Urlaub auf der
MS Swiss Ruby
Vom 04.07. bis 11.07.2021
Sonntag, 04.07.2021
Enniger ⇒ Münster ⇒ Berlin-Spandau
Montag, 05.07.2021
Berlin-Spandau ⇒ Potsdam
Dienstag, 06.07.2021
Potsdam ⇒ Brandenburg an der Havel
Mittwoch, 07.07.2021
Brandenburg ⇒ Burg ⇒ Rothensee ⇒ Haldensleben
Donnerstag, 08.07.2021
Haldensleben ⇒ Wolfsburg ⇒ Braunschweig
Freitag, 09.07.2021
Hannover ⇒ Minden
Samstag, 10.07.2021
Minden ⇒
Sonntag, 11.07.2021
⇒ Münster
Sonntag, 04.07.2021 (Enniger ⇒ Münster ⇒ Berlin)
Der Wecker klingelte um 5.30 Uhr. Wir packten die restlichen Sachen zusammen, fütterten Murmel und bereiteten unsere Baguettes zu, die wir während der Busfahrt essen wollten.
Klaas, der uns nach Münster bringen sollte, kam pünktlich um kurz vor 7 Uhr, und nachdem alles im Auto verstaut war, fuhren wir bei menschen- und autoleeren Straßen nach Münster. Zunächst war uns der Abfahrtsort des Busses nicht ganz klar. Es sollte vom Fries-Vendt-Platz losgehen. Allerdings fanden wir diesen Platz nicht, sondern lediglich den Busbahnhof. Da wir noch sehr früh dort waren, waren auch noch keine anderen Mitfahrer vor Ort, sodass wir beim Busunternehmen anriefen. Dort sagte man uns: „ Nicht am Busbahnhof!“. Also fuhren wir nochmals auf die Fries-Vendt-Straße, ohne einen Platz, von dem ein Bus starten könnte, zu sehen. An der nächsten Ampel stand auf der gegenüberliegenden Seite ein Bus der Fa. Schwertheim, der dann rechts abbog und wir dann dahinter links abbogen, dem Bus hinterher. Dieser fuhr dann auf den Platz vom Busbahnhof. Anstelle des „roten Busses“ hatte dieser ein blaues Schild im Fenster, doch auf Nachfrage stellte sich heraus, dass es der richtige Bus war.
Wir packten unser Gepäck in die entsprechenden Fächer und enterten den Bus. Der Busfahrer erklärte, dass wir nur 14 Fahrgäste seien. Die Abfahrt sollte um 8.30 Uhr sein, und es hatte im Vorfeld geheißen, dass der Bus nicht warten würde. Zur Abfahrtszeit fehlten noch zwei Personen, sodass der Busfahrer wartete und wartete. Um 8.45 Uhr fragten wir, wie lange wir denn noch warten würden. Die Antwort lautete, dass wir mindestens eine halbe Stunde warten müssten. Soviel dazu, der Bus fährt pünktlich ab und wartet nicht! Nachdem der Busfahrer nochmals bei seiner Zentrale angerufen hatte und dort keine Nachricht der noch fehlenden Personen vorhanden waren, fuhren wir um 8.55 Uhr ab. Das Wetter war zunächst schlecht, aber für eine Busfahrt angenehm. Es war recht kühl, und es regnete. Je näher wir Berlin kamen, desto besser wurde das Wetter. Bei der letzten Rast gegen 13 Uhr bei „Hohe Börde“ hatten wir draußen bereits 28 °C und vollen Sonnenschein. Hier gab es vom Busfahrer eine Bockwurst mit Brot und einer Gurke für 2,50 €. Um kurz vor 14 Uhr ging es weiter, noch ca. 150 km bis Spandau. Hier trafen wir um ca. 15.30 Uhr ein, und der Bus hielt direkt vor dem Schiff.
Noch im Bus sitzend wurden wir von der Hoteldirektorin Alina begrüßt, und bei jedem von uns wurde Fieber am Handrücken gemessen. Die zuvor ausgefüllten Gesundheits-/Corona-Fragebögen mussten abgegeben werden, diese wurden mit unseren Impfausweisen abgeglichen. Danach durften wir aufs Schiff.
Die Kabine war leider kein Vergleich zur Kabine auf der Savor. Selbst alle Kabinen von Royal Caribbean, die wir bislang gebucht hatten, waren nicht so klein, wie diese. Wir hatten ein Problem, unsere Klamotten einigermaßen zu verstauen, vom Scooter ganz zu schweigen. Auch das Badezimmer war wirklich winzig. Aber gut ...
Um 16 Uhr gab es Kaffee und Kuchen im Salon, danach gingen wir oben aufs Deck und setzten uns in den überdachten Bereich, da dieser Schatten bot.
Auf diesem Schiff, auf dem 88 Passagiere mitfahren können, befanden sich inklusive uns nur 18 (!!!) Passagiere. Dem gegenüber standen 24 Crewmitglieder.
Leider hatten wir vorab keinerlei Information, wann wir hier ablegen und wann wir wo sein würden. Wir wussten lediglich die Orte, in denen wir anlegen. Dies ist ein absolutes no go. Auch auf Anfrage beim Reiseveranstalter wurden uns keine Angaben gemacht. Erst hier am Schiff erfuhren wir, dass wir erst morgen um 13 Uhr – nach einer Stadtrundfahrt in Berlin – Richtung Potsdam abfahren würden. Schade ... ☹!!!
Bei dem Begrüßungscocktail mit dem Kapitän erfuhren wir, dass das Schiff morgen während der Stadtrundfahrt das Ufer wechselt und wir erst um 16.30 Uhr ablegen würden.
Anschließend ging es zum Abendessen. Wir hatten Glück und erhielten einen Tisch direkt am Fenster. Es waren alle Tische nur mit zwei Personen besetzt. Uns wurde erklärt, dass, wenn man mit der Seite, an der der Tisch steht z. B. vor einer Spundwand liegt, man dann gegenüber im Restaurant seinen Platz finden würde. Das war eine gute Lösung und, zumal wir ja so wenig Gäste waren, auch problemlos möglich.
Das Essen war vorzüglich! Bis auf die Kürbissuppe schmeckte mir alles sehr, sehr gut!
Nach dem Essen gingen wir nochmals kurz aufs Sonnendeck und entschieden uns dann, einen kleinen Verdauungsspaziergang zu machen. Thomas nahm dazu seinen Roller mit. Wir liefen am Ufer entlang Richtung Potsdam, kamen aber nach ca. einem Kilometer nicht weiter, sodass wir umkehrten.
Da ich gerne noch Fotos vom Sonnenuntergang machen wollte, nutzte ich den Roller, um auf die Brücke, die sich direkt vor unserem Schiff befand, zu fahren. Anschließend setzten wir uns noch aufs Sonnendeck und tranken etwas, bevor wir uns in die Kabine begaben.
Die Kabine war wirklich äußerst klein, aber das schlimmste waren die Betten, die geschätzt nur 80 cm maßen. Außerdem waren die Matratzen sehr schaukelig. Wir richteten uns so gut es ging ein. Ich las noch eine Weile, um die nötige Bettschwere zu bekommen, Thomas hatte sich bereits schlafen gelegt.
Montag, 05.07.2021 (Berlin-Spandau ⇒ Potsdam)
Die Nacht war nicht toll. Die Betten waren einfach zu schmal und zu schaukelig. Ich hatte ständig Schmerzen in den Hüften, obwohl dies in den letzten Monaten eher rückläufig war.
Um 7.30 Uhr klingelte der Wecker und wir standen auf. Spaßeshalber maß ich mal die Betten mit dem mitgebrachten Maßband, welches sich bei meinen Stricksachen befand. Die Betten maßen nur 74 cm!!! Das empfand ich schon als unverschämt!
Wir gingen zum Frühstück, welches wirklich vielfältig und ausreichend war. Im Gegensatz zum letzten Herbst auf der MS Savor gab es ein Buffet, wobei der Kellner uns die von uns ausgewählten Sachen auf den Teller legte, aber daran war nichts zu beanstanden. Zudem wählte ich noch ein 5-Minuten-Ei und Thomas Rührei mit Bacon.
Nach dem Frühstück gingen wir in die Kabine, bis die Durchsage kam, dass unser Bus für die Stadtrundfahrt bereit stünde. Leider war es heute total regnerisch, da wir jedoch die meiste Zeit im Bus saßen und nur zum Fotografieren draußen waren, war es ok.
Es war nur schade, dass man durch die Scheiben nicht so gut sehen oder fotografieren konnte. Als wir auf dem Rückweg zum Schiff (welches in der Zwischenzeit umgeparkt worden wa) zurückfuhren, kam dann die Sonne heraus. Wir hatten gestern Kontakt zum Birgit und Klaus aufgenommen, da es uns jetzt am Nachmittag doch noch möglich war, uns zu treffen ☺. Wir schickten ihnen unseren neuen Standort und verabredeten uns für 14.45 Uhr. Zuvor genossen wir noch unser Mittagessen, welches schnell serviert wurde, was bestimmt auch an der geringen Gästezahl lag. Aber es war lecker. Anschließend fuhr Thomas mit dem Roller noch zum nahe gelegenen Rewe, wo er ein paar Flaschen Wasser für unterwegs und in der Kabine besorgen wollte. Derweil setzte ich mich aufs Sonnendeck und schrieb meinen Bericht weiter.
Um kurz vor 15 Uhr erreichten uns Birgit und Klaus. Wir hatten zuvor gefragt, ob wir mit den beiden auf dem Sonnendeck sitzen dürften, was uns erlaubt wurde. So ließen wir uns dort nieder und freuten uns, dass das mit dem Treffen doch noch geklappt hatte. Wir hatten uns auch viel zu erzählen, und leider verging die Zeit viel zu schnell. Um kurz nach 16 Uhr mussten wir uns verabschieden, und um 16.20 Uhr legten wir in Spandau ab.
Wir fuhren bei jetzt schönstem Sonnenschein über die Havel und kamen am Strandbad Wannsee, der Pfaueninsel, der Glienicker Brücke, Stadtbad Babelsberg und vielen kleinen und großen Yachthäfen vorbei, bis wir unseren Liegeplatz für die kommende Nacht in Potsdam Am Hintzenberg erreichten.
Vor der Glienicker Brücke mussten wir alle das Deck verlassen, da diese so tief ist, dass die Crew oben alles flachlegen musste, damit wir darunter herfahren konnten.
Nach dem leckeren Abendessen gingen wir kurz in die Kabine, um dann anschließend noch eine Runde in der Altstadt zu drehen. Als wir zurückkamen, setzten wir uns noch eine Weile aufs Sonnendeck und genossen die angenehmen Temperaturen, bevor wir zu Bett gingen.
Dienstag, 06.07.2021 (Potsdam ⇒ Brandenburg an der Havel)
Diese Nacht war wieder recht schlaflos. Ich schlief erst gegen 3.30 Uhr ein, und der Wecker klingelte dann um 7 Uhr. Wir standen auf und gingen um kurz nach 8 Uhr zum Frühstück. Wir hatten genug Zeit, denn die Stadtrundfahrt begann erst um 10 Uhr.
Als wir vom Schiff kamen, stand der Bus schon davor. Unsere Reisleiterin – Regine – war auch schon da, sodass es losgehen konnte. Wir waren nur 10 Personen. Das Wetter war bombastisch: strahlend blauer Himmel und über 20 °C Temperatur.
Wir fuhren kreuz und quer durch Potsdam, und Regine plapperte, ohne Luft zu holen: „Schauen Sie rechts, da ist ..., schauen Sie links, dort befindet sich ..., schauen Sie rechts, ...“ So ging das die ganze Fahrt weiter. Wir kamen an gut restaurierten Villen und toll angelegten Parks vorbei und wurden mehrfach aufgefordert, uns „vorzustellen“, dass das und das hinter den Bäumen liegt. Aussteigen war nicht vorgesehen und durften wir nicht. ☹ Nur am Schloß Sanssouci durften wir aussteigen. Dieses umrundeten wir dann zu Fuß. Insgesamt war diese Tour – obwohl sie nur 2 Stunden dauerte – recht anstrengend, da man schnell an den besagten Sehenswürdigkeiten vorbei war, oft, ohne sie wirklich gesehen zu haben. Der Busfahrer war übrigens derselbe, wie gestern. Um das alles besser aufnehmen zu können, wäre vermutlich eine andere Form der Stadtrundfahrt besser gewesen, und man hätte mehr Zeit benötigt. Jetzt waren wir froh, dass wir uns gestern Abend schon einiges in der Stadt angesehen hatten, denn hier waren wir nicht entlang gefahren.
Um 12.15 Uhr legten wir ab und fuhren denselben Weg durch Potsdam zurück, den wir gestern bereits gefahren waren. Wegen der zu niedrigen Brücken, konnten wir zunächst nicht aufs Sonnendeck, und wir hielten uns solange in der Kabine auf.
Als wir aufs Sonnendeck „durften“, setzten wir uns dorthin und genossen bis zum Mittagessen das tolle Wetter und die Aussicht. Es war auf der Strecke total ruhig, und man sah lediglich ab und zu mal ein Sportboot, ansonsten war nicht viel los. Die Sonne war echt heiß, und da das Sonnenverdeck noch nicht wieder aufgebaut war, konnten wir uns auch nicht in den Schatten verziehen.
Nach dem Mittagessen gingen wir in die Kabine, um etwas Schlaf nachzuholen, was uns auch gelang. Als wir nach 1 ½ Stunden wieder aufs Deck gingen, war es überwiegend bedeckt, aber warm. Es wehte ein leichter Wind, der angenehm war.
Ca. 20 Minuten bevor wir nach Brandenburg kamen, fing es plötzlich an zu regnen, und selbst unter dem Sonnenverdeck wurde man aufgrund des Windes nass, sodass wir uns in den Salon verzogen, bis wir anlegten. Da sich jetzt sofort ein Stadtrundgang in Brandenburg anschloss, machten wir uns dafür fertig. Leider fand dieser zunächst auch im Regen statt, und wir, die keinen Schirm hatten, wurden auch dementsprechend nass.
Insgesamt war der Rundgang sehr „kirchenlastig“, und die Stadt gefiel uns nicht sonderlich. Hier gab es – im Gegensatz zu Potsdam – wenig Schönes zu sehen. Nach einer Weile hörte es dann auf zu regnen. Unser Reiseführer hatte eine Menge zu erzählen und hätte uns vermutlich noch für weitere Stunden mit Informationen über Brandenburg versorgen können. Als der Rundgang in der Einkaufsmeile dem Ende zuging, klinkten wir uns aus und besorgten uns in der großen Mall erst einmal zwei Knirpse, in der Hoffnung, dass dann im restliche Urlaub kein Regen mehr aufkommen würde.
Auf dem Schiff zogen wir uns dann fürs Abendessen um, und Thomas wollte zuvor noch die Happy hour nutzen, um sich ein Radler zu holen. Ich gesellte mich dazu, als er mit der Hoteldirektorin Alina im Gespräch war. Im Verlauf des Gespräches erzählte ich, dass ich hier sehr schlecht schlafen würde, da die Betten einfach zu schmal seien. Daraufhin bot sie mir an, dass ich nachts in einer anderen Kabine schlafen könne, wenn ich möchte. Diesen Vorschlag fand ich total gut und nahm ihn gerne an. Das ging nur, da das Schiff mit nur 18 Personen natürlich über viele freie Kabinen verfügte.
Nach dem Abendessen erhielt ich dann den Schlüssel für die Kabine, die weiter hinten lag. Für ihr nettes und unkompliziertes Angebot erhielt Alina dann noch zwei kleine Geschenke von uns, ebenso übergab Thomas unserem Kreuzfahrtleiter Florian ein Geschenk. Anschließend setzten wir uns noch aufs Sonnendeck und tranken einen Cocktail, aber schließlich wurde es mir doch zu kalt, und wir gingen zurück in die Kabine. Ich wusch mich dort und zog mit unserem kleinen Koffer, der meine Sachen für die Nacht enthielt, in die andere Kabine. Ich las dort noch etwas, aber war dann schließlich so müde, dass ich mich schlafen legte.
Mittwoch, 07.07.2021 (Brandenburg ⇒ Burg ⇒ Rothensee ⇒ Haldensleben)
Ich schlief super in dieser Nacht! Ich träumte zwar viel Mist und wurde ab und an wach, schlief aber sofort weiter. Ich bekam dann noch so gerade mit, dass wir gegen 5.30 Uhr ablegten, schlief dann aber wieder ein.
Als der Wecker um 7.30 Uhr klingelte, war ich immer noch sehr müde, stand dann aber nach dem zweiten Klingeln auf. Thomas hatte mir schon geschrieben, dass seine Tür aufgeschlossen sei, und so packte ich meine Sachen und lief im Nachthemd zur anderen Kabine rüber. Leider fing es dann wieder an zu regnen.
Während wir in eine Schleuse fuhren, begaben wir uns um kurz nach 8 Uhr in den Speisesaal. Hier saß nur erst ein anderes Paar. Alle anderen kamen erst um kurz vor 9 Uhr – schließlich stand ja heute Morgen nichts auf dem Programm, da wir erst gegen 13.30 Uhr in Burg bei Magdeburg anlegen würden.
Nach dem Frühstück begaben wir uns in den Salon, wo ich zunächst strickte und ganz viel wieder aufribbelte. In der Zwischenzeit war das Wetter besser geworden.
Wegen des heutigen Ausflugs begann das Mittagessen heute bereits um 12.30 Uhr. Um 13.30 Uhr stand der Bus mit dem Busfahrer, der uns bereits am Montag und Dienstag gefahren hatte, vor dem Schiff, um uns abzuholen. Heute fuhr auch Florian mit uns. Es ging nach Magdeburg, wo wir unsere Reiseleiterin aufnahmen. Dann fuhren wir kreuz und quer durch Magdeburg, wo uns ganz viel gezeigt und erklärt wurde, bevor wir in der Innenstadt landeten. Mittlerweile war es sehr warm und sonnig.
Hier besuchten wir den evangelischen Dom St. Mauritius und Katharina. Da die Reiseleiterin hier offiziell keine Führung mit uns machen durfte, erklärte sie nur hier und da etwas zu der Kirche. Um Bilder machen zu dürfen, hätte man pro Person 2 € bezahlen müssen. Als wir den Dom verlassen wollten, meckerte der Aufseher dort herum, dass unsere Reiseleiterin eine Führung gemacht habe, obwohl dies verboten sei (Corona). Dies wurde von ihr dementiert, sie erklärte, dass sie nur auf Fragen geantwortet habe. Dann sagte der Aufseher in aggressivem Ton, dass von einigen von uns Fotos gemacht worden seien, obwohl sie nicht bezahlt hätten. Ich hatte niemanden gesehen, der Fotos gemacht hatte, außer Thomas mit seiner 360° Kamera. Er bezahlte dann seine 2 € und wir gingen hinaus. Ein sehr unfreundlicher und unsympathischer Kerl!
Draußen liefen wir dann zum Hundertwasserhaus „Grüne Zitadelle“, wozu die Dame einiges zu erzählen hatte. Zum Abschluss konnten wir noch einen Blick auf die St. Johannis-Kirche werfen, bevor es mit dem Bus zum Schiff zurückging.
Während unseres Ausflugs nach Magdeburg war die MS Ruby weiter bis Rothensee gefahren, wo wir dann wieder zusteigen sollten. Die Adresse, die dem Busfahrer genannt worden war, war offensichtlich falsch, hier lag das Schiff nicht. Florian rief dann am Schiff an und fragte, wo es liegen würde. Die Aussage, dass es direkt oberhalb des Schiffshebewerkes liegen würde, war ebenfalls nicht richtig, zumindest fanden wir das Schiff nicht. Wir fuhren hin und her, und immer wieder telefonierte Florian mit dem Schiff und bat um die Zusendung eines Standortes, welche aber nicht erfolgte. Ziemlich ratlos zeigten sich der Busfahrer und Florian, unser Kreuzfahrtleiter. Dann hatte Thomas eine glorreiche Idee: da er sein Handy auf dem Schiff gelassen hatte, konnte ich es mit meinem Handy orten, und es stellte sich heraus, dass wir ganz in der Nähe des Schiffes waren. Nachdem der Busfahrer diesem Hinweis folgte, standen wir tatsächlich am Schiff!! Durch das ganze Manövrieren hatten wir über eine halbe Stunde Zeit verloren, sodass wir auf Kaffee und Kuchen verzichten mussten. Dafür versprach uns Florian, dass er uns abends etwas spendieren würde. Bis zum Abendessen blieben wir bei herrlichstem sonnigen Wetter und leichter Brise auf dem Deck sitzen, und Florian spendierte jedem der Teilnehmer ein Glas Sekt. Mittlerweile befanden wir uns auf dem Mittellandkanal. Da hier die Brücken auch sehr niedrig waren, wurde das Sonnendeck abgebaut, aber im Sitzen kamen wir gut unter den Brücken her, ohne dass man den Kopf einziehen musste.
Um 19 Uhr begaben wir uns direkt zum Abendessen. Jedoch hatte der Küchenchef heute nicht meinen Geschmack getroffen, oder ich hatte das Falsche für mich ausgewählt ☹.
Um 20.30 Uhr setzten wir uns noch etwas aufs Sonnendeck, bis die Sonne um 21.15 Uhr hinter Wolken verschwand. Da es dann auch in dem leichten Wind etwas kühl wurde, verdrückten wir uns nach unten.
Donnerstag, 08.07.2021 (Haldensleben ⇒ Wolfsburg ⇒ Braunschweig)
Ich schlief wieder sehr gut in meiner „Extrakabine“, wachte zwar ein paar Mal auf und träumte wieder Mist, aber ansonsten war alles super. Ich bekam nicht einmal mit, dass wir irgendwann in der Nacht ablegten, nur gegen Morgen sah ich dann, dass wir am Fahren waren.
Um 7.30 Uhr klingelte der Wecker, und 20 Minuten später ging ich zu Thomas in die Kabine. Er schlief noch, während irgendetwas einen Klingelton abgab, ich konnte aber nicht herausfinden was es war, und er hörte es erst gar nicht. Als ich mit dem Duschen fertig und am Anziehen war, wurde er auch wach und ging duschen.
Um ca. 8.15 Uhr saßen wir am Frühstückstisch, diesmal wieder auf der anderen Seite. Während wir noch frühstückten, erreichten wir unseren Liegeplatz in Wolfsburg – direkt gegenüber der Autostadt, die wir auch besuchen wollten.
Um 10 Uhr war der Einlass, und als erstes wurde von den Mitarbeitern dort Thomas’ E-Scooter bemängelt. Den dürfe er dort nicht fahren, er dürfe ihn höchstens schieben und ob er überhaupt einen Behindertenausweis habe. Als nächstes sollten wir uns dort einloggen – aber nicht mit der Luca-App, da diese die Daten ungefiltert weitergeben würde. Daher habe man eine eigene App entwickelt, doch diese ließ sich bei fast allen Teilnehmern unserer Gruppe nicht installieren. Zudem war das Personal dort nicht gerade nett! Jetzt mussten wir ein Blatt mit unseren Daten ausfüllen (wie vorsintflutlich!).
Anschließend erhielten wir eine Führung durch einen Herrn Lehmann, der mir anfangs sehr unsympathisch war, aber im Laufe etwas netter wurde. Wir verbrachten eine Stunde damit, ihm zuzuhören und zu folgen. Das ganze Terrain ist so umfangreich gestaltet, dass man da locker einen Tag drin verbringen könnte. Vielen Themen, die uns interessiert hätten, konnten wir in der anschließenden Stunde, die uns nach Vorgabe des Reiseunternehmens noch zur Verfügung stand, bei weitem nicht nachgehen. Dafür war eine Stunde einfach nicht genug. Schade! Wir beschränkten uns dann nur noch auf die Zeitreise, wo die ersten „Autos“ von 1886 bis heute zu bestaunen waren und tranken hinterher einen Eiskaffee. Dann war die Zeit um, und wir mussten zum Schiff zurück, das zum Glück ja direkt gegenüber lag. Um 11.59 Uhr erreichten wir das Schiff, welches danach auch sofort ablegte.
Mittlerweile war es auch ohne Sonne auf dem Deck angenehm, und wir genossen die Stille des Dahingleitens. Ich strickte derweil. Dann kam die Sonne heraus, und es wurde richtig schön warm, was aber bei dem leichten Fahrtwind sehr angenehm war. Auch hier waren die Brücken wieder so niedrig, dass wir oft den Kopf einziehen mussten, aber wir brauchten das Deck nicht verlassen.
Nachdem wir die Schleuse (Fallersleben?) passiert und an dem Yachthafen Fallersleben vorbeigekommen waren, wo wir letztes Jahr unsere Frühjahrstour beendet hatten, gingen wir zum Mittagessen.
Thomas legte sich anschließend schlafen, während ich auf Deck weiter strickte, bis wir um kurz nach 15 Uhr in Braunschweig anlegten. Hier begann um 15.40 Uhr unsere geplante Stadtrundfahrt und Rundgang. Wir wurden mit dem Bus in die Stadt gefahren, nahmen dann unsere Reiseführerin auf und fuhren zunächst durch die Stadt und angrenzenden Gebiete mit Parks und Sehenswürdigkeiten. Dann setzte uns der Bus in der Stadtmitte ab, und unsere Reiseführerin ging mit uns die Sehenswürdigkeiten in der Stadt ab. Ich hatte gar nicht gewusst, dass es in Braunschweig soviel zu sehen gibt.
Um 18 Uhr brachte uns der Bus zum Schiff zurück. Nach dem Abendessen setzten wir uns noch oben aufs Deck, bis Florian kam und uns aufforderte an einem Quiz teilzunehmen. Zu 21 Uhr gingen wir dann in den Salon. Florian stellte seine Fragen, die eigentlich mit Reisen in der Welt zu tun haben sollten, allerdings kam es mir eher vor, als ob wir einen Erdkundetest absolvieren sollten. Die Fragen waren dermaßen schwer, dass wir von den ca. 15 Fragen vielleicht 5 richtig hatten. Die Auswertung warteten wir nicht mehr ab, da wir eh raus waren und ich beim Stricken einen Fehler hatte, den ich bei dem funzeligen Licht im Salon nicht beheben konnte. Das machte ich dann in der Kabine. Anschließend ging ich dann zum Schlafen in meine Kabine, wo ich noch bis kurz nach 23 Uhr las.
Freitag, 09.07.2021 (Braunschweig ⇒ Hannover ⇒ Minden)
Ich schlief wieder sehr gut und stand nach dem Weckerklingeln um 7.45 Uhr auf. Ich sah, dass ich eine WhatsApp von Wolfram bekommen hatte, in der er sich erkundigte, wo wir uns denn herumtreiben würden. Er hatte die Bilder von Braunschweig in meinem Status gesehen. Er schrieb, dass sie heute von Seelze nach Minden fahren würden. Ich schrieb zurück, dass wir eine Flusskreuzfahrt absolvieren würden und heute von Hannover ebenfalls nach Minden fahren würden. Vielleicht könnten wir uns dann treffen.
Leider war es heute am Regnen und die Wetteraussichten sahen für den restlichen Tag auch nicht besser aus.
Beim Frühstück fragte ich Florian, wo genau wir in Minden anlegen würden. Er zeigte mir auf der Karte, dass wir direkt gegenüber der Schachtschleuse übernachten würden. Daraufhin guckte ich mir auf der Karte an, wie weit es bis zum Hahlener Yachthafen ist. Das Navi bot mir keinen direkten Fußweg dorthin an, nur einen „Umweg“ von über 7 km. Ich schätzte aber, dass der Weg direkt am Kanal entlang ca. 3 bis 4 km betragen würde.
Doch zunächst hatten wir eine Stadtbesichtigung in Hannover. Der Busfahrer, der die halbe Stunde Fahrt bis zum „Neuen Rathaus“ in Hannover keine 3 Sätze mit uns sprach, nicht einmal ein „Guten Morgen“ herausbrachte, war uns zunächst sehr unsympathisch. Ich überlegte, ihn zu fragen, ob denn noch ein Reiseführer zusteigen würde, unterließ es aber. Am „Neuen Rathaus“ kam dann tatsächlich eine Reiseführerin, die einen super Eindruck machte. Sie war noch recht jung und total locker drauf.
Sie ging zunächst mit uns in das Rathaus und zeigte uns vier Modelle der Stadt Hannover (von 1689, 1939, 1945 und heute). Sie erklärte uns, was sich in den Jahren jeweils verändert hatte und welche Zerstörungen der 2. Weltkrieg hervorgebracht hatte. Anschließend fuhren wir kreuz und quer durch Hannover, und sie hatte uns viel Interessantes zu erzählen. Gegen Ende der Tour stiegen wir an den Markthallen aus und liefen noch ein kleines Stück durch die Altstadt, bevor uns der Bus dann gegen 12 Uhr zum Schiff zurückbrachte. Ich hätte der Reiseführerin (Tatjana) gerne noch weiter zugehört, wenn das möglich gewesen wäre.
Kurz vor dem Mittagessen legten wir in Richtung Minden ab. Dort sollten wir gegen 19.30 Uhr ankommen. Nach dem Mittagessen setzte ich mich in den Salon und strickte, während Thomas sich zum Nickerchen hinlegte. Zunächst war ich ganz alleine im Salon. Während des Strickens hörte ich Hörbuch. Kurz vor dem Kaffeetrinken kam Thomas, und als Kaffee und Kuchen ausgegeben wurde, füllte sich der Salon. Thomas bat den Barkeeper, doch mal andere Musik aufzulegen, denn das nichtssagende Klaviergeklimper ging einem ganz schön auf die Nerven. Was dann allerdings kam, war auch nicht besser, nämlich Karnevalsmusik (Humba, Täterä). Das Schlimme daran war, dass dieses Lied in einer Endlosschleife über bestimmt 15 Minuten gespielt wurde. Zum Kaffee spielte dann der „Alleinunterhalter“ am Klavier. Danach wurde die CD wieder gestartet. Als das Lied „Einmal am Rhein“ startete, guckte ich auf die Uhr. Nach 23 Minuten wurde es durch Florian gestoppt, da eine Mitreisende ihn darauf aufmerksam gemacht hatte. Er selbst hatte das gar nicht gehört. Vermutlich wäre das Lied noch eine Ewigkeit weitergelaufen.
Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen, und ich ging oben aufs Deck, um frische Luft zu schnappen. Es war zwar nicht richtig warm, aber angenehm. Außer mir war nur noch eine ältere Dame an Deck. Als dann mehrere Brücken kamen, setzte ich mich auf eine Liege, um nicht damit zu kollidieren. Nach einer Weile kamen Thomas und auch Florian. So nach und nach tauchten dann immer mehr Gäste auf.
Die letzten Brücken vor unserem geplanten Liegeplatz hatten es echt in sich. Man musste schon sehr tief hinunter, um diese gefahrlos zu passieren. Aber ein Crew-Mitglied stand auf dem Deck und passte auf, dass keinem etwas passierte, indem er die Gäste bei jeder Brücke warnte und „Brücke!“ rief. Um 18.50 Uhr erreichten wir unseren Anleger.
Wir gingen dann zum Abendessen, und liefen anschließend am Kanal entlang zum Yachthafen, um uns mit Bärbel und Wolfram zu treffen. Thomas rollerte und ich lief. Nach 4,6 km und 51 Minuten erreichten wir die Beiden. Wir setzten uns auf ihr Boot und hatten uns viel zu erzählen. Wir freuten uns einfach auch, dass wir uns (so unverhofft) getroffen hatten. Gegen 23 Uhr fuhren wir dann mit dem Taxi (20 €) zu unserem Schiff zurück. Hier tranken wir noch etwas, bevor wir uns zu Bett begaben.
Ich konnte zunächst nicht einschlafen und war noch bis ca. 1 Uhr wach.
Samstag, 10.07.2021 (Minden ⇒ )
Ich schlief dann recht gut und erwachte beim Klingeln des Weckers um 7.30 Uhr. Um kurz vor 8 Uhr schlug ich bei Thomas auf und ging duschen.
Um kurz vor halb 9 gingen wir frühstücken. Im Anschluss erhielten wir eine Info bzgl. der morgigen Abreise. Um 9.30 Uhr begann unser Ausflug zur Porta Westfalica und anschließend in die Mindener Innenstadt. Das Wetter war heute wieder gut, die Sonne schien, und es gab leichte Wolken.
Um 12 Uhr waren wir wieder am Schiff, und bis zum Mittagessen verbrachten wir die Zeit auf dem Deck. Während dessen legten wir ab.
Nach dem Mittagessen ging ich wieder aufs Deck und strickte, Thomas legte sich aufs Ohr. Mittlerweile hatte es sich bewölkt, und am restlichen Nachmittag bestand überwiegend eine geschlossene Wolkendecke, aber es war dabei noch angenehm warm.
Wir hatten heute viele Brücken, bei denen wir jedes Mal den Kopf einziehen mussten, was – je nach Aufkommen – etwas nervig war.
Heute Abend war „Gala-Diner“, doch zuvor lud man uns zu einem Cocktail in den Salon ein. Hier wurde nach einer Rede von Florian, des Kapitäns und der Hotelmanagerin noch allen anderen Crew-Mitgliedern gedankt. Selbst die „Matrosen“ hatten sich in einen Anzug mit Krawatte geschmissen! Sie waren nicht wiederzuerkennen.
Danach gab es ein 5-Gänge Menü, welches sehr lecker und aufwendig dekoriert war. Anschließend forderte uns Florian auf, einen Lichtbild-Vortrag über Hurtigruten anzusehen, der von 21.15 bis 22 Uhr ging. Kurz danach fuhren wir dann vom Mittelkanal auf den Dortmund-Ems-Kanal.
Danach gingen wir Kofferpacken, was relativ schnell erledigt war, schließlich hatten wir ja auch nicht so viele Sachen mit. Danach verzog ich mich in „meine“ Kabine. Ich las noch etwas, und als wir um 0:05 Uhr den Bereich des Flughafens (FMO) erreicht hatten, legte ich mich auch schlafen.
Sonntag, 11.07.2021 (⇒ Münster)
Ich schlief wieder gut, wachte aber um kurz nach 5 Uhr auf. Zu dem Zeitpunkt warteten wir vor der Münster Schleuse, die am Wochenende zwischen 22 und 6 Uhr nicht in Betrieb war. Um 6 Uhr konnten wir dann auch in die Schleuse fahren und erreichten um 7 Uhr den Stadthafen von Münster.
Ich zog mich an und ging zu Thomas, der bereits gewaschen und angezogen auf dem Bett lag. Er hatte auch schon seine restlichen Sachen gepackt. Ich wusch mich dann, und wir räumten unser Gepäck zusammen und stellten es bevor wir frühstücken gingen, vor die Tür.
Heute schien es, als ob wir die letzten waren, die zum Frühstück kamen. So nach und nach verabschiedeten sich dann die Gäste, die mit dem Taxi fuhren oder abgeholt wurden. Um 8.30 Uhr gingen wir noch eine Weile in die Kabine und warteten auf Oliver, der uns um 9 Uhr abholte.
Fazit:
Dies war eine schöne Kreuzfahrt mit schönen Ausflugszielen. Allerdings war uns die Kabine viel zu klein, sodass wir mit diesem Schiff bestimmt keine Kreuzfahrt mehr machen würden, dann schon eher mit der MS Savor. Aber das Personal war ausgesprochen freundlich und hilfsbereit und das Essen sehr gut! Das Wetter hätte für die Jahreszeit noch etwas besser sein können, aber da hatte ja niemand Einfluss drauf.