Andrea's Reiseberichte
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Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum

 


Urlaub auf der MS Annabelle
Vom 22.07. bis 29.07.2022
Freitag, 22.07.2022
Enniger ⇒  Nancy

Samstag, 23.07.2022
Nancy ⇒  Lyon ⇒
Sonntag, 24.07.2022
Tournus ⇒ Chalon-sur-Saône ⇒ Beaune ⇒   
Montag, 25.07.2022
Trévoux ⇒ Cluny ⇒
Dienstag, 26.07.2022  
Le Pouzin ⇒ Schluchten der Ardèche ⇒ Viviers ⇒
Mittwoch, 27.07.2022
Tarascon ⇒  Camargue ⇒  Arles ⇒  Avignon
Donnerstag, 28.07.2022
Avignon  ⇒ Pont du Gard  ⇒ Uzès ⇒
Freitag, 29.07.2022
Vienne ⇒  Lyon
Samstag, 30.07.2022
Lyon ⇒ Enniger

Freitag, 22.07.2022 (Enniger  ⇒ Nancy)
Wir standen um 6.00 Uhr auf und wurden um 7.05 Uhr von  Klaas nach Münster zur Raststätte Münsterland an der A1 gebracht. Da wir genug Zeitpuffer eingeplant hatten, konnten wir noch in Ruhe unsere Baguettes essen und Kaffeetrinken. Als wir dann noch schnell zur Toilette wollten, kamen die drei Busse von Höffmann, aber bis zur Abfahrt waren es noch 20 Minuten.
Obwohl Thomas mehrfach bei Höffmann angerufen und nachgefragt hatte, ob wir unsere E-Scooter mitnehmen könnten und man uns dies bestätigt hatte, gab es am Bus zunächst eine Diskussion, ob man diese mitnehmen würde. Es hieß, dass wir die Scooter in Frankreichs alten Städten nicht würde benutzen können, da es dort in den Orten überwiegend Kopfsteinpflaster gäbe. Ebenso sei es fraglich, ob wir die Scooter mit aufs Schiff nehmen dürften. Auch wollte man keine Garantie dafür übernehmen, falls beim Transport etwas abbrechen würde. Wir erklärten, dass wir das Risiko eingehen wollten. Die Scooter wurden dann im Kofferraum verladen. Sehr pünktlich – um 2 Minuten nach 9 Uhr – fuhren wir ab. Die Temperaturen draußen waren angenehm, es war bewölkt und regnerisch. Wir waren mit drei Bussen unterwegs, von denen wir die Nr. 3 waren.

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Wir kamen gut voran. Bei Brohltal machten wir die erste Rast, hier gab es Kartoffelsalat und Bockwürstchen mit Senf (dies war im Preis inklusive!).
Es war bereits fast wolkenlos, und es wurde schon sehr warm. Ich hörte Hörbuch und strickte.  An der zweiten Raststelle in Luxemburg (Berchem) machten wir wieder Rast, hier gab es dann Kaffee und Plätzchen sowie – wie auch jederzeit unterwegs – kalte Getränke.  Um 14.45 Uhr ging es weiter, doch zunächst mit Stopp-and-go. Dies ging bis Frankreich und auch dann ab und an noch mehrmals. Um 16.40 Uhr erreichten wir unser Hotel „Mercure Nancy Centre Place Stanislas“. Unsere Reisebegleitung ging zuerst ins Hotel, um uns anzumelden, und der Busfahrer packte die Koffer aus, die er auf den Bürgersteig stellte. Als die Reisebegleiterin zurückkam, konnten wir auch aussteigen. Wir schnappten unseren Koffer und Rucksack und gingen ins Hotel. An der Rezeption wurden die Zimmerkarten ausgehändigt, dies dauerte eine Weile. Wir bekamen Zimmer 303. Da es nur einen kleinen Aufzug gab und der Andrang bei 35 Personen dementsprechend groß war, ging ich mit dem Rucksack zu Fuß die drei Etagen, während Thomas dann mit dem Koffer per Aufzug folgte.  Im Zimmer relaxten wir erst einmal auf dem Bett und warteten, dass die Klimaanlage ihrer Arbeit nachging. Um 18.10 Uhr trafen wir uns in der Lobby, um zum anderen Mercure Hotel zu laufen, wo die Gäste von Bus 2 untergekommen waren und wo das Abendessen stattfinden sollte. Der Speiseraum war sehr groß, es gab (natürlich) freie Platzwahl, und es wurden  hier offensichtlich nur die 120 Höffmann-Reisenden verköstigt. An jeden Tisch passten 12 Personen.  Bis alle erst einmal mit Getränken versorgt waren, dauerte es ca. eine gute halbe Stunde. Ich vermutete schon, dass wir vor 20 Uhr kein Essen erhalten würden. Doch das ging auf einmal dann sehr schnell. Zuerst erhielten wir alle eine Quiche Lorraine, die ganz lecker war. Danach gab es für jeden eine Hähnchenbrust mit einer Art Kartoffelpuffer oder Püree. Dazu gab es eine Pfeffersauce. Die Hähnchenbrust war sehr zäh, und man hatte den Eindruck, dass diese schon länger gestanden hatte. Dieses Kartoffel-Dings und die Sauce schmeckten gut. Zum Dessert erhielten wir ein Stück Rhabarberkuchen, der auch lecker war. Unsere Reisebegleiterin hatte berichtete, dass ab 22.45 Uhr auf dem Place Stanislas eine Lichtershow starten würde. Das war zwar sehr spät, doch Thomas und ich begaben um 20.45 Uhr dorthin und suchten uns einen Platz in einem Straßencafé. Zunächst war es dort noch überschaubar, aber mit fortschreitender Zeit füllten sich alle Tische, und auch auf dem Platz selbst waren mehrere hundert bis vielleicht tausend Menschen. Wir konnten irgendwann nicht mehr sitzen, und mir tat alles weh. Aber wir hielten durch und wurden belohnt, denn diese Lichtershow wurde auf die um den Platz liegenden alten und prunkvollen Gebäude projiziert.

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Das Ganze dauerte ca. 30 Minuten. Nach Beendigung der Show leerte sich auch der Platz rapide, und wir gingen ebenfalls zum Hotel zurück. Um 23.30 Uhr lagen wir endlich im Bett. Die Klimaanlage im Zimmer war ein Witz! Es war sehr warm und zum Schlafen eher ungeeignet. Aber wir waren müde und hofften, dass wir einschlafen könnten.  

Samstag, 23.07.2022 (Nancy ⇒  Lyon)
Ich wurde gegen 2.40 Uhr wach und konnte erst nicht wieder einschlafen, sodass ich nach einer halben Stunde mein Buch weiterlas. Als ich dann so gerade am Einschlafen war, ging Thomas zur Toilette, und ich war wieder wach, schlief dann aber doch wieder ein. Um 7 Uhr wurde ich wach, las noch etwas und ging anschließend duschen. Wir wollten um 8 Uhr zum Frühstück, da man uns gestern gesagt hatte, dass es aufgrund nur geringer Plätze im Speiseraum nicht möglich war, dass alle gleichzeitig essen könnten.

Um kurz vor 8 Uhr betraten wir den Speiseraum, und er war schon gut gefüllt, aber es gab noch reichlich Platz. Wir wurschtelten uns durch das Frühstücksangebot, welches reichlich war. 15 Minuten später waren dann fast alle Plätze besetzt, und vor Kaffeemaschine bildete sich eine lange Schlange. Irgendjemand hatte gestern gesagt, dass es nur 12 Sitzplätze gäbe, aber das stimmte nicht, es waren mindestens 40 bis 50 Plätze in zwei Räumen vorhanden.

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Da wir erst gegen 11 Uhr von Nancy abfahren würden, gingen Thomas und ich Richtung Place Stanislas, überquerten ihn und gingen in den Parc de la Pépinière, da wir sehen wollten, ob es dort noch die Pfauen gab, die wir bereits 2016 schon bewundert hatten. Diese fanden wir dann auf einigen Gebäuden, in denen Tiere gehalten wurden. Einer schlug dann sogar sein Rad, was uns gut gefiel. Wir fanden dann auch noch witzige Hühner mit Wuschelkopf. Der Park ist wirklich schön und kostet nicht einmal Eintritt. Wir schlenderten dann zum Hotel zurück, was ja nicht sehr weit war. Dort ruhten wir uns noch etwas in unserem Zimmer aus, bis es Zeit war, die Koffer zum Bus zu bringen. Verabredet war 10.45 Uhr. Dann verließen wir Nancy, und es ging weiter Richtung Lyon, noch ca. 410 km. Nach 3,5 Stunden machten wir noch eine Pause und erreichten um 16.30 Uhr Lyon und kurz darauf den Schiffsanleger. Die beiden anderen Busse waren schon da, d. h. Bus zwei war kurz vor uns angekommen.
Wir verließen den Bus und konnten gleich aufs Schiff, die Koffer wurden vom Busfahrer ausgeladen und vom Schiffspersonal an Bord gebracht. Wir mussten unsere Personalausweise vorlegen und erhielten unsere Kabinenkarten. Dann wurden wir zu unserer Kabine geführt. Diese war sehr schön und hell und geschmackvoll eingerichtet (das Schiff war auch erst ein Jahr alt). Auch das Badezimmer war sehr schön, ähnlich wie auf der „Savoy“, nur etwas kleiner.
Damit die Crew die Koffer auf die Zimmer bringen konnte, sollten wir uns alle im Salon versammeln, wo es Kaffee und Kuchen gab. Als wir dann in die Kabine zurückkehrten, konnten wir den Koffer auspacken und uns einrichten. Um 17.45 Uhr war die Sicherheitsübung, und wir erhielten von Katharina, der Kreuzfahrtdirektorin Informationen über verschiedene Abläufe und alles Wichtige zum Schiff. Danach gab es dann einen Sektempfang, und die Crew wurde uns vorgestellt, ebenso die Reisebegleiterinnen von Höffmann. Dann legten wir auch schon ab. Da bis zum Abendessen um 19 Uhr noch 25 Minuten Zeit war, gingen wir aufs Deck, um die Fahrt auf der Rhône bis zur Saône und durch Lyon noch zu genießen. Vom Anleger aus fuhr das Schiff rückwärts bis zur Einmündung der Saône. Dann wurden wir aufgefordert, in den Speisesaal zu gehen, da wir uns möglichst immer alle zusammen dort einfinden sollten.An unserem 6er-Tisch mit der Nr. 16 saßen schon Maria und Burkhard, und kurze Zeit später kamen noch Magret und Johannes hinzu. Bis dann endlich unser Kellner kam, um die Getränkebestellung aufzunehmen, dauerte es sehr lange. Fast alle anderen hatten schon Getränke und teilweise auch schon das Essen bestellt, bevor wir die Möglichkeit hatten, unsere Getränke zu bestellen. Ich hatte den Eindruck, dass unser Kellner neu war, da er sehr unsicher wirkte. Er sprach nur englisch, und dieses nicht sehr gut. Aber schließlich erhielten wir unsere Getränke. Nachdem dann fast alle anderen bereits ihre Vorspeise erhalten hatten, war bei uns noch niemand gewesen, bei dem wir bestellen konnten. Dann kam schließlich der Oberkellner und fragte, ob wir schon bestellt hätten und nahm unsere Bestellungen auf. Die Vorspeise (ich nahm einen Salat und Thomas ein Rinder-Carpaccio) kam dann aber doch recht zügig. Danach bekamen alle eine Hummerschaumsuppe (sehr lecker). Bevor die Hauptspeise kam, erhielt jeder einen Erdbeer-Prosecco. Als Hauptspeise konnte man zwischen Zanderfilet oder Rinderrücken wählen, und zum Dessert gab es dunkle und helle Mousse mit Johannisbeerenpüree. Mittlerweile hatte sich ein nettes Gespräch mit unseren Tischnachbarn entwickelt, und als wir mit dem Essen fertig waren (21.00 Uhr) gingen wir aufs Deck. Zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns in der ersten Schleuse. Die Luft war angenehm warm, es war etwas windig, aber nicht kalt. Wir kamen dann mit Leuten ins Gespräch, mit denen wir uns bereits gestern beim Abendessen unterhalten hatten (Elisabeth und Heinz) sowie Magret und Johannes von unserem Tisch. Alles war so interessant, dass wir erst um 23.10 Uhr in unsere Kabine gingen und uns zum Schlafen fertigmachten. Unser Ausflugsplan für morgen lag auf dem Bett, danach mussten wir um 8.15 Uhr parat stehen, d. h., wir mussten zeitig aufstehen, um noch in Ruhe frühstücken zu können.

Sonntag, 24.07.2022 (Tournus/Beaune)

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Ich konnte aufgrund von Knieschmerzen nicht einschlafen und las noch eine Weile, dann zog ich mir meine Bandage wieder übers Knie, womit es dann besser wurde. Ansonsten schlief ich relativ gut. Der Wecker klingelte um 6.45 Uhr, da lagen wir bereits schon eine längere Zeit in Tournus. Wir gingen um kurz vor halb 8 Uhr frühstücken. Unsere Mitstreiter am Tisch waren schon dort. Das Essen war in Buffet-Form und gut, es gab alles, was man so brauchte, inklusive reichlich Kaffee für Thomas. Als wir mit dem Frühstück fertig waren, wandte sich Thomas an die Kreuzfahrtdirektorin Katharina bzgl. unserer Roller, die wir gestern im Bus gelassen hatten, da wir heute in Ruhe danach fragen wollten. Die Dame war sehr unfreundlich und pampig und erklärte, dass die Roller nicht aufs Schiff dürften, einmal wegen der Akkus und zum anderen würden sie die Böden verschmutzen. „Alle elektrischen Geräte, die nicht zum Schiff gehören, dürfen auch nicht darauf!“ Dies sei die Anordnung ihrer Vorgesetzten. Da Thomas freundlich gefragt hatte, hätte man darauf auch freundlich antworten können und nicht so pampig, war unsere Meinung. Zumal Thomas mehrfach bei Höffmann nachgefragt hatte, ob wir die Roller mit aufs Schiff nehmen könnten, was jedes Mal bejaht worden war. Als wir wieder ins Foyer kamen, konnten wir unsere „Landgangskarten“ an der Rezeption abholen und direkt zum Bus gehen.

Mit dem Bus ging es dann zuerst nach Chapaize zu einer über 1.000 Jahre alten Kirche in einem kleinen Dorf, wo es zudem einen kleinen einheimischen Markt gab. Danach fuhren wir zum Schloss Cormatin. Jetzt hatten wir eine französische Reiseleiterin (Martine) mit im Bus, die uns viele Informationen lieferte.

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Am Schloss angekommen hieß es, dass man z. Zt. eigentlich nicht ins Innere dürfe, es unserer Reisegruppe aber erlaubt worden sei. Jeder der Busse hatte seine eigene Reiseleiterin, und da unsere Gruppe im Innenhof versammelt worden war, gingen wir davon aus, dass Martine mit uns in das Schloss gehen würde, doch sie blieb draußen, was sie aber auch nicht direkt kommuniziert hatte. So gingen wir ins Gebäude, doch als wir dort wieder hinauskamen und noch in einen anderen Eingang gehen wollten, hieß es, dass wir dort nicht mehr hineindürften, und die Tür wurde geschlossen. Warum das so war, wusste auch keiner. Wären wir natürlich sofort ins Schloss gegangen, hätten wir den anderen Bereich vermutlich auch noch geschafft. Nun ja. Dann besichtigten wir den Gemüse- und Kräutergarten und die Parkanlagen. Mittlerweile war es ganz schön heiß, so dass wir versuchten, uns nur im Schatten zu bewegen. Wir gingen dann zum Bus zurück, der uns wieder zum Schiff brachte. Da bis zum Mittagessen um 13 Uhr noch reichlich Zeit war, legten wir uns oben auf dem Sonnendeck unter der Beschattung auf die Liegen, und ich hörte Hörbuch, bis es Zeit fürs Mittagessen war. Heute wählten wir als Vorspeise die Antipasti und als Hauptspeise gebratenes Rotbarschfilet. Thomas nahm zuvor noch eine Maiscremesuppe. Als Dessert gab es für alle Pistazieneis. Nach dem Mittagessen – wir hatten bereits abgelegt – gingen wir oben aufs Deck. Als wir Chalon-sur-Saône erreichten, legten wir an einem anderen Hotelschiff im Päckchen an. Über unser und dessen Sonnendeck mussten wir dann das Schiff verlassen, um an der Fahrt nach Beaune teilzunehmen.

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In Beaune machten wir zunächst eine Weinprobe, aber die gefiel uns gar nicht. Nachdem uns allen ein Weinglas in die Hand gedrückt worden war, gingen wir in einen Weinkeller, wo uns dann über die Weinbauregionen in der Nähe berichtet wurde; wo Rot- und wo Weißwein angebaut wurde. Während dieser ellenlagen Vorträge mussten wir die ganze Zeit stehen.

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Dann ging es in den nächsten Keller, wo wieder über Weine berichtet wurde, wo man aber ebenfalls nicht sitzen konnte. Anschließend ging es in den Weinkeller, wo die Verkostung stattfinden sollte. Hier stand nur mitten im Raum ein Weinfass mit drei Weinflaschen. Und wir mussten alle in einem großen Kreis darumstehen – wieder nichts, wo man hätte sitzen können. Der erste Wein war ein Weißwein, der nicht einmal Thomas schmeckte, von mir ganz zu schweigen. Danach gab es zwei Rotweine, die uns ebenfalls nicht schmeckten. Aber ich mag ja eh keinen Wein. Als letztes wurde uns ein Cassis-Likör angeboten. Dieser schmeckte mir sehr gut, aber es war ja auch ein Likör. Hier war der Sommelier nicht so großzügig beim Einschenken. Nachdem wir diesen probiert hatten, war die Weinverköstigung zu Ende. Letztendlich durften wir dann unsere Weingläser behalten. Anschließend ging es ins fast gegenüber liegende „Hôtel Dieu“, was im 18. Jh. mal ein Krankenhaus gewesen war.

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Dies war schon wesentlich interessanter. Wir konnten die Räume für die Armen und die Reichen sowie Küche und Apotheke besichtigen. Hier konnte man auch mal dann und wann auf einem Mäuerchen sitzen oder auf Bänken, die in den Räumen teilweise vorhanden waren. Nachdem wir damit durch waren, hatten wir noch eine gute Stunde zur freien Verfügung. Die Reiseführerin Martine hatte eigenmächtig die Rückkehr zum Bus um eine Viertelstunde nach hinten verschoben. Wir wollten jetzt nur noch etwas trinken und suchten uns ein Restaurant, wo das möglich war. Am Tisch eines belgischen Paares durften wir uns dazusetzen. Der Mann sprach relativ gut deutsch, die Frau nicht, aber beide waren sehr nett. Als sie uns fragten, woher aus Deutschland wir kämen, erklärten wir, dass wir aus der Nähe von Münster kämen, was ihnen offenbar ein Begriff war. Da meldete sich auf einmal ein Mann vom Nachbartisch und sagte: „Und nicht zu vergessen, Hamm!“ Das war irgendwie witzig, aber sie kannten nicht einmal Enniger und hatten mal wage etwas von Ennigerloh gehört. Dieses Paar war auf dem Weg an die Côte d’Azur und wollte nur in Beaune übernachten. Nachdem wir unser Panaché bekommen und getrunken hatten, war es Zeit, zum Bus zu gehen.  Als wir dort ankamen, war unser Busfahrer stinksauer, dass man ihn nicht darüber informiert hatte, dass die Abfahrtszeit um eine Viertelstunde verschoben worden war. Als wir am Schiff ankamen, lagen wir auch nicht mehr im Päckchen. Kurz darauf legten wir ab, fuhren ca. einen Kilometer Richtung Norden, drehten dann um und fuhren wieder zurück Richtung Lyon. Wir konnten alsbald zum Abendessen gehen. Heute waren wir etwas langsamer und kamen ca. 10 Minuten später zum Tisch. Dort hatten die anderen bereits ihre Getränke erhalten. Aber als wir unsere Getränke bestellten, wurden diese auch rasch gebracht. Wir wählten beide den Krabbensalat und die fruchtige Currysuppe sowie Filet Mignon. Das Dessert bestand aus einer Auswahl an verschiedenen Käsesorten.

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Nach dem Abendessen gingen wir aufs Deck (wir waren gerade in einer Schleuse), wo gefühlt bereits alle Passagiere saßen, und schauten dem Untergang der Sonne zu. Dabei bekamen wir mit, dass wohl einige Leute am morgigen Ausflug nicht teilnehmen wollten. Als unsere Reisebegleiterin in die Nähe kam, fragten wir, wie das morgen ablaufen würde und sagten zu, an dem Ausflug teilzunehmen. Gerade, als wir uns entschlossen hatten, noch den Cocktail des Tages zu trinken und dann ins Bett zu gehen, erschienen Magret und Johannes. Sie setzten sich zu uns, und wir unterhielten uns noch sehr lange, bis wir die letzten an Deck waren. Mittlerweile war es auch durch den Fahrtwind etwas kühl geworden, sodass wir uns kurz unten in den Salon setzten. Hier wurde noch Tanzmusik gespielt und ein Abendimbiss gereicht. Um kurz nach 23 Uhr gingen wir in die Kabine, wo ich dann noch duschte. Noch vor Mitternacht legten wir uns schlafen.

Montag, 25.07.2022 (Trévoux/Cluny)
Ich schlief relativ gut, bis auf Schmerzen in den Oberschenkeln. Um 6.45 Uhr – als der Wecker klingelte – hätte ich gerne noch weitergeschlafen. Aber wir standen auf und gingen um 7.30 Uhr zum Frühstück. Die anderen waren alle schon da.
Nach dem Frühstück holten wir nur noch unsere Sachen und unsere Landgangskarten und verließen das Schiff.

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Die Busse standen schon parat, dann ging es auf eine ca. 45-minütige Fahrt nach Cluny. Dort angekommen, warteten wir knapp eine halbe Stunde auf die Fremdenführerinnen. Als diese kamen, wurde uns die ehemals gewaltige Größe der Abtei gezeigt. Wir sahen mehrere Modelle, wie das Ganze früher mal ausgesehen hatte, was schwer vorstellbar war, da es so riesig gewesen war. Nach ca. zwei Stunden waren wir damit durch, und als wir aus der Abtei kamen, war es etwas bewölkt, was ganz angenehm war. Wir fuhren zum Schiff zurück, wo es alsbald Mittagessen gab. Obwohl wir alle sehr pünktlich waren, hatten wir das Gefühl, als letztes bedient zu werden. Die ersten Gäste erhielten bereits ihre Vorspeise während bei uns noch niemand war, um die Bestellung aufzunehmen. Leider war es im Speisesaal wieder sehr laut, sodass wir wenig vom Gespräch der anderen verstanden. Als wir endlich an der Reihe waren, wählten wir den Insalata Caprese, eine Brokkoli- Cremesuppe, den Baramundi-Fisch (ich) und Thomas die Pasta Normandie. Zum Dessert gab es für alle Vanilleeis mit Himbeersauce. Gefühlt waren wir dann die letzten Gäste, die ihr Dessert bekamen. Da zu diesem Zeitpunkt die meisten anderen Gäste das Restaurant bereits verlassen hatten, konnte man sich jetzt bei der Unterhaltung verstehen. Nach dem Essen gingen wir in die Kabine, um etwas zu relaxen und Julia zum Geburtstag zu gratulieren. Ich hätte gerne geschlafen, aber mit dem vollen Magen ging das nicht.  Da der heutige Nachmittagsausflug ausfiel, weil die Reederei die Reiseroute geändert hatte, hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung, was auch sehr angenehm war. Ich schrieb dann erst meinen Reisebericht, dann gingen wir oben aufs Sonnendeck unter die Sonnenschirme. Aber kurz nach dem Ablegen (15.45 Uhr), mussten wir vom Sonnendeck, da auf dem Weg bis Lyon so niedrige Brücken kamen, dass man sich dort nicht mehr aufhalten konnte. Wir setzten uns dann ganz nach vorne vor den Salon, wo noch Schatten war. Hier nahmen wir dann noch ein Stückchen Kuchen und einen Tee zu uns. Wir blieben hier, bis wir Lyon erreicht und auf die Rhône gefahren waren und gingen dann zum Abendessen. Wir nahmen die Tartare de Saumon, die Kürbiscremesuppe, das gebratene Lachsforellenfilet (ich) und Thomas die Truthahnburst aus dem Ofen. Zum Dessert gab es Creme Brûlée. Alles war ausgesprochen lecker.

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Später gingen wir aufs Deck, wobei die Sonnenterrasse gesperrt war, aber auf Höhe des Steuerhauses waren noch Liegestühle frei, sodass wir uns dort mit Magret und Johannes niederließen und noch den ein oder anderen Cocktail tranken. Da es bewölkt, aber noch angenehm warm war, blieben wir bis 23.15 Uhr. 


Dienstag, 26.07.2022 (Le Pouzin/Viviers)
Ich schlief schlecht und hatte das Gefühl, dass wir ganz oft in der Nacht in Schleusen waren. Als der Wecker um 6.45 Uhr klingelte, standen wir auf. Ich war da noch todmüde. Wir frühstückten und begaben uns zu unserem Ausflug zu den Schluchten der Ardèche. Unser Reiseleiter Matthias, der lt. eigenen Angaben offensichtlich deutschstämmig war, sprach leider nicht so ein gutes Deutsch, war aber einigermaßen verständlich. Ab und zu hatte ich das Gefühl, dass er rechts und links vertauschte, wenn er auf irgendetwas aufmerksam machte. Wir fuhren zwei Stunden durch die Berge mit schmalen Straßen und unzähligen Haarnadelkurven. Als wir uns der Ardèche näherten, sahen wir viele Kanuverleiher und dementsprechend viele Touristen. Bei dem dort hohen Verkehrsaufkommen, dauerte es relativ lange, bis wir unseren Busparkplatz erreichten. Jetzt stürzte erst einmal alles zur Toilette. Bei den Damen gab es nur drei Toiletten (Plumpsklos). Einige Frauen versuchten dann krampfhaft, mittels eines Hebels oder Pedals an der Toilette abzuziehen, was aber offensichtlich nicht funktionierte. Diese vertane Zeit ging dann zu Lasten der wartenden Damen.

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Um schöne Fotos von der Pont d’Arc (ein natürlicher Durchgang, der von der Ardèche über unendliche Jahre ausgewaschen worden war) zu machen, mussten wir ca. 500 m zurücklaufen Dort unten waren zahlreiche bunte Kanus zu sehen, die sich gemütlich flussabwärts bewegten. Da wir für diese Besichtigung nur 20 Minuten Zeit hatten, gingen wir auch nicht weiter, sondern zurück zum Bus. Wir machten dann noch einen Stopp an einer Aussichtsplattform und fuhren zu einer Grotte (Tropfsteinhöhle), wo man allerdings nur den Eingang sehen konnte. Die komplette Höhlenbesichtigung kann man aber bei genügend Zeit buchen. An dieser Stelle war auch wieder die Ardèche zu sehen, die sich durch die Schluchten schlängelte. Unser Reiseführer hatte uns Kastanienmarmelade sowie -likör  empfohlen, welche man hier kaufen konnte. Den Likör konnte man als Kir probieren, war aber nicht nach unserem Geschmack. Wir kauften aber ein Glas Kastanienmarmelade, in der Hoffnung, dass diese schmecken würde. Um 13.30 Uhr erreichten wir wieder das Schiff und wurden mit einem Pastis empfangen, was jetzt gerade etwas ungünstig war, da ich erst in die Kabine wollte und anschließend zum Essen. Zum Essen gab es Lyoner-Wurst-Käse-Salat, grüne Erbsensuppe, Schweinegulasch und Schokoladeneisbecher (Thomas). Ich aß den gemischten Salatteller, gegrilltes Wels-Filet und das Eis. Alles sehr lecker. Heute Nachmittag stand ein Stadtrundgang in Viviers auf dem Plan, an dem wir aber nicht teilnehmen wollten. Ich hatte ziemlich dicke Füße und Beine und wollte mich etwas hinlegen. Thomas wollte schlafen. Ich hatte mir auf dem Schiff eine Postkarte für Janina, die im Ferienlager war, gekauft, geschrieben und Magret gebeten, diese im Rahmen der Stadtbesichtigung in einen Kasten zu werfen. Wir überspielten unsere Fotos aufs Laptop und duschten nacheinander. Um 18 Uhr legten wir ab, und da das Sonnendeck und auch die anderen Bereiche für uns geschlossen wurden, setzten wir uns draußen vor dem Salon in den Schatten, wo ich schrieb und Thomas fotografierte und filmte. Immer, wenn wir um eine Kurve fuhren, war es so windig, dass man aufpassen musste, dass nichts vom Tisch wehte. Ansonsten war es angenehm warm. Wir blieben hier bis zum Abendessen sitzen. Zum Abendessen nahmen wir rosa gebratenes Roastbeef, Pastinaken-Cremesuppe, Pasta Aglio e Olio und Paris-Brest, ein französisches Dessert aus Brandteig mit einer Buttercreme. Während des Essens passierten wir die tiefste Schleuse unserer Reise, die Schleuse Bollène mit 23 m Fallhöhe, was lediglich 10 Minuten vom Beginn des Absenkens bis zur Ausfahrt dauerte. Leider konnten wir das nicht vom Deck aus verfolgen. Nach dem Essen gingen wir aufs Vordeck, wo es trotz des starken Windes sehr angenehm war. Einige Zeit später gesellten sich Magret und Johannes zu uns, und wir verbrachten einen schönen Abend. Dabei passierten wir noch zwei Schleusen von 10 m Fallhöhe. Die letzte erreichten wir kurz vor 23 Uhr, und nachdem wir diese verlassen hatten, gingen wir schlafen. Auf dem Bett lag wieder unser Tagesplan für morgen. Morgen war die Abfahrt bereits um 8 Uhr, sodass ich den Wecker auf 6.15 Uhr stellte.


Mittwoch, 27.07.2022 (Tarascon/Camargue/Saintes Maries-de-la-Mer/Arles/Avignon)
Die erste Nacht, in der ich relativ gut schlief. Ich hätte auch noch weiterschlafen können. Um kurz vor 7 Uhr gingen wir frühstücken, und es war diesmal noch nicht so voll im Restaurant. Um 7.55 Uhr verließen wir das Schiff und enterten die Busse. Dann ging es über die Rhône und über Beaucaire (wo wir 2011 mit unserem Boot gestartet waren) in die Camargue.

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Wir fuhren über holprige „Wirtschaftswege“, und stießen dabei auf jede Menge weißer Camargue-Pferde, sahen die typischen schwarzen Stiere und mehrere Hunderttausend Flamingos, die allerdings mehr weiß als rosa waren, was hier für diese Region üblich ist. Dann ging es weiter bis nach Saintes-Maries-de-la-Mer. Hier hatten wir 1 ½ Stunden Zeit zur freien Verfügung.
Als erstes suchten wir uns eine öffentliche Toilette, wie fast alle Teilnehmer der Fahrt, da es uns im Bus nur im äußersten Notfall gestattet war, die Toilette zu benutzen. Daher hatte ich auch während der ganzen Fahrt von 2,5 Stunden nichts getrunken, obwohl uns geraten worden war, bei diesem Wetter viel zu trinken. Aber um nicht vom Busfahrer blöd angemacht zu werden (was bereits auf der Anreise nach Lyon passiert war), hatte es niemand gewagt, auf die Bustoilette zu gehen.

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Danach gingen Thomas und ich in die Kirche Notre-Dame-de-la-Mer, wo der Sarg mit den Gebeinen der beiden heiligen – Maria Jakobäa und Maria Salome – in der Höhe über dem Chor und in der Krypta eine Statue von der Schwarzen Sara zu sehen waren. Anschließend suchten wir uns ein Restaurant, wo wir ein großes Panaché tranken. Auf dem Weg zum Strand kamen uns Magret und Johannes entgegen, die schon zum Treffpunkt der Busse gehen wollten. Am Strand machten wir nur einige Fotos und kehrten dann auch zurück. Gerade, als wir dort ankamen, fuhren die Busse vor, dann ging es zum Schiff zurück.
Um 12.35 Uhr erreichten wir das Schiff, wo wir noch kurz in die Kabine gingen und uns dann zum Restaurant begaben. Heute wurden wir mit als erste bedient. Wir wählten beide dasselbe: den gemischten Gartensalat, die Kohlrabi-Cremesuppe, das Schnitzel Wiener Art und den Joghurt-Eisbecher. Alles wieder ausgesprochen lecker. Anschließend konnten wir noch eine gute halbe Stunde in die Kabine, bevor es zum Ausflug nach Arles ging.

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In Arles konnten wir erstmalig unsere E-Scooter benutzen. Leider wurde der Ausflug aufgrund der hohen Temperaturen von 2,5 auf eine Stunde gekürzt. Dafür hatten wir dann anschließend noch Zeit, auf dem Sonnendeck unter den Sonnenschirmen zu relaxen, wobei ich Hörbuch hörte und Thomas sich in dem kleinen Pool abkühlte. Zum Abendessen wählten wir den Salat Lyonnaise, die Zwiebelsuppe, das Filet de Lieu Noir Grillé (Seelachsfilet) und das Bananen-Crunch-Eis. Später setzten wir uns bei angenehmen Temperaturen und leichtem Wind oben aufs Deck vor der Kapitänsbrücke. Als wir gegen 21.30 Uhr in Avignon anlegten, konnten wir schon mal einen Blick auf die Stadt mit ihrem Papstpalast, der Kirche und dem Riesenrad werfen.

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Unsere Busse standen bereits am Kai und hupten, als wir unsere Anlegestelle ansteuerten. Hier lagen jede Menge Passagierschiffe, und wir mussten „im Päckchen“ anlegen. Wir entschlossen uns mit Magret und Johannes noch von Bord zu gehen und eine Runde im Riesenrad zu fahren. Dies war sehr schön, da man eine gute Sicht auf die beleuchtete Stadt und den Hafen und sogar die Avignon-Brücke in der Nähe hatte. Danach setzten wir uns noch für einen Abschlussdrink in den Salon, bevor wir schlafen gingen.

Donnerstag, 28.07.2022 (Avignon/Pont de la Garde/Uzes)

Nach dem Frühstück ging es mit den Bussen zur Pont de la Garde. Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten. Unsere Reiseführerin Edith (von gestern) war wieder mit dabei. Als wir dort ankamen, standen bereits einige Busse da. Wir mussten ca. 400 m bis zur Brücke laufen, was sich aber auf jeden Fall lohnte. Der Himmel war strahlend blau, ohne jegliche Wolken, wie fast jeden Tag. Wir erhielten viele Informationen zur Brücke, die aus dem 1. Jh. n. Chr. stammt und einen der am besten erhaltenen Wasserkanal aus der Römerzeit in Frankreich darstellt. Wir gingen über die Brücke und machten Fotos von der rechten Uferseite, die Sonne im Rücken. Anschließend ging es mit dem Bus nach Uzès, einer historischen Kleinstadt.

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Hier konnten wir den Herzogspalast, das Rathaus, zahlreiche kleine Türmchen und die Einkaufsstraße bestaunen. Auf dem Marktplatz mit seinem großen Brunnen und von Platanen gesäumt, hatten wir dann eine knappe Stunde zur freien Verfügung. Wir suchten uns ein Restaurant, wo wir einen Kir Royal und ein Panaché bestellten. Der Kir schmeckte nicht sehr gut, hatte es aber in sich. Als sich die Gruppe wieder am Brunnen versammelt hatte, gingen wir zusammen zu den Bussen und fuhren zum Schiff zurück. Zum Mittagessen wählten wir das russische Ei, die Schwarzwurzelsuppe, das gebackene Schollenfilet (ich) und den geschmorten Kalbsrollbraten (Thomas) sowie den Erdbeer-Eisbecher. Da wir bereits verspätet zum Mittagessen zurückgekehrt waren und wir endlos lange auf unser Dessert warten mussten, hatten wir noch ca. 20 Minuten Zeit, in der Kabine die Beine hochzulegen (ich hatte geschwollene Sprunggelenke und Füße). Um 14.30 Uhr ging es zu Fuß in die Stadt Avignon (die Roller konnten wir nicht benutzen, da die Busse bereits abgefahren waren). Auf dem Place de l’Horloge (Uhrenplatz) verließen die Teilnehmer, die nicht mit zum Papstpalast wollten, die Gruppe. Wir besichtigten den Palast, was sehr anstrengend war, da es – selbst im Inneren – trotz der dicken Mauern – sehr warm war und viele Stufen zu bewältigen waren. Schade fanden wir es, dass Edith, die voranging, bereits anfing zu erzählen, obwohl die Gruppe aufgrund der vielen Treppen und schmalen Durchlässe noch nicht komplett im Raum war, sodass man die Zusammenhänge nicht richtig erfassen konnte.

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Nach der Besichtigung hatten wir Zeit, die Stadt selber zu erkunden. Zunächst suchten wir uns ein Straßencafé, wo wir ein Panaché trinken wollten, da hier aber kein Alkohol ausgeschenkt wurde, nahmen wir eine Cola. Dann versuchten wir, uns zu orientieren und machten uns auf den Weg zum Hafen. Wir fuhren noch einmal mit dem Riesenrad, um noch die tolle Aussicht im Hellen zu bewundern und die schöne Brise in luftiger Höhe (50 m) zu genießen. Heute mussten alle um 17.15 Uhr an Bord sein, und wir setzten uns aufs Vordeck, da wir vermuteten, dass nach dem Ablegen das Sonnendeck wieder geschlossen werden würde, was dann auch so war. Bei mittlerweile starker Bewölkung fing es just beim Ablegen an, leicht zu regnen, was wir aber über uns ergehen ließen, da es eher angenehm war. Nach dem Ablegen fuhren wir noch bis zur Pont d’Avignon, um sie aus der Nähe zu betrachten, dabei wurde uns das Lied „Sur le pont d’Avignon“ vorgespielt. Dann fuhr der Kapitän ca. 2 km rückwärts, um in den Rhône-Arm zu gelangen, welcher die vorgegebene Fahrstrecke war. Wir gingen in die Kabine, um zu duschen, denn heute war das Gala-Diner mit Informationen zum Ausschiffen am Samstag und Kapitäns-Cocktail, welcher um 18.30 Uhr im Salon begann. Hier wurden die üblichen Reden der Kreuzfahrtdirektorin, des Kapitäns, des 1. Offiziers und von Rita, einer der Reisebegleiterinnen von Höffmann, gehalten. Jeder erhielt einen Kir Royal (der wesentlich besser schmeckte, als der vom Vormittag) und ein kleines Gebäckteilchen. Danach ging es zum Abendessen, wozu sich die Küchencrew ordentlich was einfallen lassen hatte.

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Wir wählten gebratene Jakobsmuschel auf Ananas-Carpaccio, Pilzcappuccino, Surf and Turf und die gebackene Alaska-Eisbombe, die – wie auf dem Traumschiff – mit Wunderkerzen von der Küchencrew eine Runde durch das Restaurant präsentiert und anschließend serviert wurde. Alles war absolut lecker! Und wir waren pappsatt. Wir gingen anschließend aufs Vordeck und genossen die angenehme Luft und die Aussicht. Es hatte sich mittlerweile stark bewölkt, und es sah nach Regen aus. Wir fuhren dann wieder in die Schleuse Bollène ein (Fallhöhe von 23 m), die wir auf dem Hinweg nicht richtig erleben konnten, da wir zu der Zeit im Restaurant beim Abendessen saßen. Das gesamte Bauwerk war schon sehr beeindruckend. Beim Einfahren sahen wir, dass in der Mitte der Schleuse nochmals Schleusentore in die Wand eingelassen waren, vermutlich, um bei kürzeren Schiffen nicht jedes Mal die komplette Wassermenge ein- oder ablassen zu müssen. Insgesamt hatten die Schleusen hier ein Maß von 195 m x 15 m. Nachdem wir diese Schleuse passiert hatten, mussten alle das Deck aufgrund folgender niedriger Brücken verlassen. Da draußen vor dem Salon bereits alles besetzt war, gingen wir in den Salon und tranken hier etwas. Wir tanzten auch zweimal, was Spaß machte, aber meinem Knie nicht guttat. Zu späterer Stunde konnten wir uns dann doch noch nach draußen vor den Salon setzen, bis wir gegen 23.30 Uhr in die Kabine gingen.

Freitag, 29.07.2022 (Vienne/Lyon)
Da wir heute bis zum Ausflug am Nachmittag auf dem Schiff waren, konnten wir endlich einmal etwas länger schlafen. Allerdings konnte ich ab 7 Uhr wegen Schmerzen nicht länger liegenbleiben. Der Wecker stand auf 8 Uhr, aber zu der Zeit saßen wir bereits beim Frühstück. Danach überprüften wir unsere Vorabrechnung und füllten den Bewertungsbogen fürs Schiff aus. Auch die Trinkgelder packten wir in den dafür vorgesehenen Briefumschlag. Dann gingen wir in den Salon, wo ich eine Menge Reisebericht nachschreiben musste. Leider war es jetzt auch am Regnen, sodass sich alles innerhalb des Schiffes aufhielt.
Um 11 Uhr gab es Bingo, welches von den Reisebegleitern organisiert wurde. Während Thomas für uns beide daran teilnahm, strickte ich. Wir gewannen nichts. Drei Frauen gewannen drei Tagesausflüge (Amsterdam, Hamburg, und den dritten habe ich vergessen). Vor dem Mittagessen packten wir dann schon mal unsere Koffer, soweit das möglich war.
Zum Mittagessen wählten wir den Salade Niçoise, Thomas die Soupe de Pistou und die Pasta à la Genovese und ich das gebackene Tilapiafilet. Zum Dessert gab es einen Kaffee-Eisbecher mit Eierlikör. Noch während des Mittagessens legten wir in Vienne an, von wo aus unser Ausflug nach Lyon startete. D. h. wir fuhren mit den Bussen dorthin, während das Schiff – welches dafür länger brauchen würde – ebenfalls nach Lyon zu unserem Liegeplatz weiterfuhr. 

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In Lyon nahmen wir unsere Reiseleiterin Christine auf, die sich sehr verspätete, da sie an einer anderen Stelle auf uns gewartet hatte.  Als sie dann eintraf, entschuldigte sie sich, und wir starteten mit unserer Rundfahrt, die uns zuerst ins Stadtviertel Fourvière führte. Dort besichtigten wir die „Basilica de Notre-Dame de Fourvière“, welche von innen aufgrund der reichhaltigen Verzierungen und Gemälde sowie Decken und Fußböden sehr beeindruckend war. Anschließend konnten wir vom angrenzenden Parkplatz die tolle Aussicht auf Lyon genießen, da wir uns hier oberhalb der Stadt befanden. Dann ging es mit dem Bus weiter bis zum Justizpalast, wo wir dann durch die Altstadt mit seinen vielen kleinen Verbindungsgassen, die wie Hauseingänge aussahen, jedoch durch Gewölbe und Innenhöfe zur nächsten Straße führten, besichtigten. Die Reiseführerin machte uns auf verschiedene Gebäude, Plätze und Geschäfte aufmerksam, und nach ca. einer Dreiviertelstunde hatten wir dann noch Gelegenheit, selber durch die Gassen zu flanieren.  Zunächst kehrten Thomas und ich in das Straßencafé „Le Petit Glouton“, welches an der „Rue Saint-Jean“, der „Hauptstraße“ in diesem Einkaufsviertel, lag. Hier tranken wir wieder ein Panaché und besuchten die Toilette, die sehr urig war. Um dorthin zu gelangen, musste man auch so eine Art Durchgang durchqueren, der quasi in dem Haus lag, und in dessen Gang ein alter Ziehbrunnen war. In der Toilette selbst zierten viele handgeschriebene Sprüche die Wände und unter der Decke befand sich eine Deckenfreske. Danach suchten wir noch einen Honig- und Marmeladenladen auf, wo wir u. a. eine Marmelade mit Alkohol erstanden. Dann machten wir uns auf den Weg zu unserem Bus, der am Justizpalast auf uns wartete.
Vermutlich wäre der Weg zum Schiff zu Fuß der Kürzeste gewesen. Mit dem Bus brauchten wir bei der Rushhour eine gute halbe Stunde, so dass wir ca. um 18.30 Uhr die „MS Annabelle“ an dem Liegeplatz, wo wir am Samstag gestartet waren, erreichten. Zum Abendessen gab es Parmaschinken mit Melone, Schweinefilet mit Bacon und Crêpes Suzette. Thomas wählte zwischendurch noch die Süßkartoffelcremesuppe.  Nach dem Essen packten wir noch weiter und begaben uns anschließend oben aufs Deck und hielten nach Hannes und Magret Ausschau, die wir dann auch fanden. Hier genossen wir noch einige Cocktails, ich entschied mich mehrmals für den „Virgin Mojito“. Der erste war ohne Zucker und schmeckte nicht. Der zweite war dann lecker. Thomas hatte als zweiten einen Mojito mit Alkohol bestellt, der allerdings ganz seltsam schmeckte und offensichtlich auch keinen Alkohol enthielt. Er ging dann nach unten zur Bar, um den Drink zu reklamieren, aber die Dame hinter der Theke behauptete, dass sie dort Alkohol hineingegeben habe. Thomas und ein weiterer Kellner forderten sie auf, den Cocktail zu probieren, was sie aber mit der Begründung ablehnte, sie habe selber Alkohol hineingegeben und wurde sehr pampig. Letztendlich schüttete sie den Cocktail dann wutentbrannt weg und machte einen neuen, der dann auch schmeckte. 

Wir saßen dann noch bei den warmen Temperaturen lange zusammen oben auf dem Deck, bis wir uns schließlich gegen 23.30 Uhr in die Kabinen begaben, denn morgen war um 8 Uhr die Rückreise per Bus angesagt.

Samstag, 30.07.2022 (Lyon ⇒ Enniger)
Der Wecker klingelte um 6 Uhr, und wir standen todmüde auf, zogen uns an, packten den Koffer fertig, den wir beim Verlassen der Kabine vor die Tür stellten und gingen frühstücken.
Im Restaurant war schon sehr reger Betrieb, und man hatte das Gefühl, dass wirklich alle bereits dort waren. Dementsprechend wuselig war es am Buffet. Als wir fertig waren, gingen wir in die Kabine – die Koffer waren schon abgeholt – und packten unsere restlichen Sachen fürs Handgepäck zusammen. Wir gaben unseren Bewertungsbogen und den Trinkgeldumschlag ab und verließen das Schiff. Bei unserem Bus waren bereits alle Koffer, bis auf unseren und einen anderen eingepackt, aber unser Koffer musste ja als erstes wieder raus, von daher sollte er auch als letzter eingeladen werden. Überpünktlich – um 7.50 Uhr – fuhren wir ab. Der Verkehr in der Stadt hielt sich für einen Samstag noch in Grenzen. Als ich es nach einer Stunde Fahrt wagte, meine Sitzlehne wenige Zentimeter  zurückzuschieben, keifte mich die Dame hinter mir an, dass ich meinen Sitz sofort wieder gerade stellen sollte, da sie was auf dem Tischchen habe. Ich erklärte, dass ich nicht stundenlang so gerade sitzen könne, da ich dann Rückenschmerzen bekäme. Daraufhin entbrannte ein Streit, den Ruth, unsere Reisebegleiterin, dann schlichtete, indem sie uns anbot, dass wir uns eine Reihe vor – in die erste Reihe hinter dem Busfahrer – setzen sollten, was wir dann auch machten. Dies hatte auch den Vorteil, dass wir von dort eine wesentlich bessere Sicht hatten. Hier konnten wir dann unsere Sitze beliebig einstellen. Ich strickte während der Rückfahrt die ganze Zeit an meiner Babydecke. Wir kamen gut durch, machten einige Pausen, u. A. in Belgien in Wasserbillig, wo wir uns noch mit Kaffee eindeckten, was bei unserer Bootsfahrt vor vier Wochen nicht möglich war, da wir damals in Berchem gehalten hatten, wo es unseren Kaffee nicht gab.  Ca. 20.30 Uhr erreichten wir die Raststätte Münsterland, wo Klaas schon auf uns wartete, da wir ihn von unterwegs angerufen hatten. Um 21.30 Uhr waren wir zu Hause und geschafft.

Fazit:
Insgesamt war es eine schöne Reise, sehr gut organisiert, und unsere Reiseleiterin war sehr kompetent, aufmerksam und nett. Wir haben viel gesehen, hätten uns allerdings manches Mal mehr Ruhezeiten zwischen den Ausflügen an einem Tag gewünscht, da das Programm doch sehr straff war. Wir hätten zwar nicht alles mitmachen müssen, wollten aber doch alles sehen, was angeboten wurde. Mittag- und Abendessen dauerten jeweils 1,5 bis 2 Stunden, was dann immer eine kurze Mittagspause zwischen den Ausflügen bedeutete. Leider war es im Restaurant immer sehr laut, sodass man oft keine Möglichkeit hatte, einer Unterhaltung mit den anderen zu folgen. Das Essen war sehr gut und für jeden etwas dabei. Wer hier nicht satt wurde, dem war nicht mehr zu helfen. Die Crew war – obwohl erst mit dieser Reise aufs Schiff gekommen – doch sehr bemüht, nett und hilfsbereit, wenn auch nicht immer alles reibungslos klappte.