spülte ich.
Thomas packte die Getränke weg und war der Meinung, dass auf dem Boot vor uns jemand sei, denn dort brannten Lampen. Ich sollte jetzt fragen, woher man so einen Chip bekäme, um Strom zu bekommen. Aber die brennenden Lampen hatten wohl nur Alibi-Funktion. Am Schaukasten vom Hafenbüro war eine Telefonnummer angegeben, und gerade, als ich dort anrufen wollte, erschien ein Mann mit einem Zigarillo im Mund und fragte, ob wir Strom und Wasser wollten, er würde uns dann die entsprechenden Chips verkaufen. Wir nahmen dann nur Strom, welchen wir sofort anschlossen, da mittlerweile eine Bootsbatterie leer anzeigte (schlechtes Zeichen!).
Wir setzten uns dann noch etwas draußen hin, tranken was, und ich schrieb, während Thomas sein Filmmaterial sichtete.
Sonntag, 22.09.2019 (Plombières lès Dijon)
In dieser Nacht schliefen wir sehr gut, die Temperatur war passend, das Bett bequem, und es herrschte absolute Ruhe um uns herum. Wir hatten natürlich auch einiges an Schlaf nachzuholen. Ich wachte nur ab und zu wegen Schmerzen auf. Letztendlich erwachte ich um 7.30 Uhr. Die Sonne schien, und um 8.30 Uhr standen wir auf. Thomas holte Baguette, und ich bereitete das Frühstück vor. Es herrschten angenehme Temperaturen, und uns schmeckte das Frühstück sehr gut.
Nach dem Frühstück erledigten wir die restlichen Arbeiten, um ablegen zu können, Thomas parkte das Auto neben dem Trailer, und um 10.30 Uhr legten wir ab. Doch der Motor lief nicht richtig, und nach 100 m ging er aus, so dass wir aufs Ufer zusteuerten. Ich ging dann (vorsichtig) an Land, während Thomas den Motor wieder zum Laufen brachte. Dann tuckerten wir weiter der ersten Schleuse entgegen. Diese war geöffnet, sodass wir dort festmachten. Da dort keine Anrufmöglichkeit vorhanden war, versuchten wir es telefonisch – jedoch ohne Erfolg, denn eine direkte Nummer war nirgends angegeben. Daraufhin beschlossen wir, zurück zum Hafen zu fahren und den Kapitän auf dem Hotelschiff, welches im Hafen lag, zu befragen. Dieser gab uns eine Telefonnummer, die wir dann anriefen. Die Dame am anderen Ende war sehr unfreundlich und sagte, wir hätten uns dafür gestern anmelden müssen (aber wo? Und bei wem? Es stand nirgendwo geschrieben, dass man das machen müsse, weder in unserem Reiseführer noch am Anschlagbord des Hafens. Es wäre vielleicht dann nützlich, wenn so etwas kommuniziert würde und eine Telefonnummer angegeben wäre!!!
Wir versuchten dann kurz darauf nochmals, diese Dame zu erreichen, doch sie legte entweder auf oder ließ den Anrufbeantworter laufen. Daraufhin versuchten wir eine Nummer von VNF, wo wir auf einen sehr netten Mann trafen, der uns allerdings bei unserem Problem auch nicht weiterhelfen konnte, uns jedoch noch andere Telefonnummern gab. Aber auch dort konnte man uns nicht helfen, da heute Sonntag war. Wir versuchten dann auf jeden Fall, uns noch zu beschweren, aber ob das so weitergegeben würde, wussten wir natürlich nicht. Schließlich hatten wir ja auch eine Menge Geld für die Kanalbenutzung bezahlt und ohne die Info, dass man sich einen Tag vorher melden solle, konnten wir uns ja auch nicht entsprechend anmelden. Also Leute, wenn ihr dies lest und den Canal de Bourgogne fahren möchtet, informiert euch, wo und wann man sich anmelden muß, damit es euch nicht so wie uns ergeht!
Ich war mittlerweile ganz schön genervt, was natürlich nur Thomas abbekam. Er schlug vor, mit den Rädern in den Ort zu fahren, um uns etwas umzusehen. Wir entdeckten ein altes, nicht restauriertes Waschhaus, aber ansonsten gab es – außer einem interessanten Kirchturm – nichts Sehenswertes.
Während der kleinen Tour entschlossen wir uns, mit dem Auto zur Schleuse 34 zu fahren, die unser heutiges Ziel gewesen wäre. Dort wollten wir uns vergewissern, dass dort das Restaurant noch in Betrieb war. Zuerst tranken wir in dem Restaurant am Hafen ein Panaché, dann fuhren wir mit dem Auto dorthin.
Das Restaurant war geöffnet und jede Menge Gäste anwesend. Wir setzten uns und wählten unser Essen. Dieses musste man dann direkt drinnen bestellen. Wir wollten natürlich den Salade de chèvre chaud (was wir ja schon vor drei Monaten dort essen wollten, aber durch den langen Aufenthalt im Krankenhaus, war bei unserer Rückkehr dort bereits geschlossen.
Da das Lokal heute anscheinend bereits gut besucht war, gab es nur noch eine Portion Salat, so überließ mir mein netter Mann diese und wählte selber ein Gericht mit verschiedenen Käsesorten und Pasteten. Als wir dem Schleuser erklärten, dass wir bereits vor 3 Monaten dort gewesen seien und ich die mit dem gebrochenen Fuß sei, konnte er sich sofort an uns erinnern.
Die ganze Anlage dort ist sehr zu empfehlen, es gibt leckere Gerichte, alles dort ist sehr urig und liebevoll aufgezogen, und der Betreiber ist total nett und freundlich, spricht Deutsch, Englisch und Französisch. Wir verabredeten uns auf jeden Fall für morgen, dann wollte er uns beiden den gewünschten Salat bereiten.
Zum Abschluß besuchten wir noch das urige Toilettenhäuschen, wo es einem an nichts fehlte, inklusive Slipeinlagen! Wenn man auf der Toilette saß, konnte man sich auf dem unmittelbar vor einem an der Tür angebrachten Spiegel begutachten J.
Die Öffnungszeiten des Restaurants sind von Juni bis September von samstags bis mittwochs von 11 bis 17 Uhr. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, dort anzulegen und ggf. auch zu übernachten.
Wir fuhren dann gemütlich mit dem Auto zurück. Für heute war ursprünglich ab 14 Uhr gelegentlicher Regen angesagt, der aber zum Glück auf sich warten ließ. Gerade, als wir auf dem Boot waren, fielen ein paar Tropfen. Kurz darauf sprach uns ein Mann an und bat uns, das Boot weiter hinten anzulegen, da er mit einem großen Boot käme und Strom benötige. Wir erklärten, dass wir auch Strom benötigen würden, woraufhin er uns anbot, dass wir uns an seinem Strom würden anschließen können. Das war uns natürlich recht, so konnten wir uns die 10€ für 12 Stunden Strom sparen. Wir zogen unser Boot einige Meter zurück, um ihn in die entstandene Lücke zu lassen. Nachdem er angelegt hatte, konnten wir unser Stromkabel bei ihm anschließen und hatten sofort Strom.
Mittlerweile (17 Uhr) hatte es sich zugezogen, und ab und zu donnerte es, es war aber noch warm. Da wir ja am Nachmittag ganz gut gegessen hatten, sollte es zum Abendessen den restlichen Salat von gestern mit dem restlichen Baguette vom Morgen geben, was dann auch ausreichend war.
Es goß dann ab ca. 18 Uhr über Stunden sehr stark. Die Crew vom Boot, welchem wir Platz gemacht hatten, verließen ihr Schiff für eine Woche, doch wir hatten Strom, was wir gut fanden. Sicherheitshalbe rief ich dann noch einmal bei „VNF regulation“ an, um sicherzugehen, dass das morgen Früh mit dem Schleusen funktionieren würde. Wie erwartet, hatte die Dame vom Mittag das natürlich nicht weitergegeben. Ich erklärte dann, dass wir um 10 Uhr an der Schleuse 49 starten und bis Schleuse 34 fahren wollten. Diese wurde dann bestätigt, und wir hofften, dass es dann auch funktionieren würde.
Nach dem Spülen machten wir es uns hinten gemütlich und guckten ein paar Folgen „24“. Die letzte Folge wollten wir im Bett gucken, und während ich meine Linsen herausmachte und säuberte, ging auf einmal drinnen der Strom (12 V) weg. Thomas suchte mit der Taschenlampe nach der entsprechenden Sicherung, die er aber zunächst nicht fand. Dann rief er den Vorbesitzer des Bootes an, der die Verkabelung gemacht hatte, dieser half uns dann weiter, sodass Thomas dann auch die passende Sicherung fand und ersetzte. Daraufhin hatten wir dann glücklicherweise wieder Strom.
Wir guckten die Folge noch zu Ende und legten uns dann schlafen, wobei es immer noch regnete. In der Nacht hörte es dann wohl irgendwann auf.
Montag, 23.09.2019 (Plombière lès Dijon ⇒ Écluse 34)
Wir schliefen beide relativ gut, und als um 8 Uhr der Wecker klingelte, standen wir auch auf. Es schien dabei sogar kurzfristig die Sonne. Allerdings starteten wir die Heizung, da auch drinnen vom vielen Regen alles ein wenig klamm war.
Während Thomas unser Potti entsorgte und Baguette holte, bereitete ich das Frühstück vor, sodass wir nach seiner Rückkehr sofort um 9 Uhr frühstücken konnten. Es war aufgrund der Heizung auch hinten angenehm warm. Nach dem Frühstück packten wir alles zusammen, die Fahrräder aufs Boot, ich trocknete das Deck, wo ich sitzen wollte und putzte die Scheiben trocken, und um 9.50 Uhr legten wir ab. Wir waren guten Mutes, als ein VNF-Auto an uns vorbei Richtung Schleuse fuhr. Doch als wir dort um Punkt 10 Uhr eintrafen, war dort niemand an der Schleuse L. Wir warteten 10 Minuten, dann riefen wir die bekannte Nummer an, wo uns gesagt wurde, dass der Schleuser unterwegs sei. Und just in dem Moment sahen wir die Schleuserin an den Schleusentoren hantieren. Es stellte sich dann heraus, dass es die nette Schleuserin vom letzten Mal war. Sie konnte sich auch noch an uns bzgl. meines gebrochenen Fußes erinnern. Sie entschuldigte sich, dass sie nicht pünktlich war, weil irgendetwas gewesen war, was ich nicht verstand. Nach dem Schleusen half ich ihr, die Tore am Ende zu öffnen. Wir kamen gut voran und schafften bis zur Mittagspause 5 Schleusen. So kam es, dass wir wieder genau dort anlegten, wo Thomas schon vor dem Urlaub gesagt hatte, dass wir dort auf keinen Fall anlegen würden: die Stelle ,wo ich mir den Fuß gebrochen hatte.
Aber jetzt war das Gras gemäht, und ich konnte sehr gut sehen, wohin ich trat, sodass nichts passierte. Ich ging dann diesmal selber in den Supermarkt, in den wir eigentlich nicht wollten und kaufte etwas für einen Salat, kleine Käse-Hors-d’œvres und mit Bacon umwickelten Ziegenkäse.
Um 13 Uhr legten wir ab und tuckerten so langsam der nächsten Schleuse entgegen, und bevor wir vor Ort waren, kam schon die Schleuserin mit ihrem Roller angebraust.
Nach weiteren drei Schleusen hatten wir dann eine Pinchette vor uns, die aber alleine geschleust wurde. Wir fragten dann, ob wir damit nicht zusammen schleusen könnten, oder ob diese zu lang sei, und ein weiterer Schleuser, der an dieser Schleuse war, sagte, dann müssten wir den Kapitän fragen! Ups? Sowas hatten wir ja noch nie gehört. Aber scheinbar war es so, dass dies nicht gewünscht war, sodass wir immer hinter diesem Boot war. Doch mittlerweile waren es drei Schleuser, während zuerst zwei Schleuserinnen bei uns waren und ein Schleuser bei der Pinchette, später wechselte eine Schleuserin dann zu der Pinchette und die ursprüngliche Schleuserin blieb bei uns und das über insgesamt 16 Schleusen. Zum Schluß waren die beiden Damen wieder zusammen bei uns, und so erhielten sie an der letzten Schleuse jeder ein gut gekühltes Panaché von uns, womit wir uns für ihren netten Service bedankten und erklärten, dass es nett mit ihnen gewesen sei, da sie beide soviel Spaß gehabt hätten, denn wir hatten sie beim Schleusen oft laut und herzlich lachen gehört.
Um 17.15 Uhr kamen wir an unserer letzten Schleuse an. Wir hatten uns vorher telefonisch noch gemeldet, da der eigentliche Restaurantbetrieb nur bis 17 Uhr ging, aber der nette Restaurantbesitzer erklärte, dass sie heute Abend noch eine Gesellschaft hätten und er für uns auf jeden Fall kochen würde, egal, wann wir einträfen. Das fanden wir sehr, sehr nett.
Wir legten dann an der uns zugewiesenen Stelle (es lagen zwei Hotelschiffe und das Boot des Restaurantbesitzers im Hafen, womit dieser fast voll war) an und erhielten Strom vom Besitzer, da unser Stromkabel nicht bis zum Stromanschluß reichte. Wir versuchten dann noch zwischen den beiden Hotelschiffen an die Wasserstation zu fahren, um Wasser zu bunkern, doch dies war schwierig, da wir nur vorwärts dort hätten anlegen können. So legten wir wieder an unserem Platz an, und Thomas holte 30 l Wasser mit dem Kanister, damit wir wenigstens heute Abend duschen konnten.
Dann begaben wir uns zum Restaurant, um unseren bereits gestern bestellten Salade de chèvre chaud zu essen. Der Küchenchef machte uns dann den Vorschlag, nach dem Salat noch ein Gericht namens „Hühnchen „Gaston Gérard“ zu servieren, welchen wir gerne annahmen.
Wir speisten, wie „Gott in Frankreich“ und wurden toll bedient und gut versorgt. Thomas hatte schon gestern versprochen, ihm einen Flieger geben zu wollen, wenn wir heute kämen, was er dann auch tat. Seine Frau erhielt eine Katze aus dem 3-D-Drucker und freute sich ebenfalls.
Nach dem Essen gingen wir zum Boot zurück und warteten, bis es dunkel genug zum Duschen war. Mir war es mittlerweile auch draußen schon ganz schön kalt geworden. Beim Essen war es noch angenehm warm, aber danach wurde es schnell kühl. Nachdem wir uns etwas aufgewärmt hatten, duschten wir mit schön heißem Wasser und machten uns bettfertig. Wir guckten noch eine Folge „24“, bei der Thomas aber schon einschlief, und so legten wir uns relativ früh schlafen.
Gefahrene Strecke: 17 km
Gesamte Strecke: 17 km
Schleusen: 16
Schleusen gesamt: 16
Höhenunterschied: 38,96 m
Dienstag, 24.09.2019 (Schleuse 34/Moulin Banet)
In dieser Nacht schlief ich aufgrund von Halsschmerzen, die bereits gestern morgen eingesetzt hatten und Schnupfen sehr schlecht und war zwischendurch lange wach. Dadurch wachte ich erst um kurz vor 9 Uhr auf.
Um 9.30 Uhr wollte Thomas die bestellen Baguettes abholen, aber die standen bereits schon auf dem Boot, was er gar nicht gesehen hatte. Wir bereiteten unser Frühstück zu, während es draußen recht grau aussah. Wir hatten bereits gestern entschieden, aufgrund der Wetterlage heute hier im Hafen zu bleiben und dies der Schleuserin mitgeteilt.
Nach dem Spülen schraubte Thomas so hier und da am Boot herum, während ich mich wieder etwas hinlegte. Später montierte er die Ankerrollina samt Zubehör ab, und wir setzten die Fahrräder vorne in die Spitze. Dann gab es zum Kaffee einige Schokobrezeln und Kaffee. Danach ging Thomas Glasmüll entsorgen und kehrte lange Zeit nicht zurück. Er war bei Urs (dem Restaurantbesitzer) gewesen und hatte eine Runde mit ihm gequatscht, der hatte heute bei dem Wetter auch nicht viel zu tun, und Thomas versprach ihm, von unserem Abendessen – mit Bacon umwickelte Garnelen – zum Probieren etwas vorbeizubringen, während Urs ihm sagte, wir könnten uns eine Portion Salatsuppe bei ihm abholen.
Ich strickte währenddessen meinen ersten Socken fertig und begann den zweiten. Als es Zeit war, das Abendessen zuzubereiten, umwickelten wir die Garnelen und bereiteten uns einen Salat. In dieser Zeit legte dann die „Finesse“ – auch ein Hotelschiff – hinter uns an, und dann fing es wieder an, zu gießen. Wir verspeisten unser Abendessen und brachten anschließend – während einer Regenpause – die Garnelen zu Urs. Dieser wärmte uns dann die Suppe in der Mikrowelle auf und gab sie uns mit. Sie schmeckte nicht schlecht, man konnte aber nicht eruieren, was dort drin war. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, spülten wir und nahmen diesmal die Spülschüssel, weil wir immer wieder Wasser in der Dusche hatten. So wollten wir feststellen, ob es aus der Spüle kommt. Nachdem wir mit dem umfangreichen Spülen fertig waren, gab es einen schönen Regenbogen zu sehen, den ich – trotz anhaltendem Regen – draußen fotografierte. Dann leiteten wir den gemütlichen Abend ein, in dem wir einige Folgen „24“ guckten.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 17 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 16
Höhenunterschied: 0 m
Höhenunterschied ges: 38,96 m
Mittwoch, 25.09.2019 (Schleuse 34/Moulin Banet- La Bussière)
Diese Nacht hatten wir uns quer hintereinander gelegt, um zu testen, wie das Schlaferlebnis wäre. Abgesehen davon, dass wir in Kopf-tief-Lage lagen, hatten wir beide relativ wenig Platz, so dass wir dann am Morgen wieder alles so räumten, wie es vorher war. Wir standen um 8 Uhr auf, und nachdem Thomas das Potti entsorgt hatte, begannen wir mit den Frühstücksvorbereitungen, als unmittelbar darauf Urs mit dem Baguette kam. Wir frühstückten in Ruhe und legten um 9.51 Uhr Richtung der nächsten Schleuse ab, die wir pünktlich um 10 Uhr erreichten.
Lt. Wetterbericht sollte es heute keinen Regen geben. Allerdings hatte es am frühen Morgen bereits mehrfach geregnet. Auch, nachdem wir abgelegt hatten, fing es immer wieder leicht an zu regnen, obwohl der Wetterbericht nichts anderes als zuvor sagte.
Bis zur Mittagspause fuhren wir bis zur Schleuse 28, vor der wir dann warteten. Hier gab es wenigstens Poller, an denen man gescheit festmachen konnte. Wir aßen ein paar Schokobrezeln und tranken jeder ein Panaché dazu, und Thomas befestigte einen anderen Haken an meinem Sliphaken, da ich immer wieder Probleme mit dem Öffnen und Schließen hatte: er ging nicht auf, wenn er sollte und nicht zu wenn er sollte. Aber immer dann, wenn er das eine oder andere nicht sollte, tat er das, und ich wusste nicht, wieso das so war. Dadurch verlor ich beim Anlegen in den Schleusen und Wechseln der Tampen immer viel Zeit, was einfach nur nervig war.
Um 13.30 Uhr ging es weiter, jetzt hatten wir auf einmal drei Schleuser und das an einer automatischen Schleuse. Wenn die Sonne rauskam, war es sofort knallwarm, aber ohne Sonne im Wind ganz schön frisch. Aber damit war ich schon zufrieden, Hautsache, es blieb trocken. Wir hatten nur noch 3 Schleusen bis La Bussière, wodurch wir bei dem guten Schleusenpersonal bereits um 14 Uhr eintrafen. Just jetzt fing es auch wieder an zu regnen. Der kleine Hafen war sehr gepflegt, und es gab sogar Stromanschlüsse, für die man irgendwie eine Karte brauchte, die wir natürlich nicht hatten. Aber an einem Stromanschluss leuchtete ein Lämpchen, und als wir unser Kabel dort anschlossen, hatten wir sogar Strom, wir wussten zwar nicht, wie lange, aber egal.
Thomas legte sich dann von 15 bis 16 Uhr aufs Ohr, während ich unseren Kartoffelauflauf mit Salami, getrockneten Tomaten und Mais vorbereitete. Um kurz vor 17 Uhr fuhr Thomas dann zur Bäckerei, die ab 17 Uhr geöffnet sein sollte, doch war dort mittwochs nachmittags geschlossen.
Also aßen wir dann unseren Auflauf nur mit dem restlichen Salat von gestern, was auch reichte. Nach dem Spülen liefen wir dann noch eine kleine Runde durch den urigen Ort und verzogen uns dann aufs Boot. Es regnete den ganzen Tag immer wieder mal mehr und mal weniger, also völlig entgegen des Wetterberichtes, der so gut wie gar keinen Regen vorhergesagt hatte. L
Wir legten uns dann ins Bett und schauten noch einige Folgen „24“, bevor wir uns dann – in alt gewohnter Liegeposition – schlafen legten.
Gefahrene Strecke: 10 km
Gesamte Strecke: 27 km
Schleusen: 8
Schleusen gesamt: 24
Höhenunterschied: 20,89 m
Höhenunterschied ges: 59,85 m
Donnerstag, 26.09.2019 ( La Bussière ⇒ Vandenesse-en-Auxois)
Wir schliefen beide relativ gut, ich hatte nur Probleme beim Umdrehen, weil mir dann immer die vermutlich geprellte Rippe rechts wehtat. Kurz vor dem Klingeln des Weckers wachte ich auf. Um 7.45 Uhr standen wir auf. Die Heizung, die wir beim Aufstehen angestellt hatten, schaltete sich plötzlich aus, und wir dachten, der Diesel sei alle, sodass wir den kleinen Heizlüfter aufstellten. Als Thomas dann Baguette holen wollte, überprüfte er den Kanister, der jedoch noch gut gefüllt war. Daraufhin starteten wir die Heizung erneut, und sie lief wieder einwandfrei.
Ich bereitete das Frühstück vor, und Thomas holte Baguette. Da an der Bäckerei angegeben war, dass es sich auch um einen Mini-Market handelte, sollte er auch noch Paprika, Tomaten, Gurke und Milch mitbringen. Leider gab es nur Milch.
Wir frühstückten und schauten den beiden Hotelschiffen (Rendez-vous und L’Impressioniste) beim Ablegen zu. Dann machten wir uns selber auf den Weg zur nächsten Schleuse, an der wir um 9.45 Uhr sein sollten, was uns der Schleuser gestern eingebläut hatte.
Wir schleusten eine Schleuse, dann hatten wir das Hotelschiff „Rendez-vous“ eingeholt, sodass wir fast immer warten mussten, bis es aus der Schleuse war. An der vorletzten Schleuse vor der Mittagspause sagten die Schleuser, dass sie uns gemeinsam mit dem Hotelschiff schleusen wollten, was uns nur recht war. Der Kapitän war uns beim Einfahren in die Schleuse auch noch behilflich und nahm unsere Tampen an. Dann erreichten wir den Hafen von Pont-d’Ouche, wo das Hotelschiff blieb. Die Schleuser erklärten uns, dass um 13.15 Uhr zwei weitere Boote den Kanal weiter hinauffahren wollten. Wenn es vom Platz er passe, wolle man uns mitschleusen. Das war uns nur lieb.
Um kurz nach 13 Uhr startete das erste Boot, kurz darauf das zweite, und ich hoffte, dass wir noch mit in die Schleuse passen würden. Das klappte zum Glück. Das erste Boot wurde von Engländern gefahren, das zweite von einem Paar aus Kalifornien (Rob und Terry). Die beiden waren sehr nett. Sie fragten uns nach der ersten Schleuse an, ob wir gerne in der Mitte liegen würden, was wir dann ausprobierten und als nicht sehr optimal für uns empfanden, sodass wir ab der folgenden Schleuse wieder in die letzte Position wechselten. Das Schleusen ging insgesamt jetzt langsamer, aber war ok. Während des Schleusens unterhielt ich mich immer mit der Terry. Was ich gut fand war, dass sie in der Schleuse immer ihren Motor ausmachten, während die Engländer ihren Motor laufenließen, sodass man immer die Abgase in der Nase hatte. Hinter der Schleuse Nr. 12 legten die Engländer an. Die anderen wollten eigentlich eine Schleuse später auch anlegen, aber aufgrund der Boote, die am nächsten Tag passieren würden, entschieden sie sich, auch bis Vandenesse (hinter Schleuse 9) zu fahren.
Ich fragte eine der Schleuserinnen, ob die Passage der Tunnel möglich sei, was diese bejahte. J Welch ein Glück!!! So brauchten wir nicht zurück und konnten in Pouilly-en-Auxois die Slipanlage benutzen und brauchten nicht den Kanal zurückfahren. Wir entschieden uns, zwei Tage in Vandenesse zu bleiben, da es morgen wieder Dauerregen geben sollte. Dies teilten wir auch den Schleuserinnen mit. Zum Abschluß erhielten sie von uns jeder noch eine kleine Flasche Panaché.
In Vandenesse trafen wir wieder auf die „Magnolia“, vor der wir anlegten und uns gleich am Strom anschlossen. Hier standen auch einige Wohnmobile am Kai.
Nach der heutigen Tour war ich total erschöpft. Es ist einfach zuviel, wenn alle 1 bis 1,5 km eine Schleuse kommt. Man hat dazwischen gar keine Zeit, mal etwas zu relaxen. Heute waren es 17 Schleusen auf einer Strecke von 16 km!! Zudem kam, dass insgesamt zu wenig Wasser im Kanal war, daher konnte ich in den Schleusen die Poller kaum erreichen.
Zum Glück spielte das Wetter heute mit. Es gab zwar kaum Sonne, aber dafür auch so gut wie keinen Regen, lediglich so ab und an mal ein paar Nieseltropfen.
Nachdem wir angelegt hatten, bereitete Thomas unser Abendessen vor: es gab den restlichen Kartoffelauflauf mit je 1 ½ Käsewürstchen für jeden und Baguette. Ich merkte erst, wie hungrig ich war, als die Würstchen auf dem Tisch standen. Wir verputzten alles mit großem Appetit. Danach spülten wir und ich lief noch Richtung Ort und machte einige Fotos. Dann guckte ich, wo man Baguette kaufen konnte, was auch ganz in der Nähe in einem urigen Geschäft (Restaurant, Salon de Thé und Épicerie in einem) war.
Als ich wieder zurück war, duschten wir uns sofort und gingen ins Bett, um noch ein paar Folgen „24“ zu gucken.
Gefahrene Strecke: 16 km
Gesamte Strecke: 43 km
Schleusen: 17
Schleusen gesamt: 41
Höhenunterschied: 44,32 m
Höhenunterschied ges: 104,17 m
Freitag, 27.09.2019 ( Vandenesse-en-Auxois)
Ich wachte gegen 3 Uhr auf und schlief erst gegen 4 Uhr wieder ein. Ansonsten schlief ich relativ gut, bis auf, dass meine Rippe beim Umdrehen immer schmerzte.
Wir wachten um 8.30 Uhr und bereiteten zu 10 Uhr unser Frühstück vor. Thomas holte die Baguettes, während hier im Hafen schon richtig was los war. Es kam das Hotelschiff „Water & Wine“ und drehte hier, um an seinen Anleger zu kommen. Die „Magnolia“ legte sich weiter zurück, so dass zwischen ihr und uns eine große Lücke entstand. Ein Mann fragte Thomas, ob wir hier liegenbleiben würden, da heute noch ein größeres Schiff erwartet würde.
Nach dem Frühstück spülte ich, und Thomas „verfolgte“ einen Wohnmobilfahrer, der zu Fuß unterwegs war, um sein Potti zu entleeren, damit wir wussten, wo dies hier möglich sei. Anschließend tat er es ihm gleich. Dann füllte er Wasser auf und überprüfte unseren Suchscheinwerfer oben auf dem Boot, den wir morgen für den Tunnel benötigen würden.
Zwischendurch fütterten wir 5 Schwäne, die sich hinter unserem Boot tummelten. Um 12 Uhr ging ich zum Büro des VNF und fragte, wann wir morgen hier ablegen müssten, um später die Tunnel zu passieren. Wir sollten hier um 9 Uhr an der Schleuse sein. Dies war kein Problem, da diese ja direkt an den Hafen grenzte. Wir holten schon einmal unsere Schwimmwesten hervor, da lt. Guide die Schleuser vor dem Tunnel kontrollieren würden, ob diese vorhanden seien.
Das Wetter war heute aprilmäßig: erst grau in grau, dann ab und zu sonnig, wobei es dann sofort warm wurde, zwischendurch immer wieder Regen und sehr windig. Aber richtig kalt, war es nicht, zumindest nicht im Boot – auch ohne Heizung.
Ich war nur froh, dass wir heute hier blieben, denn ich war durch meine Erkältung und die schmerzende Rippe regelrecht schlapp und kaum mehr belastbar. Der gestrige Tag war auch einfach zu anstrengend gewesen. Obwohl der Kanal schön ist, glaube ich nicht, dass wir ihn noch einmal fahren werden, da es einfach zu viele Schleusen gibt und man keine Chance hat, die Gegend richtig zu genießen oder mal zu relaxen.
Gegen Mittag gingen wir über die Brücke zu der Pizzeria, die jetzt geschlossen war, aber das Restaurant nebenan war geöffnet, sodass wir uns dort ein Panaché tranken. Wir überlegten dann, ob wir hier eine Kleinigkeit essen wollten. Dabei stellte Thomas fest, dass er gar kein Portemonnaie dabei hatte. Ich ging dann zurück zum Boot, um dieses zu holen. Ich fand allerdings sein Portemonnaie nicht, so dass ich meines mitnahm. Als ich zum Restaurant zurückkam, standen Terry und Rob bei Thomas, und er überreichte jedem von ihnen ein kleines Geschenk. Wir fragten sie, ob sie am Abend mit uns Pizza essen gehen wollten, doch sie meinten, sie seien abends immer sehr müde und würden früh schlafen gehen. Sie fragten, ob wir nicht vorher zu ihnen aufs Boot kommen wollten, um etwas mit ihnen zu trinken. Wir verabredeten uns für 18 Uhr. Wir trafen hier auch den Kapitän der „Magnolia“, der sich auch an uns erinnern konnte, als wir uns vor 12 Wochen bei Urs und Doris an der Schleuse 34 getroffen hatten. Er war es gewesen, der unser Boot weiter nach hinten verlegt hatte, wofür wir am nächsten Morgen ein Baguette von ihm bekommen hatten.
Wir fragten im Restaurant, ob wir vielleicht noch einen Salat bekommen könnten. Der Wirt erklärte, und dass die Küche jetzt geschlossen sei, warum wir nicht eher danach gefragt hätten. Ich erklärte ihm, dass wir erst hätten überlegen müssen. Er fragte eine Köchin (oder seine Frau?), die sich sofort bereiterklärte, uns noch einen Salat zuzubereiten. Dieser war auch sehr lecker. Es gab dazu Reis und verschiedene Käsesorten, etwas Tomate und etwas grünen Salat. Dieses Restaurant an sich war auch sehr urig mit vielen alten Bildern von französischen Schauspielern, mit Nummernschildern aus der ganzen Welt und einer Vitrine mit vielen Miniatur-Motorrädern.
Nach dem Essen gingen wir zum Boot zurück, und Thomas legte sich eine Weile zum Schlafen hin, während ich etwas strickte. Mittlerweile war auch noch die „Rendez-vous“ angekommen und lag zwischen der „Magnolia“ und uns.
Als Thomas wieder wach war, aßen wir eine Tüte Brotchips, während wir zwei weitere Folgen „24“ guckten und ich dabei strickte. Zu 18 Uhr begaben wir uns zu Terry und Rob. Sie hatten schon eine Platte mit verschiedenen Käsesorten, Tucs, Mandeln, filettierten Feigen und Pfirsichen bereitgestellt. Thomas trank Wein und ich Wasser. Wir unterhielten uns sehr angeregt über Bootfahren, Urlaube, Familie usw. Rob war der Meinung, dass sie uns schon einmal irgendwo auf einem Kanal – evtl. auf dem Canal du Nivernais – gesehen hätten. Er wolle mal in Ruhe seine Bilder durchsehen, und wenn er das Foto finden würde, wovon er glaubte, es gemacht zu haben, wolle er es uns per E-mail senden. Dafür tauschten wir unsere Adressen aus.
Um kurz vor 20 Uhr verließen wir die beiden, die am Sonntag wieder Richtung Dijon zurückfahren wollten. Wir gingen zur Pizzeria, wo man allerdings nicht essen konnte, da es nur draußen Tische gab, aber dazu war es zu kalt und zu dunkel, so dass wir jeder eine Pizza mit Chèvre bestellten, die wir dann mit auf unser Boot nahmen. Ich aß dann nur noch eine halbe und Thomas eine dreiviertel Pizza. Den Rest packten wir für morgen weg. Thomas pumpte noch Benzin um, dann gingen wir ins Bett und guckten noch eine Folge. Thomas wollte heute ausprobieren, wie es sich auf der „Sitzecke“ schlafen ließe, so hatte ich das Bett für mich alleine, was auch nicht schlecht war.
Gefahrene Strecke: 0 km
Gesamte Strecke: 43 km
Schleusen: 0
Schleusen gesamt: 41
Höhenunterschied: 0
Höhenunterschied ges: 104,17 m
Samstag, 28.09.2019 (Vandenesse-en-Auxois ⇒ Pouilly-en-Auxois)
Ich schlief relativ gut, Thomas auch, allerdings sagte er, dass das „Bett“ von der Unterlage her nicht so bequem sei. Wir standen um kurz nach 7 Uhr auf. Um 7.40 Uhr lief ich dann zur Bäckerei, die aber noch geschlossen hatte. So vertrieb ich mir die Zeit mit Fotografieren. Zwischendurch suchte ich die öffentliche (?) Toilette nahe des Rathauses auf. Doch auch um kurz nach 8 Uhr war die Bäckerei immer noch geschlossen, so dass ich unverrichteter Dinge zum Boot zurückkehrte. Wir buken uns dann ein Ciabatta-Baguette auf, was auch lecker war.
Kurz vor dem Ablegen kamen wir mit dem Kapitän der „Rendez-vous“ ins Gespräch. Dieser erzählte, dass er jetzt morgen noch eine Tour zurück Richtung Dijon habe, dann würde das Boot aus dem Wasser geholt und überwintert. Ich fragte, was so eine Passage von einer Woche auf dem Schiff kosten würde, und er erklärte, dass einer amerikanischen Gesellschaft die ganzen Hotelschiffe gehören würde, und dass diese auch die Buchungen der Passagiere verwalten würde und dass eine 1-wöchige Passage ca. 33.000 $ kosten würde!!!! Das ist ja unvorstellbar!!!!. Er sagte, dass es sich bei den Passagieren um Leute handele, die bereits alles hätten und schon alles gemacht hätten und den Service und Komfort auf so einem Schiff genießen würden. Ihnen wäre das Geld egal!!! Also, mir wäre es das nicht wert.
Um 9 Uhr legten wir dann ab und fuhren auf die Schleuse zu, die noch geschlossen war. Rob lief mit seinen Hunden Gassi, und wir grüßten uns noch einmal zu, während Terry vom Boot aus hupte und winkte. Dann konnten wir auch in die Schleuse fahren. Aber die Schleuser schienen noch etwas müde und träge. Ich schaffte es so gerade, die Tampen um die Poller zu legen, weil es wieder so hoch war. Aber das lag an dem niedrigen Wasserstand, obwohl die Schleuserin meine Feststellung des fehlenden Wassers verneinte. Aber dies war ganz deutlich zu sehen, ich schätzte, dass mindestens 50 bis 60 cm am Wasserstand fehlten, was man gut am Ufer und auch an den Schleusentoren sehen konnte. So brauchte ich bei mindestens 5 der 8 Schleusen ihre Hilfe, denn, trotzdem ich auf dem Boot stand und die Schleusenstange auf voller Länge ausgefahren hatte, konnte ich die Poller fast nicht erreichen. So war ich froh, als wir die 8 Schleusen auf 2 km Länge geschafft hatten.
Das Wetter war gut, es schien ab und an die Sonne, dann war es wieder bewölkter, aber mit der entsprechenden Kleidung ganz angenehm.
Gegen 11 Uhr erreichten wir die letzte Schleuse. Jetzt wurde es richtig interessant: wir mussten – wie erwartet – alle unsere Sicherheitseinrichtungen wie Licht, Schwimmwesten, Feuerlöscher und Schöpfgefäß vorweisen. Dann wurde ein Formular mit Namen und Nummer des Bootes, Namen des Kapitäns und der Personenzahl auf dem Boot ausgefüllt. Thomas musste dies unterschreiben, und wir erhielten ein Funkgerät sowie eine Liste mit Verhaltensmaßregeln für die Durchfahrt des Tunnels. Die Schleuser meldeten uns auf der anderen Seite an, dann durften wir losfahren. Um 11.12 Uhr fuhren wir in den Tunnel ein, der sehr gut beleuchtet war. Man konnte sogar das Ende sehen und nicht glauben, dass es sich hier um über 3 km Länge handelte. Die reine Passage durch den Tunnel dauerte gut 30 Minuten, und ich war froh, auf der anderen Seite endlich wieder etwas Sonne genießen zu können, den im Tunnel war es erwartungsgemäß ganz schön kalt. Dort hingen sogar dünne „Stalaktiten“ von der Decke.
Als wir in die Nähe des Hafens kam, funkte uns der Schleuser von der Schleuse am Ende des Hafenbeckens an, und wir fuhren dorthin, um ihm die Formulare und das Funkgerät auszuhändigen. Dann sollte ich mit ihm gehen und vermutlich die erfolgreiche Passage des Tunnels unterschreiben. Wir lagen jetzt direkt vor der Slipanlage, die ordentlich aussah. Wir fuhren dann einige Meter zurück zum eigentlichen Hafen, in dem es sogar eine Capitainerie gab. Dort befand sich auch gleich das Office de Tourisme, und wir erfragten hier, wann und wie wir zurück nach Dijon kämen. Es gab eine Busverbindung, die wir allerdings frühestens am Montag Morgen würden nutzen können. Egal. Wir bezahlten für zwei Nächte je 5 € für Strom und je 2 € fürs Duschen. Das waren ja humanitäre Preise J.
Nachdem wir die Toiletten besichtigt und Strom angeschlossen hatten, aßen wir die restliche Pizza kalt, dann legte Thomas sich für eine Stunde aufs Ohr, während ich schrieb und strickte.
Der Tunnel von Pouilly wurde von 1825 bis 1832 gebaut. Da es im Tunnel keinen Treidelpfad gab, erfolgte in den ersten Jahren die Durchquerung des Tunnels von Hand mit Hilfe einer an der Wand befestigten Kette, wozu sechs Männer angeheuert wurden, die die schweren Lastkähne durch den 3,3 km langen Tunnel zogen, was bis zu 10 Stunden dauerte. 1893 konstruierte man ein Schleppschiff, welches in beide Richtungen fahren konnte und in 40 Minuten den Tunnel passierte und bis 1987 in Betrieb blieb. Heute kann man den Tunnel selbstständig durchfahren, vorausgesetzt, man verfügt über die benötigte Sicherheitsausrüstung wie: Schwimmwesten, Feuerlöscher, genügend starke Scheinwerfer und Schöpfkelle.
Dann holten wir die Räder vom Boot, wobei mein Hinterrad schon wieder platt und das Ventil ganz schief war. Wir legten das Rad auf einen Picknick-Tisch, und Thomas sprühte sein Wunderspray hinein und pumpte es auf. Dann radelten wir los, um zu gucken, wo die Bushaltestelle war und fuhren anschließend zum „Super U“. Dort kauften wir Baguettes und Zutaten für den morgigen Salat. Zudem benötigten wir etwas zu essen für die Rückreise.
Zurück am Boot verstauten wir alle Sachen, relaxten etwas, und um 18 Uhr aßen wir dann Miracoli. Nach dem Spülen machten wir es uns hinten mitsamt dem Heizlüfter bequem und schauten die 6. Staffel von „24“ zu Ende. Gegen 22.30 Uhr begaben wir uns zu Bett, wobei Thomas wieder im „anderen Bett“ schlief.
Gefahrene Strecke: 8 km
Gesamte Strecke: 51 km
Schleusen: 8
Schleusen gesamt: 49
Höhenunterschied: 18,51 m
Höhenunterschied ges: 122,68 m
Sonntag, 29.09.2019 (Pouilly-en-Auxois)
Ich schlief sehr schlecht, da ich wieder Probleme mit dem Magen und der Rippe hatte. Zudem fror ich wie ein Schneider. Gegen 7 Uhr wachte ich auf und stellte erst einmal die Heizung an. Als Thomas auch wach war, standen wir auf. Nachdem wir dem Ausflugsboot vor uns beim Ablegen zugeguckt hatten, gingen wir duschen. Anschließend gab es Frühstück, wobei ich das Baguette aufbackte, da es hier in der Nähe keine Bäckerei gab. Aber das tat dem Geschmack keinen Abbruch.
Mittlerweile war es so heiß im Boot, dass wir alle Heizsysteme ausstellten. Es war herrlichster Sonnenschein, allerdings wehte eine starke Brise. Während wir spülten, kehrte das Ausflugsschiff zurück. Thomas hatte überlegt, sich hier im Hafen E-Bikes zu mieten und etwas am Kanal entlang zu fahren, aber die Capitainerie machte um 12 Uhr zu, so dass das nicht mehr möglich war. (Mein Hinterrad war schon wieder platt.)
Dann schlug Thomas vor, dass wir uns unsere neuen Luftliegen holen und es uns darauf gemütlich machen sollten. Das machten wir auch, allerdings mussten wir die guten Teile festbinden, sonst wären sie unweigerlich fortgeflogen. Da die Sonne schien, konnte man es in dem Wind ganz gut aushalten, aber als dann erst leichtere und dann dickere Wolken kamen, wurde es mir zu kalt, und ich ging zurück ins Boot. Nach einer Weile kam Thomas auch wieder. Nachdem es draußen dann wieder besser war, gingen wir nochmals nach draußen auf die Liegen, aber dann kamen wieder dicke Wolken, deren Ende nicht in Sicht war, und ich ging wieder hinein.
Thomas legte sich eine Weile hin, während ich strickte. Um kurz vor 17 Uhr begannen wir mit den Abendessensvorbereitungen. Es gab Salat mit Tomaten, Gurke, Paprika und Blattsalat sowie den restlichen geriebenen Käse und Cesar-Croutons. Wir hatten noch etwas Baguette, und Thomas briet uns die restlichen Käsewürstchen und 4 mit Bacon umwickelte Chèvres. Köstlich.
Nach dem Spülen machten wir es uns hinten bequem und guckten eine neue Folge „24“, bis es Zeit war, ins Bett zu gehen. Ich hatte mittlerweile einen Trockenen Reizhusten, der mich fertig machte und mir neue Halsschmerzen verursachte. Zum Schlafen nahm ich dann Codein-Tropfen, die aber nur bis ca. 1 Uhr vorhielten. Daraufhin nahm ich nochmals Tropfen, woraufhin ich relativ gut schlief.
Montag, 30.09.2019 (Pouilly-en-Auxois ⇒ Dijon ⇒ Pouilly ⇒ Thionville)
Der Wecker klingelte um 5.45 Uhr, und ich war noch todmüde, stand aber auf. Davon wurde Thomas auch wach, wir machten uns fertig und liefen zur Bushaltestelle. Ursprünglich hatten wir von dn drei Bussen, die nach Dijon fuhren, den mittleren Bus nehmen wollen, doch wir waren so früh, dass wir den ersten nehmen konnten. Wir zahlten für die Fahrt bis zum Bahnhof von Dijon zusammen 3 €. Das war wirklich absolut günstig.
Allmählich wurde es hell, die Sonne ging auf, und der Himmel leuchtete in hellem Orange. Um 7.40 Uhr erreichten wir den Bahnhof und suchten als erstes eine Brasserie auf, um etwas zu frühstücken. Das „Petit déjeuner“ machte seinem Namen alle Ehre: Es gab ein Croissant, ein Schokocroissant, einen Apfel- (oder Orangen-) Saft und eine Tasse Kaffee (für mich Kakao), und das für 4,90 €. Anschließend fragten wir im Bahnhof nach einer Verbindung per Bus oder Zug nach Plombières-lès Dijon, und man erklärte uns den Weg zur Buslinie 3, die wir auch fanden. Kurz darauf erschien der Bus, und wir bezahlten zusammen 3,60 €, mussten aber nach ca. 3 km in die Linie 12 umsteigen. Es gab in Plombières eine Haltestelle in der Nähe des Rathauses, an der wir ausstiegen und den Rest zu Fuß liefen. Nachdem wir das Auto am Hafen abgeholt hatten, kaufte ich noch ein Baguette, wir hängten den Trailer ans Auto und fuhren los.
Um 09.30 Uhr erreichten wir Pouilly-en-Auxois, und wir bereiteten uns dann noch ein anständiges Frühstück zu. Danach fuhr Thomas zum Super U, um zu tanken und noch Wasser und belegte Baguettes für unterwegs zu kaufen, während ich spülte und die Thermosflasche nochmals mit heißem Wasser füllte. Ich packte dann den Koffer für die Zwischenübernachtung und eine Proviantbox. Wir verstauten alles Nötige im Auto und bauten alles Erforderliche am Boot ab.
Thomas fuhr um 12 Uhr den Trailer die Slipanlage hinunter, wo man jetzt gut den niedrigen Wasserstand erkannte: der Trailer konnte nicht sehr weit hinein gefahren werden. Danach holte Thomas das Boot und ich balancierte über den Trailer, bis ich den Haken der Seilwinde an der Öse am Boot befestigen konnte, während Thomas noch auf dem Boot war, aber er hatte von dort keine Möglichkeit, hinunter zu kommen, es sei denn, er wäre ins Wasser gesprungen. Ich kurbelte dann das Boot auf den Trailer, allerdings verklemmte sich auf der rechten Seite ein Fender, sodass das Boot mehr auf der linken Seite zu liegen kam. Thomas ging auf dem Boot nach vorne, und ich stellte ihm die Leiter ins Wasser, damit er hinabsteigen konnte. Wir stellten fest, dass wir so nicht würden fahren können, also musste das Boot nochmals wieder etwas vom Trailer herunter, damit wir es mehr mittig platzieren konnten. Leichter gesagt, als getan. Das Boot lag auf dem Trailer und weigerte sich, nochmals ins Wasser zu gleiten, auch nicht mit (Boots-)Motorkraft. Aber wir konnten nicht weiter mit dem Auto ins Wasser, und so versuchten wir, Trailer und Auto mittels Tampen zu verbinden und somit den Abstand zwischen beiden zu verlängern. Beim ersten Versuch, zog das Auto den Trailer nicht die Slipanlage hinauf, sodass wir den ersten Tampen mit Hilfe eines zweiten Tampens nochmals verlängerten. Jetzt konnte Thomas das Auto die Schräge hinauffahren, ohne das Boot zu ziehen. Nach einigem Hin und Her – und unter Beobachtung vieler Schaulustiger, die auch noch gute Ratschläge parat hatten – gelang es dann, dass der Trailer weiter ins Wasser rollte. Ich kurbelte das Boot dann los, und Thomas versuchte, es mittels Motor in die richtige Position mittig vor den Trailer zu bringen. Nach einigen Versuchen manövrierten wir das Boot passend auf den Trailer, und ich kurbelte das Boot fest. Die Fender hatten wir zuvor alle entfernt. Dann fuhr Thomas den Trailer mit dem Auto soweit aus dem Wasser, dass dieser nicht mehr auf der Schräge stand und wir diesen wieder direkt an der Anhängerkupplung befestigen konnten. Als das geschafft war, war es schon 13.15 Uhr.
Dann begannen die üblichen Reinigungs- und Befestigungsarbeiten. Um 14.30 Uhr waren wir soweit, dass wir die Rückreise antreten konnten! Ich war auch total geschafft und fertig. Zum Glück war das Wetter heute sehr angenehm: sonnig, bewölkt, nicht zu warm oder zu kalt, und auch der starke Wind war nicht mehr da, was uns die Arbeit natürlich auch erleichterte.
Wir fuhren erst einmal zurück nach Dijon und von dort zur A31. Ich hatte als Ziel Thionville eingegeben, wo wir lt. Navi gegen 18.30 ankommen sollten. Da wir aber mit dem Gespann länger brauchen würden, rechnete ich mit einer Ankunftszeit gegen 19.30 Uhr. Wir kamen gut durch, und kurz vor Nancy rief ich dann bei dem Hotel an.
Am Telefon war eine Frau, die diesmal jede Menge wissen wollte. Sie fragte eine Menge von Dingen, wovon ich nur die Hälfte verstand. Ich machte meine Angaben, so gut es ging, dann befand ich mich in einer Warteschleife und wollte eigentlich schon auflegen, bis sich auf einmal ein Mann meldete, der Deutsch sprach. Er war total nett, und wir gingen alle Angaben noch einmal durch. Ich gab meine Kreditkartennummer an, und er erklärte, dass – wenn wir das Hotel jetzt doch nicht in Anspruch nehmen würden – uns trotzdem der Buchungspreis belastet würde. Ich erklärte mich damit einverstanden, und er buchte uns für das Hotel ein.
Um 19.30 Uhr erreichten wir Thionville, und jetzt wollte uns das Navi wieder in die falsche Gegend schicken. Ich hatte jedoch gleichzeitig über das Programm Sygic die Fotonavigation gestartet, doch das war auch nicht sehr erfolgreich, sodass wir letztendlich nach Sicht fuhren und das Hotel auch schnell fanden. Wir parkten das Gespann komplett am Ende des Parkplatzes, der diesmal sehr voll war, und meldeten uns an und bezahlten.
Als wir endlich im Zimmer waren, ging ich noch schnell duschen, während Thomas noch ein belegtes Baguette und den restlichen Salat vom Vortag aß. Anschließend schauten wir noch zwei Folgen „24“, aber dann fielen mir fast die Augen zu, da ich Codein Tropfen genommen hatte. Dennoch konnte ich nicht schlafen, weil mich mein Reflux plagte, so setzte ich mich noch eine halbe Stunde auf die Bettkante und nahm mein Handy zur Hand. Als ich mich dann schlafen legte, schlief ich auch sofort ein.
Dienstag, 01.10.2019 (Thionville-Yutz 4 Enniger)
Ich schlief dann gut, bis ich gegen 6.30 Uhr wegen Schmerzen in den Hüften nicht mehr liegen konnte. Um kurz nach 8 Uhr stand ich auf, woraufhin Thomas auch aufwachte. Draußen war es grau in grau und auch recht kalt.
Nach dem Waschen gingen wir in aller Ruhe frühstücken. Anschließend verließen wir mit unserem Gepäck das Formule 1 und starteten um 9.35 Uhr die letzte Etappe nach Hause.
In Frankreich kamen wir gut voran, doch im Grenzbereich zu Luxemburg standen wir im Stau. Die Verkehrssituation wurde erst besser, als wir die Autobahn wechseln mussten. Wasserbillig erreichten um 11 Uhr, hier betankten wir die zwei leeren Bootskanister mit Super (36,5 l à 1,229/l) und das Auto mit Diesel (50 l à 1,139/l).
In Deutschland lief der Verkehr zunächst recht flüssig, bis wir dann von Baustelle zu Baustelle fuhren und dementsprechend auch immer wieder Staus hatten. Irgendwann machten wir Rast und aßen etwas zu Mittag. Gegen 17.00 Uhr waren wir dann endlich zu Hause.